9. Mai 2016

Schildermast oder Radparkplatz - es gibt noch viel zu tun

Vor allem in Wohngebieten fehlen Radbügel zum Abstellen der Räder. Wer ein Rad besitzt, muss es irgendwo anbinden oder in den Keller tragen. 

Schwierig auch, wenn die Häuser an Hängen liegen und man lange Treppen hat, um dort hin zu kommen.

Und so landen die teuren Räder an seltsamen Stellen. In Treppenhäusern, hinter Zäunen, an Sitzbänken und eben doch immer wieder auch an einem heiß umkämpften solitären Schildermast.




Vor allem teure Räder würde man gern etwas sicherer abstellen. Aber von mietbaren Containern nirgendwo eine Spur, zumindest nicht in Wohngebieten. Ich kenne Leute, die kaufen sich kein Pedelec, weil sie nur einen steilen Keller haben. Auf der Straße möchte man es nicht lassen. Räder leiden nämlich, wenn sie zu lange irgendwo draußen stehen. Sie büßen Teile ein oder verschwinden ganz.

Es wird Zeit, dass sich Menschen in Wohngebieten zusammentun und beispielsweise über die Bezirksbeiräte deutlich mehr Radabstellanlagen fordern, als derzeit vorhanden sind. Am besten überdacht und für Menschen mit teuren Rädern auch Container, die man mieten kann. Die Straßenränder sind gesäumt von geparkten Autos. Auf einen Autoparkplatz passen gut ein halbes Dutzend Fahrräder.

Auch viele Arbeitgeber tun gerade mal das Nötigste, aber nichts, um ihre Mitarbeiter/innen zum Radfahren zu ermuntern, etwa, indem sie in Tiefgaragen oder auf Firmenparkplätzen Platz für Radbügel freimachen. Räder landen dann auch hier an irgendwelchen Geländern oder draußen im Regen.











Das gilt auch für Kund/innen, die mit dem Fahrrad kommen. Sie haben ja keinen Zugang zu Firmen-Radparkplätzen. Diese Bügel hier sind sehr schön, werden aber, wie ich mal vermute, nicht sofort als Radabstellbügel erkannt.

Immer mehr Menschen kommen auch zu Abendveranstaltungen mit dem Fahrrad. Denn man hat kein Parkplatzproblem. Sollte man denken. Aber wohin jetzt mit dem Fahrrad. Man möchte es gerne so abschließen, dass es auch nicht weggetragen werden kann. Das ist vor allem bei leichten und teuren Rädern wichtig.

Auch Restaurants sorgen sich noch viel zu wenig um die Leute, die mit dem Fahrrad kommen. Die sammeln sich dann auf Gehwegen, was wiederum Fußgänger behindert. Aber eine andere Möglichkeit gibt es nicht.

Und dann gibt es ja auch noch die omnipräsenten Autos, die sich überall, aber auch wirklich überall das Recht herausnehmen abgestellt zu werden. So wie hier auch auf der Fläche an der Radabstellanlage, die freilich arg mickrig ist, ein echte Felgenkiller wieder mal.

Aber auch Mopeds und Motorräder werden gern zwischen Radbügeln abgestellt.

Überhaupt, diese Felgenkiller. Sie sollten eigentlich nicht mehr vorkommen. Ein Rad kann daran nur mit dem Vorderrad angeschlossen werden. Den teuren Rahmen kann man also immer noch klauen. Deshalb hat dieser Radler hier sein Fahrrad auch wieder am Masten angeschlossen.

Und wenn es gar nicht anders geht, dann muss eine Sitzbank als Anker für Kette und Schloss dienen.


Und hier haben wir sogar einen ordentlichen Radparkplatz, doch leider stehen die Autos so davor, dass man sich die Zufahrt erst suchen muss. So jedenfalls komme ich nicht rein.

4 Kommentare:

  1. Ich habe in der gemieteten Wohnung jahrelang kaum Fahrrad gefahren. Draußen anketten wollte der Vermieter nicht, an der Straße war mir zu unsicher. Also in den Keller damit, über eine enge Treppe tragen. Das war nicht attraktiv, daher hatte ich ein VVS Jahresticket zum pendeln. Das Auto stand an der Straße.
    Glücklicherweise habe ich nun 2 TG Stellplätze, einen für das Auto einen für die Bikes. Im Winter kommen alle Bikes außer eines in den Fahrradkeller, und der Zweitwagen darf den zweiten Stellplatz belegen. Eigentlich grober Unfug, denn ich erledige fast alle Fahrten mit dem Bike - nur der Wochenendeinkauf darf Auto fahren weil ich noch keinen Lastenanhänger habe.

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  2. Hier im Büro gibt es zwar vor jeder Tür Fahrradständer, doch leider nur die Sorte "Felgenkiller" der übelsten Art! Wenn man nicht gerade fünf Meter Stahlkabel dabei hat, reicht es gerade mal das Vorderrad anzuschließen. In Folge werden hier die Räder an Zäunen, Masten, Gittern etc. angeschlossen. Die Ständer bleiben leer. Außerdem ist kein einziger Stellplatz überdacht. Bei Regen wird alles nass und jetzt im Sommer steht das Rad den ganzen Tag in der prallen Sonne.

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  3. Das mit den Mopeds an Fahrradbügeln ist eine Katastrophe. Gerne werden Fahradbügel auch von Mopeds zugeparkt. Ich habe deswegen mal das AföO angeschrieben, die sollen Strafzettel verteilen. Als Antwort kam in Stuttgart wird das toleriert. Danke Stuttgart! Drecksverwaltung, was soll so ein Scheiss?

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  4. Ohja, diese Designständer kenne ich auch zu Genüge. Design vor Funktion. Das zeigt immer wieder, dass sich da niemand auch nur eine Minute Gedanken gemacht hat, WIE man dort ein Fahrrad anschließen soll. Bei dem oben gezeigten Spiralständer stehen die Räder dann meistens rechts oder links daneben. Mein Elektrorad kann ich da zB. gar nicht anschließen, da es nur dann versichert ist, wenn der Rahmen an einem festen Gegenstand angeschlossen wird.
    Ich habe allerdings die Erfahrung gemacht, dass, wenn man den Aufsteller des Ständers auf den Mangel anspricht, über kurz oder lang Abhilfe geschaffen wird.

    Christoph

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