5. September 2016

Eurobike 2016 - Räder zum Falten

Vor drei Jahren ist man auf der Eurobike die E-Räder suchen gegangen, sie standen in gesonderten Ausstellungshallen. Jetzt bietet fast jeder Radhersteller (von Rennrädern abgesehen) eine Variante mit Elektromotor an.

Downhiller kommen mit dem Motor aus eigener Kraft den Berg wieder hoch und verstopfen keine Stadtbahnen. Und auch Klappräder sind mit Motoren versehen, was ihre Reichweite erhöht. Und dafür setzen sie auch auf ein anderes Fahrgefühl. Ich bin einige KLappräder Probe gefahren.



Viele fahren sich heute wie ein normales Rad, etwa der Flyer und das Klapprad von Qwic, Motor und Batterie machen sie schwer und stabil. Dafür lassen sie sich nicht mehr so leicht in den Bus heben, sie wiegen immerhin gut zwanzig Kilo. Die leichten Klappräder ohne Motor fahren sich dagegen auch etwas wackliger. Klappräder kann man allerdings bestens in Auto-Kofferräumen verstauen und auf Fahrten mitnehmen, die man - etwa in einer fremden Stadt angekommen - auf dem Fahrrad fortsetzen möchte. (Foto links: Hybrid von Greenbike)

Das Bequeme: Das Klapprad von Qwic fährt sich stabil, man sitzt sehr aufrecht auf einem überraschend bequemen Sattel. Es lässt sich mit zwei Handgriffen zusammenklappen. Es kostet knapp 2.000 Euro. Der Elektromotor schaltet sich nach einer Hinterradumdrehung von 12 Grad zu, was das Rad beim Antreten (Start an der Ampel) nicht ganz so spritzig aussehen lässt.

Das Gediegene: Das Klapprad des "Premium"-E-Rad-Herstellers Flyer kostet dann schon 3.000 Euro, ist ebenfalls sehr stabil, man fährt aber deutlich weiter vorgebeugt, auch dann, wenn der Lenker oben ist. Auch das lässt sich leicht zusammenfalten. Es fährt - wie vom Flyer gewohnt - mit ordentlichem Zug.  Übrigens fällt der Lenker beim Abstellen immer so stark ein.

Das Spritzige: Billiger sind die Klappräder von Greenbike (in China hergestellt, von Israelis vertrieben), und ebenfalls sehr bequem. Ich bin ein Hybrid gefahren, dass am rechten Lenker zusätzlich zum echten Pedelec-Antrieb noch einen "Gas"-Hebel hat, etwa zum Beschleunigen an der Ampel. Damit kommt man jeden Berg hoch. Auch hier sitzt man aufrecht auf einem breiteren Sattel.




Neuerdings kann man auch das eigentliche E-Bike, also das elektrische Moped, als Faltrad kaufen. Der wirklich kleine Scooter wird von Stigo angeboten und ist mit wenigen Handgriffen für den Schrank in der Stadtwohnung zusammengefaltet. Oder für den Bus, Zug oder die Stadtbahn. Es fährt 25 km/h und wiegt gut 20 kg












Auch das Kwiggle, das kleinste Faltrad für kurze Wege, das ich vor drei Jahren schon mal beschreiben habe, ist inzwischen soweit gediehen, dass man es probefahren kann. Wenn es auch sehr gewöhnungsbedürftig ist, weil sich der Sitz ebenfalls bewegt. Es ist ein regelrechtes Taschenfahrrad.












1 Kommentar:

  1. Ich kann es verstehen, dass manche Leute 25km/h-Pedelecs kaufen. In Stuttgart eher als hier in Leipzig. Macht auch längere Strecken angenehm und ohne Schwitzen im Büro anzukommen, hat sicher etwas.

    Und ich kann verstehen, dass es Leute gibt, die Falträder kaufen. Derzeit habe ich immer wieder in München, Hamburg oder Hannover zu tun und könnte mir gut vorstellen, die typischen drei Kilometer vom HbF zum Kunden mit dem Faltrad zurückzulegen und dabei von der Stadt mehr zu sehen als U-Bahn-Tunnel.

    Aber: elektrische Falträder? Da geht unter 15kg nix und die Dinger dann in die Gepäckablage zu wuchten, ist Irrsinn. Verstehen kann ich es allenfalls, wenn man bspw. oberhalb von Lauffen (Neckar) wohnt und zum dortigen Bahnhof muss. Dann ist der Rückweg aus dem Büro weit weniger anstrengend als mit dem sonst am Bahnhof abgestellten 200€-Rad. Dafür muss halt das E-Faltrad mit ins Büro geschleppt werden.

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