7. Februar 2016

Da geht noch ganz viel

Das Fahrrad könnte vor allem in größeren Städten gut helfen, den CO2-Ausstoß nennenswert zu verringern. 

Die TU Dresden hat 2013 ermittelt, dass mit einem Anteil der Radler im Verkehr von 21 Prozent in ganz Deutschland 39 Millionen Autokilometer pro Tag und damit 8.000 Tonnen Kohlendioxid eingespart werden könnten. Das wären drei Prozent. Mit verschiedenen weiteren Maßnahmen kann man das sogar noch mal steigern.

Mit den Pedelecs verlängern sich die Kurzstrecken. Das bedeutet aber auch, dass es mit dem Fahrrad schneller vorangehen muss. Wobei es nicht um höhere Geschwindigkeiten geht, sondern um durchlässigere Radrouten, also kreuzungsfreie Strecken, kurze Ampelphasen für Radler, Öffnung von Abkürzungen wie Sackgassen oder Einbahnstraßen in Gegenrichtung, direktes Linksabbiegen, Fahrradlifts an Steilstrecken und reichlich Radabstellplätze.

Planie: Drei mal Warten an der Ampel - ein Hindernis
Gleichzeitig müssen sich Radler sicher fühlen und auch sicher sein. Das bedeutet, dass man die Regelgeschwindigkeit auf Tempo 30 senkt und Straßen so anlegt, dass langsam gefahren werden muss. Und zum Schutz der Fußgänger*innen findet das Fahrradfahren auf der Fahrbahn statt und unter keinen Umständen auf Gehwegen.

In den Städten, auch bei uns in Stuttgart, steigt die Zahl der mit dem Rad zurückgelegten Wege zwar, auch wegen des Pedelec-Booms, aber die Radquote könnte schneller steigen, wenn die Infrastruktur den Zauderern mehr Mut machen würde, mal das Rad zu nehmen.

Und zwar weil sie sehen, dass Radler Raum bekommen auf den Straßen und nicht zwischen geparkten und an der Ampel startenden Autos ins Schlingern gebracht werden.

Es geht nur dann schneller wenn man auf diese Punkte achtet.
  • Geschlossene Radverkehrsnetze
  • moderne Radverkehrsanlagen
  • Wegweisung
  • Fahrradabstellanlagen, Recht auf Abstellplätze am Wohnort
  • Fahrradmitnahme im ÖPNV
  • Fahrradstationen
  • Fahrradschnellwege, Pedelec-Wege
  • Werbe- und Informationskampagnen, Mobilitätsschulung, Mobilitätsberatung
  • Weiterbildungsangebote für Entscheidungsträger 
  • Steuerliche und betriebliche Boni für Radfahrende
  • Vorrang des Fahrkomforts für Fahrräder vor dem Komfort für Autofahrer 
  • Fußgänger- und Radführungen an Baustellen 
  • Reiningung und Winterdienst auf Radwegen. 

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