5. August 2015

Liebesschlösser

Man muss ja nicht alles transportieren. Radschlosskabel kann am Radabstellbügel lassen, wo man das Rad tagsüber anbindet, wenn man im Geschäft ist, oder nachts, solange man schläft.  

Das leuchtet ein. Was allerdings das Schloss hier soll, ist rätselhaft. Es hängt hier schon seit Wochen oder Monaten. Immer wieder findet man diese Dinger an seltsamen Orten. Geht da einer herum, sammelt offene Radschlösser und hängt sie demonstrativ auf? Wollen Radler ihre alten Schließkabel entsorgen? Wachsen sie dort? 

Es muss ja wirklich einer den Akt vollzogen haben. Vielleicht ein Stuttgart-Tourist aus Hamburg, der, wenn er in ein oder zwei Jahren wiederkommt, schon weiß, wo er sein Fahrrad anbinden kann. Oder ist es wie ein Liebesschloss das Symbol des Versprechen ans Rad: "Ich werde dich ewig lieben und in Ehren halten und dafür sorgen, dass du mir nicht geklaut wirst."

Tja, wer weiß ...

2 Kommentare:

  1. Das ist nicht nur ein Stuttgarter Phänomen. "Die Welt" hat sich schon einmal mit den verwaisten Schlössern Berlins beschäftigt:
    http://www.welt.de/lifestyle/article3774597/Warum-haengen-ueberall-radlose-Fahrradschloesser.html
    Die Antworten klingen plausibel.

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  2. Sind die dortigen Antworten wirklich plausibel? Ich weiß nicht.

    Vom rechtmäßigen Besitzer vergessen? Befestigt man das Schloss nach dem Aufschließen nicht sofort am eigenen Rad?

    Von Gaunern nach Picking vergessen? Die brauchen das Schloss zwar in der tat nicht, aber dann wäre die Profidiebstahlquote weit höher als bislang vermutet oder? Und würden ausgerechnet Profis riskieren mit dem Schloss uU. auch ihren Fingerabdruck zu hinterlassen?

    Ich glaube daher weiter an ein seltsames, ungelöstes Phänomen. Sicherlich irgendetwas Außerirdisches. Eine versteckte Botschaft? :-))

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