Rums - Rad- und Fußverbindung dichtgemacht

Seit einigen Tagen kann man nicht mehr vom Gebiet Kräherwald kommend aus der Seestraße über den Weg durchs Klinikum Stuttgart zur Jägerstraße radeln (auch nicht gehen). 

Baustellenzäune haben alles dicht gemacht. Allerdings merkt man das erst, wenn man am Bauzaun steht und mit dem Rad nur noch ins Krankenhaus selber reinfahren könnte. Eine Warnung, dass der Durchgang zur Jägerstraße gesperrt ist, gibt es am Eingang in die Fußgängerzone mit Radfreigabe nicht. Eine Umleitung schon gleich gar nicht. Da steht nur ein seltsames Baustellenschild mit einem Pfeil nach rechts (nicht geradeaus). 

Fährt man runter, landet man im Gehege der Baustellenzäune. Ich weiß, dass es etliche Radfahrende gibt, die diese Strecke genutzt haben, weil sie die einzige schnelle Verbindung zwischen Seestraße und Jägerstraße ist. Die Jägerstraße führt zum Bahnhof und eröffnet die Ziele an der Heilbronnerstraße, in Stuttgart Nord oder die über den Schlossgarten. 

Man muss also umdrehen, wieder hoch zur Kreuzung Sattler- Seestraße radeln und sich einen anderen Weg suchen (siehe Karte ganz unten). Wer sich auskennt, biegt oben nach links auf die Sattlerstraße ab. Und weil wir uns auskennen, wissen wir auch, dass wir an der Ampel zum Herdweg nach links auf den freigegebenen Gehweg abbiegen und linksseitig runter zur Kriegsbergstraße radeln sollten. (Das Ganze über die Fahrbahnen von Herdweg und Kriegsbergstraße machen, geht auch, ist aber ampelreich, autoreich und umständlich.)  

Dort unten an der Ecke steht dann immerhin ein Umleitungsschild für den Rad- und Fußverkehr, das wir uns zuteilen können oder auch nicht. Auf welche Strecke es sich bezieht, bleibt unklar. Dort biegt man nach links ab, um auf unklaren Flächen und dem Gehweg am Haupteingang des Katharinenhospitals entlang zu radeln. Diese linksseitige Radfahrt war immer schon kurios bis schräg. Man radelt auf dem Gehweg, während es rechts auf der Fahrbahn einen Radfahrstreifen in Gegenrichtung, also Richtung Hegelplatz gibt (siehe Dreierbild rechts unten). Jetzt sind da noch feste Hindernisse (links unten) dazugekommen, unmarkierte Steinbarrieren, die man im Dunkeln nicht übersehen sollte. 

An der nächsten Einmündung kann man dann vom Gehweg aus über die Fußgängerfurt auf die Keplerstraße abbiegen und zur Jägerstraße hochradeln. In Gegenrichtung ist diese Fahrt über die Keplerstraße nicht erlaubt, da steht ein Einfahrtverboten-Schild ohne Radfreigabe. Auch das sollte man wissen, bevor man die Jägerstraße bis zum Eingang in den nun gesperrten Verbindungsweg durchs Klinikum radelt, wo man dann ein auch sehr seltsames Verkehrszeichen sieht. Da steht sehr weit rechts auf dem Gehweg ein rundes Fußgänger-verboten-Schild mit einem handgemachten "Keine Durchfahrt zum Klinikum"-Schild darunter. 

Wenn gebaut werden muss, dann ist das halt so. Der Umweg ist mit dem Fahrrad auch machbar, wenn auch entlang des Haupteingangs zum Klinikum sehr, sehr häkelig und hindernisreich. Vor allem dann, wenn Taxis herumstehen, Autos parken, obgleich sie nicht dürfen, und Anlieferverkehr und reichlich Fußverkehr herrscht. Auf die Radfahrstreifen entlang der Kriegsbergstraße in aller Richtungen warten wir schon lange vergebens. Zweirichtungsradwege auf jeder Seite wären optimal. Mit dem Fahrrad können wir solche Umleitungen noch ohne großen Zeitverlust bewältigen, für Menschen zu Fuß sind diese Baustellenzäune, an denen sie umdrehen müssen, und die Alternativstrecken sehr weite Umwege. Das kostet sie richtig Zeit. 

Ärgerlich finde ich, dass Menschen, die nicht Auto fahren, wiedermal unzureichend darüber informiert werden, dass eine Strecke dichtgemacht wurde, und wo die kürzeste Umleitung langführt. Es wirkt auf uns Radfahrende und sicherlich auch auf viele Fußgänger:innen respektlos.