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18. Dezember 2022

Bei Winterwetter rutschen die Radler:innen in Stuttgart

Zuerst: ein Hoch auf die Frostradler:innen! Im Winter fährt ja niemand Rad, höre ich immer. Kunststück: die Radinfrastruktur wird ja auch nicht wirklich konsequent von Eis und Schnee befreit. 

Die letzten Winter hatten wir keine drei Tage Frost mit Schnee und Eis, deshalb konnten wir Radfahrenden die Absicht und die Bemühungen der Stadt, die Radhauptrouten zu räumen, nicht beurteilen. Dieses Jahr schon. Und ich bin ziemlich desillusioniert. Was ich die letzten Tage vorgefunden habe, wirkt ausgesprochen unfreundlich uns Radfahrenden über. Ich zähle hier nur ein paar wenige Beispiele auf (ich konnte nicht an jeder Ecke halten und fotografieren und war auch nicht exzessiv unterwegs), bin mir aber sicher, dass es sehr viele weitere Beispiele gibt von Radlerstrecken, auf denen uns Eisflächen und zu Eis gefrorene Schneehaufen begegnen. 

Ich sage kein Wort und denke auch nichts Unwirsches, wenn an dem Tag, an dem es zu schneien beginnt, die Radler-Strecken nicht geräumt sind, die Autostrecken sind es auch nicht gleich. Zuerst werden immer zuerst die Hauptstraßen geräumt, damit Rettungsfahrzeuge durchkommen, dann die Steilstecken und dann sollen auch schon die Radwege geräumt und dort, wo es nötig ist, gestreut werden. Ich habe Mittwochnachmittag reichlich Räumfahrzeuge gesehen. Gegen 15 Uhr war die Alte Weinsteige noch nicht gestreut, und ein Autofahrer  krachte mit dem Auto gegen einen Straßenschildmast und die Mauer an der Ecke Pfaffenweg. Der Rettungswagen rutschte und konnte sich kaum von der Fahrbahn in eine Einfahrt retten, der/die Verletzte musste auf der fahrbaren Trage lange warten, bis die Zacke durch war und man wieder rangieren konnte. Währenddessen kamen etliche Autos illegal und rutschend die Alte Weinsteige herab. Im Grunde konnte man genauso wenig Auto fahren wie Fahrrad, weshalb ich mit der Zacke nach Degerloch hochgefahren und zu Fuß gegangen bin. Ist halt so, wenn starker Schneefall einsetzt. Eine Ausnahmesituation für alle. 

Aber am anderen Morgen (Donnerstag) sollte es schon besser aussehen. Da war zwar die Tübinger halbwegs frei, auch die Eberhardstraße und Torstaße. Nur dort, wo die Radfahrenden an der Torstraße in die autofreie Eberhardstraße einbiegen oder wo sie aus hier herauskommen, befand sich eine geschlossene schmierige und eisige Schnee-Fläche, auch der Zebrastreifen war nicht mehr sichtbar, die wenigen Radfahrenden schlingerten herum. Da fragt sich die normale Bürgerin schon, wieso die Streuwagen diesen kleinen Abschnitt nicht mit abfahren konnten? Am Nachmittag waren von Radler:innen da Fahrspuren reingefahren worden. Und gestern Vormittag war alles frei und gestreut, vielleicht weil es Beschwerdeanrufe gab. Am Freitag war ich (wegen Erkältung und Husterei) nicht mit dem Rad unterwegs.

Um so bestürzter war ich, als ich am gestrigen Samstagvormittag feststellte, dass sich seit Donnerstag nicht viel gebessert hatte. Die Flächen, die zwischen zwei Autofahrbahnen nur mit Fahrrädern befahren werden, waren nicht von Schneeresten befreit und, da es tüchtig gefroren hatte, vereist und sehr glatt. Beispielsweise die Radwegschleuse an der Feinstraße (Foto ganz oben und rechts). Die meisten Radler:innen, die vom Marienplatz her kamen, wichen auf die aus irgendeinem Grund freie Gegenfahrspur aus. Die anderen wurden böse überrascht, dass sie nicht bremsen können, wenn ein Auto nicht am Stoppschild anhält. 

Auch wenn man vom Hauptbahnhof kam und auf der Radlerseite über die neu geschaffene Verkehrsinsel auf die Lautenschlagerstraße radeln wollte, sah man sich einer Schnee-und Eisschicht gegenüber, denn geräumt und gestreut wurde hier nur die Autofahrspur zum Bahnhof, die für Radfahrende Richtung Kreuzung Kronenstaße aber nicht. Wir auf zwei Rädern sollen schlittern. Man sieht übrigens auch, dass etliche Autofahrer trotz Verbots über die Verkehrsinsel einbiegen - nehmen wir mal an, es ist immer die Polizei -, und würde sich jetzt wünschen, es wären mehr gewesen, dann wären wenigstens zwei Autoreifenlienien frei- und trockengefahren. 

Ganz toll und ein gutes Beispiel dafür, wann Radwege aufhören, benutzungspflichtig zu sein, war (und ist vermutlich noch) der Radweg an der Torstraße Richtung Wilhelmsplatz. Da wo Fußgänger:innen gehen, ist auf dem Radweg eine Spur freigelatscht, aber der Start bei grüner Radlerampel könnte rutschig werden. Im weiteren Verlauf war auch (wie schon am Donnerstag) der rot markierte Radstreifen unter Schnee und Eis verschwunden. Offensichtlich reicht es den Fahrern der Räumfahrzeuge, die Fahrbahn zu räumen, für den Radstreifen bräuchten sie eine zweite Fahrt, und die wird nicht gemacht, auch nicht zwei Tage nach dem Schneefall. In umgekehrter Richtung sah es auch nicht besser aus: Radstreifen voller Eis. Da nimmt der Radler doch besser gleich die Route über die Fußgängerfurten, die von den Grünphasen her eh besser ist. 

Die Radfuhrt in der Lehenstraße zur Kolbstraße an der Überquerung der Hauptstätterstraße war und ist auch vereist, man muss auf der Fahrbahn bleiben, wenn man zur Tübinger Straße runter radeln will. Raufzu ist die Aufstellfläche für Radler:innen ohnehin von einer Baustelle belegt, und die Autos stehen ganz vorn auf der Aufstellfläche für Radler. 

Also lieber Cottastraße hochfahren. Da sah es dann so aus. Beim Start kann leicht Hinterrad wegrutschen. Vor allem aber musste man drüben sehr genau zielen, damit man eine der beiden von Radler:innen ausgefahrenen gerade mal reifenbreiten Lücken im Eis traf, denn der Schnee war nicht weich, sondern festes Eis, auf dem man mit dem Vorderrrad nicht abrutschen sollte, sonst legt es einen. Und groß lenken oder beschleunigen oder bremsen sollte man da auch nicht. Auf  die Fahrbahn kann man nicht ausweichen, weil einem da Autos entgegenkommen. Auf die sollte man ohnehin bei diesen Eisfahrten auch noch achten. 

Denn Autofahrende checken oft überhaupt nicht, dass Radfahrende ihnen bei diesem unvorhersehbar rutschigem Untergrund nicht mehr so wenig ausweichen können oder dass sie auf den weißen und mutmaßlich vereisten Streckenabschnitten sehr langsam fahren müssen, vor allem, wenn sie auf ihnen abbiegen, also eine Kurve fahren müssen. Da bin ich angehupt worden, weil es einem Autofahrer nicht schnell genug ging. Ein anderer, der mir in einer Wohnstraße entgegenkam, meinte, ich müsse ihm in eine Parklücke ausweichen. Die aber war voller weißem Zeug. Also bin ich auf der Fahrbahn abgestiegen und habe das Rad in die Lücke geschoben. Er musste bremsen und rutschte dabei auf mich zu. Geile Situationen! 

Übrigens auch zu seinen Fußgänger:innen ist Stuttgart nicht gerade nett. Im Einzelfall fand ich öffentliche Gehwege schon am Mittwoch geräumt vor, in anderen Fällen stellte ich fest, dass man für Autos sehr schnell alles frei machte, auch auf absoluten Nebenstrecken, so wie hier in Degerloch auf der Waldau den Friedrich-Strobel-Weg bereits am Mittwochabend. Die Autos fahren dann sofort wieder recht schnell, die Fußgänger:innen stapfen auf rutschigem und unebenem Untergrund nebendran. 

Und auch am Wilhelmsplatz(Toprstraße waren die Fahrbahnen frei, nicht aber die Verkehrsinseln und Aufstellplätze für die Fußgänger:innen, die hier die Fußgängerfurten benutzen sollen. Da rutschten die Leute herum. ("Huch!")

Gut, dass es ab Montag wieder anfängt zu tauen. Diese vier Tage Eis und Schnee haben mir jedenfalls gezeigt, dass das mit der Räumerei für den Radverkehr noch nicht gut läuft. Diese Räumlücken auf den Radstrecken sind gefährlich, vor allem, wenn sie überraschend kommen und der Radfahrer gerade auf den Autoverkehr oder Fußgänger:innen achten muss. Auf solchen Flächen darf man ja weder abrupt lenken, noch bremsen und ist absolut hilflos, wenn eine Verkehrssituation dennoch ein schnelles Manöver erfordert. (Klar, steige ich auch mal ab, wenn es mir zu riskant wird.) 

Wir Radfahrenden wollen doch aber eigentlich nicht das Vorurteil der Radfahre-Gegner:innen bestätigen, im Winter führe niemand Fahrrad. Und im Privilegien geht es hier auch nicht, denn der Autoverkehr rollt ja seit Donnerstag privilegiert auf freien Fahrbahnen. Aus Städten wie Kopenhagen, wo sehr viel mehr Schnee fällt als bei uns, weiß man längst, dass man im Winter Rad fahren kann, wenn die Radrouten entsprechend befahrbar gehalten werden, was durchaus mit Schnee geht, nur eben nicht mit Eis. Und dass wir Radfahrenden in Stuttgart warten müssen, bis es wieder taut, geht eigentlich nicht. 


22 Kommentare:

  1. Am Freitag bin ich zum ersten Mal im Leben wegen Schnee auf die Bahn umgestiegen. Nein, das zweite mal. Vor dreißig Jahren schon einmal, da war es der Radweg neben einer Landstraße außerorts, der gefrorenen Schnee hatte.

    Jedenfalls war vorgestern die ausgewiesene Fahrradstrecke von Zuffenhausen noch voller Schnee mit darunter Eis.

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  2. So eine Rad"infrastruktur" (die, so sie denn überhaupt existiert, in 90% aller Fälle nur halbherzig irgendwo querfeldein hingepinselt ist) kann man ja auch nicht räumen, wenn man sie unter dem Schnee gar nicht mehr sieht. (Denn dass es für Räumdienste u.Ä. für das Zeug Karten, Zeitplanungen etc. gäbe, davon kann ja im Traum keine Rede sein.)

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    1. Das wäre ja schon Goldstandard. Mir würde es ja reichen, wenn in der Stadt die offensichtlichen Radrouten wie die Autofahrbahnen vom Eis befreit werden. Auf Feldwegen streuen geht ja nicht. Für Überlandradpendler:innen ist die Situation schlechter als für Stadtpendler:innen, keine Frage. Aber es klappt ja bei uns im Kessel noch nicht mal die Minimallösung.

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  3. Ein Armutszeugnis für Stuttgart! Ich war am gestrigen Samstag für eine größere Einkaufstour in die Innenstadt geradelt. Nachdem in der Lautenschlagerstr. vor dem Computerladen aber eine regelrechte Eisbahn war und am Mailänder "Parkplatz" nur ein sehr schmaler Eisstreifen von den Falschparkenden übrig gelassen war, hat es mir gereicht. Kauf ich meine Weihnachtsgeschenke halt online.

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    1. Ja, der Handel und die Politik unterchätzen immer, wie gute Käufer:innen wir Radfahrenden sind ,weil wir im Prinzip mit dem Rad überall hinkommen und viele Läden an einem Vormittag abklappern können, was kein Mensch mit Auto oder zu Fuß kann. Uns am verkaufsstarken Samstag auszusperren, weil man nur fürs Auto räumt, aber nicht für uns, ist ein grundlegender Fehler.

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  4. Auch mit dem Liegerad machen nicht geräumte Radwege nicht richtig Spaß. Sie sind oft ziemlich holprig und der Rollwiderstand ist höher.

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  5. Jörg
    Wir haben Tag 3 oder 4 nach dem Schneefall. Auf dem Rad-Fußweg an der Büsnauer Straße ist ein 1 m breiter Streifen mal geschoben worden. Jetzt ist da eine ca. 2 cm dicke hubelige Schnee-Eis Schicht. Es ist schon dreist unverantwortlich das Räumen von kombinierten Geh-und Radwegen den Anliegern zu über lassen und nicht zu kontrollieren.
    Ich mühe mich auf hubeligen gefährlich glatten Wegen zur Arbeit, zum Einkaufen. Mein Steuergeld wurde schon für den richtigen Verkehr verbraucht. Die Hauptraßen sind geräumt und werden mehrfach mit Salz nach gestreut. Eine Fahrt über die üblichen Nebenstrecken durch S-Vaihingen wird zur Tortour. Auch dank Autofahrenden die nicht aus der eingefahrenen Spur ausweichen wollen.
    In Sitzungen mit Volksvertretern und Verwaltung schwätzt man von Hauptradrouten. Diese virtuellen Radwege (Hirngespinste) sehe ich in der Wirklichkeit nicht. Auf dem Plan existieren sie wohl, teilweise sind sie ausgeschildert, sicheres Radfahren ist dort auf Schnee und jetzt Eis nicht möglich.
    Kann ich nun meine Steuern kürzen? Warum werden die Autobahnen so gut gestreut? Damit wird weites Autopendeln gegenüber dem kurzen Arbeitsweg z.B. mit dem Rad bevorzugt. Reicht es nicht schon 38 ct Steuerabschreibung (16 ct netto) für Pendler über 21 km zu verschenken?

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    1. Jörg
      Nebenrechnung Steuer: 5 l Diesel / 100 km Normalerweise 1,8 € l / Diesel
      9 ct für Diesel / 1 km. ca. 80 % sind Steuern 0,072 ct / Steuer. Für Hin und Rückweg ergeben sich 14,4 ct Diesel / km. Wer den Spitzensteuersatz zahlt zahlt keine Steuern für das Autofahren sondern kriegt Steuern raus.
      Es erscheint wahrlich ungerecht teure Straßen zu bauen, zu räumen, zu beleuchten und Radwege nicht zu pflegen. Da sich die Autopendler wie gezeigt nicht an den Kosten beteiligen. Die Kfz-Steuer reicht im übrigen nicht mal für das Geld eines Parkplatzes von Januar bis April.

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  6. Ich fuhr die ganze Woche mit dem Rad zur Arbeit. Bei Neuschnee ist alles gut. Man muss vorsichtig fahren, klar, aber es geht gut. Was dann aber folgt, ist nicht mehr grenzwertig. Die Straßen werden geräumt und gesteut und der vereisende Schneematsch wird auf die ohnehin spärliche Radinfrastruktur geschoben. Teils vom Räumfahrzeug, teils durch die PKW. Also fährt man in den Reifengassen. Nimmt man die rechte Gasse, fährt man voll in der Dooring Zone. Ohne die leiseste Chance ausweichen zu können denn man ist ja in der Reifengasse gefangen. Fährt man in der linken Gasse, wird's bei Gegenverkehr heikel.

    Überhaupt, die Autos: Hat man im Sommer noch manchmal so etwas wie mitdenkende Fahrerinnen und Fahrer, so kann man im Winter mit gar nichts mehr rechnen. Die überwiegende Zahl der Autofahrenden, scheint von Schnee und Winter derart beeindruckt zu sein, dass für Rücksicht leider keine Energie mehr zur Verfügung steht.

    Ergo: ab in den Wald. Dort ust es zwar auch elend schwer zu radeln, vor allem wenn die Spaziergänger:innenspuren wieder überfroren sind. Aber man ist dort nur seinem eigenen Unvermögen ausgesetzt, nicht auch noch jenem der Räum- und Streudienste oder der Autofahrer:innen.

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  7. Meine Erkenntnisse als Überlandpendler: Mit Schnee allein kann man sich besser arrangieren als mit der Stuttgarter Räumpraxis auf Radwegen.

    1. Mittwochnachmittag ES-LB: bis Untertürkheim kein Problem solange man Straße fährt. Rad-Fußwege (z.B. Obertürkheim Augsburger Straße) sollte man derzeit meiden. Die Art wie und ob geräumt ist, ist offensichtlich auch dfavon abhängig, wer in der Räumpflicht ist, und ob auch Autos die Strecke befahren können müssen: Ab Ruderclub Untertürkheim Richtung Canstatter Wasen ist so lange alles ok, wie man am Daimler vorbeifährt oder Der Emil zuständig ist. Danach geschlossene Schneedecke. Austrasse Richtung Mühlhausen ok, wg. Autoverkehr. Im weiteren Verlauf Neckardamm bis Remseck, geschlossene Schneedecke genauso wie über die Felder Richtung Oßweil.
    2. Freitagmorgen Gegenrichtung: Festgefahrener Schnee über die Felder- unkritisch. Neckardamm Remseck ok. Im weiteren Verlauf nicht geräumt aber gesalzen, angetaut und wieder gefroren und darüber noch eine dünne Schicht Neuschnee. Lieber nicht den Damm entlang des Cannstatter Wasens, sondern entlang der B10 weiter: Räumung? Fehlanzeige. Salz wurde da mal irgendie hingeschüttet, Ergebnis: fast unfahrbare Mischung aus Eis mit Spurrillen (Straßenbahnschieneneffekt) unter Neuschnee.
    3. Freitagnachmittag wieder zurück, diesmal Neckardamm von Untertürkheim bis zur (ungeräumten, weil ja gesperrten) Rosensteinbrücke. Abschnittweise blankes Eis. Auf der Wilhelmsbrücke: Fußgängerwege frei, Mitte räumtechnisch versaut. Alles klar.

    Fazit: Was Stuttgart anrichtet, wenns mal schneit, geschieht m.E. sehenden Auges und absichtlich genau so und nicht anders. Das ist eine klare und deutliche Botschaft, wie man eigentlich zum Radverkehr steht.

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  8. Wenn man sich Zahlen anschaut, dann ist es immer wichtig, eine gute Quelle zu haben, CRITICAL MASS Stuttgart kann man wohl als solche betrachten:
    https://criticalmassstuttgart.wordpress.com/

    Demnach gab es im Dezember nur 272 Teilnehmer, im Vergleich zu 1.290 im September. Das bedeutet, dass Anfang Dezember nur noch 15 % im Vergleich zum September das Rad genommen haben. Jetzt bei Schnee und Frost werden es noch weniger sein.

    Wenn die Wenigen sich nun hier ihrer selbst vergewissern, dann ist das alles andere als repräsentativ, aber es taugt halt zum wohlfühlen!

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    1. Im Winter radeln bei uns immer noch deutlich weniger als im Sommer, klar. Aber es sind jetzt im Winter so viele unterwegs (ich begegne so vielen), wie vor zehn Jahren im Sommer. Aber solche vier Tage unbefahrbare Radinfrastruktur tragen viel dazu bei, dass Radfahrneulinge sich sagen: Okay, Winter geht halt in Stuttgart nicht mit dem Rad.

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    2. Jörg
      Höre ich da heraus, das ich für die Schneetage ein Kfz das ganze Jahr über vor halten sollte? Weil es volkswirtschaftlich Unfug und damit wirtschaftlich unverantwortlich wäre in Stuttgart eine vernünftige Radwege Räumung durch zu führen?

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    3. Schauen wir uns weiter die Zahlen an: Im Juli gab es 1.109. Im Sommer braucht es halt die Klimaanlage, um frisch im Büro anzukommen.

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    4. Klimakatastrophe, Artensterben, Sozialer Zusammenbruch, generelles Systemversagen (Gesundheit, Bildung...)? Aber ja nee is klar, Hauptsache man kann mit Autofahren dazu beigetragen, dass nichts besser, vieles aber noch schlimmer wird.

      Und nein, ich übertreibe keineswegs.

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    5. Nein, für die Frage wieviel im Winter geradelt wird ist die Zahl der "Critical Mass"-Teilnehmer keine gute Quelle. Denn natürlich werden im Winter weniger Freizeitfahrten gemacht als im Sommer, das sagt nichts über die Zahl der Alltagsfahrten aus.
      Es gibt in Stuttgart Fahrradzählstellen die ein besseres Bild liefern. Und da sieht man, dass in den Wintermonaten knapp halb so viele Radfahrer unterwegs sind wie in den Sommermonaten. Das ist immer noch eine ganze Menge und gewiss nicht "wenige die sich hier selbst vergewissern".
      https://data.eco-counter.com/ParcPublic/?id=607

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    6. Wobei an den Zählstellen ja auch die Wochenendausflügler:innen gezählt werden, die im Winter wegfallen.

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  9. Jörg, eigentlich ja nicht, denn die Füße tragen einen ja auch, und die Stadt hält ganzjährig Stadtbahnen und Busse zur Verfügung. Aber es mag sein, dass manche Autoabhängingen das meinen.

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    1. Jörg
      Der ÖV in Ehren, wäre schön wenn man da sicher hin und zurück käme. Heute früh gab es Eisplatten auf Gehwegen. Eine riesige Eisfläche auf dem Vorplatz vom Feuerbacher Bahnhof und Kremlerstraße. Kornwestheim läßt seine Schüler über Eisplatten zur Schule. Die Radler haben geschoben. Die B27 war natürlich schön frei gesalzen.
      Es ist ja nicht so das es kein Salz und keine kleinen Streufahrzeuge gibt. Man will einfach nicht.

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    2. Das habe ich im Artikel auch bemängelt. Ich kenne Leute , die gestürzt sind. Ob die Kommune haftet , ist mir unklar.

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  10. So schaut's aus. An solchen Tagen wird die Grundhaltung unmissverständlich klar, während man sich sonst quasi in dubio pro reo die Misere allzuoft klein- und schönredet und (Noch-)Nichtkönnen unterstellt wo es eigentlich ums Nichtwollen geht. Das ist bitter, weil es im Prinzip so einfach wäre.

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  11. Einfach nicht. Räumen ist teuer. Und die Autostraßen kosten ja schon sooooo viel.

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