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10. Mai 2021

Die Schönheit der Hofener Straße an Sonntagen

Gestern, am Sonntag hat vermutlich jeder, der ein Fahrrad besitzt, es ausgefahren. Die Hofener Straße war zum zweiten Mal in diesem Jahr für den Autoverkehr gesperrt. 

Und es haben sich viele Fußgänger:innen, Familien mit Kindern, viele Radfahrende, darunter auch mit Kindern auf der Straße getummelt. Am Morgen stand die städtische Polizei auf halber Strecke dort und hat illegal durchfahrende Autofahrer:innen angehalten. Am Mittag waren sie weg, und ein Mercedesfahrer heizte ziemlich aggressiv durch die Menge der Radfahrenden, Skater und Läufer. Es gab immer wieder Radfahrer, die partout nicht kapiert haben wollten, dass sie am Sonntag nicht auf dem Gehweg fahren dürfen, und sich durch die Fußgänger:innen bimmelten. Auch nicht gut. Die Beschilderung ist allerdings doch recht kompliziert. Da muss man erst mal anhalten und sie studieren (Foto ganz unten).

Aber alles in allem funktioniert die Straße am Sonntag sehr gut. Ich habe den Eindruck, dass viele in der Stadt inzwischen wissen, dass sie sonntags die Hofener Straße für sich haben und gezielt ihre Fahrradtouren dorthin machen. Besonders schön finde ich es immer, wenn Eltern mit ihren Kindern hier radeln. 

Die Sonntagssperrung für Autos bewirkt übrigens, dass deutlich mehr Radfahrende auch unter der Woche auf der Fahrbahn radeln, vor allem, sobald das Wetter schöner wird. Ich habe erlebt, wie am Karfreitag eine Radlerin eine Autofahrerin beschimpfte, die auf der Hofener Straße fuhr, was sie durfte, denn sie war ja noch nicht gesperrt. So eingeführt ist die Sonntagssperrung also bereits bei den Radfahrenden. 

Eigentlich müsste man sie auch an Samstagen für den Autoverkehr sperren, denn wenn die Sonne scheint, sind dann auf dem Gehweg auch viele Spaziergänger:innen unterwegs. Und der Zeitraum für die Sperrung müsste auf Ostern vorverlegt werden. Es gibt einen Antrag der Grünen dazu, und in den Bezirksbeiräten soll darüber gesprochen werden. Allerdings sind die Leute in Münster ja bekanntermaßen dagegen, weil sie nicht mehr mehr Autoverkehr auf ihrer Neckartalstaße haben wollen. Mal sehen, wie sich das entwickelt. 

7 Kommentare:

  1. Ich bin am frühen Nachmittag durchgefahren. Da war richtig viel Radverkehr. Überhaupt, vom massiven Rad-Freizeitverkehr bin ich beeindruckt. Die Mengen bin ich nicht gewohnt von der Fahrt zur Arbeit.

    An der Engstelle bei der Zählstelle auf der König-Karls-Brücke Stau, weil ein lückenloser Strom von Radfahrern aus der Gegenrichtung den Radweg komplett "abgefüllt" hat. Überhaupt, viel darf nicht mehr dazu kommen; man kommt schon nicht mehr zügig durch.

    Nach wie vor problematisch an der Hofener Straße ist:

    1. die Schranke auf der anderen Seite, die Du nicht fotografiert hast, dient an Sonntagen immer noch als Radfahrer-Aufspieß-Vorrichtung. Wenn man gewohnheitsmäßig die Kurve ausfährt und sich beim Einbiegen nach beiden Seiten umschaut, wird es gefährlich. Da gab es schon blutend Verletzte...

    2. Die Schilder alleine sind rein psychologisch zu viele (auf dem Foto im Blickfeld sind 7 Verkehrszeichen, 7 Zusatzzeichen, teils mit längerem Text, und 2 Wegweiser, also mehr, als man gleichzeitig erfassen kann) und m.E. auch die falschen, wenn man das Radfahren auf dem Gehweg verbieten will. Mit den Verbotsschildern für motorisierten Verkehr bleibt das Gehwegradeln noch erlaubt, nur das textlastige Zusatzschild sagt, was die Verkehrsbehörde wünscht. So umständlich muss das nicht sein. Besser wäre, den blauen Radler-Lolli an der Fahrbahn aufzustellen - der fällt Radfahrern vermutlich eher auf und verbietet nebenbei gleich noch das Gehwegradeln.

    Auf der anderen Seite der Hofener Straße sind die Schilder weit weg rechts neben den Parkplätzen, wenn man vom Neckardamm kommt. Die fallen kaum auf, vor allem, weil man mit dem Verkehrsgeschehen selbst schon ausgelastet ist (Senkrechtparkplätze, Querverkehr auf Gehweg, Querverkehr auf Fahrbahn, viel Gewusel).

    Eigentlich müsste die Stadt doch ein paar Umlaufsperren übrig haben, um sie auf dem Gehweg aufzustellen. Oder ist man in der Verwaltung der Meinung (Achtung, Ironie!), dass Umlaufsperren Radfahrer anlocken statt sie fernzuhalten?

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  2. So viele Schilder. Und ich dachte, die Schwaben wären geizig.

    Besonders "lustig" ist die Kombination "Gehweg" und die Erklärung direkt darunter. Radfahrer sollen demnach Am Sonn- und Feiertagen die Fahrbahn benutzen. Und die übrige Zeit der Woche den Gehweg?

    Oder werden etwa jeden Sonntag und Feiertag die Schilder rechtzeitig ausgetauscht? Umständlicher und teurer ginge es wohl kaum.

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    1. Doch, doch, da wird viel herumgeräumt. Die Schranken werden weggeklappt. Das Absperrgitter wird zur Seite gestellt. Nach meiner Erinnerung ist an Werktagen ein Zusatzschild "Radfahrer frei" sichtbar; möglicherweise ist es ein Klappschild.

      Man muss in der Schwabenländle-Hauptstadt, die im Tourismus mit dem Autoverkehr wirbt, schon dick auftragen, wenn eine Asphaltfläche für Autos gesperrt wird. ;-)

      Im Ernst: Es ist schon richtig, sehr auffällig auf eine Regelung hinzuweisen, die sich im Lauf der Woche u.U. mehrfach ändert. Das kann für Nicht-Anlieger schon überraschend kommen.

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    2. Das mit dem "Radfahrer frei" habe ich mir fast gedacht. Wenn sich nur mehr Radler dazu entschließen könnten, bei dieser Beschilderung die Fahrbahn zu nutzen, wären wir auch ein gutes Stück weiter.

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  3. Etwas Paragraphenreiterei noch: auf der Fahrbahn tummelten sich auch einige Leute, für die die Fahrbahn nicht freigegeben wurde: Fußgänger, kleine Kinder, Inlineskater. Rechts gehalten haben die sich auch nicht.

    Ich wollte es nur sagen, es sind nicht nur Radfahrer und Autofahrer, die die Verkehrsregeln missachten. Überbewerten sollte man es aber nicht, denn der Platz ist ja großzügig bemessen - im Gegensatz zum Gehweg, der eigentlich für eine Radfreigabe unzulässig schmal ist.

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  4. Zum Mercedesheizer: kostet ja auch nur 20€ ein Zeichen 250 zu ignorieren, und wenn man dem hier (https://www.bussgeldkatalog.de/durchfahrt-verboten/) glauben kann, gibt es noch nicht einmal einen Tatbestand mit Gefährdung -- außer für Radfahrer.

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  5. Dafür gibt es einen Tatbestand für Fußgänger auf Straßen-Fahrbahn außerorts, wenn sie nicht am linken Fahrbahnrand laufen bzw. wenn sie einen vorhandenen Gehweg nicht nutzen: jeweils 5€.

    Ach ja, wenn Fußgänger auf einem Radweg laufen, kostet das kein Bußgeld. Nur umgekehrt, Radfahrer auf Gehweg, das wird richtig teuer. Die Gefahr, dass durch das Fehlverhalten ein Unfall verursacht wird, bei dem sich beide (Radfahrer und Fußgänger) verletzen, ist ungefähr gleich groß. Warum ist das Bußgeld nicht gleich?

    Und noch eine Merkwürdigkeit im Bußgeld-Vergleich: Ein Fußgänger, der einen Autofahrer faktisch nicht gefährdet, muss Bussgeld auf der Fahrbahn zahlen (wenn auch eher symbolisch), ein Fußgänger der auf Radweg oder Radfahrstreifen für Radfahrer eine ernsthafte Verletzungsgefahr darstellt (wenn es auch selten zu entsprechenden Unfällen kommt), kommt billig weg.

    Der Bußgeldkatalog sollte doch eine angemessene und nachvollziehbare Staffelung erhalten. Das ist offensichtlich auf breiter Front noch nicht geschehen. Es gibt noch viele weitere Ungereimtheiten, z.B. sind mittelalte Radfahrer ohne Körperbehinderung in bestimmten Situationen irgendwie Menschen zweiter Klasse, die man - im Gegensatz zu Kindern und älteren und gebrechlichen Menschen als Autofahrer ohne Bußgeldaufschlag gefährden darf.

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