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24. November 2020

Das ist doch ein bisschen Murks

Die Hauptradroute 1 führt über die Böblinger Straße. Der Übergang an der Tankstelle ist neu. Aber die Radlerampel steht falsch.

Der Mast mit Ampel, Drücker und Haltering steht so dicht am Fahrbahnrand, dass Menschen mit Lastenrädern ihn nicht erreichen können, ohne mit dem Rad halb auf die Fahrbahn hinaus zu fahren. Aber der Drücker führt auch noch in die Irre. Man muss ihn gar nicht erreichen können, denn die Ampel wechselt automatisch in einem recht kurzen Rhythmus immer wieder auf Grün für Radler:innen. Das allerdings sieht man nicht, wenn man sich am Haltering festhält. Denn die Ampel befindet sich damit genau über dem eigenen Kopf. Die Radlerampel ist unsichtbar, wenn man sie so aufstellt wie der Radler hier. Wer denkt sich nur so was aus?

Mein erster Eindruck, es gebe dort im Asphalt Induktionsschleifen, scheint nicht zu stimmen. Aber den Drücker braucht man zumindst tagsüber tatsächlich nicht. Ich kann mir die Turnerei ersparen und kann mich so aufstellen, dass ich die Radlerampel sehe. Das muss ich aber wissen.

Viele Radfahrenden fahren hier so, wie es ihnen richtig erscheint, also, egal, was die Ampel anzeigt, die sie nicht sehen, wenn sie an den Bordstein oder die weiße Haltelinie vorgefahren sind. Sie fahren, wenn  die Straße frei ist. Das ist doch wirklich Murks. 

Abhilfe würde nur ene kleine Radlerampel in Augenhöhe schaffen und/oder ein Drücker, der zusammen mit der Haltelinie deutlich zurückversetzt wurde.

18 Kommentare:

  1. Neue Radinfrastruktur im Jahr 2020 (nur noch 10 Jahre!): 95% Murks.

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  2. Es ist lustig:
    Die beschriebene Stelle gehört zur am meisten diskutierten und am öftesten umgebauten Radinfrastruktur der Stadt. Dennoch ist es offenbar unmöglich, das Ganze verlässlich zum Laufen zu bringen.
    Möglicherweise ist der gewählte Anstaz eben doch die Quadratur des Kreises und der Hegemonialkonflikt Auto vs. nachhaltige Mobilität kann nur durch die Verdrängung des anderen gelöst werden.
    Dafür brauchen wir politische Mehrheiten.

    Und Menschen, die diese Mehrheiten auch zu nutzen wissen.

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  3. Natürlich totaler Murks. Failed City Stuttgart eben- eine simple Ampel wird wieder mal zum Staatsakt.

    Lass uns jetzt monatelang alle zusammen über diese Ampel diskutieren, endlos nachbessern und auf allen Seiten unzählige Arbeitsstunden generieren. #bestimmtwirdsdietuereteAmpelderWelt

    @Gemeinderat Stuttgart: Schon mal ein Controlling über sämtliche angefallenen Kosten für Nachbesserungen bei OB Kuhn's Tiefbauamt & Straßenverkehrsbehörde durchgeführt? So die letzten 5 Jahre? Kalus Schwarz

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  4. Und die weiteren Fehler (gemessen an den Verwaltungsvorschriften) sind noch nicht einmal aufgeführt: Für das geplante Rad-Verkehrsaufkommen und die verkehrliche Bedeutung als Hauptradroute ist die Breite unzulässig schmal (Schleppbereich von Anhängern nicht berücksichtigt, Anhänger und Lastenräder in ihrer Breite nicht berücksichtigt), der Aufstellbereich zu klein und der Kurvenradius zu eng.

    Hat das System als Strategie von Stuttgart zum Zurückdrängen des Radverkehr-Anteils und Förderung des KFZ-Verkehrs, Infrastruktur zu bauen, die aber unzureichend und unbequem ist?

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  5. Jörg
    Dieser in diesem Sommer gebaute Übergang ist ein Beispiel für Dummheit und Arroganz der ausführenden Verwaltung.
    Dumm, weil einige Fehler drin sind. Die Ampel, die Nullabsenkung der Bordsteine fehlt und ganz schlimm es fehlen Radien und es ist sehr schmal gebaut. Warum Arroganz? Es gibt Gespräche mit Bürgern der Radlobby. Wenn wir da Nachfragen, wie sehen Planungen aus, werden wir barsch zurück gewiesen. "Man kann doch nicht alles besprechen". Ob es in diesem Fall nicht doch klüger gewesen wäre den ADFC mal über die Pläne drüber schauen zu und sich unverbindlich die Kommentare anzuhören? Noch hoffen wir das die Verwaltung am Ziel angenehmes Radfahren ausrichtet. Und die Vorschriften daraufhin durchsucht die angenehmste Lösung zu bauen und nicht bei der erst besten Vorschrift hängen bleibt.

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    1. Joerg, es fällt mir schwer zu glauben, dass das alles immer nur mangelnde fachliche Qualifikation der Verwaltung ist. Die sind doch nicht dumm. Ich komme immer mehr zur Überzeugung, dass das bewusst schlecht gemacht wird. Neustes Beispiel der neue Radweg an der Theo. Die führen doch den Gemeinderat mit seinen ganzen Zielbeschlüssen an der Nase rum! Und der Gemeinderat, Ausnahmen bestätigen die Regel, lässt sich führen.

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    2. Ohje, der ADFC..... der hat in meiner Stadt immer alles begrüßt und abgenickt, Rückbau von Radwegen, schmale Schutzstreifen, Radfahren auf der Fahrbahn. Jahre später machen dieselben Fuzzis vom ADFC Demo-Aktionen mit Poolnudel da wo die Radwege zurück gebaut wurden.

      Diese kleinen Fahrradampeln sind im Übrigen auch nicht so doll, werden hier regelmäßig verdreht oder abgebrochen. Manch ein "Experte" meldet der Stadtverwaltung, dass die Ampeln alle falsch hängen würden, was aber nicht stimmt. Manch anderer "Experte" verdreht die Ampeln selbst nach seiner Logik um 180 Grad in die andere Richtung.

      -Anonymous von woanders-

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  6. Ich habe mir die Beschlüsse des Stuttgarter Gemeinderats zur Radinfrastruktur, mal genauer angeschaut. Meine Feststellung: Zu unbestimmt und von fehlender Sachkenntnis. Der Gemeinderat ist für den Murks mitverantwortlich, weil zu schwammige Vorgaben!

    Renate Schäfer

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    1. Finde ich interessant, kannst du das mal mit zwei oder drei Beispielen belegen, was du da genau meinst?

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    2. @Christine, könntest Du hier ein paar der letzten Beschlüsse zur Radinfrastruktur verlinken?

      Wenn Du schon dabei bist, dann bitte auch die Pläne mit den Verkehrsstärken (MIV, Rad, Fuß, ÖPNV) Stand "aktuell" und Planungsstand 2030, mit denen ihr im Gemeinderat arbeitet. Diese Pläne sind schließlich die wichtigste Grundlage für alle von Sachkenntnis geprägten Beschlüsse im Verkehrswesen, die Einfluss auf die Verkehrsströme und Verkehrsstärken haben.

      Irgendwo sind die Protokolle der Sitzungen in Stuttgarts Webauftritt vergraben. Bei meinem letzten Recherche-Versuch fand ich das aber ziemlich unübersichtlich und jetzt finde die Seite gerade nicht. Ich würde mir das parallel zu Renate Schäfer aber auch mal anschauen wollen.

      Ein Indiz ist für mich übrigens der Umgang mit dem Radentscheid. 4 angebliche Fehler, die eine inkompetente Kanzlei festgestellt hat (soll heißen: in ihrem Spezialgebiet Energiewirtschaft ist die Kanzlei zweifelsfrei kompetent, nur eben nicht bezüglich Verkehrswesen. Warum die Verwaltung solch eine Kanzlei mit der Bewertung beauftragt hatte, ist die erste Ungereimtheit, die einem außenstehenden Betrachter sofort ins Auge springt).
      Folglich enthielt die Begründung zur "Unzulässigkeit" 11 Fehler und Ungereimtheiten nach meiner Zählung. Vielleicht sind es mehr, vielleicht weniger. Hat euch die Verwaltung beispielsweise nicht darauf hingewiesen, dass der Radentscheid Forderungen enthält, die sowieso Verwaltungsvorschrift sind? Hat keiner aus dem Gemeinderat wenigstens einen Fehler oder eine Ungereimtheit in der Begründung gefunden, warum der Radentscheid nicht zugelassen werden konnte?

      Eine grundsätzliche Frage: Ist der Vorwurf "fehlende Sachkenntnis" überhaupt gerechtfertigt? Woher soll die Kompetenz denn eigentlich kommen? Der Gemeinderat hat so viele unterschiedliche Themengebiete - ist es nicht eigentlich zu viel verlangt, dass auf jedem einzelnen Gebiet Kompetenz vorhanden ist? So viele Stunden, wie ich mich mittlerweile mit den Verwaltungsvorschriften, Randbedingungen, Musterlösungen, Gesetzen beschäftigt habe, das ist euch ehrenamtlichen Politikern im Gemeinderat doch gar nicht zuzumuten. Oder nehme ich euch Gemeinderäte jetzt zu sehr in Schutz?

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  7. Warum muss hier überhaupt eine Ampel hin? Wir haben in Stuttgart viel zu viele Ampeln. Das meiste küsse dich ohne viel leichter und sicherer abwickeln. Und viel billiger.

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    1. Genau die richtige Aussage. An dieser Stelle könnte das Tempo der Autofahrer reduziert und Radfahrern die Vorfahrt gegeben werden, schließlich ist das Auto der Verursacher, nicht der Weichverkehr.

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    2. Oje, Rechtschreibkorrektur und nicht aufgepaßt: ... Das meist könnte man ohne (Ampeln) viel leichter und sicherer abwickeln.

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    3. Man könnte hier eine Vorfahrt-Achten-Schild für Autofahrende hinstellen und den Übergang als Fahrradstraße gestalten. So was haben wir in Stuttgart bisher noch nie gemacht, und das dürfte auch die Schwierigkeit dabei sein, es mal wegweisend zu planen und umzusetzen. Der Bezirksbeirat Süd hat aber schon einen Antrag vorgelegt für einen so gestalteten Übergang aus der Möhringer Staße über die Böheimstaße zur Bugstallstraße um Zuge dessen, dass dies ja die nächste Fahrradstraße wird, wenn denn das Tiefbauamt mal anfängt, es auch umzusetzen. Beschlossen ist es ja längst.

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    4. "wegweisend"? Das dürfte schlicht den Musterlösungen entsprechen, die die Arbeitsgemeinschaft Fahrrad- und Fußgängerfreundlicher Kommunen in Baden-Württemberg e. V. längst erarbeitet hat. Nach Musterlösung übrigens optional mit Schwelle oder Aufpflasterung für den KFZ-Verkehr. Ein Verein übrigens, bei dem die Stadt Stuttgart stolzes Gründungsmitglied ist.

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  8. Ja, das wäre eine viel vernünftigere Lösung im Sinne von beschleunigter Benutzung und Einübung gegenseitiger Rücksichtnahme.

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  9. Warum hat man da nicht einen gemeisamen Überweg für Fußgänger und Radfahrer gebaut? So wie ich das im Bild sehe ist wenige Meter daneben eine Fußgängerampel.
    Viele Fußgäner sind bequem und werden den kürzeren Weg nehmen, also sich sowieso an die Fahrradfurt stellen

    Und die VZ237 gehören "eigentlich" immer hinter die zu querenden Fahrbahnen und zeigen bis zur nächsten Einmündung Benutzungspflicht des jeweiligen Weges an.

    Fazit, den Ampelchen-Schilderwald hätte man sich sparen können. Bei uns hier sieht das nicht besser aus.

    -Anonymous von woanders-

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    1. Warum ist da eine Benutzungspflicht? Das sollte doch eigentlich die absolute Ausnahme sein?

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