Der Fahrradtourismus bringt Gemeinden richtig Geld ein. Deshalb kümmern man sich in Tourismusgegenden auch um attraktive Radwege.
Sie sind gut ausgeschildert und praktikabel befahrbar. In der Lausitz in Sachsen-Anhalt hat man sich jetzt bundesweit ins Gespräch gebracht. Man einen Radweg ausgewiesen, der den heißen Sommern angepasst sein soll. Er heißt die "Kühle Spur" und wurde bis Mitte August von etlichen Medien erwähnt. Eine geschickte touristische Werbung. Die kühle Spur ist dreißig Kilometer lang, der ganze Radrundweg 43 Kilometer.
Entwickelt wurde sie vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandforschung und der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg. Man wollte zeigen, wie Radwege künftig gestaltet sein sollten, um sich der Klimaerhitzung anzupassen. Wald ist dafür nützlich. Wo er nicht ist, müssen Bäume oder hohe Hecken gepflanzt werden, die Schatten spenden. Außerdem gibt es Trinkbrunnen und Bademöglichkeiten. Mit Drohnen und Wärmebildern ermittelten die Forschenden die Temperaturen in Wäldern, an Baumreihen und in Siedlungsflächen. Sie identifizierten Hot Spots und Cold Spots (kann man auf dieser Seite auf einem Bild sehen.) Der Radweg führt überwiegend entlang kühlerer Strecken. Dafür braucht man allerdings keine Drohnen mit Wärmebildkameras, das wissen die meisten Menschen auch so: Stadtstraßen heiß, Wald kühl, Schattenbäume besser als eine freie Fläche unter sengender Sonne.
Wie der Radweg sich tatsächlich anfühlt, kann ich nicht beurteilen. Aber Bäume helfen immer, selbst, wenn sie einzeln stehen, die umgebende Luft abzukühlen. Man muss sie aber schnell pflanzen, denn es dauert Jahrzehnte, bis sie so groß sind, dass sie Schatten spenden. Was auch für unsere Städte und städtischen Radwege gilt.
Der geförderte und forcierte Radtourismus ist allerdings janusköpfig. Denn in den meisten Fällen reisen die Leute nicht mit Rädern zu ihrem Urlaubsort an, sondern im besseren Fall mit dem Zug, meistens aber mit dem Auto. Die Seite "Lausitzer Seenland" empfiehlt direkt die Anreise zum Radweg mit dem Pkw und bietet kostenlose Parkplätze an. Hm!
Kleiner Tipp: Die Lausitz liegt nicht in Sachsen-Anhalt, sondern erstreckt sich über Sachsen und Brandenburg (ein kleiner Teil auch in Polen).
AntwortenLöschenWenn ich das mal eintippe: Stuttgart-Lausitzer Seenlandschaft, dann bekomme ich mit dem PKW 6,5h. Mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln 11h - 17,5h.
AntwortenLöschenOk, den Bus am Ende würde ich wohl weglassen. Ausserdem noch min. 4x Umsteigen, unbekannte Zugmodelle am Ende der Reise.
Das würde ich dann wohl nicht an einem Tag versuchen wollen.
christo.