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11. Oktober 2024

Schlaglochpiste neu asphaltiert - schön!

Eine Kleinigkeit, aber sehr gut für uns Radfahrenden. Die kleine, steile Josefstraße in Degerloch wurde neu asphaltiert. 

Auf der Karte ganz unten, habe ich sie markiert. Wer mit dem Fahrrad aus der Epplestraße in Degerloch kommt (oder aus der Albstraße), also dem südlichen Stadtkern, hat zwar einige Möglichkeiten, zur Alten Weinsteige und über sie runter in die Stadt zu kommen, aber ideal ist keine. Manche rollen auf der Oberen Weinsteige im Autoverkehr runter und biegen an der Ampel beim Königsträßle über die Linksabbiegespur in die Alte Weinsteige ab (Karte rote Linien). Das sind aber sehr wenige. Andere winkeln sich über den Fußgänger- und Fahrradüberweg über Zackegleise und Obere Weinsteige und fahren dann den linksseitigen Gehweg runter, der ziemlich schmal ist. Eine Gehwegfreigabe steht da nicht, bergauf allerdings schon. Und wer nach dem Beerdingungsistitut auf die Alte Weinsteige geradeaus weiterradeln will, darf das. Das Einfahrtverbotenschild (Einbahnstraße) hat eine Radfreigabe. Wir dürfen also mit dem Rad von oben kommen. Übrigens handelt es sich um eine unechte Einbahnstraße, was aber die Autofahrenden nicht wissen.  Ich finde die Route über die Josefstraße allerdings angenehmer.  

Ich stelle mich in er zweispurigen Epplestaße mit den Autos an der Ampel auf. Ich biege aber weder links noch rechts ab, sondern radle über die Löffelstaße hinüber geradeaus in die nicht nach Straße aussehende Josefstraße, die als Geh-/Radweg ausgeschildert ist. Das darf ich als Radfahrerin machen. Man kann auch die Fußgänger-/Radampel nehmen und wendet sich drüben nach links und gleich wieder nach rechts. 

Der Weg führt bergab zum sehr steilen Teil der Josefstraße (blaue Linien auf der Karte). Bislang das gehweglose Sträßchen, in die Anlieger auch mit dem Auto reinfahren dürfen, eine einzige Schlaglochpiste und nicht ungefährlich, man musste sich die fahrbare Linie zwischen den Löchern suchen. Jetzt ist sie glatt, was auch das bergaufradeln erleichert. Hat man vermutlich nicht für uns Radfahrende gemacht, sondern, weil die Straße dringend mal gemacht werden musste, nützt uns aber. Ist man die Josefstraße runter gefahren, geht fährt man geradeaus eine leichte Steigung hoch, biegt dann links ab und radelt vor bis zur Kauzenhecke, die einen dann auf die Alte Weinsteige führt (blaue Linie auf der Karte). Stressfrei, nicht auf Gehwegen und weitgehend autofrei. 



5 Kommentare:

  1. Fahrbahnbeschaffenheit:
    Unebenheit die man mit dem Auto nicht spürt ist für den Radler schon unangenehm.
    Was ein Autofahrer ein bisschen spürt ist für den Radler beschissen.
    Was man im Auto ordentlich spürt ist für den Radler gefährlich. Spürt man es im Auto stark, ist es für den Radler lebensgefährlich.
    Schlaglöcher entstehen durch Kraftverkehr. Die Fahrbahnbelastung steigt in der 4. Potenz der Achslast.

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  2. Ich kenne Leute, die sind bei Abfahrten wegen Schlaglöchern gestürzt und haben sich die Schulter gebrochen. Man muss sehr routiniert sein, um solche Strecken sicher radeln zu können.

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  3. Es ist ja im Generellen so, dass der Oberbau auf der sogenannten 'Radinfrastruktur' im Vergleich zur regulären Fahrbahn fast immer eine oder meist sogar mehrere Kategorien schlechter geplant und gebaut wird (25-35cm statt >65cm) und die für den Radverkehr vorgesehenen 'Nebenanlagen' zusätzlich oft erhebliche Unterhaltungsmängel aufweisen. Reparaturbedarf bei Radwgen wird in Deutschland i.d.R. erst gesehen, wenn die Grenze der juristisch relevanten Verkehrssicherungspflicht erreicht wird, und auch dann wird oft nur grob geflickschustert.
    Ich empfehle öfter mal eine A zu B Vergleichsfahrt auf regulärer Fahrbahn versus 'Radverkehrsanlage' zu unternehmen.
    Aber nun, Radfahrende scheinen sehr genügsam zu sein, die Beschwerden halten sich in Grenzen, und die durch schlechte Oberflächen reduzierten Erreichbarkeitsradien interessieren nur eine kleine Teilmenge von verkehrswissenschatlich Interessierten, während die Optimierungen der Erreichbarkeitsradien beim MIV seit Jahrzehnten quasi eine heilige Kuh darstellen und auch in Nutzen-Kosten Rechnungen eine sehr hohe Priorität geniessen (Reisezeitverbesserung als 'Nutzen').
    Auch die mittlerweile festgestellte signifikant höhere Unfallgefahr bei Oberflächen, die die Aufmerksamkeit der Radfahrenden erfordern, scheint allgemein nicht zu interessieren, bzw. werden entsprechende Befunde kaum oder gar nicht rezipiert.
    Stattdessen wird der 'subjektiven Sicherheit' gegenwärtig ein prioritärer Stellenwert eingeräumt (Hauptsache Radweg, möglichst mit autogerechter baulicher Trennung, Oberfläche egal). Die Wichtigkeit der Oberflächenbeschaffenheit scheint in Deutschland noch nicht angekommen zu sein.
    Da wäre durchaus mal eine Gelegenheit in die sonst gern herangezogenen Niederlande zu schauen, wo u.a. Evaluationsinstrumente wie 'Fietsbalans II' in der Regel die Einhaltung von erforderlichen Mindeststandards fördern und etwaige Mängel regelmässig erfasst werden. Niveaugleiche Übergänge sind dort eher die Regel, denn die Ausnahme (hierzulande genau umgekehrt), und abgesehen von den innerstädtisch zu findenden Fischgrät Pflasterungen kann in vielen Gegenden nahezu flächendeckend mit rollreibungsarmen glatten Oberflächen und halbwegs ausreichenden Breiten gerechnet werden.
    Auch wenn die niederländische Radverkehrspolitik keinesfalls darauf ausgelegt ist den weiteren Anstieg des Autoverkehrs einzudämmen (im Gegenteil!), so ist doch immerhin die autogerechte Separation des Radverkehrs mit deutlich höherem Oberflächenkomfort realisiert.
    Alfons Krückmann

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    1. Korrektur:
      Natürlich 'Unterhaltsmängel', nicht 'Unterhaltungsmängel', obgleich auch gravierende Unterhaltungsmängel bestehen, da die real existierenden Breiten der für den Radverkehr vorgesehenen kleinen 'Nebenanlagen' Unterhaltung mit kontinuierlichem Nebeneinanderfahren in aller Regel verunmöglichen.
      Es liegt also Beides vor:
      Unterhaltsmängel plus Unterhaltungsmängel.

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  4. Bei uns sind die Wege der Radinfrasturktur teilweise so schlecht, dass es dann einfach keine Radbeschilderung mehr gibt. Ich denke das ist Absicht und hat mit Haftung zu tun. Teilweise fehlen alle, machmal nur die mit Beschriftung -> Grünes Radsymbol mit Pfeil gibt es dann noch. An Abzweigen ist dann aber das Handy gefragt wenn man sich nicht auskennt.

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