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21. Mai 2021

Baustellenumleitung für den Budapester Platz

Die Radverbindung zwischen Schlossgarten (Cannstatter Straße) und Wolframstraße unter der Eisenbahnbrücke ist jetzt als Umleitung angelegt.

Der Grund: Der Budapester Platz wird neu gestaltet. Für Radfahrende und Fußgänger:innen geht es jetzt durch den Tunnel Richtung Wolframstraße auf dem linksseitigen Gehweg. Dahinter schwenkt der Geh-Radweg nach links und führt sehr schmal (für Fußgänger:innen und Radfahrende gemeinsam) um die Baustelle herum. Danach geht es breit weiter und linksseitig die Wolframstraße hoch, de, nebenbei bemerkt, ein widerlicher Radweg ist, wegen der vielen Ampeln, an denen man steht, ohne dass ein einziges Auto fährt. 

Das hier ist der Weg nach dem Tunnel. Man sieht, dass er schließlich doch recht schmal wird. Kommt man aus dem Bogen heraus, wird der Weg wieder sehr schön breit (Collage Foto unten). Viele Radler:innen dürfen hier eigentlich nicht gleichzeitig unterwegs sein, so breit die Zufahrtsflächen auch sind. Langsam radeln ist in jedem Fall geboten. 

Für Radfahrende, die von der Rosensteinstraße her runter kommen, scheint die Weiterführung unklar, und zwei Radler sah ich, die dann irgendwie ihren Weg durch alle Absperrungen hindurch fanden und auf der alten, jetzt falschen und gesperrten Seite durch den Tunnel radelten. Man muss jetzt über eine Fußgängerampel über die Straße hinüber und auf der anderen Seite durch den Tunnel fahren. 

Es ist aber auch nicht verboten, auf der Fahrbahn durch den Eisenbahnbrückentunnel zu radeln. Und wenn man von der Wolframstraße her kommend dann durch ist, stößt man auf diese Bodenmarkierung, wo man von der Straße runter in den Schlossgarten fahren kann. 

Na ja, geht so, ist halt Baustelle, durch die die Autofahrenden immer schön gerade durchgeführt werden, Fußgänger:innen und Radfahrende aber den weiten Umweg nehmen müssen. Ausgerechnet die, die mit eigener Muskelkraft die Wege zurücklegen. Noch leben wir in einer verkehrten Welt


Hier noch eine Karte mit der Skizze der neuen Radwegführung. 

7 Kommentare:

  1. Diese Baustelle zeigt den ganzen Hass der Stadt auf Radfahrer und Fußgänger. Die besonders kritischen Stellen erwähnst du leider nicht- zum Beispiel das der Radweg Bergab einfach am Bauzaun endet und diese Vollsperrung mit absolut keiner Maßnahme abgesichert und umgeleitet wurde. Jedes mal muss man die Stadt erst Anzeigen, damit wenigstens die größten steine aus dem weg geräumt werden. Das kann und das darf so nicht sein.

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  2. Meine 13jährige Tochter ist heute mit dem Rad aus Cannstatt in die Hauptbibliothek gefahren, um sich ein Buch abzuholen. Sie hat den Rückweg dann aber gar nicht mehr gefunden, weil die Radwege an diesen Stellen an der Wolframstraße für Jugendliche überhaupt nicht verständlich weitergeführt werden. Am Ende ist sie mit U-BAHN nach Hause zurück gefahren. Die Verantwortlichen scheinen immer von mittelalten ERWACHSENEN auszugehen und vergessen die große Gruppe derer, für die die Wege eben auch funktionieren müssen.
    Christian

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  3. Die versch. Bildformate nerven mich richtig mittlerweile: Das eine Bild groß- das andere schon wieder mini- wo man nichts sieht. Was ist das Problem? Überfordert mit deinem Handy? Brauchst Du Hilfe? Claudia

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    1. Ja, hier sind sie wieder Briefmarken-klein. Das ist besonders ärgerlich bei den Collagen. Christine, auch ich bitte Dich, Deine Strategie zu überdenken, die Bilder nur in Miniaturformat einzustellen. Wenn Dich Server-Speicherplatz begrenzt, dann wähle eine relativ hohe Kompressionsrate, aber verwende bitte eine zeitgemäße Auflösung (Pixelzahl).

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    2. Da schließe ich mich Claudia und Holger an.
      Beispiel: das Bild mit der Umleitung Wolframstraße hat ca. 100 kB
      Das schöne große Titelbild aus deinem vorherigen Artikel "Warum Radfahrende für viele Autofahrende einfach Luft sind" hat ca. 500 kB. Das wäre ungefähr das fünffache und ist enorm viel besser zu betrachten.

      Das sind in der heutigen Zeit keine Datenmengen mehr. Selbst mobil ist das mit 3G, 4G und LTE kein Problem mehr. Die paar Sekunden Seitenladezeit mehr nehmen die meisten gerne in Kauf, wenn man dann auch was auf den Bildern erkennt.

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  4. Leider gibt es keine Amtsträgerhaftung und keine Bußgelder für Behördenmitarbeiter und Behördenleiter.

    Nun berücksichtigt die StVO Fußgänger und Radfahrer noch längst nicht gerecht und angemessen und auch die Verwaltungsvorschriften und technischen Regelwerke sind auch schon autoverkehr-fixiert. Das geht ja schon so weit, dass die Regelwerke FÜR Autofahrer "Richtlinien" genannt wurden ("Richtlinien für die Anlage von Stadtstraßen", "Richtlinien für Lichtsignalanlagen", "Richtlinien für integrierte Netzgestaltung" usw, das für Radfahrer wichtige Dokument dagegen nur als "Empfehlung" überschrieben ist ("Empfehlungen für Radverkehrsanlagen"). Eine Randnotiz, die Du, Christine, bestimmt bei Gelegenheit auch noch mal ausgiebiger würdigen wirst: Die Frauen kommen noch schlechter weg. Das betreffende Schriftstück "Frauenbelange in der Verkehrsplanung" der FGSV ist lediglich ein "Arbeitspapier".

    Und dann kümmern sich Straßenverkehrsbehörde und Tiefbauamt noch nicht einmal um den jämmerlichen Bodensatz an Vorschriften, die den Fußverkehr und Radverkehr wenigstens einigermaßen verträglich regeln und führen. Ich bin massiv verärgert, wenn ich die unzulässig engen Kurven, die unterschrittenen Mindestbreiten, die weggelassenen Sicherheitsabstände zum Bauzaun, die unverständliche und umständliche Verkehrsführung sehe. Jeder einzelne Punkt widerspricht einer einschlägigen Vorschrift. In was für einem Land leben wir, wenn deutsche Behörden nicht mal mehr pingelig und buchstabengetreu nach Gesetzen und Vorschriften arbeiten? Warum diese Ignoranz im Verkehrswesen - in anderen Bereichen funktionieren und arbeiten Behörden doch so, wie man das von ihnen erwartet?

    Ja, so betteln wir Radfahrende Jahr für Jahr weiter um ein wenig Aufmerksamkeit. Christine durch Blogbeiträge, von denen sie hofft, dass sie auch von Amtsträgern der Stadt Stuttgart gelesen werden. Christian durch eine Anzeige. Andere durch Gelbe Karten.

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  5. Aaah, ihr Radler könnt doch immer nur motzen! Alles super an dieser Stelle schreiben mir die "Radverkehrsexperten" vom Tiefbauamt. Hier die Antwort auf eine gelbe Karte:
    "im Namen von Herrn Oberbürgermeister Dr. Nopper danke ich Ihnen für Ihre Gelbe Karte vom 20.04.2021. Herr Oberbürgermeister hat mich gebeten, Ihnen direkt zu antworten. Ihre E-Mail wurde zuständigkeitshalber an das Team Stuttgart21 weitergeleitet. Die Straßenverkehrsbehörde - Fachbereich S21- wurde gebeten, zu Ihrer Anfrage Stellung zu nehmen.

    Für den Neubau des S-Bahntunnels musste die Wolframstraße in Teilen umverlegt werden. Leider ist aufgrund der räumlichen Gegebenheiten (U12-Brückenpfeiler, DB Bogenbrücken und neuer S-Bahn Tunnel) wenig Platz vorhanden um eine steigungsfreie und durchgängig breite Wegeverbindung aufrecht erhalten zu können. In der Unterführung wurde daher ein Fahrstreifen zugunsten des Geh- und Radverkehrs zurückgebaut sodass dieser nunmehr mehr als fünf Meter beträgt. Zwischen der Unterführung und der sogenannten Südschleife wurde zur Kompensation der ungünstigen Sichtverhältnisse ein Verkehrsspiegel montiert und eine Markierung mit Richtungspfeilen aufgebracht. Diese ist sowohl für Fußgänger und Radfahrer vorgesehen. Radfahrer dürfen zudem in Fahrtrichtung Schloßgarten auf der Fahrbahn mitfahren. Diese Maßnahme soll zusätzlich den Gehweg, insbesondere im Kurvenbereich, entlasten. Die vorhandenen Bogenbrücken sowie der neue S-Bahn-Tunnel lassen leider keine Verbreiterung des Kurvenbereichs zu.

    Um ein sicheres und konfliktfreies begegnen zwischen Fußgängern und Radfahrern zu ermöglichen, wurde zudem der Gehweg zwischen dem Kreuzungsbereich Nordbahnhof-/ Wolframstr. und Gleisvorfeld deutlich verbreitert. Eine Sperrung des Radverkehrs ist (derzeit) nicht vorgesehen. Erste Verkehrsbeobachtungen haben ein gutes Miteinander zwischen Fußgängern und Radfahrern gezeigt.

    Die neue Verkehrsführung in der Wolframstraße wird bis zum Rückbau des Gleisvorfeldes bestehen bleiben. Ein genauer Termin ist derzeit nicht bekannt, wir gehen aber von mehren Jahren aus."

    Eigentlich ist der ganze Baustellenbereich schon seit Monaten Radfahrchaos pur. Angefangen von einer Beschilderung die der Anordnung widerspricht/widersprach. Aber selbst nach Bitte sich das vor Ort selbst mal anzuschauen der verantwortliche Mitarbeiter dazu nicht motiviert war bis zu einer schlechten Baustellensicherung die herabfallende Steine auf den Radweg nicht verhinderte und sogar die Polizei zum Eingreifen zwang. Aber laut Tiefbauamt...alles super!

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