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6. März 2025

Radparkplätze fördern den Radverkehr

Wer Autoparkplätze anbietet, fördert den Autoverkehr. Für Radparkplätze gilt das Prinzip auch. Das ist gut zu sehen an der Ecke Lehen-/Liststraße.

Bis vor ein paar Jahren gab es hier nur das Baumbeet mit der Umgrenzung aus Metall. Und dort waren so viele Räder angeschlossen, wie hinpassten. Dann wurden diese Radbügel aufgestellt. Die Räder wurden umgeparkt und dort abgestellt, die Radbügel füllten sich langsam. Die Leute holten ihre Räder aus den Kellern und stellten sie für Alltagsfahrten bereit. Andere sahen, dass man jetzt Räder einigermaßen sicher abstellen kann, und stellten ihre dazu. Und jetzt reichen die Radbügel nicht mehr, die Fahrräder werden wieder rund um den Baum an den Eisenstangen angeschlossen. 

So sah es hier 2018 aus. 
Dass auch ein Motorrad illegal dort auf dem Gehweg steht, zeigt, dass abgestellte Fahrzeuge andere anziehen, beispielsweise auch den E-Scooter, und schnell eine überfüllt anmutende Situation entsteht. Gegenüber gibt es nämlich auch einen Motorradparkplatz, der aber auch voll ist. Noch versperren zu  viele am Straßenrand geparkte Autos den Fahrrädern und Motorrädern den Platz. Weil es für viele derzeit bequemer ist, das Auto am Straßenrand abzustellen als immer wieder das Fahrrad aus dem Keller hochzutragen, ist die Nutzung von Autos in Wohngebieten einfacher als die Alltagsnutzung von Fahrrädern. Das kann man ändern, indem man Fahrradabstellplätze schafft. Denn eigentlich ist es bequemer, mit dem Rad in die Stadt zu fahren als mit dem Auto. Es reicht nicht, an Zielorten in der Innenstadt Radbügel aufzustellen, man braucht auch Radbügel oder sichere Radgaragen in den Wohngebieten, also dort, wo die Leute losradeln und wohin sie zurückkehren. Fahrradparkplätze in Wohngebieten sind für die Verkehrswende entscheidend

Übrigens wurde in Stuttgart West in er Spittastraße mittlerweile die zweite Fahrradgarage mit 20 Plätzen aufgestellt. Eine steht bereits in der Hasenbergstraße. Leider geht das alles sehr langsam, aber es ist der richtige Weg. Wobei ich auch dafür plädiere, mehr Fahrradbügel und kleinere gesicherte Radboxen am Straßenrand aufzustellen. 


6 Kommentare:

  1. Amsterdam hat viele Fahrradabstellplätzen und die sind alle voll. Allein das Radparkhaus am Bahnhof zeigt, wie viele Fahrräder man locker auf begrenzter Fläche unterbringt. Das Teil hat platz für ca 9000 Fahrräder, ist hell übersichtlich und sauber.
    Das sind ca so viele Parkpklätze wie alle Parkhäuser der Münchner Innenstadt für KFZ bereitstellen, und die sind in der Summe um ein vielfaches größer (und teurer ) als das Radparkhaus in Amsterdam.
    Dort sieht man auch wie viele Räder auf einfache Anlagen am Straßenrand passen, wenn man das mit dem Faktor 0.6 in KFZ umwandeln würde, bliebe wohl kein Platz für den fließenden Verkehr. Wildes Abstellen ist da natürlich auch ein Problem, aber das ist bei einer belebten Großstadt mit extrem begrenztem Straßentraum auch nicht wirklich lösbar.

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    1. Zumindest am Bahnhof von Amsterdam ist ein wild abgestelltes Rad schnell entfernt, bzw. wird man sofort darauf hingewiesen. Auch anderswo in der Innenstadt warnen z.B. Cafébesitzer davor, sein Rad außerhalb dafür vorgesehener Flächen abzustellen, die Strafen sind empfindlich.
      In den Wohngebietn sieht es anders aus, ein echtes Problem sind abgestellte Fahrräder aber nirgends.

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  2. Es wäre auch nicht schlecht, wenn mehr Radfahrende, idealerweise alle Radfahrenden, sich der Tatsache bewußt wären, dass nicht nur ein Recht auf Inanspruchnahme von Gehwegen zum Zwecke des Radparkens und Radabstellens existiert (sofern keine Behinderung entsteht), sondern ebenso ein Recht auf Radparken auf den fälschlich so titulierten 'Autoparkflächen'.
    Wo Autos am Straßenrand auf der Fahrbahn parken dürfen, dürfen es auch Fahrräder. Da sind sie auch wesentlich besser platziert als auf Geh-Wegen.
    Das hat gleich zwei Vorteile:
    1. wird der Parkraum für den Autoverkehr reduziert (Klima/Umwelt/Mobilitätskultur)
    2. werden die Konflikte innerhalb des Umweltverbundes reduziert (Fahrrad vs. Fußverk.)
    Zusätzlich wird Radverkehr dadurch stärker in die Sichtbarkeit gebracht, da das alltägliche Muster von 'Carblindness' durchbrochen wird und die Thematik der Annexionsberechtigung von öffentlichem Raum aus der automobilen Alleinverfügungsgewalt herausgenommen wird.
    -> Wem gehört die Stadt !
    Alfons Krückmann

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    1. Wenn man das wo anfängt, werden doch dieFahrtäder von Autofahrern einfach weggestellt

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    2. nicht nur das, mir wurde mein fahrrad angefahren vom vor mir parkendem auto, weil er es schlichtweg im rueckspiegel nicht gesehen hat.

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