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10. November 2017

Zu viel Laub auf den Radstreifen und Radwegen

Seitdem es regnet, sind die Laubmassen auf den Radstreifen und Radwegen rutschig und gefährlich geworden. Die Reinigung lässt oft auf sich warten.

Je fahrbahnferner eine Radspur oder ein Radweg ist, desto mehr Laub bleibt liegen oder sammelt sich. Autos wehen die Blätter beim Fahren an den Straßenrand. Radler rascheln durchs Laub, solange es trocken ist. Jetzt rutschen sie auf schmierigen Blättern aus oder müssen vom Radstreifen herunter. Das ist zum Beispiel in der Liststraße der Fall. So sah es hier gestern aus.

Liststraße, am Mittwoch,
Foto Blogleserin An. 



Und so am Mittwoch, als Blogleserin An das Foto machte. Auf dem oberen Foto (vom Donnerstag, also einem Tag später) sieht man, dass Autos die Kurve gern auch mal etwas weiter nehmen und die Radfahrenden gut beraten sind, eher rechts zu fahren. Dort, wo das Laub sich angesammelt hat.

Klar, im Herbst müssen alle auf Wetter-Widrigkeiten achten. Rutschige Blätter, überfrorene Nässe und schattigen Kurven und so weiter. Und die Straßenreinigung kommt nicht hinterher. Allerdings müssen wir hier in der Stadt anfangen, auch an kritische Stellen für Radfahrer zu denken un die vordringlich zu reinigen. Autostraßen werden hingegen fleißig gereinigt. Das sehe ich.

Eigentlich müssen alle Radwege und Radstreifen von Laub, Eis und Schnee befreit werden, zumindest an Steigungen,, in Kurven und dort, wo das Ausweichen auf Fahrbahnen für Autos für Radler gefährlich wird.

Das Foto rechts zeigt einen ohnehin schön ärgerlichen Geh-Radweg in Stammheim. Vermutlich ist der Anwohner verpflichtet, diesen für Radler verpflichtenden Gehweg zu fegen. Was ein zusätzliches Problem darstellt, wenn Fahrräder auf Gehwege verbannt werden. Es ist nämlich bereits ein Nachteil, weil die Straßenkehrmaschinen nciht für Radwege ausgelegt sind. Hier sind Radstreifen im Vorteil, aber eben nur, wenn die Straßenkehrmaschine fährt und auch die Straßenränder fegt.

Ich bin sicher, ihr könnt hier alle viele Beispiele nennen. Ich komme derzeit nicht dazu, alle Stellen zu fotografieren.













13 Kommentare:

  1. Zu: "...Es ist nämlich bereits ein Nachteil, weil die Straßenkehrmaschinen nciht für Radwege ausgelegt sind. Hier sind Radstreifen im Vorteil, aber eben nur, wenn die Straßenkehrmaschine fährt und auch die Straßenränder fegt. ...
    Na ja stimmt schon es gibt's jedoch diese "Kleinkehrmaschinen" oder welche mit "Rüssel" - auch im Fuhrpark der Stadt Stuttgart (Symbolbild). Mit diesen kommt man vorzüglich auf Radwege, man muss nur wollen :)

    Ärgerlich und was ich in Stuttgart häufig beobachte ist, dass das die Großkehrmaschinen, eine Straße mit Rad-X-streifen nur so halbherzig reinigen, da ein zweite Fahrt zu kompletten Flächenerfassung nötig wäre, man diese aber nicht machen kann/will.

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    1. wobei man ja am Foto auch sieht, dass der Radstreifen nicht geräumt wurde. Er befindet sich in Fahrtrichtung links vom Reinungunsfahrzeug. Vielleicht ist auch das ein Problem. Aber es geht natürlich, man muss nur wollen.

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  2. "alle Stellen" - Du hast Humor. Das ist flächendeckend, da kommst Du zu sonst nichts mehr. Es ist aber interessant, das Verrotten der Biomasse im Lauf der Monate zu dokumentieren.

    Dass Autostraßen fleißig gereinigt werden, ist auch meine Beobachtung.
    Nach einer Beschwerde von mir bzgl. Gehweg (Radfahrer frei) wurde der Straßenkandel 3 mal gereinigt, bis der Gehweg an die Reihe kam.

    Breite, normgerechte Radwege haben auf Hauptstrecken eine Breite, die das Befahren mit Straßenkehrmaschinen erlaubt. Man müsste sie nur dort hin schicken, was aber nicht passiert. Ich vermute, das liegt an der Priorisierung "Ästhetik vor Sicherheit". Zur Erinnerung: zum Entfernen von Kaugummiflecken wird in eine Maschine investiert, die hunderttausende Euro kostet.

    Die schmalen Gehweg-Kehrmaschinen der Stadt werden übrigens von Oktober bis März teilweise umgerüstet zum (in ein paar Wochen möglicherweise notwendig werdenden) Schneeräumen auf Autostraßen. Das verursacht schon einmal Engpässe.

    Verschärft wird das durch ineffizientes Arbeiten und den Einsatz ungeeigneter Werkzeuge:

    Mitarbeiter, die mit Aufklaubezangen rausgeschickt werden, und einzelne Blätter aufpicken, kommen nicht recht voran.
    Mitarbeiter, die mit Laubbläsern nasses Laub von den Wegen pusten, brauchen 5 Minuten für einen Quadratmeter.

    Das ist leider kein Witz und keine Polemik, alles schon beobachtet.

    Verschärft wird das zusätzlich durch mangelhafte Organisation und gegenseitige Behinderung der Ämter und Tochterunternehmen der Stadt Stuttgart untereinander:

    Da die Bäume und Büsche nicht zurückgeschnitten werden (Garten- und Friedhofsamt zuständig), machen die Kehrmaschinenfahrer (des Abfallwirtschaftsamts) einen Bogen um die dreckigsten Stellen, da sonst ihr Fahrzeug zerkratzt und teuer lackiert werden müsste. An diesen Stellen erkennt das Gartenamt nicht mehr, dass sie zurückschneiden müssten und Wildkrautentfernung notwendig wäre.

    Teufelskreis der Untätigkeit.

    Auf Gehwegen (einschließlich solcher mit gemeinsamer Fahrradnutzung) sind Anlieger zuständig für eine Minimalreinigung laut Satzung der Stadt Stuttgart. "Minimal" heißt: nur in der Breite für einen Rollifahrer bzw. Kinderwagen (Gegenverkehr und Überholen müssen nicht möglich sein) und nicht an den Bedürfnissen der Radfahrer orientiert.

    Ausnahmen sind:
    - Reine Radwege reinigt (genauer "müsste reinigen") grundsätzlich die AWS (oder beauftragte Unternehmen). Das ist nicht auf die Anlieger abgewälzt
    - im Schloßpark: überwiegend das Land (Wilhelma) - man erkennt die Bereiche leicht daran, dass es dort insgesamt sauberer ist und auf ganzer Breite gereinigt wird
    - an den ausgeschilderten Unfallschwerpunkten vor und nach der Behelfsbrücke hinter dem Ferdinand-Leitner-Steg bei der S21-Baustelle die Bahn.

    A propos Anlieger: Ich befahre täglich einen Hauptradrouten-Streckenabschnitt, wo hintereinander die Stadtentwässerung Stuttgart, (D)ein Ruderclub und ein Golfplatzbetreiber Anlieger eines Weges mit Mischverkehr sind und sich momentan noch nicht durch schwäbischen Kehrwochen-Fleiß auszeichnen. Die Ruderclub-Warnbemalung auf dem Weg ist beispielsweise kaum mehr zu erkennen. Ich mache gerne auch noch mal ein "Nachher"-Foto, sobald es da vorbildlich aussieht ;-) .

    Beschwerden bei der Stadt sind übrigens weitgehend wirkungslos, führen aber immerhin zu punktuellen Verbesserungen. Man muss aber lange Geduld haben (Größenordnung 4 Monate für erkennbare Fortschritte) und sich durch zwischenzeitliche Falschauskünfte (wenn man nach 2 Monaten nachfasst) nicht aus der Fassung bringen lassen. Für die Falschauskünfte hat sich die Stadt immerhin entschuldigt.

    Eine aktuell laufende Beschwerde kopiere ich in den folgenden Kommentar.
    Dann kannst Du selbst mitverfolgen, wie es derzeit läuft.

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    1. Hier der Nachtrag, den ich noch schuldig war: beim Ruderclub wurde am 13.11. eine Schneise durch das Laub "geschlagen". Zwar nicht auf ganzer Breite und zu meinem Ärger auch nicht an der Kreuzung/Abzweigung, aber immerhin...

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    2. Lieber Holger, ich fürchte, das Laub hat der Ruderclub selber beseitigt, nicht die Stadt. Und dabe spielte die Kreuzung natürlich keine Rolle.

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  3. Date: Fri, 20 Oct 2017 10:00:18 +0200
    Subject: Störung melden
    From: Störung melden
    To: (...)
    MIME-Version: 1.0
    Content-Type: text/plain; charset=utf-8
    Content-Transfer-Encoding: quoted-printable

    Vielen Dank für Ihren Beitrag an das Ideen- und Beschwerdemanagement der Landeshauptstadt Stuttgart:

    Störungsart : Radweg - Verschmutzung
    Ihre Meldung: Sträucher ragen in den Weg. Reinigung unzureichend. Wildkrautentfernung hat nicht stattgefunden. Der Gegenverkehrs-Radweg mit seiner Mindestbreite von 250cm ist nicht sicher befahrbar.
    Ort : In der Nähe von Rettungszentrum DLRG (Mühlhäuser Straße 319)

    (...)

    -------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    Diese E-Mail wurde aus dem elektronischen Bürgerserviceassistenten 'Gelbe Karte (Ideen- und Beschwerdemanagement)' automatisch erzeugt.
    Bei technischen Problemen wenden Sie sich bitte an:

    Landeshauptstadt Stuttgart
    Haupt- und Personalamt Abteilung eGovernment (10-6)
    E-Mail-Adresse: internet@stuttgart.de

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    1. Am 13.11. wurde mir mitgeteilt, dass die bemängelte Stelle angeschaut werden soll. Stand 24.11., also einen Monat später, gab es vor Ort noch keine Verbesserung.

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  4. Ich vermute: Wenn wir breite und überzeugende Fahrrad-Highways entsprechend der Hauptradrouten hätten, würden diese auch gereinigt und im Winter geräumt. Das Flickwerk an Radstreifen und der Kombination aus Gehweg- und Holperpisten flächendeckend zu betreuen, ist jedoch in der Tat sehr aufwändig.

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    1. Ja, stetige und vorschriftsmäßig breite Wege mit empfohlenem bzw. vorgeschriebenem Fahrbahnbelag erleichtern die Reinigung.

      Manche Strecken wirken aber auch nur zu schmal, weil sie so verdreckt und zugewuchert sind. Fahrbahnmarkierungen könnten den Führungskräften und Mitarbeitern der AWS helfen zu erkennen, wo ihre Aufgabe liegt.

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  5. Liebe Christine, wie ist eigentlich die politische Situation?
    Erlaubt ihr Stadträte inzwischen der Verwaltung, das Radwegenetz insgesamt oder wenigstend die Hauptrouten vollständig in den Winterdienst aufzunehmen oder wird immer noch kein Geld dafür bereitgestellt?
    Gelten immer noch die uralten Einschränkungen aus Zeiten vor Feinstaubalarmen und Radverkehrsförderung gemäß Amtsblatt 2011, die z.B. 2013 in der Presse behandelt (http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.kaltental-kein-geld-fuer-winterdienst-auf-radwegen.6346f23d-be22-4284-9d97-c447a6224527.html) und 2015 an dieser Stelle übersichtlich zusammengestellt wurden: http://stuttgart-rot.info/2015/12/23/staedtischer-winterdienst-auf-gehwegen/ ?

    Hat die Stadt, d.h. Ordnungsamt und AWS, inzwischen eigentlich einen Überblick, wo sie für Reinigung und Winterdienst zuständig sind? Nach meinem Stand konnten die Kosten bisher nicht benannt werden, da niemand zusammenzählen konnte, wie viele km Radinfrastruktur übrig bleiben, für die keine Anlieger zuständig sind.

    Wieso gibt es eigentlich noch benutzungspflichtige Radwege in Stuttgart, auf denen kein Schnee geräumt wird? Eine fehlende Räumpflicht ist bekanntlich ein Indiz dafür, dass die Straßenverkehrsbehörde einen Fehler bei der Anordnung der Benutzungspflicht begangen hat. Es gibt Gerichtsurteile zum Thema.

    Wer der Verkehrssicherungspflicht nicht nachkommt, sorgt für Unfälle mit Verletzten. Das ist keine Theorie, es passiert. Eine Kollegin ist mehrere Tage ausgefallen nach Sturz auf nassem Laub an einem verschwenkten Übergang am Ende eines benutzungspflichtigen Radwegs zur Führungsform "Gehweg Radfahrer frei". Sind Radfahrer den Verantwortlichen in Gemeinderat und Stadtverwaltung gleichgültig oder hassen sie Radfahrer?

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    1. Die Winterreinigung der Radwege wird am Dienstag im Gemeinderatsausschuss UTA (Umwelt und Technik) besprochen und entschieden. Die Hauptrouten müssen geräumt werden. Das hat man auch im vergangen Winter schon so zu machen versucht. Ich hoffe, dass wir erreichen, dass die Fahradinfrastruktur genauso von Schnee und Eis befreit wird wird die Autoinfrastruktur.

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    2. Danke, sehr gut. Hoffentlich klappt das besser (konsequenter und schneller) als letzten Winter. Für 5000 Euro pro Kilometer hätte ich ein wenig mehr Gründlichkeit erwartet.

      Es tritt sicher von Jahr zu Jahr ein Lern- und Gewöhnungs-Effekt ein, sodass z.B. nicht wieder mit einer Kehrmaschine vergeblich versucht wird, eine Eisschicht mit angefrorenem Laub wegzufegen.

      Der Winterdienst hat noch einen positiven Nebeneffekt: Beim Schneeräumen wird dann zwangsweise/versehentlich auch das Laub vom Herbst beiseite geschoben. So gesehen: hoffen wir auf früheren Schneefall als letzten Winter...

      Ich weiche bei Glätte extrem ungern auf die Straße aus. Wenn ein Auto rutscht, ist man ausgeliefert. Auch wenn man selbst rutscht und stürzt, ist es besser, wenn kein Auto in der Nähe ist. Leider gibt es die erzieherisch aktiven Autofahrer, die einen durch dichtes Überholen, Anhupen, Abdrängen und Ausbremsen klar machen wollen, dass der vereiste Radweg doch das kleinere Übel ist. Klar, die sind in der Minderheit, aber auch wenn nur jeder 200ste Autofahrer so veranlagt ist, sind das bei mir jede Woche ca. 4 solche Erlebnisse, obwohl ich bevorzugt abseits der Straße fahre.

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  6. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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