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14. Mai 2025

Suche sicheren Radweg - Stadtradeln ist kein Freizeitspaß

Foto: Rainer
Das ist ein Slogan von Changing Cities anlässlich des Stadtradelns, das jährlich stattfindet und in Stuttgart noch bis übernächsten Sonntag dauert. 

Auf der Seite heißt es: "Stadtradeln ist kein dreiwöchiger Spaß. Wir fahren jeden Tag und wissen: Diese Straßen sind nicht für uns gemacht. Wir fordern sichere und durchgängige Radwege." In Stuttgart hat aich deshalb beim Stadtradeln das Team "SucheSicherenRadweg" mit zahlreichen Unterteams gebildet, das in der zweiten Wochen 200 Mitglieder hatte und auf Platz vier des Teamrankings stand.  Die Bezirksvorsteherin von Stuttgart-Mitte hat Vertreter:innen des Teams in den Bezirksbeirat eingeladen, wo sie Daten und Fakten zur Situation der Radverkehrsanlagen in Stuttgart vortrugen und eine Beschlussempfehlung aussprachen, die der Bezirsksbeirat Mitte einstimmig annahm. 

Die Empfehlung lautet: "Der Bezirksbeirat fordert die Stadtverwaltung auf, noch in diesem Jahr konkrete und kurzfristig umsetzbare Maßnahmen vorzulegen, mit denen die wesentlichen Ziele des Radentscheids bis 2030 erreicht werden können. Diese Maßnahmen sollen in enger Abstimmung mit fachkundigen Bürger:innen entwickelt werden.

Auch die Parteien, die den Radverkehr üblicherweise nicht fördern wollen, stimmten dafür. Das ist ein großer Erfolg, auch wenn der Bezirksbeirat nur eine den Gemeinderat beratende Funktion hat. Ich hoffe, dass die Parteien im Gemeinderat sich diesen Antrag zueigen machen. Der Ausbau einer sicheren Radinfraverkehrsinfrastruktur muss schneller vorankommen. Denn der Radverkehr nimmt deutlich zu. Der Bezirksbeirat Mitte stand vermutlich auch noch unter dem Eindruck des furchtbaren Vorfalls am Olgaeck. Der Fahrer eines schweren Mercedes-Geländewagens war in eine Fußgängergruppe gefahren und hatte eine Familienmutter getötet und sieben Menschen teils schwer verletzt, darunter fünf Kinder. Wieder einmal wurde uns allen deutlich, dass wir, die wir nicht in Autos sitzen, jederzeit, wo wir gehen, stehen oder radeln, der grundsätzlich tödlichen Gefahr des Autoverkehr ausgtesetzt sind, Er ist in Stuttgart zu schnell und viel zu oft auch zu aggressiv unterwegs. Er macht vor allem vielen Radfahrenden Angst. 

Radverkehr nützt der gesamten Stadt.

Wer auf dem Rad sitzt, fährt schon mal nicht mit dem Auto durch die Stadt. Der Radverkehr ist leise und umweltschonend. Weniger Lärm, weniger Abgase und weniger CO2-Emmission helfen der Gesundheit der Einwohner:innen. Es gibt keinen einzigen rationalen Grund, den Radverkehr nicht massiv zu fördern. Entscheidend dabei ist, dass man den Radverkehr vom Fußverkehr trennt (eine wichtige Forderung des Radentscheids). Satt uns ständig durch Fußgängergewusel zu schicken und dann zur Rücksicht aufzufordern, brauchen wir sichere Radwege. 

Wir wollen endlich runter von den Gehwegen. Wir wollen uns auf der Fahrbahn sicher fühlen und sicher sein. 




5 Kommentare:

  1. STADTRADELN in Stuttgart vom 05.05. bis 25.05.2025. Bitte ersten Absatz berichtigen,

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  2. Ich stimme voll zu. Radfahrer gehören auf die Fahrbahn. Dass wir dort unsere eigene Infrastruktur brauchen, liegt einzig und allein an den Autos, die zu schnell und zu zahlreich unterwegs sind. Radinfrastruktur ist letztlich Autoinfrastruktur. Die Alternative sind Tempolimits (Tempo 30 oder je nach Situation auch weniger) und deutlich weniger und auch kleinere Autos (niemand braucht einen Stadtpanzer). Und es braucht Autofahrer, die begreifen (und entsprechend handeln), dass die Fähigkeit schneller von A nach B zu kommen, nicht das Recht beinhaltet es auch zu tun.

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    1. Der letzte Satz beinhaltet die Anschaffung des dexgacto Rechts des Stärkeren. Wenn wir dann soweit sind, dann können wir auch den letzten Schritt tun, und den Autoverkehr ganz abschaffen.
      Ich glaube aber, dass es nur genau umgekehrt funktionieren kann, wenn wir nämlich überhaupt erst einmal (an)erkennen, dass und warum es das Recht des Stärkeren ist, das bei uns die Gesellschaft gestaltet. Anders gesagt, die Infragestellung des egoistisch-kapitalistisch-imperialistischen Systems muss am Anfang dieser Entwicklung stehen.

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    2. Dem würde ich nicht widersprechen. Und das Recht des Stärkeren gilt eigentlich jetzt schon nicht, denn die StVO verlangt Rücksichtnahme.

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