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15. Januar 2024

Rosensteinbrücke ab heute auch für Radfahrende gesperrt

Die siebzig Jahre alte erste Spannbetonbrücke Stuttgarts, die Rosensteinbrücke, ist leider durchgerostet und nicht mehr reparierbar. Sie muss abgerissen werden. Die Vorarbeiten beginnen heute. Damit sind auch die Rad- und Fußwege gesperrt. 

Für den Autoverkehr ist sie schon eine Weile gesperrt. Die Stadtbahnschienen wurden abgebaut, um die Brücke zu entlasten. Jetzt müssen alle weiteren Fahrbahnauflagen von der Brücke entfernt werden, damit man sie zerlegen kann. Vermutlich im Sommer, wenn der Neckar regulär für drei Wochen für die Schifffahrt gesperrt wird, wird die Brücke abgerissen. Für den Übergang über den Neckar bleibt uns Radfahrenden in der Gegend dann nur die Wilhelmsbrücke und der Steg unter der neuen Eisenbahnbrücke oder der Mühlsteg. 

Danach wird es eine Behelfsbrücke geben.

Rosensteinbrücke noch mit Autos
Die wird nur von Fußgänger:innen und Radfahrenden nutzbar sein. Autos können da nicht drüber fahren, weil man für auf der Fläche aufseiten Cannstatts keine Auffahrt bauen kann, was uns ja nicht stört, im Gegenteil. Über Rampen wird es auf die Behelfsbrücke hochgehen. 

Die Rosensteinbrücke wurde von der Firma Ludwig Bauer in Zusammenarbeit mit Fritz Leonhardt, der auch den Fernsehturm gebaut hat, als hochmeoderne, extrem schlanke Spannbetonbrücke gebaut. Deshalb nenne ich sie immer die eleganteste Brücke Stuttgarts. Dass die Eisenbewehrung auch in den Uferbebauungen nicht offen zugänglich, sondern verborgen war, war ein Nachteil. 

Auch die Wilhelmsbrücke muss abgerissen werden, weil sie durchgerostet ist. Das soll 2027/28 geschehen. Sie soll als reine Fußgänger- und Radbrücke wiederhergestellt werden. Dann mit viel Platz für die beiden Verkehrsarten.  

Derzeit ist nicht geplant, dass die neue Rosensteinbrücke für den Autoverkehr freigegeben wird. Auf ihr sollen Stadtbahn und Busse fahren und die Fahrbahnen nur Radfahrenden und die Gehwege den Fußgänger:innen zur Verfügung stehen. Ob sich der Beschluss so hält, hängt von den Mehrheitsverhältnissen im Gemeinderat ab, wenn die endgültige Entscheidung getroffen wird. Da auch die König-Karls-Brücke zumindest saniert werden muss und man nicht so genau weiß, was sich dabei herausstellt, könnte die Rosensteinbrücke als Ersatzbrücke für den Autoverkehr dienen müssen sein und entsprechend gebaut werden. 


17 Kommentare:

  1. Jörg
    Ob die Behelfsbrücke wirklich nötig ist? Die Wilhelmsbrücke ist 200 m weit weg, der Unter Eisenbahn Steg 400 m.
    Was man sieht Verkehrswege kosten Geld. Abriss 4 Mio, Neubau 10 Mio? Auf jeden Fall wird es nicht in einer Auto Stadtbahn Kostenstatistik auftauchen Ersatz ist einfach da. Diese Kostenlüge nutzt hauptsächlich dem Autoverkehr. So werden Jahr für Jahr Millionen Erhaltungskosten in Stuttgart quasi unterschlagen.

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    1. Ea gibt auch Fußgänger:innen. Für die sind 200 Meter weit.

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    2. Es immer gut wenn für Radfahrende (und auch zu Fußgehende) neue Wege entstehen.
      Wie Du schon richtig sagst, sollte man bei der Rosensteinbrücke doch auch den Kosten-Nutzen-Faktor im Blick haben. Ja klar, würde ich mich freuen, wenn es hier eine Behelfsbrücke geben würde.
      Aber mal ehrlich die Kosten stehen in keinem Verhältnis, wenn man bedenkt, dass die Wilhelmsbrücke -exklusiv für Radfahrende und Fußgänger.innen- als Alternative in knapp 200m zur Verfügung steht.
      Je nachdem in welche Richtung man möchte, hat man in beiden Richtungen entsprechende Alternativen (unter der Bahnbrücke bzw. Wilhelmsbücke)
      Aber auch das ist wieder ein Beispiel dafür, dass mit öffentlichen Geldern umgegangen wird, als gebe es dies ständig und unendlich.
      Ich frage mich, ob die Gemeinderats.innenmitglieder.innen auch so mit ihren persönlichen finanziellen Mitteln umgehen...
      Wie gesagt, eine Behelfsbrücke würde ich persönlich begrüßen, aber doch lieber darauf verzichten - wegen den Kosten und den vorhandenen Alternativen.

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    3. Wieder einer, der den Unterschied zwischen öffentlichen und privaten Finanzen nicht verstanden hat...
      Geht in meiner Erfahrung einher mit Unkenntnis über das Gemeinwohl und damit die Grundlagen einer Gesellschaft für alle.

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    4. Hey Karotte27
      Ist die Rosensteinbrücke eine Privatstraße?

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    5. Lieber Markus, über diese, die neue Rosensteinbrücke werden sich Stadtbahnen und Busse mit vielen Menschen bewegen, außerdem Radfahrende und Fußgänger:innen. Für Fußgänger:innen sind alle Wege weit, die sie von ihrem direkten Weg zum Ziel abbringen. Ein Fluss braucht Brücken, und zwar viele und nicht nur für Autofahrende. Und was das Geld betrifft, die Verkehrsinfrastruktur kostet: Derzeit reden diverse Parteien wie selbstverständlich darüber, dass man doch in Zuffenhausen einen langen Autotunnel bauen könnte, damit die Anwohner:innen die Autos nicht mehr hören (wobei die ja dann wieder auftauchen und wobei es immer auch oberirdische Fahrspuren geben wird). So ein Tunnel kostet richtig Geld und produziert auch beim Bau richtig viel CO2. Dagegen sind die Wohltaten für Radfahrende und Zufußgehende, die ihnen die Wege verkürzen oder bequemer machen, preisgünstig, und sie kommen einer CO2-freien Mobilität zugute. Außerdem ist ja nicht so, dass der öffentlichen Hand Geld fehlen würde (es ist immer die Frage, wofür man es einsetzt) und Investitionen etwa in Infrastruktur (auch die für Radfahrende und Fußgänger:innen) vermehrt die Prosperität, nützt also Handel und Wandel und nützt dem allgemeinen Wohstand. Solche Investitionen sind immer gut und nachhaltig. Öffentliche Haushalte sind nicht vergleichbar mit Privathaushalten. Im Prinzip hat nämlich ein Staat immer so viel Geld, wie er haben will. Und Geld gibt es auf der Welt wie Heu, wenn nicht noch mehr.

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    6. Liebe Christine,
      danke für Deine Infos.
      Die Rosensteinbrücke ist selbstverständlich notwendig! Ob auch für Autofahrende sei mal dahingestellt. Ich denke eher nicht, aber für den ÖPNV, Radfahrende und zu Fuß gehende auf jeden Fall unersetzlich.
      Ich meinte lediglich, ob unbedingt eine Behelfsbrücke während des Neubaus unbedingt sein muss. Denn da wären, so gedacht, noch die Alternativen. Und dafür könnte man sich das Geld sparen.
      Wenn aber "zeitgleich" Rosenstein- und Wilhelmsbrücke abgerissen werden, ist die Behelfsbrücke erforderlich.
      Aber die Frage ist ja, ob das zeitgleich unbedingt notwendig ist.
      Thema Geld... Also Geld wie Heu gibt's nicht ;-)
      Sonst müsste man ja auch nicht kommunenintern diskutieren, für welches Projekt Geld da ist oder nicht. Sonst hätte man ja "im Prinzip immer soviel Geld, wie man haben möchte "...

      LG Markus

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    7. Es gibt halt noch Fußgänger:innen, und für die sind Umwege von 200 Metern weit.

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  2. Die Wilhelmsbrücke wird ja abgerissen, bevor die neue Rosensteinbrücke fertig ist. Bliebe für die Zeit also nur der Steg unter der Eisenbahn und dann erst wieder Der Mühlsteg.
    Hubert

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    1. das hatte ich so nicht gelesen. Wenn das korrekt ist, dass auch die Wilhelmsbrücke entfernt wird, bevor die Rosensteinbrücke wieder errichtet ist, sieht es ohne Behelfsbrücke tatsächlich bescheiden aus.
      Stellt sich aber die Frage, ob ein "zeitgleicher" Abriss unbedingt Not tut. Zumal Stand heute, die Brücken nicht mehr schwer belastet werden - also nur mit Rad und Fuß belastet werden.

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    2. Das Thema war hier in Bad Cannstatt am 27.11.2023 im Bezirksbeirat.
      Die Planung ist ungefähr so:
      2024 Abriss Rosensteinbrücke und Bau der Behelfsbrücke
      2026 bis 2028 Abriss und Neubau der Wilhelmsbrücke
      2028 bis 2031 Abriss Behelfsbrücke und Neubau Rosensteinbrücke.
      Die Daten stammen aus der Präsentation im Bezirksbeirat.
      Hubert

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    3. Ah, das ist doch mal ne wichtige Ansage. Ja dann ist das einleuchtend mit der Behelfsbrücke.
      Aber trotzdem.. warum unbedingt zeitgleich. Komisches Planung.
      LG Markus

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    4. Weil die Brücken leider gleichzeitig kaputt gehen und beide schon jetzt in keinem guten Zustand sind. Deshalb muss das halt jetzt gleichzeitig passieren.

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  3. Wurden da beide Brücken beim Bau für 28t LKW ausgelegt und dann mit 40t LKW kaputtgefahren ?

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    1. Das "Durchrosten" kommt von abgeplatzten Beton, der unter der hohen Last des Autoverkehr aufgegeben hat. Liegt der Stahl einmal frei, rostet er sich natürlich durch. Aber natürlich besteht keine akute Einsturzgefahr- für Rad- und Fußverkehr würden beide Brücken noch 50 Jahre ausreichen. Wäre natürlich schön, wenn die U13 mal wieder direkt zum Wilhelmsplatz fährt.

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