"Jeder traut sich leicht zu sagen, ich will mehr Radverkehr", stellt die Mobilitätsforscherin Anne Klein-Hitpaß vom Deutschen Institut für Urbanistik in dem Artikel der Süddeutschen fest, "wenn dann aber wirklich Parkplätze weggenommen werden gibt es Widerstand, und plötzlich schwindet der Mut bei den Verantwortlichen." Weder in Berlin, wo der erste Radentscheid stattfand, noch in anderen Städten geht es wirklich schnell voran, wenn auch durchaus Veränderungen sichtbar werden, genauso wie bei uns in Stuttgart.
Auch wenn wir überall dort, wo Radentscheide stattfinden und die Kommunen die Ziele übernehmen, meistens starke Radverbände haben, so scheint der Druck der (Fahrrad-)Straße doch noch nicht auszureichen. Der Druck, den die Autolobbyist:innen machen ist immer noch größer und lauter. In München ging ein Automobilclub sogar gegen Radwege vor Gericht, weil sie angeblich tausende Autofahrer in den Stau zwängen, verlor aber die Klage. Wenn es in Stuttgart um Radstreifen versus Parkplätze geht, entfalten die Verteidiger:innen der Parkplätze beachtliche Aktivitäten.
Es genüg talso nicht, einen Radentscheid auf den Weg zu bringen, im Grunde - so meine Beobachtung - geht das Ringen danach erst richtig los. Wobei der Vorsatz der Politik, mehr für den Radverkehr zu tun, durchaus hilft, aber eben nicht zum Selbstläufer wird. Es bleibt also noch lange anstrengend.
In Berlin ist zumindest eines passiert: die Fahrradstreifen und Schutzstreifen werden offenbar von der Verwaltung geschützt.
AntwortenLöschenGerade war ich ein paar Tage in Berlin. Wirklich jeder, der rechts ran fährt, bleibt auf der Auto-Spur. Insbesondere auch Lieferdienste. Nur ganz selten habe ich gesehen, dass jemand darauf hält und immer waren es auswärtige Autos.
In Stuttgart habe ich noch nie gesehen, dass jemand auf der Fahrspur hält, wenn es auch einen Fahrradstreifen gibt. Schon gar nicht die Polizei, die sich besonders bemüht, zusätzlich die Fußgänger zu behindern.
Doch, auch in Stuttgart habe ich schon Postautos und Lieferwagen gesehen, die nicht auf dem Radstreifen, sondern auf der Fahrspur halten, Privatautos allerdings nie. Laut StVO ist es allerdings auch verboten, links neben einem Radstreifen zu halten.
LöschenUffbasse!
AntwortenLöschenab dieser Woch wird alles onnersch: Mir Monnemer gehe noch zwoi Jahre Vorbereitong mit unserm QuadRadEntscheid an die Effendlischkeid.
An diesem Freidach un Samschtach machen mir den Kick-Off zusamme mit der feierliche Ereffnong von unserm einjährigen Verkehrsversuch in de Quodarade (Anlehnung an Barcelona-Blocks).
https://www.quadradentscheid.de
https://www.mannheim.de/lebenswerteinnenstadt
Un wenn mir rischdisch loslege schiddelds die Verwaldong im Kessel so struwwelisch dursch, das se gar nid onnersch kann, als ihr Gschäft rischdisch zum mache.
Lieben Gruß aus Monnem
Markus Schlegel