21. Juni 2013

Labyrinthe - Die Theodor-Heuß-Straße

Es gibt ja gar nicht so viele Möglichkeiten längs durch den Talkessel zu fahren. Eine ist die Theodor-Heuss-Straße. Sie hat dort, wo Platz ist, eine Radspur auf der Fahrbahn. Die allerdings auch anderweitig genutzt wird. 

Am Rote-Bühl-Platz fährt man zunächst auf dem Gehweg, der auch Radweg ist. Dann geht es auf die Fahrbahn, wo mich unter Umständen eine Ampel stoppt. Der Radstreifen endet leider auf halber Strecke, und ich darf unter Fußgängern auf dem Gehweg weiter radeln (siehe Karte unten, Pos. 3).So gelange ich zur Bolzstraße.





Fußgänger streben in die Gastronomie am Wegrand. Sie trödeln und schlendern. Sie kommen aus dem U-Bahn-Schacht herauf. Sie eilen zur Treppe. Sie zögern oder warten am Zebrastreifen. Denn Autos drängeln die Bolzstraße rein und raus. Und sie kommen aus der schmalen Lautenschlager Straße heraus, in die wir als Radler hineinfahren dürfen.

Derzeit wird die Lautenschlagerstraße umgebaut, was die Situation für Radler noch unübersichtlicher macht. Die Fußgänger gehen nämlich jetzt auf der Straße mit dem Pflaster einer Fußgängerzone. Und Autofahrer haben Freiflächen für sich als Parkplätze entdeckt.  Schauen wir, wie es in ein paar Monaten aussieht.





In Gegenrichtung ist die Radfahrt noch komplizierter, und ich muss drei große Ampelanlagen überwinden.


Zunächst fahre ich aus der Lautenschlager Straße hinaus über die Bolzstraße hinüber und befinde mich wieder im Fußgängerbereich, der für Radler erlaubt ist, allerdings auf der in meiner Richtung linken Seite der Theodor-Heuß-Straße. Meine Strecke endet dann auch plötzlich und sehr unauffällig, nämlich erkennbar nur daran, dass das kleine weiße Schild "für Radfahrer erlaubt"fehlt (Karte Pos. 3).

Hier darf ich noch radeln
Wenn ich trotzdem weiterfahre - der Fußweg ist breit genug - gerate ich in den Bewirtungsbereich der Partymeile und muss dann gegen die Einbahnstraße die Gymnasiumstraße einbiegen. Gut befahrbar - weil ampelfrei -, aber leider verboten. Fährt man noch ein Stück weiter auf dem Gehweg und dann links, geht es legal weiter.

Hier darf ich nicht weiter und muss rechts über die
Fußgängerampel.
Die Alternative ist, ehrlich gesagt, schlecht und radlerunfreundlich, aber nur sie ist erlaubt. Ich muss (Karte Pos. 3) mit den Fußgängern über die Fußgängerampel auf die andere Straßenseite wechseln. Das bedeutet im ungünstigen Fall, zwei Mal warten und absteigen. Zuerst kurve ich über den für Radler erlaubten Fußweg, dann beginnt irgendwann ein Radweg, der an der Kreuzung Rotebühlplatz endet (Karte Pos. 4). Man wird wieder auf den Fußweg geschickt und muss nun, wenn man nach links abbiegen will, in mehreren Phasen die Kreuzung parallel zu den Fußgängern überqueren. Das bedeutet im ungünstigen Fall zwei bis vier Mal warten und absteigen.

Mein Vorschlag: Den Fußweg auf der Ostseite (in Fahrtrichtung linken Seite) der Theodor-Heuß-Straße bis zur Gymnasiumstraße freigeben und die Einfahrt in Gegenrichtung zur Einbahnstraße erlauben. Auch der Nabu hat die Situation an der Theo analysiert, und zwar schon 2007. Geändert hat sich nichts.

Mein Traum und verkehrspolitisch vernünftig: Wir nehmen Radfahrer als Verkehrsteilnehmer/innen ernst, und es werden an großen Kreuzungen Radwegspuren angelegt, die das Linksabbiegen in einem Zug erlauben.

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