7. Juni 2016

Betreff: Räder für Flüchtlinge


Blogleser Alfred schreibt mir: Räder für Flüchtlinge sind meist "Kellerfunde", von denen man sich schon lange innerlich verabschiedet hat. 

Wenn diese dann als Spende abgeholt werden, heißt es in der Regel "da fehlt nur Luft". Das stimmt dann. Mein zweiter Blick - unter Zuhilfenahme einiger Werkzeuge - ist dann meist aufschlussreicher.1. lässt sich die Sattelhöhe noch verändern ?
2. dito der Lenker
3. drehen sich die Naben noch?
4. sind die Reifen nicht nur ohne Luft, sondern auch so porös, dass diese nicht mehr verkehrssicher sind
5. und die Kette?
6. Bremsen?7. Schaltung ?
8. Klingel?
9. Licht/Reflektoren? Und
10. was wiegt - pardon - der Schrott.Dann geht's an die Arbeit mit viel weißem Fett, Öl und Ballistol.
Die ersten 2 Stunden sind schnell vorbei und es bleibt die meist nuechterne Feststellung, wie viele Ersatzteile noch aus anderen Spendenrädern zu suchen sind oder gekauft werden müssten. Dann kommt der Anruf und die Frage nach einem Jugend- oder Herrenrad.

Damenraeder werden selten nachgefragt. Noch kenne ich keine geflüchteten Frauen, die nach Fahrrädern fragen. Dabei sind Fahrräder ein wichtiger Schritt, sich zu emanzipieren.

In diesem Sinne grüßt mit einem hoffnungsvollen Kette Mitte/Links
A.M-Ka

P.S.: Ach ja fast hätte ich's vergessen, Morgen zum 10. Geburtstag suche ich für einen Jungen ein Rad, es sollte mindestens 20 Zoll Räder haben oder einen sehr kleinen MTB Rahmen. Und ich hab aktuell leider keins, würde es aber fahrbar machen. ;-)

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