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18. Juli 2018

Böse Schikane für Radfahrende auf der Tübinger Straße

Wir wissen, die Fahrradstraße wird in Teilen in eine Autostraße umgewandelt. Es kommen zwei Ampeln hin, an denen auch Radfahrende warten müssen. Jetzt wurde auch noch eine Schikane auf den Radstreifen gebaut.

Diese Schwellen liegen genau quer zum Verlauf des Radstreifens. Sie zwingen Radfahrende zu einem jähen Schlenker nach links vor die Autokühler. Wer sie zu spät sieht, stürzt. Ich habe heute früh da schon einen Radler sturzgefährlich schlingern sehen. Es besteht zudem  Gefahr, dass Radfahrende zwischen Autos und den Schwellen eingeklemmt werden, entweder weil Autofahrer ihre Spur nicht halten, so wie dieser hier, oder weil sie versuchen, regelwidrig geradeaus zu fahren. Nachtrag Mittag: Da steht jetzt eine Ampel drin.  

Diese Schwellen samt Ampel dienen einzig und allein der Bändigung des Autoverkehrs, die Interessen der Radfahrenden, einschließlich ihrer Sicherheit fallen diesen Maßnahmen zum Opfer.

Eine Ampel samt Schwellen auf einem Radfahrstreifen sind ja typisch für Stuttgart. Hier gefährden sie Radfahrende und sie behindern sie auf ihrer Hauptradroute 1 über Gebühr. Stellt die Ampel doch rechts neben den Autofahrstreifen und lasst die Radler hier  rechts daneben geradeaus fahren. 
Situation am Morgen.

Geradeausradler brauchen hier keine Ampel, sie kreuzen keinerlei Autoverkehr. Sie könnten einfach weiterfahren. Sie hier halten zu lassen, ist Schikane. Außerdem fehlt noch die Geradeausfahrerlaubnis für Radfahrende.

Und für alle, die sich nach meinem gestrigen  Beitrag fragten, ob Radfahrende hier nicht einfach - Ampel hin oder her - geradeaus Richtung Marienplatz fahren dürfen müssten (sie behindern ja niemanden), ist das die Antwort. Die Schikane zwingt Radler, sich vor den Autos (falls die Platz lassen) auf den Aufstellflächen aufzustellen und ebenfalls auf Grün zu warten, obgleich sie nur geradeaus wollen und dabei keinen Autoverkehr queren.


Der Fahrradbeauftragte bemüht sich übrigens bereits bei der Verkehrsbehörde  darum, dass diese Schwellen wieder entfernt werden. Ihr könnt mit Gelben Karten helfen.

Nachtrag mittag: Ich fürchte, da jetzt die Ampel darin steht, wird alles vergeblich sein.

Wer die Facebookkommentare dazu lesen möchte, kann diesem Link folgen.

26 Kommentare:

  1. Auch hier noch einmal meine Frage:

    warum wurden bzw. werden an der Kreuzung Feinstraße die beiden Radspuren - durchgängig, ampelfrei und getrennt von den Kraftfahrzeugen - auf die gleiche eine Strassenseite, also zur Brauerei hin, gelegt?

    An dem in die Feinstraße abbiegenden Kraftfahrzeugverkehr mit Chaos, Stau, Unfallgefahren, Ampelanlage etc. könnten wir dann einfach und sicher vorbei radeln.

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    1. Lieber Anonymus, ich kann dir diese Frage nicht beantworten. Eines aber kann ich schon sagen, es wäre nicht günstig, auf der Brauerreiseite einen Zweirichtungsradweg anzulegen, weil Radler dann zwei Mal in der Tübinger Straße den Längs-Autoverkehr kreuzen müssten. Aber im Prinzip brauchen wir Radler da keine Ampeln, schon gar keine an der Cottastraße Richtung Marienplatz.

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    2. Ich dachte, die Ampel sei wegen der aus der Brauerei fahrenden LKW. Das ist nämlich höchst gefährlich, wenn die Fahrer auf die vorbeizischenden Radler achten müssen...
      Ich fahre selber viel Fahrrad und bin in diesem Falle froh über eine Ampel! Meistens steht sie ja sowieso auf grün.
      Oder habe ich da was falsch verstanden?

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  2. Heje wer sitzt denn da eigentlich in der Verwaltung??! Ich meine so was kann man doch schon ein 3 jähriger mit den Matchbox-Autos auf dem Teppich mit den Fingern abfahren und feststellen was Kurvenlage ist.

    Wer legt sich denn freiwillig hier hin und verklagt die Verwaltung? Jemand interessiert?

    Die Pseudo-Sperre ist wiedermal vollkommen wirkungslos, bin mal gespannt ob das wieder zu so einer schönen Blockade wie an der Feinstraße heranwächst...

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    1. Im Moment fahren die Autofahrer vom Marienplatz her völlig konsterniert oder wütend entschlossen geradeaus gegen die neue Einbahnrichtung Richtung Gerber weiter. Das Geradeausfahren Richtung Marienplatz hat in letzter Zeit eher abgenommen. Aber wenn dann alle im Stau der Ampel auf der Cotta-Straße stehen, könnte das wieder zunehmen. Und übrigens, die Ampeln müssen ja auch noch aufgestellt werden, und als Platz dafür sehe ich momentan auch nur die Fahrradstreifen. Es gibt sonst keinen Raum dafür. Da haben wir dann unser nächstes Hindernis.

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  3. Rainer Dobrinkat18. Juli 2018 um 12:12

    Die Fahrradstr. ist ja die am meisten von Radfahrern benutzte Straße (logisch, sonst wärs ja auch keine Fahrradstr). Auf dem Bild sieht die Aufstellfläche nicht sehr groß aus. Wie soll das denn funktionieren, wenn die Radfahrer sich zurückstauen?. Dank der Schikane wird man ja regelrecht in den Autoverkehr gezwungen! Die fahren uns doch über den Haufen! Man sollte Koller und Schanz jeden Tag 5 mal über diese Stelle schicken, dass sie am eigenen Leib erfahren was ihre Mitarbeiter so anrichten!

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    1. So ist das. Es wird verdammt eng. Zumal Radler hier bei Rot gar nicht halten müssten, wenn sie geradeaus wollen, da kreuzen sie keinen Autoverkehr. Es werden also massenhaft Rotlichtverstöße durch Radler begangen werden. Ich bin dafür, dass die Ampel rechts an die Autospur gestellt wird. Allerdings fürchte ich, dass die Stadt fürchtet, die Ampel werde dann von Autos an- oder umgefahren werden. Radler sind da aufmerksamer und fahren keine Ampeln um. So sieht eine Verkerhsplanung aus, die einzig und allein auf die Bändigung des Autoverkehrs ausgerichtet ist. Die Radler haben dann das Nachsehen. Leider ist das hier auch wieder so. Leider!!!

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    2. Verstehe ich nicht - die Autos dürfen doch gar nicht geradeaus fahren - dann kann die Ampel doch links neben dem Radstreifen stehen. Und Autos biegen kurz vorher ab.

      Gruß, Christoph.

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  4. Schöne Scheiße!
    ...
    Und: Dank an Dich – ich finde das toll wie Du Dich mit Deinem Blog engagierst!

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    1. Morgen geht es weiter. Was ich heute Abend beobachtet habe, war auch nicht lustig.

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  5. unfassbar. Wie sollen da Räder mit Kinderanhängern fahren. Mich würde mal interessieren, wer so etwas plant. Das kann keine Inkompetenz im Amt sein, sondern reine Absicht.

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  6. Meine gelbe Karte ist abgeschickt, danke für die Information! LG, Katarina

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  7. Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.

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    1. Dieser Kommentar wurde von mir gelöscht, weil er anonym war und nur eine spöttsiche Verächtlichmachung von uns Radfahrenden enthielt.

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    2. Ich finde es auch voellig ueberzogen, den Kommentar zu loeschen, Christine.
      Mit ein bisschen Souveraenitaet kann man das locker veratmen...

      Gruss - Matthias

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  8. @Unknown: Ich radle täglich insgesamt 35km zur Arbeit und passiere zweimal am Tag die Tübinger Straße. Die geplanten Schikanen für Radfahrer sind kriminell, passen aber zu diesem völlig unfähigen OB und in weiten Teilen inkompetenten Gemeinderat.
    @Frau Lehmann: Ich schätze sehr Ihren Blog und kann auch sehr vielem zustimmen, bitte machen Sie weiter so!
    Was die Stadt Stuttgart sich hier leistet ist ein herber Rückschlag für alle, die umweltbewusst fahren wollen. Meines Erachtens hat das aber System. Autofahrer werden gehätschelt, Brücken und Wege für Fußgänger und Radfahrer abgebaut. Das Gerede von Feinstaubreduktion, saubere Luft und weniger Autoverkehr entpuppt sich als ein reines Lügengebilde und Bürgerverblödung. Stuttgart verkommt immer mehr zu einem Drecksloch.

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    1. Danke, Knud, es ist übrigens der Gemeinderat, der letztlich diese Regelung mehrheitlich (gegen die Stimmen von Grünen und SÖSLi-Plus) beschlossen hat, und zwar auch weil das Amt für Öffentliche Ordnung betonte, aus Sicherheitsgründen gehe das nur so und nicht anders. Der OB hat damit nichts zu tun. In einer Demokratie entscheidet der Gemeinderat. Es dürfen nun aber auch jede Menge Bürgerinnen und Bürger gegen diese Lösung (die demokratisch zustande gekommen ist) protestieren, egal wie. Ich finde es nicht angemessen, hier einzelne Leute als "völlig unfähig" zu beschimpfen. In diesem Stil diskutieren wir hier nicht.

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    2. "Stuttgart verkommt immer mehr zu einem Drecksloch."

      Was für ein Mumpitz!
      Die Luft wird Jahr für Jahr besser (sauberer) in der City. Nur widerstrebt dies dem Ansinnen der (grünen) Oberen (über was soll man denn sonst die ganze Zeit reden) und wird deshalb möglichst nicht publik gemacht!

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    3. Siegberg Die "Luftqualität" ist grad nicht das Thema und Feinstaub bricht auch niemanden das Kreuz; Autofahrer bzw eine schlechte Infrastruktur für Nicht-Autofahrer aber schon.

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    4. @Siegbert, die Straßenverkehrsbehörde, die dafür verantwortlich ist, gehört zum Amt für öffentliche Ordnung. Dieses Amt ist CDU geführt. Das "Grünenbashing" mag für sie persönlich erleichternd sein, ist an dieser Stelle aber absolut fehl am Platz, zusätzlich ist das Thema verfehlt! Wenn man unbedingt draufhauen will, dann bitte in diesem Fall auf die Verkehrsspezialisten der CDU. Die haben sich die Meriten verdient.

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    5. @Michael / @Rainer

      Ich hatte mich auf den Kommentar:
      "Stuttgart verkommt immer mehr zu einem Drecksloch."
      des Posters Knud Brockmann bezogen, nicht auf den Artikel selbst! Deshalb weder "Thema verfehlt" noch "Grünenbashing"!

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    6. Fritz Kuhn ist in seiner Funktion als OB der oberste Chef der Verwaltung. Zusätzlich ist Radverkehr laut StZ-Meldung vom 20.2.2014 eins der Themen, die er zur Chefsache erklärt hat (https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.radverkehr-in-stuttgart-kuhn-will-jetzt-einen-gang-hochschalten.a2ba03b8-3530-4a75-819d-a6dfd9e181ea.html). Er ist also zumindest politisch sehr wohl verantwortlich für dieses Fiasko, dass von seiner Verwaltung durchgedrückt und umgesetzt wird.

      Martin

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  9. Da kann man nur zum bürgerlichen Ungehorsam aufrufen. Kann mir mal jemand helfen beim Ampel-zurecht-rücken; üblicherweise haben Baustellenampeln Räder und lassen sich optimal positionieren aber hier werde ich mir einen Bruch heben 😂

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  10. Wir sollten an der Stelle zur Hauptverkehrszeit eine Demo anmelden. Veranstalter müsste eine Organisation sein. ADFC wo bist Du?

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  11. @Christine: Bitte entschuldige die harten Worte, war aber so gefrustet darüber dass ich das Gefühl habe, es geht in Stuttgart seit OB Kuhn nur noch abwärts. Hätte ich damals in Stuttgart gewohnt, hätte ich ihn gewählt - daher die Riesenenttäuschung.
    Übrigens: Das mit dem "Drecksloch" ist ein Zitat aus dem Stuttgarter Tatort "Der Inder". Der Darsteller Thomas Thieme hat ihn in seiner Rolle verwendet beim Zwist um S21.
    @M.Schenker und C.Otte: Klingt gut. Wäre dabei.

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