15. März 2014

Was tut mit dem Schwabtunnel?

Der Bezirksbeirat Süd hat am Dienstag an die Stadtverwaltung den Antrag gestellt, zu zeigen, wie eine Radverbindung zwischen den Stadtteilen Süd und West hinzukriegen ist. 

Es gibt aus dem Süden nur zwei Wege, nämlich durch den Schwabtunnel oder die Hohnestaufenstraße hinauf zur Silberburgstraße. Letzterer Weg ist steil und für alle, die aus Heslach kommen und in den Westen des Westens wollen, ein großer Umweg.

Der Schwabtunnel ist dagegen kurz und direkt. Die meisten Radler weichen allerdings derzeit auf den Gehweg aus, der hier nicht freigegeben ist, also verboten.  Als Mitglied des Bezirksbeirats Süd für die Grünen, habe ich zusammen mit Fraktionschef Wolfgang Jaworek deshalb diesen Antrag gestellt.
Wir schlagen einen Radschutzstreifen vor, der den Radlern und Autofahrern signalisiert, dass hier Radfahrer durchfahren sollen. Und eben nicht auf dem Gehweg. Der ist viel zu eng dafür. Vielleicht findet die Stadtverwaltung aber auch eine andere Lösung. Wir sind gespannt.

Die Stuttgarter Nachrichten haben das Thema am Mittwoch aufgegriffen und schreiben:
"Stuttgart - Hier fährt kaum jemand auf zwei Rädern durch: Der Schwabtunnel, der die Stadtbezirke Stuttgart-Süd und Stuttgart-West verbindet, ist den meisten Radfahrern zu eng. Darum weichen sie verbotenerweise auf den Gehweg aus, was oft zu Konflikten mit Fußgängern führt. Aus diesem Grund haben die Grünen am Dienstagabend im Bezirksbeirat Süd vorgeschlagen, die Böblinger Straße, die Schickhardtstraße und den Schwabtunnel mit einem Radschutzstreifen zu versehen. Eine Untersuchung der Lage seitens der Stadt begrüßten alle Fraktionen. Der Antrag der Grünen wurde mit elf Stimmen und fünf Enthaltungen verabschiedet. ..." weiterlesen

Die Stuttgarter Zeitung war auch bei der Bezirksbeiratssitzung und hat sie etwas anders erlebt (lesen).

Vielleicht gibt es auch eine andere Lösung für diesen Tunnel, aber eine Lösung muss her. Es ist wichtig, dass Autofahrer und Radfahrer in Stuttgart lernen, dass Radfahrer auf die Straße gehören, nicht auf die Gehwege. Fußgänger - vor allem auch solche mit Rollatoren oder anderen Unsicherheiten - müssen ohne Stress auf Gehwegen vorankommen. 





2 Kommentare:

  1. Stuttgart-Süd - Stuttgart-West:

    Wer nicht bereits citynah die Karlshöhe umrunden kann oder will, den bleibt leider nur das Nadelöhr und - jedenfalls vom Süden her - die "hohe Pforte" des Schwabtunnels.

    Er ist eng. Begegnen sich zwei Busse, können sie sich gerade aneinander vorbei schlängel. Üblicherweise wartet der eine Bus, bis ihn der entgegenkommende Bus passiert hat. Auch die beiden Gehwege sind eng. Zwei Fußgänger kommen gerade aneinander vorbei. Kommt hier ein Radler, klappt das nur, wenn der Fussgänger stehen bleibt, um das Rad passieren zu lassen. Begegnen sich Radler und Kinderwagen, wird es richtig eng.

    Schutzstreifen auf der Fahrbahn würden dem Autoverkehr immerhin signalisieren: Achtung, auch Radler können und müssen die Fahrbahn benutzen. Von diesem Wissen ist der heutige Autoverkehr weit entfernt. Da wird auf Biegen und Brechen versucht die rollenden Hindernisse eben doch zu überholen. Obwohl man westwärts aufgrund der Steigung und südwärts aufgrund der abknickenden Schickhardtstrasse den möglichen Gegenverkehr nicht einmal gut und sicher absehen und einschätzen kann.

    Mit Schutzstreifen, fürchte ich, wird das so bleiben. Und wer, wie ich, nach der Tunneldurchquerung, Linksabbieger ist, wird von der Fahrspurmitte dann noch zusätzlich an den Fahrbahnrand verbannt.

    Da wäre vielleicht allen Verkehrsteilnehmern mehr geholfen, würde man die beiden Gehwege zusammen legen und diesen für den Fahrradverkehr öffnen. Fußgänger müssten dann also ggfs. vor bzw. nach dem Tunnel die Straße kreuzen, aber diese Fußgängerampeln gibt es bereits. Anstelle des rückgebauten Gehweges müsste man nur noch einen schmalen Streifen wegen der Tunnelhöhe und der Tunnelkrümmung lassen. Trotzdem könnte sich so für alle ein räumlicher Synergieeffekt aus der Zusammenlegung ergeben.

    mfG
    AK

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    1. Der Tunnel ist in der Tat schwer zu knacken, da hast du Recht. Ich habe jetzt schon den Vorschlag gehört, den Radschutzstreifen mittig auf die Fahrbahn zu legen. Auch die Idee, den Gehweg auf einer Seite für Radler freizugeben, haben wir diskutiert. Aber es müssten halt nicht nur die Fußgänger am Ende des Tunnels die Straße kreuzen, sondern auch die Radfahrer, wenn sie ihren Weg auf der Straße fortsetzen wollen. Und vom Gehweg runter kreuzende Radler sind schwer zu bändigen. Radfahrer wollen nämlich nicht auch noch an Ampeln halten, die den Überweg quer über die Fahrbahn regeln würden. ich füchte, es führt wirklich kein Weg daran vorbei, den Radlern auf der Fahrbahn Raum zu geben. Autos und Busse müssen dann halt langsam tun, wenn Radler durch den Tunnel fahren.

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