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23. Mai 2021

Das Fahrrad versichern

Es gibt inzwischen eine ganze Reihe von Fahrradversicherungen, die nicht mehr so wirken, als zahle man vor allem drauf und würde im Schadensfall eh nix kriegen. 

Die meisten Fahrradversicherungen kosten zwischen 4 und 10 Euro pro Monat und für ein teures Fahrrad (ca. 5000 Euro) bis zu 160 Euro im Jahr, für billigere verringert sich der Beitrag spürbar. Manche bieten einen Vollkaskoschutz samt Ersatz für Verschleißteile an, andere wiederum eine modulare Versicherung, wo man sich entscheiden kann, ob man den Akku mitversichert oder auch das Gepäck oder eben nicht. 

Der ADAC bietet für München sogar eine Eintages-Radversicherung an, also die Versicherung für den Ausflug zum Biergarten oder sonstwohin, wo man das Fahrrad vielleicht mal für länger unbeaufsichtigt abstellt. Diesen Tagesschutz bucht man über eine Handy-App. 

Abschließen oder auch anschließen? - Begriffsklärung bei den Versicherern

Auch der ADFC bietet eine Versicherung an, die, wenn man für ein 5.000 Euro teures Pedelec einen Rundumschutz haben will, samt Schutzbrief, Abtransport, Pannenhilfe, Übernachtungskosten etc. 170 Euro im Jahr kostet (bei weniger Modulen oder billigeren Rädern natürlich weniger), sie ist damit gut für Radreisen tauglich. ich konnte nicht einfach so herausfinden, wie ich das eigene Fahrrad sichern muss, damit der Schutz gilt. Eine Nachfrage ergab die Antwort: "Wenn Ihr Fahrrad in einem privaten Keller ist, wo nur Ihr Haushalt zugriff hat, dann muss es nicht angeschlossen werden. Ist es in einem Gemeinschaftsraum, dann muss das Fahrrad nur an sich angeschlossen sein." Das hat dann zu einem längeren Chat geführt: Meine Nachfrage ergab, dass die Unterscheidung "anschließen"/"abschließen" nicht gemacht wird. Es genügt nach Chat-Auskunft auf der Versichererseite, dass man das Rad mit Rahmen und Kette so abschließt, dass man es nicht mehr schieben kann, an ein Rohr im Keller muss man es nicht anschließen.  

Das ist für mich auch der Knackpunkt: Wie muss ich mein Fahrrad sichern, damit ich es bei Diebstahl ersetzt kriege: aufwändig oder alltagstauglich? 

Meine erste Frage, wenn ich mir eine Fahrradversicherung anschaue, ist deshalb: Wie muss ich mein Fahrrad daheim abschließen, damit der Versicherungsschutz gilt? In der Vergangenheit habe ich nur Versicherungen gesehen, die solche Dinge verlangen wie: Das Fahrrad muss entweder fest an der Wand angeschlossen sein oder sich in einem abgeschlossenen (und mit Schlüssel verschlossenen), nicht von anderen zugänglichen Raum befinden. Und so eine Fahrradversicherung kann man knicken, wenn man sein Rad nicht im Gemeinschaftskeller irgendwo fest anketten, sondern eben nur einfach abschließen kann. 

Diese Bedingungen finde ich jetzt nicht mehr so oft. Helden.de hat mir beispielsweise in einer Mail ausdrücklich versichert, dass es genügt, das Rad im eigenen Keller oder Abstellraum nur abzuschließen, anschließen muss man es nicht. Das ist für mich ein Pluspunkt. Wie die Versicherung sich im Schadensfall tatsächlich verhält, weiß ich natürlich nicht.  Protectonaut wiederum bietet eine modulare Versicherung an, was sie billiger macht, wenn man nur das Rad (nicht auch den Akku) versichert. Die Versicherung Assona bietet ebenfalls eine modulare Versicherung bei der man Fahrräder im Gemeinschaftskeller nur abschließen, aber nicht anschließen muss. Ich habe aber jetzt nicht alle Versicherungen durchgeschaut, zumal man meistens nachfragen muss, wie die Bedingungen sind, und es gibt sicher noch andere in diesem Kostenrahmen und zu Bedingungen, die auch erfüllbar sind. Hier ist ein Portal mit einer kleinen Übersicht (recht teure Versicherungen), wobei die meisten Versicherer über die Hausratversucherung oder extra Angebote ebenfalls eine Fahrradversicherung anbieten. Nachfragen lohnt sich bei der Versicherung, die man eh schon hat. 


8 Kommentare:

  1. Ältere und gebraucht gekaufte Fahrräder lassen sich leider nur sehr schlecht versichern.

    160€ pA für 5k ist billig im Vergleich zu den Versicherungspreisen günstiger Fahrräder.

    Die Vergleichsseite ist leider nicht sehr toll. Es wird zwar jeder Zusatzkram gelistet, aber was die Versicherung im Schadensfall und welchen Bedingungen zahlt? Fehlanzeige.

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  2. Ralph Gutschmidt23. Mai 2021 um 23:49

    Der Diebstahl ist heute eigentlich bei jeder anständigen Hausrat mit drin.

    Ich möchte keine Werbung machen, aber da du schon den ADFC genannt hast, darf der Schutzbrief des VCD nicht fehlen.

    Versicherungen für Vandalismus, Unfallschäden oder gar Verschleiß sind recht neu und sehr unterschiedlich.

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  3. Auch wenn ich hier jetzt gesteinigt werde: Sehr viele Räder in der Öffentlichkeit sind unzureichend bis miserabel gesichert, die Besitzer/innen haben selbst Schuld, wenn die Räder geklaut wurden!
    - Nur ab-, nicht angeschlossen.
    - Billigstschlösser aus dem 1-Euro-Laden
    - Schnellspanner statt Pit-Lock oder ähnliche Produkte

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    1. Allerdings gilt leider auch, je besser die anderen Räder gesischert sind, umso höher wird die Wahrscheinlichkeit, dass dein gut .gesichertes trotzdem geklaut wird

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  4. Mal im Ernst: Wenn das Rad geklaut wird, ist doch egal, wie es gesichert war: Niemand wird zur Versicherung gehen und sagen, dass er das billigste Schloss verwendet hat, was er finden konnte. Daher haben die meisten Versicherer dazu auch gar keine Vorgaben. Die meisten Versicherer erstatten auch Verschleißteile wie Akku und Bremsen.

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    1. Ralph Gutschmidt28. Mai 2021 um 12:29

      Nein, Verschleißteile wie Akku oder Bremsen werden praktisch von kaum einer Versicherung bezahlt. Akkus vielleicht, aber Bremsen kenne ich nicht. Nur aus Neugier: wer ersetzt den Bremsenverschleiß?

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    2. Doch, es gibt immer mehr Versicherungen, die auch Akkus versichern, und Helden.de gibt an, auch Verschleißteile wie Bremsen zu ersetzen.

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    3. Versichert ist nur der Ausfall des Akkus, nicht der Verschleiß. Denn die unten genannte Bedingung schafft man eigentlich nie.

      Zitat aus https://helden.de/wp-content/dokumente/Fahrradschutz/Leistungen_EFKS_helden_de.pdf:
      "Übermäßig starker Leistungsabfall der
      Ladekapazität des im E-Bike fest verbauten
      Akkus ist bis zu einem maximalen Fahrradalter
      von 3 Jahren mitversichert"
      (BTW - fest verbaut würde mich hier auch misstrauisch machen)

      Bei Bosch geht man - wenn ich mich recht erinnere - davon aus, dass nach 500 Vollladezyklen noch mindestens 70 % der Akkuleistung zur Verfügung stehen. Meine eigene Erfahrung mit 5 Bosch-Akkus seit 2013 sagt, dass man nicht an die 500 Zyklen innerhalb von 3 Jahren rankommt, und dass die Akkus nach 3 Jahren regelmäßig noch besser sind als die 70 %-Grenze.

      Die Versicherung hilft jedenfalls nicht dabei, einen normal gealterten Akku wieder aufzufrischen.

      Man kann aber selber einiges tun, um seinen Akku gut zu behandeln:
      - Nur vollladen, wenn man die 100 % definitiv braucht und gleich wieder runterfährt. Sonst bei 2/3 Ladung belassen.
      - Im Winter den Akku bis zur Fahrt im warmen Zimmer lassen. Der Akku darf nicht draußen frieren, und schon gar nicht frostkalt hohe Leistungen bringen müssen.
      - Tiefentladen werden darf der Akku nicht. Wenn man also im Winter nicht fährt, auf 2/3 laden und dann drinnen lagern, nie draußen im Frost!

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