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6. Mai 2018

Abschleppen für Radfahrer - in Köln geht das

Zu Beginn der Sommerferien hat Köln auf den Ringen Autos abschleppen lassen, die im Halteverbot standen.

Der Hintergrund. Weil die Radwege auf den Gehwegen für den Radverkehr zu eng geworden sind, hat man die Benutzungspflicht aufgehoben. Radfahrende können und sollen jetzt auch auf der Fahrbahn fahren. Zu diesem Zweck aber muss die rechte von zwei Fahrspuren frei blieben. Das kümmert aber die Parkplatzsuchenden nicht. Innerhalb einer Stunde wurden auf 500 Metern 25 Autos abgeschleppt. Das berichtet der WDR in seinem Beitrag, der bis zum 11.5. in der Mediathek stand.

Solange Autos auf dem Fahrstreifen für Radfahrende stehen, müssen Radler ständig um sie herumkurven, und dabei hat es, laut Angaben der Kölner Polizei, ständig  Zusammenstöße von Radfahrendenden mit Autos gegeben. Das berichtet der Kölner Stadtanzeiger.


6 Kommentare:

  1. Bei uns dagegen wird ungeniert in zweiter Reihe auf der Fahrradstraße geparkt, ich musste Samstag noch um einen Premium SUV herum fahren auf der Tübinger Straße. Das Fahrzeug stand nach Ende meines Einkaufs auf dem Rückweg noch immer dort mit Warnblinker. Man tut dies in der Gewissheit, das in Stuttgart das Ordnungsamt ein Herz für Autofahrer hat. Irgendwo muss man ja parken.

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  2. Na ja, normalerweise geht das mit dem Abschleppen in Köln auch nicht. Erst letztens war Köln in den Schlagzeilen, als neue Radwegfarbe um ein widerrechtlich parkendes Auto fein säuberlich drumrumgemalt wurde...

    Davon abgesehen soll auf den Ringen schon seit langem in einem Pilotversuch eine der Autospuren in eine Protected Bikelane umgewandelt werden, aber das Projekt wird verschleppt und kleingemacht. Es gibt momentan übrigens auch keinen Schutztreifen o.Ä. auf der Straße für Radfahrer - abgeschleppt wurden Zweite-Reihe-Parker auf der rechten Autospur - weswegen man sich auch hin und wieder von Autofahrern anpampen lassen muss, wenn man auf der Straße radelt. Da ist so eine (bisher einmalige) Abschleppaktion wirklich nur das allerkleinste Trostpflaster.

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  3. Rebecca, nachdem sich die Stadtverwaltung jahrelang schwer getan hat, überhaupt etwas für Radfahrer zu tun, finde ich das schon mal gut. Aller Anfang ist schwer. Ist eben ein kleines Zeichen, aber immerhin ein Zeichen.

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  4. Irgendwie treibt mich das echt in die Verzweiflung. Teils Radewege werden grundsätzlich und vorsätzlich als (Kurz-)parkraum genutzt. Die Autofahrenden interessieren sich nicht für Parkhäuser oder freie Parkplätze in nächster Nähe, so wie beispielsweise in der Olgastraße vor dem Rewe.
    Es herrscht kaum Verständnis bei den Autofahrenden und sie müssen auch nichts fürchten. Die 10-15 € des Knöllchens schrecken kaum ab.
    Diese Kombination lässt mich mit einem Gefühl der Machtlosigkeit zurück

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  5. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  6. Du hast es gut beschrieben, Simon. Machtlosigkeit, und bei mir auch etwas Wut darüber dass offenbar das Recht des stärkeren auf unseren Straßen gilt und nicht die StVO:
    § 1
    Grundregeln
    (1) Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht.
    (2) Wer am Verkehr teilnimmt hat sich so zu verhalten, dass kein Anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird.

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