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20. April 2024

Achtung, aufgepasst: Steine!

Vermutlich, um Fußgänger:innen davon abzuhalten, die Abkürzung übers Grün zu nehmen, sind im Akademiegarten zwischen Planie und Landtag große Steine auf die Ecke gelegt worden. 

An die Radfahrenden hat man wieder mal nicht gedacht, obgleich das die Hautpradroute 1 ist. Die Steinquader liegen sehr dicht an der optimalen Fahrlinie, wie das nächste Foto zeigt. Und sie liegen an einer Ecke, wo man auch mal Fußgänger:innen ausweichen muss. Wer hier dagegen fährt oder auch nur mit dem Pedal hängen bleibt, stürzt. Man sollte die Quader also unbedingt rechtzeitig sehen, auch bei Dunkelheit! 

Die Radfahrenden kommen vom Charlottenplatz her auf einem gemischten Geh- und Radweg. An dieser Ecke beim Abgang zur U-Bahn, Richtung Brunnen und Landtag beginnt die Fußgängerzone mit Radfreigabe. Aber niemand kann von Radfahrenden erwarten, dass sie am Schild bereits auf Schrittgeschwindigkeit abgebremst haben. Im Autoverkehr verlangt man auch nicht, dass Autofahrende unmittelbar an dem Schild einer Geschwindigkeitsreduktion bereits gebremst haben. Ohnehin ist Schrittgeschwindigkeit unmöglich. Niemand radelt über die 700 Meter zwischen Akademiegarten und Ferdinand-Leitner-Steg so langsam, auch die Fahrradstaffel der Polizei auf Streife nicht. 

Ich finde es sowieso zynisch, auf der Hauptradroute 1 Schrittgeschwindigkeit zu verhängen. Würde man tatsächlich nur 5-7 km/h radeln, bräuchte man für diese 700 Meter wie die Fußgänger:innen 5 bis 7 Minuten. Wir fahren aber deshalb Fahrrad, weil wir längere Strecken als Fußgänger:innen in kürzerer Zeit zurücklegen und nicht das Auto dafür nehmen wollen. Und eine andere Strecke als Hauptradroute 1 längs durchs Tal ohne Anstiege und komplizierte Ampelanlagen gibt es für uns Radfahrende derzeit nicht. Wir haben also kaum eine andere Wahl. Fußgängerzonen auf der Hauptradroute 1 anzuordnen bedeutet also nichts anderes als die institutionalisierte (offizielle) Bekräftigung, dass Radfahrende sich an keine Verkehrsregeln halten (können). Damit sagt das Ordnungsamt uns Radfahrenden: "Wir wissen, dass ihr hier nicht 5-7 km/h langsam fahren könnt, aber wir verlangen es trotzdem, und wenn ihr an diesen Steinen hängen bleibt, wart ihr bestimmt zu schnell unterwegs und seid vollständig selber schuld." Nein, Stuttgart liebt ihre Radfahrenden nicht. 






7 Kommentare:

  1. die die es können wollen uns nicht.
    die die uns wollen können es nicht.

    aber wen wähle ich denn jetzt im juni?

    #keinerechtekeinepflichten

    karl g. fahr

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  2. Die Haupt(!) Radroute1 verläuft auf einem 'Geh weg' mit:
    ! Kopfsteinpflaster !
    Das bringt doch als pars pro toto die Situation des Radverkehrs in Deutschland ziemlich präzise auf den Punkt.
    Alfons Krückmann

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  3. Jörg
    Die Fahrzeit bei Einhaltung der Schrittgeschwindigkeit wäre bei echten Verkehr ein Argument die Strecke zu verbessern. So würde man 4 Minuten durch einen Radweg sparen. Das rechtfertigt für den richtigen Verkehr Millionen Ausgaben und Eingriffe in die Natur.
    Wie hoch wäre der Nutzen in Euro würde man die Autofahrys Kostensaaetze für Radfahrys anwenden?

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  4. Hinzu kommt der gestalterische Aspekt:
    Dass eine derart prominente und vielfrequentierte Stelle ("Kulturmeile", "Akademiegarten") derart verrümpelt wird, ist doch einfach nur traurig. Gegenüber hängt seit Jahren diese abgerissene, provisorische Kordel als Rasenbegrenzung.
    Man könnte in dem Bereich auch endlich mal durchgängige, ansprechende Grünflächeneinfassungen anbringen, aber das wird bestimmt erst mit der B14-Sanierung angegangen, also 2048.

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  5. Ich wäre als Fußgänger schon froh wenn statt der mancherorts vorgeschriebene Schrittgeschwindigkeit < 20 km/h eingehalten wird

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    1. Das verstehe ich gut. Ich vermute, du meinst den Schlossgarten. Der allerdings ist gemischter Geh-/und Radweg, für Radfahrende gilt da keine Geschwindigkeitsbegrenzung, allerdings, wie immer das Gebot, rücksichtsvoll zu fahren. Übrigens wird die Geschwindigkeit von Radfahrenden oft überschätzt. Sehr oft. Sie fahren langsamer als man oftmals denkt. Ich bin mal mit 15 km/h durch die Tübinger Str. beim Gerber geradelt (wo 20 km/h gilt) und von einem Fußgänger angepampt worden, der glaubte, ich führe schneller als 20 km/h.

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  6. Infrastruktur sollte Fehlerverzeihend sein, für Autos würde man IMMER Flexpoller nehmen, um das Gras zu schützen evtl. Rasengittersteine oder ähnliches verwenden, damit ein Radfahrer bei einem Fahrfehler nicht stürzt... aber Verkehrsplaner sehen/ignorieren Radfahrer, die sollen aufpassen, für Autofahrer baut man Leitplanken überall und beidseitig, für Autofaher baut man Prallböcke an jede Auffahrt, was das kostet! Statt die Geschwindigkeit zu begrenzen. Irre.

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