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10. August 2018

Nicht so viel Angst vor Diebstahl haben

Mit dem alten Göppel zum Bahnhof, das teure Fahrrad mal am Wochenende ausführen und dabei nie aus den Augen lassen. Aus Angst vor Diebstahl. Das muss nicht sein. 

Je mehr Stuttgart zu einer Fahrradstadt wird, desto mehr dürften auch Diebstähle zunehmen. Aber aus Angst vor Diebstahl nie das teure Fahrrad fahren und es nirgendwo an einem Radbügel stehen lassen, das ist nicht die Lösung. Billige und leichte Kabelschlösser sind auch keine. Bügel-, Falt- oder Kabelschlösser müssen schwer sein, damit sie Dieben halbwegs standhalten. Es gibt inzwischen auch leichtere, aber beispielweise Texlock konnte sein Versprechen nicht halten.

Der beste Tipp, finde ich, ist: Im Zweifelsfall zwei Schlösser benutzen, eines mit Zahlen, das andere mit Schlüssel, eines als Bügelschloss, das andere als Kabel, oder ein Felgenschloss mit Schlüssel und ein gutes Kabelschloss mit Zahlencode. Denn Diebe sind meist auf eine Schlossart spezialisiert. Ein zweites Schloss kostet sie dann zu viel Zeit. Und natürlich: das Fahrrad irgendwo anschließen.

An Felgenschlösser kommt ein Dieb nicht so leicht heran, um ein Werkzeug anzusetzen. Und man sollte das zweite Schloss möglichst weit oben im Rahmen anschließen, dann können Diebe ihr Werkzeug nicht auf dem Boden abstützen.

Ich sichere mein Fahrrad situationsabhängig. Wenn ich nur schnell zum Bäcker oder in einen Laden gehe, benutze ich nur das Felgenschloss. Ein leichtes Fahrrad würde ich dabei an einem Masten oder einen Radständer anschließen. Will ich einen Wegtrageschutz, nehme ich ein leichtes Kabel fürs Felgenschloss (das mit dem Seitenschneider leicht zu durchtrennen ist).
Bin ich nachts ein paar Stunden unterwegs, schließe ich es mit Felgenschloss ab und einem Kabelschloss an einen Fahrradbügel an, und ich verschließe auch meinen Gepäckträgerkasten.  Und ich stelle das Fahrrad immer an einer beleuchteten, sehr öffentlichen Stelle ab.


Ich selber habe einen teuren Sattel auch so ans eigene Fahrrad angekettet, wie man es hier auf diesem Foto sieht. (Mein teurer Sattel ist dann allerdings gebrochen, aber das ist eine andere Geschichte.) Das ist ein Gepäck oder Skiausrüstungsschloss, mit herausziebarem Kabel und Zahlencode. Mit diesem Teil kann man am Fahrrad auch andere Teile gegen schnellen Diebstahl schützen. Das Kabel ist allerdings mit einem Seitenschneider schnell zu knacken.

Mir ist bisher nicht einmal die Uhr vom Fahrradlenker geklaut worden, noch niemand hat in meinen Gepäckträgerkasten gegriffen. Ich habe nicht so viel Angst um mein Pedelec, aber ich fahre ja auch ein schweres Transportrad, das auch noch ziemlich individuell aussieht. Daraus ergibt sich auch ein weiterer Tipp gegen Diebstahl: Das Fahrrad individualisieren und unverwechselbar machen. Ist beispielsweise der Markenname übermalt, lässt es sich von Dieben schlechter weiterverkaufen. Bei einem neuen und teuren Fahrrad tut man so was allerdings nur höchst ungern, es sieht ja dann nicht mehr so schick aus.

Wenn ich ein teures Fahrrad hätte, um das ich ständig Angst habe, würde ich übrigens eine Versicherung abschließen. Das kostet zwar, aber das gute Fahrrad nie fahren (stattdessen immer das alte nehmen), das ist auch rausgeworfenes Geld.

Eine niderschwelligere Methode ist der Schutz in der Comutity, beispielsweise bei Fahrradjäger. Die bieten nicht nur eine Such-App an, sondern auch Tracker und anderen Schnickschnack, der Diebe abschrecken könnte. Außerdem kann man sein Fahrrad beim ADFC codieren lassen. Das schützt zwar nicht vor Diebstahl, aber wenn es geklaut irgendwo herumsteht, dann kann die Polizei es identifizieren. Und es erschwert den Weiterverkauf des Rads auf Flohmärkten oder im Internet.

2 Kommentare:

  1. "Je mehr Stuttgart zu einer Fahrradstadt wird" - ist es schon der erste April, liebe Christine?;)

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  2. Das Kabel ist ja putzig. Den Sattel kann man auch gut gegen Diebstahl schützen, wenn man auf Schnellspanner verzichtet. Aber eine Garantie gibt es sowieso nirgends.

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