Seiten

14. Dezember 2022

Die ständige Suche nach der Lücke

Nur physische Sperren helfen. Fehlen sie, fahren Menschen mit Autos auf jede Fläche, die mit vier Reifen zu erreichen ist. 

So auch hier an der Schranke beim Dornhaldenfriedhof. Eigentlich muss da niemand rein, außer ab und zu Fahrzeuge von Bautrupps oder für Waldarbeit, und die haben den üblichen Veirkantschlüssel, mit dem man so eine Schranke aufmacht. Ich vermute, einige waren dazu zu faul. Jetzt hat man die Steine vom Wiesenrand gegenüber auf die Seite der Schranke geschafft. Eine Spur in der Wiese ist noch sichtbar. Aber sollte eigentlich keine mehr dazu kommen. 

Übrigens lassen sich auch Fußgänger:innen oder Radfahrende nicht von Schildern und Sperren aufhalten.


Um die meisten Schranken gehen oder fahren sie herum, wenn der Platz nur gerade eben so reicht. Wir sind alle so. Es scheint, als lasse sich die Mobilität niemals aufhalten und suche sich jede Lücke. Wie Wasser. 

Während Fußgänger:innen und Radler:innen kaum je wirklich stören, kaum Platz beanspruchen und schon gar niemanden gefährden, sind Autos dick und stören. Sie bremsen den Verkehrsfluss von Fußgänger:innen aus, teilen ihn, zwingen ihn zu Umleitungen wie riesige Felsbrocken im Wasser. 

Autofahrer:innen stellen ihre dicken Fahrzeuge übrigens auch gern an einer Schranke oder an Pollern ab. Sie verhalten sich, als sei eine Poller-Reihe ein Wand, durch die niemand - auch kein:e Fußfänger:in oder Radler:in - kommen kann, weil sie selbst ja mit ihrem Auto nicht durchkommen. Menschen ohne Auto um sich herum scheinen für Autofahrende nicht zu existieren. Siehe auch im Viererfoto das Bild rechts oben. Der Fahrer parkt längs der Poller, weil er zur Bäckerei will, und blockiert damit den Fußweg. 

Selbst Poller halten sie nicht auf, wenn man sie herausziehen kann. Deshalb haben wir in der Hall of Fame unter der König-Karls-Brücke auch immer mal wieder am Wochenende eine ordentliche Feier, zu der die Leute ihre Autos mitbringen. (Viererfoto links unten). Gibt es keine Poller, dann fahren sie so weit rein, wie es geht, so wie (rechts unten) in der Calwer-Straße und so, wie wir das derzeit täglich auf der Fläche vor der Stadtbibliothek sehen. 

4 Kommentare:

  1. Beim zweiten Foto sehe ich das Problem nicht. Es handelt sich um ein umweltfreundliches Elektroauto. Alle demokratischen Parteien sind sich einig, dass alle Probleme des Straßenverkehrs gelöst sind, wenn Autos einen anderen Antrieb bekommen. "Wichtigster Teil der Verkehrswende".

    AntwortenLöschen
  2. Nicht wirklich alle demokratischen Parteien sind sich darüber einig, die Grünen und Linken beispielsweise sehen das nicht so. In Stuttgart hat man darum auch beschlossen, dass E-Autos nicht mehr kostenlos in der Innenstadt parken dürfen, sondern ihre Fahrer:innen zahlen müssen wie alle anderen auch.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. ja und dann sagen menschen wie herr rasmussen:
      "Unsere Leute haben intern sehr stark gekämpft, aber konnten sich in dem
      Punkt nicht gegen die Blockade von Christian Lindner nicht durchsetzen.
      Das bedauern wir sehr, so ist das aber in einer Koalition. Wichtig ist,
      dass gerade in den Bereichen, die in unserer Verantwortung liegen,
      zukünftig auch geliefert wird und dass wir dort gezielt gegen
      Schlupflöcher vorgehen."
      und wenn wir blockieren wird der rechtsstaat ausgehebelt.
      so einfach ist das.

      Löschen
    2. Am Wahlanend war klar, dass die Regierung "der letzten Chance" (heute sind's noch 6 Jahre 7 Monate und 7 Tage...) diese verspielen würde .

      Löschen