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2. Mai 2023

Ihr braucht keine Warnwesten anzuziehen

Radfahrende werden weder besser noch schlechter gesehen, wenn sie leuchtend gelbe Jacken oder reflektierende Bauarbeiterwesten tragen. 

Die Kleidung von Radfahrenden hat keinen Einfluss darauf, ob sie von Autofahrenden enger oder weiter überholt werden. Das haben britische Wissenschaftler:innen festgestellt. In einer Studie stellten sie fest, dass Radfahrende, die Helme trugen, sogar enger überholt wurden, vor allem von Lkw-Fahrer:innen. Nur Westen mit einer Aufschrift, die so ähnlich wie "Polizei" aussah, erzeugten etwas mehr Respekt. Trugen die Probanden (männlich) eine Perücke mit langen Haaren und sahen von hinten weiblich aus, wurden sie in größerem Abstand überholt. Gelbe Jacken kann man sich also wirklich schenken.

Vieles deutet daraufhin, dass Radfahrende in Sportkleidung und Signalfarben sogar eher Aversionen der Kategorie "Scheißradler, der hat mir gerade noch noch gefehlt" und damit ein strafendes Fahrverhalten von bestimmten Autofahr:innen auslösen. Die Person auf dem Fahrrad wird dann nicht mehr als Mensch wahrgenommen, sondern entweder gar nicht gesehen oder als Unmensch oder eben Feind. Wenn Radfahrende sich anders kleiden als Fußgänger:innen, erscheinen sie als Außenseiter:innen, als eine Gruppe, die nicht zur Verkehrswelt gehört. Sie werden gewissermaßen stigmatisiert als die Anderen, die Gefährlichen und Gefährdeten,  die etwas tun - nämlich Rad fahren -, was man besser nicht tun sollte. 

Mit Fußgänger:innen können Autofahrende übrigens besser umgehen, für sie haben sie eher  ein Auge. Deshalb werden Radfahrende, die aufrecht und in normaler Kleidung auf dem Fahrrad sitzen, von Autofahrenden eher beachtet. 

Also, macht euch keine Gedanken, wenn ihr ohne blinkende Helme, reflektierende Westen oder gelbe Jacken unterwegs seid. Es ist nicht nötig, sich auf dem Rad anders anzuziehen als für den Spaziergang in die Stadt oder fürs Büro.  

Wenn man wirklich in der Nacht seine Erkennbarkeit als Radler:in erhöhen möchte, dann sind - abgesehen von einer anständigen Beleuchtung - saubere Reflektoren an den Pedalen oder reflektierende Hosenbänder oder Klammern am Knöchel am wirkungsvollsten, denn sie bewegen sich in typischer Radfahrmanier rauf und runter oder mit dem Pedal kreisend. Das erzeugt bei Autofahrenden am ehesten eine Aufmerksamkeit in Sinn von Achtung-Radfahrer! 

39 Kommentare:

  1. Wenn man ein Velomobil das so gar nicht nach Fahrrad aussieht fährt, wird man meiner Erfahrung nach im Mittel auch eher mit einem größeren Bogen überholt. Wobei hier auch Ausnahmen die Regel bestätigen.

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  2. Ich denke ja immer, dass das Signal "Radfahrer" bei Fußgänger:innen und Autofahrenden oft so viel Ablehnung auslöst, dass man nicht hinschaut und es einem eigentlich egal ist, was aus dem Menschen auf dem Fahrrad wird. Ein seltsames, aber auch historisch sehr altes Phänomen. Radfahrende wurden schon kurz nach Beginn der Radfahr-Ära Ende des 19. Jahrhunderts eigentlich gehasst, auch wegen der schönen Freihei, die sie demonstrierten.

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  3. Noch besser sichtbar macht eine vollwertige Hupe.

    Aus eigener Erfahrung kann ich berichten: Durch die Hupe konnte ich bisher jede Gefahrensituation entschärfen. Kfz bleiben sofort stehen. M.E. ist das nicht mehr nur anekdotische Evidenz.

    Dazu möchte ich folgende These aufstellen: Verpflichtende Hupen bei Fahrrädern würden 95 % aller Abbiegeunfälle (und Tode) mit LKW verhindern.

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    1. Kleine Ergänzung: Das Rad ist ein Velomobil, DF XL.
      Beste Grüße
      Torsten K. aus DA

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  4. Ich finde dieses "Übersehen" extrem nervend. Es gibt kein Übersehen im Straßenverkehr. Entweder habe ich nicht hingesehen, nicht geachtet oder eine Verkehrsregel mißachtet. Auffällige Kleidung hilft aus eigener Erfahrung auch nichts.
    Die fehlende Kenntnis von Verkehrsregeln, ungeignete Verkehrsführungen oder Ampelschaltungen lassen sich nicht durch bunte Kleidung kompensieren. Es muss Ursachenbehebung betrieben werden, nicht an Symptomen herumdoktern und nicht Verantwortung auf Betroffene abschieben. Verkehr betrifft uns alle und da müssen die Schwächsten geschützt werden. Es muss ein Umdenken her. Weg vom protzigen Raser hin zum verantwortungsbewussten Fahrer. Und WEG MIT DEN HANDYS VOM STEUER. Das ist so eine Pest. Ich möchte nicht wissen, wie viele Unfälle durch Handynutzung passieren. Und da hilft auch keine bunte Kleidung.
    Karin

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    1. "WEG MIT DEN HANDYS VOM STEUER. Das ist so eine Pest. Ich möchte nicht wissen, wie viele Unfälle durch Handynutzung passieren."
      Ich verstehe nicht, warum das Thema nicht von den Handy-Herstellern gelöst wird:
      Sobald das Handy als im Fahrzeug fahrend identifiziert wird, verweigert es jegliche Tastendrücke. Die entsprechenden Sensoren, ob ein Handy im Auto fährt und in die Hand genommen wird, haben sie nämlich.
      Klar ist das schwer zu veratmen für Beifahrer und Kinder, wenn sich beim Fahren plötzlich kein Handy mehr bedienen lässt. Vielleicht ein gutes Argument für die Öffis? :)
      Handys auf dem Fahrrad sind mindestens genauso grenzwertig. Smombies nerven, umso mehr, wenn sie mit doppelter Radgeschwindigkeit auf einen zufahren.

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  5. "Trugen die Probanden (männlich) eine Perücke mit langen Haaren und sahen von hinten weiblich aus, wurden sie in größerem Abstand überholt."
    Echt jetzt? Meine Holde schwört Stein und Bein, dass sie enger überholt wird als ich und dass das ein Frauenthema sei.
    Ich antworte dann meistens, dass sie bittschön etwas offensiver, also mehr Richtung Spurmitte, fahren soll. Und frage mich, ob ich eine Wahrnehmungsstörung habe. Denn eigentlich fahren wir beide meistens knapp rechts von der Spurmitte.
    Elendes Chicken-Spiel.

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    1. So war es in Großbritannien. Ob das in Deutschland auch so ist, ist unklar. Ich bin aber mal mit einem Cruiser-Fahrrad gefahren, auf dem ich sehr aufrecht saß, und habe deutlich mehr Wahrnahme bei Autofahrenden gespürt. Ich habe den Eindruck, je weniger wir wie Radfahrende aussehen und je eher wir alltäglich und fußgänger:innenmäßig aussehen - aufrecht, langsam, in nicht spotlicher Normalkleidung - desto eher werden wir von Autoahrenden gesehen. Wenn wir allerdings eng an geparkten Autos entlang radeln, dann werden wir garantiert überholt. Das verstehen Autofahrende als Einladung.

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  6. Der Artikel ist ironisch gemeint, oder?

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    1. Keineswegs. Leuchtkleidung ist unnötig. Muss man sich nicht antun, wenn man nicht will. Ob sie sogar schadet, ist nicht so ganz klar. Denn alles, was den Radfahrer als Radfahrer kennzeichnet, stigmatisiert ihn auch und erzeugt die spezifische Aversionen, die Autofahrende (aber auch Fußgänger:innen) gegen Radfahrer:innen haben. Je mehr Radfahrende Fußgänger:innen ähneln, kleidungsmäßig und mit aufrechter Haltung, desto eher werden sie gesehen und freundlicher behandelt. Das scheint leider nachgewiesen zu sein.

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    2. Thomas (ex einer der Anonymen)3. Mai 2023 um 10:08

      Sorry, halte ich für Unsinn, was Du da schreibst.

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    3. Frau Lehmann berichtet nicht von Gefühlen, sondern von Studien. Wenn dir das nicht gefällt, ändert es nichts am Ergebnis.

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  7. Egal was irgendwelche „Studien“ ergeben mögen, ich kann es doch ganz einfach selbst sehen: Helle, grelle Klamotten sehe ich immer besser, als z.B. Fußgänger-Einerlei. Als Fussgänger, Autofahrer und Radfahrer sehe ich Neon Gelb deutlich besser, als alle andere Farben. Neonorange ist dahinter, alle andere gehen mitunter ab und zu unter (auch kräftiges Rot). Eine Studie, die mir das jetzt „ausreden“ will, kann ich schlicht nicht ernst nehmen. Wundert mich, wenn das jemand tut. Ne, sorry, wäre was zum 1. April geeignet gewesen…

    Und was das mit dem angeblichen "Stigmatisieren" angeht: Ich erlebe es umgekehrt. Je besser ich auffalle, um so mehr wird Rücksicht genommen. Weil ich es den anderen damit einfacher mache.

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    1. Hallo Christine, im Text zeigen beide Links auf dieselbe Veröffentlichung. Die dort verlinkten weiteren gehen aber auch darauf ein, leider habe ich keinen Zugriff für den Volltext bei PubMed.

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    2. @Anonym: Ihre Anekdoten sind keine Daten. Wie bei Helmen auch gibt es bei Westen keine gesicherten Erkenntnisse zu ihrer Wirksamkeit. Daraus einen sozialen oder gar gesetzlichen (denn der droht ständig, siehe etwa Frankreich) Zwang zu konstruieren, ist völlig abwegig. Denn eines ist sicher: Helme, Westen u. dgl. lassen Fahrradfahren als gefährlich erscheinen, und erhöhen - genauso wie die Tatsache, zusätzliche Aussrüstungsgegenstände mitzuschleppen zu müssen - die Schwelle zum Radfahren. Und jedes Auto mehr ist mehr Gefahr, für Leib und Leben eines jeden von uns.

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    3. Liebe Anonyma, lieber Anonymus, bist du Mann oder Frau? Was für ein Fahrrad fährst du, und wie sitzt du da drauf. Gebeugt überm Rennrad oder aufrecht auf dem Pedelec? Leider kann man auch von eingen Erfahrungen nicht auf alle Radfahrenden schließen, die doch sehr unterschiedlich sind, unterschiedlich radeln, anders sitzen, anders gekleidet sind. Und dagegen, das Autofahrende dich als Radfahrerin oder Radfahrer zwar angucken, aber dann doch nicht sehen (looked but failed to see, gucken aber nicht sehen) kannst du nichts machen. Wenn du dich in einer Leuchtweste sicherer fühlst, dann ist es ja gut, dann trag sie. Aber es gibt eben keinen Grund, dass alle sie tragen müssen.

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    4. Thomas (ex einer der Anonymen)3. Mai 2023 um 10:09

      Spielt es heute noch eine Rolle, ob Es, Frau oder Mann?
      Fahre verschiedene Radtypen, Trekking, Rennrad, Gravel, MTB. Stadt wie Wald, Ganzjahresbetrieb. Fahre gelegentlich auch noch Auto und gehe auch ab und zu ganz einfach zu Fuss in die Stadt.
      Es ist von mir nirgends die Rede von wegen irgendwas „Müssen“.
      Wo bitte wird ein Zwang oder Pflicht etc. für gut erkennbare Klamotten / Helme / etc. angegeben?
      Wird hier nicht gleich wieder etwas umgedreht und daraus Meinungsmache betrieben?
      Es ist und bleibt jedem selbst überlassen, wie er sich anzieht und damit ggfs. sich selbst aber auch andere schützt oder von mir aus schützen kann. Nicht nur sich selbst, sondern eben auch den anderen bei einem evtl. vermiedenen Unfall, der mich durch die bessere Sichtbarkeit eben rechtzeitig erkennen konnte. Schon mal im Wald im Dunkeln nem Jogger in dunkler Kleidung ohne irgendwas begegnet? Bin immer happy, wenn da wenigstens irgendwas an dem dann im Scheinwerferlicht noch aufleuchtet, und wenns nur unten Streifen an den Schuhen sind. Ebenfalls freue ich mich z. B. an reflektierenden Hundehalsbändern, die auch da das ansonsten unsichtbare Tier am/auf dem Weg besser/frühzeitiger erkennbar sein lassen.
      Das es egal welche Hilfsmaßnahmen man verwendet immer irgendjemanden gibt, der unaufmerksam ist, ist leider nicht vermeidbar. Das es potentiell immer aggressive Leute im Strassenverkehr gibt, ist auch nichts Neues und wird sich nicht ändern, auf allen Seiten und ziemlich egal, was man macht. Da ist keine „Gruppe“ ohne Knallköppe unterwegs. Mich nerven diese ewig wiederkehrenden, oft sehr billigen Anfeindungen in Richtung der jeweils anderen Gruppen, das macht es alles auch nicht besser.
      Meine Aussagen zur Wirkungsweise beziehen sich ganz einfach auf meine eigenen Erfahrungen, wie oben bereits geschildert: Was sehe ich wie im Strassenverkehr. Was gut und was schlecht. Das kann glaube ich jeder sehr einfach nachvollziehen, der ein Farbsehvermögen hat und nicht im Schwarz-Weiss Modus leben muss. Im Übrigen lebe ich nicht allein vor mich hin sondern tausch mich z.T. gern mit anderen aus, gern mit anderen Radfahrern, aber auch Autofahrern wie auch Fußgängern. In diesem Fall sind in meinem Umfeld alle der gleichen Meinung – aufgrund eben auch ihrer eigenen Beobachtungen. Wohlgemerkt, „wir“ wissen um die Vorteile, trotzdem tragen „wir“ auch nicht immer entsprechende Klamotten. (Gestern war ich mal wieder in schwarz/grau unterwegs. Tagsüber immerhin…. Hatte aber Licht am Rad an. Hoffe, das hat keinen gestört…)
      Deine Aussagen und Schlussfolgerungen hier im Blog würden da schlicht für ungläubiges Kopfschütteln sorgen, wenn ich die denn weiter erzählen würde (was ich evtl. dann nächstes Jahr zum 1. April machen werde).
      Sorry Christine, aber so ein Unsinn ist eher was für den Postillon oder so.
      Gruß
      Thomas

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    5. Zusatz Christine: Du schreibst: "Radfahrende werden weder besser noch schlechter gesehen, wenn sie leuchtend gelbe Jacken oder reflektierende Bauarbeiterwesten tragen. "
      Aber allein schon das Foto im Eingangsbeitrag auf der Startseite direkt neben diesem Text ist doch schon sehr deutlich: Was fällt einem denn da als erstes und sofort stechend ins Auge? Die grellen Jacken der beiden Radfahrer.
      Soviel zu von wegen das bringt nichts…

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    6. also bislang hatte ich ganz gerne die Beiträge von Christine hier gelesen.
      Nicht immer exakt derselben Meinung gewesen, aber im Großen und Ganzen passen die Beiträge.
      Aber seit ein paar Monaten habe ich das Gefühl, dass die Beiträge -ich kann es nicht genau beschreiben- etwas forscher, agressiver geschrieben sind. Oder auch mehr auf andere "eingedroschen" wird, egal ob Autofahrer, Journalisten, ect.
      Finde ich etwas schade.
      Aber jetzt nun fast schon nen Aufruf zu starten, gut sichtbare Kleidung nicht zu tragen, finde ich unterirdisch. Das soll jeder für sich entscheiden!

      LG Markus

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    7. Lieber Markus, ich selber denke ja nicht, dass das so ist. Ich habe ja eigentlich auf niemanden eingedrosche, gerade bei diesem Artikel nicht. Ich sage nur: Macht euch keine Sorgen, wenn ihr keine Leuchtwesten tragt, es ist nicht so wichtig. Die Artikel, in denen ich die erbarmungslose Macht und Dominanz der Autofahrenden über alles geschrieben habe, sind schon etliche Jahre alt. Ich habe gerde den Eindruck, dass sich Radfahrende angegriffen fühlen, die Leuchtkleidung tragen. Komisch eigentlich, denn wenn ich ausführe, dass Helme nicht so nutzen, wie es immer behauptet wird, gibt es weniger direkten Tadel für mich als jetzt hier. Und du hast mir nichtvorgeworfen, zum Nicht-Helm-Tragen aufzurufen. Aber vielleicht ist eine Leser:innenschaft auch noch diskussionsfreudiger geworden, was mich freut. Beim Radfahren ist die Frage, was eigentlich Sichtbarkeit erzeugt. Straßenbahnen sind riesig und gelb und werden auch nicht gesehen. Radfahrende sehen wir Radfahrende aus und werden deshalb von manchen Autofgahrenden nicht gesehen, weil Autofahrende seit Kindesbinen (wie wir alle, auch Fußgänger.innen und Radfahrende) darauf geeicht sind, Autos zu erkennen, auch im Augenwinkel, weil von denen eine große Gefahr droht. Ich habe an keiner Stelle behauptet, dass man ohne Licht am Rad fahren sollte,ganz im Gegenteil. Zusätzliche Reflektoren am Rad selber können zudem helfen und die Lichtweste am Körper ersetzen. Ich trage im Winter bei Dunklheit reflektierende Hanschuhe und hoffe immer, dass die andern dann besser sehen, wenn ich meine Hand zum Abbiegen rausstrecke.

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    8. Thomas, wir sind Radfahrer:innen, wir sehen auch andere Radfahrende, und wenn ich zwei Leuchtjacken so ins Zentrum des Bildes rücke, fallen die natürlich auf. Ich wundere mich aber manchmal schon, wie schwer es manchen - nicht allen - Autofahrenden fällt, mich zu sehen, selbst dann, wenn sie in meine Richtung gucken. Bei Ein- und Ausfahrten quer über Radwege ist das zum Beispiel das größte Risiko. Sie gucken nach dem Autoverkehr, also auch in meine Richtung, aber sie fahren dann einfach los, so als hätten sie mich nicht gesehen. Falls sie mich gesehen haben, dann haben sie mich nicht ernst genommen, innerlich beiseite geschoben, aber sie haben vermutlich eben nur auf die Fahrbahn geachtet, auf die sie wollen. Man nennt das "selektives Sehen" und es ist sehr weit verbreitet. Autofahrende achen so selektiv nur auf Autos, dass sie auch die riesengroßen gelben Stadtbahnen übersehen, nicht sehen, nicht wahrnehmen, und reinkrachen, wenn sie illegal über die Gleise abbiegen oder wenden.

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  8. Ich finde übrigens alle Klamotten-Farben schön, Hauptsache sie sind schwarz. Von daher muss ich mich selbst zwingen, mich wie ein Papagei anzuziehen. Aber es bringt was.

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    1. P.S. Erfahrung aus inzwischen (erst) 7 Jahren Pendelei.

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    2. Anonyme Erfahrungen sind für uns hier schwer nachvollziehbar. Bist du ein Mann, bist du eine Frau? Und woher weißt du, dass es etwas bringt? Aus der eigenen Erfahrung auf etwas Allgemeingültiges schließen ist eher problematisch.

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    3. (ex einer der Anonymen)3. Mai 2023 um 10:12

      Das war auch ich, siehe auch oben.

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  9. Ich schwitze beim Radfahren sehr leicht, ich will daher keine zusätzliche Schicht Kleidung anziehen müssen. Ich will aus verschiedensten Gründen kein Pedelec fahren und fahre im Alltag Strecken bis zu 30km und mehr. Deshalb fahre ich ein Rad, das durch eine gebeugte Haltung ein sehr bequemes (die Wirbelsäule ist vor Stößen von unten geschützt) und gleichzeitig effizientes Fahren (geringer Luftwiderstand und Treten unter Einbeziehung der Gluteus-Muskeln) ermöglicht.
    Ich sehe nicht ein, dass ich aufgrund der Unwissenheit, der Vorurteile, der Wurstigkeit, ja der Asozialität anderer Menschen (offenbar betrifft manches davon auch andere Fahrradfahrer) dafür bestraft werden soll, wie ich mich (in für das Gemeinwohl sehr zuträglichet Weise) fortbewege.

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    1. (ex einer der Anonymen)3. Mai 2023 um 10:16

      @ Marmotte: Gerade als offenbar sportlich orientierter Fahrer ist es doch kein Problem, entsprechend farbige Klamotten anzuziehen – gerade da braucht es keine zusätzliche „Schichten“ in Form von Westen, Bändern etc. pp.. Gerade wenn Du in sportlicher Haltung unterwegs bist, wirst Du das doch sicher in sportlich ausgelegten Klamotten betreiben, nicht dezent in Baumwollhose und Hemd mit Krawatte.
      Gern dürfen diese Sportklamotten dann neben heller Farbe auch noch Reflektionsanteile mit drin haben.
      Gruß
      Thomas
      P.S. Schwitze auch sehr, daher inzwischen fast nur noch in meist recht dünnen Sportsachen unterwegs.

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    2. Ich trage seit geraumer Zeit keine Kunsstoffsachen mehr, vor allem da entgegen der landläufigen Meinung Naturfasern, besonders Merinowolle, wesentlich besser funktioniert, besonders was die Temperaturregulierung angeht und daraus resultierend auch geruchstechnisch. Auch bei der Haltbarkeit sind die Unterschiede riesig. Und außerdem bin von dem landläufigen Sportlook auch deshalb völlig abgekomnen, weil der im Alltag in der Regel fehl am Platz ist.

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  10. Nachts, auf dunklen Landstrassen ziehe ich eine "Warnweste" an. Nicht wegen den Neofarben, sondern wegen den reflektierenden Streifen die man im Dunklen aus mehren hundert Metern erkennt. Gerne auch mit einem zusätzlichem, blinkendem Rücklicht. Die Überholabstände sind nachts viel repektvoller als tagsüber. In der Stadt, im Alltagsverkehr ist das unnötig. Wer mich sehen will, sieht mich da auch so.

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  11. Jörg
    Tagsüber ist man, außer in Tarnkleidung, sichtbar wer einen da "übersieht" hat nicht richtig geschaut. Im Dunkeln sieht die Welt anders aus. Ausserorts wie von Thomas und Rainer beschrieben. Innerorts blenden Scheinwerfer (Kfz), Leuchtreklamen, Beleuchtungen, Flutlichter und Scheinwerfer von Radfahrenden, in dem Lichtermeer geht normale Kleidung unter. Bei Blendung verschwinden sogar Mülltonnen aus dem wahrgenommen Bild. Das sind klare Bedingungen für Reflektoren und Licht Aufrüstung.
    Anderseits weiß ich nicht wie meine Lämpchen gegen die Power Bremsleuchten vom Auto bestehen sollen. Die soll man ja auf 300 m auf der Autobahn sehen und jetzt überstrahlen sie in der Stadt jedes Fahrradlämpchen. Ist das fair?

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    1. Es scheint so zu sein, dass außerorts auf Landstraßen nachts Radfahrende öfter angefahren werden als innerorts. Innerorts gibt es keinen Unterschied, das sind nachts Crashs mit Radbeteiligung statistisch nicht häufiger.

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  12. Ist eigendlich schonmal jemandem aufgefallen, dass nicht alle Warnwesten im Dunkeln auch am Radfahrer reflektieren? Mir ist das irgendwann aufgefallen, dass ich jeden Radfahrer viel früher an seiner Beleuchtung erkannt habe, als an seiner Warnweste. Entweder liegt es an der gebeugten Haltung als Radfahrer/Motorradfahrer oder am Material. Soweit ging dann das Interesse auch nicht, herauszufinden was genau die Ursache ist. Nach meiner Theorie liegt es an der gebeugten Haltung, weil dann das Licht schräg auftrifft. Als Fußgänger ist man halt eher aufrecht unterwegs, da wird das Licht gerade reflektiert.
    Warnwesten ist was für Baustellen, nicht fürs wahre Leben.
    Karin

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    1. Das geht mir auch so. Ich erkenne Radfahrende auf Entfernung an den Pedalreflektoren, dem roten Rücklicht oder dem Frontlicht (gerne auch viel zu hoch eingestellt). Die Reflektoren sind schwach dagegen oder werden im falschen Winkel angestrahlt. Die Bauarbeiterwesten sind ja für aufrecht gehende Menschen gedacht, nicht für gebückt sitzende.

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  13. Mir ist schon vorgekommen, dass ich im Auto saß und einen Radfahrer sehr spät entdeckt habe, weil es nachts war und er ohne Licht unterwegs war, keine/kaum Reflektoren hatte und dunkel gekleidet. Es ergibt schon Sinn, erkennbar zu sein.

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    1. Licht am Rad ist entscheidend, das werde ich nie müde, zu betonen. Wobei meistens die Leute, die reflektierende Klamotten tragen, auch eine Radbeleuchtung haben, umgekehrt aber nicht. Manche Radfahrende scheinen echt Under Cover unterwegs sein zu wollen. Tröstlich nur, dass Zusammenstöße mit Rädern ohne Licht unter einem Prozent aller Unfälle ausmachen, und selbst dann ist nicht klar, ob der Grund für den Crash wirklich das fehlende Licht oder ein anderer Fahrfehler war.

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    2. Hast du es zu spät gesehen, warst du zu schnell unterwegs. Alles andere sind billige Ausreden.

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  14. Ich finde ja prinzipiell alles albern, was man zum Fahrradfahren anzieht, was man sonst nicht tragen würde. Und dazu gehören auch Fahrradhelme. Um so mehr irritiert mich deine Kritik an Clowns-Kostümierung, ist die Wirkung von Fahrradhelmen doch genauso bewiesen: Sie helfen rein gar nicht, statt dessen beflügeln sie die Autofahrer, noch aggressiver zu fahren.

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