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29. Juni 2024

Cleaner Bahnhofsvorplatz mit Fahrradstraße in Cannstatt

Der neue Vorplatz des Cannstatter Bahnhofs ist rechtzeitig vor der EM fertig geworden.  

Es gibt eine freie Fläche mit vielen Bänken und Bäumen und einem Kiosk. Die Zugänge zum Bahnhof und die Bushaltestelle sind außerdem barrierefrei gestaltet. Und es gibt einen Trinkbrunnen. 

Bislang war der Bahnhofsvorplatz von Cannstatt Herrschaftsgebiet des Autoverkehrs, jetzt soll der Platz nach Aussagen der Stadt vorrangig den Fußgänger:innen und Radfahrenden zur Verfügung stehen. Zwischen Frösnerstraße und Parkhaus Wilhelmsplatz (König-Karl-Straße 69) soll die Durchfahrt für den Autoverkehr unterbrochen werden, heißt es in der Gemeinderatsdrucksache 1264/2021. Auf der Eisenbahn- und Bahnhofstraße soll eine Fahrradstraße eingerichtet werden. Bus und Taxis werden aber weiterhin dort fahren. 

Diese breite Straße ist noch nicht als Fahrradstraße ausgeschildert. Ein fahrbahnbreites Sperrgitter hindert am Reinfahren (sowohl mit dem Fahrrad als auch mit dem Auto), weshalb die Taxifahrer:innen den Weg über den Gehweg wählen und ich auch. Aber es fühlt sich für mich als Radfahrerin schon mal sehr gut an, dort ohne Autoverkehr zu radeln. Da man sich nicht vorstellen kann, dass Autofahrende ein Durchfahrtsverbot durch eine Fahrradstraße, die eine so breite Fahrbahn hat, befolgen, fragt man sich, wie die Stadt den Vorplatz vom Autogeschiebe freihalten will.


Die Stuttgarter Zeitung schreibt, "Zur Überwachung hat die Stadt einen Blitzer auf Höhe der Gaststätte Schwemme aufgestellt" (Auf dem Foto ganz links zu sehen). Es wäre allerdings die erste sogenannte "Geschwindigkeitsüberwachungsanlage", die meiner Kenntnis nach in Stuttgart aufgestellt wurde, um unberechtigt durchfahrende Autos (und ihre Fahrer:innen) zu fotografieren. Ob das wirklich die genaue Funktion dieses Radargeräts ist, das da steht, wird sich zeigen. (Möglich ist das, das Bußgeld beträgt allerdings nur 20 Euro.) Und wenn es so wäre, wüsste ich noch andere Straßen, an denen man sie aufstellen könnte. 

Und noch fehlen vor dem Bahnhof alle Radbügel. 40 gab es da vorher, an denen 80 Räder angeschlossen werden konnten, und die waren immer überfällt. Weshalb schon damals die Räder überall angeschlossen wurden, wo es ging. Auch derzeit werden Fahrräder an allem angeschlossen, was irgendwie fest ist. Es sind aber deutlich weniger als vorher. 40 Radbügel gab und gibt es noch hinter dem Bahnhof, die sind sogar überdacht und auch überfüllt. Eine abschließbare Fahrradgarage im Doppelpack für 48 Räder soll noch auf den Vorplatz gleich neben den Kiosk kommen. Auch viele Radbügel sind an der Eisenbahnstraße und bei der Bushaltestelle auf der Bahnhofstraße geplant. 



6 Kommentare:

  1. Eine der vielen Schmuddelecken Stuttgarts wird wenigstens Autofrei. Was für ein Erfolg!!. Und sicherlich werden die Bürger gerne dort verweilen. Dafür fährt man ja gerne nicht mehr den Bahnhof an um jemanden abzuholen oder abzusetzen. Und den Abriss der traditionellen Bratwurstbude nimmt man gerne in Kauf, wenn 100m weiter eine noch hässlichere Dönerbude steht.Das nebenbei eine große radiologische Praxis
    den Ort verläßt oder verlassen hat, weil zu den exorbitanten Energiekosten keine Parkmöglichkeiten für die Patienten besteht, was solls.

    Andreas, Cannstatter und passionierter Radfahrer ohne Auto

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    1. Ganz so wird es nicht sein. Eine Abholstelle für Autofahrende gibt es hinter dem Bahnhof oder soll es bald geben, und wenn ich mich nicht täusche, ist der Kiosk ja auch wieder da, nur an einer anderen Stelle. Und warum sollte, angesichts der Unmengen noch bestehender Parkplätze (übrigens auch in der Seelbergstraße) und eines großen Parkhauses die radiologische Praxis den Ort in der Seelbergstraße verlassen? (Woanders in Stuttgart sieht es ja auch nicht anders aus.)

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  2. Noch ein kleiner Nachtrag: auf was bezieht sich eigentlich das Wort Clean in der Überschrift? Doch sicher nicht auf diesen Schmuddel und Barackeneck in Cannstatt.
    Andreas

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    1. Auf die Gestaltung des Platzes, der doch sehr frei geräumt wirkt und - zumindest für mich - einen sehr sauber geordneten Eindruck macht. Sorry, dass der Titel so missverständlich war.

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    2. In dieser "Barackenecke" ist mehr Leben als in "schicken Neubauten" und ich finde das sollte sich in Cannstatt auch niemals ändern.

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  3. Bereits jetzt parken dort etliche Autos auf den Gehwegen auf dem Platz, der Bodenbelag vor den Kiosk ist jetzt schon stark versifft und die Fahrradgarage soll mitten auf dem Gehweg ihren Platz finden? Für Fußgänger wird es wie üblich keine direkten Wege geben, die man zudem in angenehmer Breite nutzen kann. Und der Bodennahe Blitzer wird die neue Babber-Station. Es sieht besser aus als vorher, der Trinkbrunnen ist absolut topp, aber es wurde zu zaghaft saniert, unauffällig, mutlos, immer schön unter dem Radar.

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