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1. März 2022

Bahn frei, jetzt wird gespielt!

Vor einem Monat habe ich über temporäre Spielstraßen geschrieben und auf ein Projekt in Bremen verwiesen. So weit weg hätte ich gar nicht gucken müssen. 

Im vergangenen Jahr wurden 17 Straßen oder Straßenabschnitte in verschiedenen Stadtteilen teils mehrmals im Jahr für einen Tag für Autos gesperrt, damit Kinder mal zusammen draußen spielen konnten. Die Stadt Stuttgart hilft Anwohner:innen dabei, einen Straßenabschnitt für Autos zu sperren. Und damit die Kinder den ungewohnten Freiraum auf der Straße auch ideenreich nutzen können, hilft die Stuttgarter Jugendhausgesellschaft dabei, den Tag zu organisieren. 

Ich habe ja noch auf der Straße gespielt, auf der Straße habe ich Fahrradfahren und Rollschuhfahren geübt. Straßenräume sind wichtige Räume, weil sich Kinder aus der Nachbarschaft treffen und miteinander Abenteuer erleben können. Eigentlich (früher, in meiner Kindheit) organisieren sich Kindergruppen schnell selber und spielen ihre eigenen Spiele. Heute stellen wir Kindern Kreide und Bälle zur Verfügung, damit sie wieder lernen, sich selbst draußen zusammen mit anderen Kindern zu beschäftigen. Ein Tag im Monat drei Mal im Jahr ist natürlich dafür viel zu wenig. Aber es ist ein Anfang. 

Für dieses Jahr, 2022, gibt es noch keine Terminliste. Die Termine schaffen interessierte Anwohnerschaften selbst. Ansprechpartnerin bei der Stadt ist die Kinderbeauftragte Haller-Kindler. Auf der Seite der Stadt findet man Links zu pdf-Dateien mit zusätzlichen Informationen. 

4 Kommentare:

  1. Auch ich konnte noch auf der Straße spielen. Kaum abgestellte Autos, viel Platz für Ballspiele. Treffen mit allen Nachbarskindern und nicht immer von den Eltern beaufsichtigt. Herrlich. Heutige Kinder, gerade in der Stadt haben das nicht mehr. Ist total schade. Und diese mickrigen Spielplätze für Kleinkinder. Da ist doch kein PLatz zum Rumrennen und zum Entdecken eigener Kreativität.
    Mein alter Kindergarten wurde abgerissen. Der hatte eine große Rasenfläche, einen Sandkasten und eine Schaukel und sonst war es Garten. Hat hat man sich auch mal durch die Büsche geschlagen. Der Neue hat eine wohlgestaltete Spielfläche mit Holzhackschnitzelboden, einem umlaufendem Weg und wohlgepflegten Beeten. Wer soll da kreativ spielen? Da geht noch nichteinmal Versteckenspielen.
    Mehr Platz für Kinder. Mehr Platz für Phantasie!
    Karin

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    1. Stimmt, wir haben Versteckspielen in mehreren Gärten gespielt, wir sind auf eine Wiese ausgerissen, die es nicht mehr gibt, und haben im Bach Stichlinge gefangen, wir haben Federball auf der Straße gespielt, im Wesentlichen aber sind wir herumgerannt, haben Spiele ausgehandelt und sie gespielt. Mir tun die Kinder von heute auch leid, die nur diese blöden Spielplätze haben. Spielplätze haben wir auch ab und zu besucht, fanden sie aber im Grunde langweilig.

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    2. Wir haben in unserem Wohngebiet irgendwann einen Abenteuerspielplatz bekommen (war aber für uns ältere zu spät). Da gab es einen super Rundweg, der geteert fürs Rollschuhlaufen geeignet war, eine lange Rutsche, einen Unterstand und, der Hammer, eine Seilbahn, richtig lang und hoch. Die war auch für uns ältere Kinder noch gut.
      Aber sonst waren wir auf der Straße und auf unbebauten Grundstücken unterwegs.
      Karin

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  2. Unsere Gesellschaft hat ja nicht nur das Problem, dass Kinder nicht nur nicht vor dem Haus spielen können- nein sogar hinter den Häusern wird es verboten und Bolzplätze sind in der Regel nur benutzbar, wenn der Spross einem Verein angehört. Man könnte meinen, unsere Generation will mit allen Mittel verhindern, dass sich Kinder gesund entwickeln- gesund und unabhängig.

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