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12. August 2024

Typisch Autofahrer:in - typisch Radfahrer:in

Die meisten wünschen sich ein friedliches Miteinander im Straßenverkehr. Gegenseitiges Verständnis hilft dabei. Viele von uns fahren sowohl Auto als auch Fahrrad, zu Fuß gehen alle. Wir könnten also die jeweils anderen Verkehrsarten durchaus verstehen. 

Aber sowohl Radfahrende als auch Autofahrende bereiten einander wechselseitig Schreckmomente. Autos sind schwer und schnell und das Verhalten ihrer Fahrer:innen macht uns Radfahrenden oftmals Angst. Manchmal ist es Absicht, meistens nicht. Aber auch das, was Radfahrende tun, erschreckt manche Autofahrende. Und da geht es gar nicht um die Fehler, die wir alle mal machen, und die wir einander ruhig auch mal verzeihen können. 

Die Seite Discerning Cyclists hat sieben Autofahrer:innen-Typen beschrieben, denen man als Radfahrer:in begegnet, nette und weniger nette. Nach meiner Erfahrung überwiegen die freundlichen oder zumindest indifferenten, was wir nur deshalb nicht wahrnehmen, weil wir mit denen keine Probleme haben. Hingegen nehmen wir - wie umgekehrt Autofahrende bei uns Radfahrenden auch - diejenigen wahr, die sich krass verhalten. Um so deutlicher fallen uns die Wohmeinenden und Freundlichen auf. Als erstes nennt Discerning Cylists den netten, der den größten Abstand zu uns hält. Er/sie überholt uns mit dem größtmöglichen Abstand. Und als besonders aufmerksam vermerken wir es, wenn er/sie beim Überholen auch noch die Geschwindigkeit verringert, denn dieses Vorbeirasen kann schon ganz schön erschrecken. Als Radlerin radle ich angstfrei, wenn der Fahrer oder die Fahrerin beim Überholvorgang in jeder Phase Abstand hält: Also wenn man nicht auf wenige Meter an mich heranfährt, bevor man ausschert, dann ganz auf die Gegenfahrbahn rüber fährt (mindestens 1,5 Meter Abstand), nicht röhrend beschleunigt und nicht knapp vor mir wieder einschert.

Der zweite nette Typ nickt wissen oder anerkennend, weil er/sie das Fahrrad, das man fährt, wahrnimmt. Der (seltener die) fährt sicher auch gern Fahrrad und kennt sich aus. Ich ergänze noch: Er oder sie sieht mit Respekt, dass ich auf einem Standsardrad die Alte Weinsteige hochradle und bleibt mit großem Abstand hinter mir. Und wenn ich ihn/sie dann in einer Parklücke vorbeilasse, grüßt er/sie mit Daumen hoch. Oder er/sie wartet an einer breiteren Stelle, wenn ich eine schmale steile Straße hochgeradelt komme und wünscht mir "Gute Fahrt." Das sind die Momente, wo ich mich als Radfahrerin freue, mich einig weiß mit der Welt um mich und versöhnt fühle mit der Menschheit.

Aber es gibt auch den, der einfach nicht warten kann
. Das ist der (oder die), der mich kurz vor der Ampel noch überholt und dann bei Rot anhalten muss. Und damit ich dann nicht rechts vorbei vor zur Haltelinie fahren kann und wieder vor ihm bin, stellt er sich eng am Bordstein auf. Oder es ist die Fahrerin, die mich auf der Landstraße unbedingt überholen muss, obgleich vorne eine Kurve ist, wo gerade ein Auto sichtbar wird. Der Fahrer dieses Autos muss bremsen, und ich muss bremsen, weil die Autofahrerin viel zu früh wieder nach rechts rüber zieht. Oder es ist der Autofahrer, der mich in einer Tempo-30-Straße viel zu eng überholt, nur um fünfzig Meter weiter vor mir zu bremsen und in seine Garageneinfahrt einzubiegen. Mir fällt auch noch die Autofahrerin (oder der Autofahrer) auf, die eine grüne Ampel sieht, aufs Gaspedal drückt und mir in enger, rechts und links zugeparkter Straße entgegen schießt, knapp mit dem Spiegel an meinem linken Lenkergriff vorbei. Warum pressiert es denen so?

Oder den, der mich hetzt. Auch wenn wir langsam unterwegs sind, ich mit 20 km/h bergauf und der Autofahrer mit 20 km/h hinter mir, beunruhigt es mich, wenn ich den Kühler zehn Meter hinter mit fühle und sehe und jedes Schnauben des Motors höre. Wenn ich bremsen muss, nimmt er mich auf den Kühler. Manchmal drehe ich mich um und bedeute so jemandem mit der Hand, Abstand von mir zu halten, nicht so dicht aufzufahren. Der Rest meiner Fahrt wird zum stummen Rangkampf um mein Recht, auf der Straße zu radeln. Und ich radle so schnell, wie ich kann, ich hetze mich. Wenn ich selber Auto fahre, bleibe sehr weit hinter einem Radler oder einer Radlerin auf der Straße vor mir. Das nützt allerdings nicht immer was, manche Radler:innen halten das nicht aus und flüchten auf den Gehweg. 

Und den zuvorkommenden Typ, der uns durchwinkt. Oftmals geht es ruppig zu, und ein Autofahrer nimmt uns die Vorfahrt. Manchmal ist es besser, ich bremse und lasse den von Links durch. Das erspart mit den Crash und Schmerzen. Für einige ist aber Geben seliger als nehmen, sie wollen eine gute Tat tun und sich dabei besser fühlen. Verstehe ich durchaus. Das sind solche, die von rechts kommen, aber anhalten. Ich halte natürlich auch, denn ich weiß ja nicht, ob der Fahrer oder die Fahrerin mich gesehen hat oder nach einem Parkplatz guckt und plötzlich losfährt. Und dann stehen wir beide, und der Fahrer oder die Fahrerin winkt frenetisch, will mich unbedingt vorlassen. Ärger löse ich aus, wenn ich dann selber winke und "fahren Sie, ich stehe schon" rufe. Wenn ich diese Geste nicht lächelnd und dankend annehme, obgleich sie mir überhaupt nichts nützt, denn ich habe ja zum Stillstand abbremsen müssen, löse ich Verärgerung aus. Es gibt übrigens auch solche Fußgänger:innen. Ich tue langsam, weil ich sie am Zebrastreifen sethen sehe, sie rühren sich nicht, ich bremse, ich halte an, und dann bestehen sie darauf, dass ich vor ihnen durchfahre. Ich persönlich bin ja ein Fan von Verkehrsregeln, denn die regeln den Verkehrsfluss. Die Vorfahrt nutzen, die man hat, gehört auch zur Regeltreue. Noch kurioser ist die Autofahrerin, die von links kommt, und mich, die ich von rechts komme, freundlich durchwinkt. Immerhin weiß ich dann, dass sie mich gesehen hat. Aber ich weiß nicht, sie später Freund:innen erzählt, Radfahrende hielten sich ja an keine Regeln.

Oder die Trödler, Blockierer und Parkplatzsuchenden.
Autos sind sperrig und ihre Fahrer:innen manchmal unglaublich langsam beim Starten an Ampeln. Eh die so reagieren, eh die losfahren, habe ich längst angetreten und bin weg, vorausgesetzt, das Auto ist nicht vor mir. Aber auch auf gerader Straße (beispielsweise der Fahrradstraße), versperren mir Langsamfahrende den Weg, sie schleichen mit 15 km/h an den geparkten Autos entlang und ich bin versucht sie zu überholen. Aber Vorsicht, der Fahrer eines solchen Autos sucht meistens was, einen Parkplatz, eine Adresse, eine Einfahrt, und neigt zu abrupten und nicht durch Blinken angekündigten Richtungswechseln. Und dann stockt auf einmal alles, weil Autos eben so breit und sperrig sind und sich gegenseitig blockieren und damit auch mich. 

Dem britischen Radler sind auch noch die, die nachts aufblenden, aufgefallen. Man radelt auf einer Landstraße dem eigenen Licht hinterher. Ein Autofahrer kommt entgegen, das blendet schon genug, weil er aber genauer wissen will, was das für ein kleines Lichtchen am aus seiner Sicht linken Straßenrand ist, macht er den Scheinwerfer an. Unsere Weiterfahrt wird zum Blindflug. 

Und ich kenne noch die Aggressiven, die Hasser, Richter und Henker: Das sind jede (zum Glück recht wenigen) Menschen hinterm Steuer, die mich bedrohen, die mich anhupen und strafend eng überholen, weil sie meinen, ich hätte nichts auf der Fahrbahn zu suchen, ich solle gefälligst auf dem Gehweg radeln, den sie für einen Radweg halten. Oder die, die auf mich zuhalten und hupen oder zum Anhalten zwingen, wenn sie eine Einbahnstraße entlang fahren, die ich in Gegenrichtung befahren darf, was sie aber nicht wissen. Dort begegnet man auch denen, die aussteigen und mich mit Fäusten bedrohen oder sogar zuschlagen, wenn ich nicht gleich Platz mache. 

Und damit sich Autofahrende nicht gleich wieder alleine an den Pranger gestellt fühlen, ergänze ich:
Es gibt unter den Radfahrenden natürlich auch ein paar Typen, über die Autofahrende zumindest den Kopf schütteln. Man muss sie ja nicht gleich als "rücksichtslose Geistesgestörte" bezeichnen wie der Autor des Welt-Artikels.

Der Rotlichtradler. Er (weniger sie) geistert bei schon lange roter Ampel rechts am wartenden Autofahrer vorbei über die Haltelinie und schwenkt womöglich noch diagonal über die Kreuzung und ist schon weg, bevor man denkt: Das ist doch lebensgefährlich. (Ist es viel weniger als man denkt, aber halt verboten.) Autofahrende ärgern sich tatsächlich mit am meisten über diese Rotlichtmissachtung. Das ist eine Freiheit, die sich Radfahrende nehmen, die Autofahrende sich nicht nehmen, auch wenn sie ziemlich häufig gerne noch bei gerade auf Rot gesprungener Ampel durchbrausen. Aber das nennt man dann fahren bei Dunkelorange.

Die Ohne-Licht-Radfahrenden
: Es gibt nur einen Grund, warum man bei Dunkelheit auf dem Fahrrad ohne Licht unterwegs ist: Man ist zu faul, sich eine funktionierende Beleuchtung zu besorgen oder zu faul sie mitzunehmen. Natürlich gibt es auch die Fälle, wo das Rücklicht geklaut wurde oder der Scheinwerfer gerade den Geist aufgegeben hat und wo jemand vergisst, das Radlicht anzustellen, weil die Stadt so hell erleuchtet ist, dass er oder sie nicht merkt, dass sein oder ihr Licht nicht an ist. In jedem Fall sieht ein Radfahrer ohne Beleuchtung selber sehr gut, was vor ihm passiert, und unterliegt deshalb dem Irrtum, er oder sie werde von Autofahrenden ebenso gut gesehen. Das ist definitiv nicht der Fall. Ich habe im Auto unbeleuchtete Radfahrende manchmal erst im letzten Moment erkannt und war froh, dass ich nicht gerade abbiegen wollte. Dass es nachts nicht zu signifikant mehr Zusammenstößen kommt, liegt auch daran, dass nachts weniger Rad (und Auto) gefahren wird und manche Ohnel-Licht-Radelnden dann gleich den (verbotenen) Gehweg nehmen. Was auch nicht besser ist.

Die, die das Recht auf der Fahrbahn zu radeln, verteidigen: Auch das sind deutlich mehr (junge) Männer als Frauen. Die Fahrbahn ist, wenn es keinen Radweg gibt, für alle da, die fahren, auch das Fahrrad ist ein Fahrzeug. Mit dem Fahrrad darf man nicht nur auf der Fahrbahn radeln, sondern man muss es auch, wenn der Gehweg nicht fürs Radfahren freigegeben und kein Radweg vorhanden ist. Und das darf man auch auf mehrspurigen Bundes- oder Landesstraßen (es sei denn es wird ausdrücklich verboten). Bergab können viele in für mich halsbrecherischer Geschwindigkeit im Verkehr mitschwimmen (etwa die Neue Weinsteige runter), bergauf erreicht man auch mit dem Pedelec kaum höhere Geschwindigkeiten als zwischen 22 und 25 km/h, und dann hängen die Autofahrenden hinter einem, wenn es keine Überholmöglichkeit gibt. Auch das ist okay. Allerdings gibt es im Straßenverkehr auch die Regel, dass der Fahrer des eutlich langsameren Fahrzeugs gelegentlich mal Platz macht, damit sich die Autoschlange hinter ihm auflösen kann.

Die, die auf den Gehweg flüchten:
Ich kann im Auto noch so großen Abstand zu der Radlerin vor mir halten und mit noch so moderaten Motortönen fahren, irgendwann flüchtet sie, all meiner demonstrativ geduldigen Distanz zum Trotz auf den Gehweg, der natürlich nicht freigeben ist. Da fühle ich mich verarscht. Ich habe ihr doch nun wirklich keinen Grund gegeben, mir Platz zu machen, und ich habe es auch gar nicht so eilig. Und Gehwege, so finde ich, gehören Fahrräder nicht hin. Die sind für Menschen zu Fuß reserviert, die da ungestört gehen dürfen müssen. 

Die Radfahrenden, die rechts vorbei nach vorn zur Ampel fahren: Auch das ärgert die meisten Autofahrenden tierisch. Dabei ist es erlaubt. Man darf mit dem Fahrrad, wenn die Autos bei Rot an der Ampel stehen, in angemessen langsamem Tempo nach vorn zur Haltelinie radeln und sich dann dort so aufstellen, dass er erste Autofahrer einen auch sieht. Das ist unter Umständen lebensrettend, wenn die Rechtsabbieger gleichzeitig mit mir, die ich geradeaus weiterfahren will, Grün bekommen.

Und natürlich die rasenden Radler: Die allerdings sind ein Mythos. Wenn sie nicht hinter uns herfahren müssen, kommen wir Radfahrenden Autofahrenden immer viel zu schnell vor. Das liegt daran, dass sie uns nicht sehen und erst merken, dass wir auf dem Radweg unterwegs sind, wenn wir uns vor ihrem Kühler befinden. Denn die meisten Menschen am Lenkrad nehmen rechts und links von ihrer Fahrspur kaum etwas wahr (außer andere Autos) und haben den Radfahrer auf dem Radfahrstreifen, an dem sie eben vorbeigefahren sind, bereits vergessen, wenn sie nach rechts in eine Seitenstraße abbiegen wollen. Und plötzlich ist dann die Radlerin da, wenn man abbiegt. Sie muss also einen Affenzahn drauf gehabt haben, sozusagen Lichtgeschwindigkeit. Ich als Radfahrerin berechne das mit ein und bin ziemlich wachsam, wenn ich rechts neben einem Auto (oder auf einem Radweg) radle und wir uns beide einer Abzweigung nähern.

Und zuletzt, was alle - Autofahrende und Radfahrende - stört, ärgert und zuweilen für Schreckmomente sorgt, sind die Camouflage-Abbiegenden. Autofahrende blinken zu etwa dreißig Prozent nicht, bevor sie abbiegen, egal ob ein eine Seitenstraße oder die heimische Garageneinfahrt. Auch etliche Radfahrende wechseln ihre Richtung ziemlich unvermittelt ohne Handzeichen zu geben. Je mehr Radfahrende auf einer Strecke unterwegs sind, desto größer ist übrigens die Handzeichen-Disziplin, einfach weil man merkt, dass es sonst zu kritischen Situationen unter Radfahrenden selbst kommt. Für mich als Radfahrerin ist es besonders wichtig, dass mir ein Autofahrer mit dem gesetzten Blinker an der Ampel stehend anzeigt, dass er über meinen Radfahrstreifen nach rechts abbiegen will. Oder dass die Autofahrerin nach links in eine Einfahrt reinfahren möchte und darum vor mir so langsam wird, dann sollte ich nämlich nicht gerade zum Überholen ansetzen. Und wenn ein Autofahrer mit mit dem rechten Blinker anzeigt, dass er anhalten will (was man ja immer rechts tut), dann ist das auch extrem hilfreich. Dann weiß ich, ich kann links vorbeiradeln. Dass eine Autofahrerin unbedingt wissen muss, wenn eine Radfahrerin nach links in eine Seitenstraße abbiegen will, versteht sich von selbst, denn sonst setzt die Autofahrerin im falschen Moment zum Überholen an. Je illegaler die Aktion ist, desto geheimer wird sie vorbereitet und desto schneller durchgeführt, und so schießen manche Autofahrenden und manche Radfahrenden völlig überraschend und natürlich ohne zu blinken nach rechts oder links, wo sie eigentlich gar nicht hinfahren dürften. Ich denke oft: "Kann die nicht blinken?" oder "kann der nicht Handzeichen geben?" Es wäre so viel einfacher. 

9 Kommentare:

  1. Das Problem sitzt in der Regel hinter dem Steuer oder dem Lenker. Es ist ein charakterliches und ein Bildungs-Problem. Die Einen leben da ihre charakterlichen Defizite aus, und die anderen fahren nach einer Phantasie-STVO. Sie fühlen sich dann dazu berufen, den anderen durch Hupen, Drängeln und Schneiden auf dessen (vermeintliches) Fehlverhalten aufmerksam zu machen. Dass sie sich dabei selbst weit im illegalen Bereich bewegen, wird ausgeblendet. Rücksichtnahme ist auch immer nur etwas für die Anderen. Und Paragraph 1 wird argumentativ immer dann bemüht, wenn der Eine rücksichtslos war und der Andere sich hat sein Recht nicht nehmen lassen. (Gerne bemüht an Hindernissen/Engstellen). Dabei steht im §1 ausdrücklich !!!!gegenseitige!!! Rücksichtnahme. Da steht nix von "muss Rücksicht auf Rücksichtslose nehmen".
    Und mit dem Auto kann man auch mal hinterm Radfahrer herfahren, meist löst sich "das Problem" von selbst durch Richtungswechsel oder auch mal Ausweichen (immer nett und dann auch mit DANKE). Und Radfahrer sollten gerade innerstädtisch einfach weiterfahren, auch das "Problem" des Hinterherfahrenden löst sich oft durch Abbiegen/Anhalten oder einen plötzlich erscheinenden Radweg.
    Karin

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    1. Hallo Karin,
      da kann ich 100 %-ig zustimmen. Am Schlimmsten ist es natürlich, wenn Bildungs- und Charakterproblem in Kombination auftreten. Dann kann man nur hoffen, dass derjenige oder diejenige kein Kfz führt.
      Thomas

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  2. Zu Charakter und Bildung: Kraftfahrzeugführer unterliegen einer weitgehenden Überprüfung bei dem Beantragen der Fahrerlaubnis, das fällt bei Radfahrern aber weg. Geprüft wird von der Fahrerlaubnisbehörde, ob der Antragsteller geistig und körperlich in der Lage ist ein Kfz im öffentlichen Verkehr zu führen. Insofern ist die Anspielung auf Bildungsferne und Charaktermängel sicherlich nur Polemik. Natürlich sind Radfahrer so intelligent, dass sie selbst entscheiden können, ob eine Verkehrsregel sinnvoll und damit beachtenswert ist. Man sieht es ja täglich, der "intelligente" Radfahrer hält nicht bei roter LZA , während der doofe Autofahrer brav auf das nächste Grün wartet. Also, viele hier geäußerten Behauptungen bedürfen der Überprüfung, nur eines stimmt: Der Radfahrer ist anonym unterwegs da er nicht über Kennzeichen zu identifizieren ist. Mit Mut oder Intelligenz hat das wohl rein gar nichts zu tun.

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    1. Hey Anonymus, also mich hat seit 32 Jahren niemand mehr gefragt, ob ich körperlich oder geistig in der Lage bin ein Automobil zu führen. Charakterlich sowieso noch nie… Gruß Frank

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    2. Das sind sicher interessante Aspekte, aber ich finde es besser, wenn mein Gegenüber nicht komplett anonym ist.

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    3. Liebe Anonyma/us, es wäre schön, wenn du uns deinen Namen nennst. Ich poste hier mit Namen und Gesicht und stehe für meine Ansichten ein. Es ist sicherlich nicht so, dass der Charakter von Führerscheininhaber:innen überprüft wird (das kommt dann später bei mehrfachen Verstößen), sondern nur die Regelkenntnis. Es ist ein gängiges Argument, dass Radfahrenden dies fehle, aber es ist nicht haltbar. Die meisten Radfahrenden haben Führerscheine. Kinder werden von klein auf trainiert, sich im Straßenverkehr so zu verhalten, dass sie von Autofahrenden möglichst nicht angefahren werden, sie machen auch Radfahrprüfungen im Grundschulalter. Ein jugendlicher Radfahrer, der regelwidrig eine Staffel runterfährt gefährdet sich selbst und möglicherweise einen Fußgänger, Autofahrende gefährden immer alle anderen, die nicht in Autos unterwegs sind, auch auf Gehwegen, an allen Übergängen, an jedem Zebrastreifen. Die Folgen von bewusster Regelverletzung durch Autofahrende sind sehr viel größer als die von Radfahrenden. Sie kosten jährlich in Deutschland etwa 3000 Menschen das Leben.

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    4. Mit dieser völlig haltlosen "Argumentation" müssten auch alle Zufußgehenden mit eine Identifikationsmöglichkeit ausgestattet werden, die sind nämlich ebenfalls "anonym". Der Unterschied ist, dass Radfahrende und Zufußgehende nicht in einer tonnenschweren Mordmaschine sitzen. Unter anderem wegen fehlender rechtlicher Grundlage ist eine datenschutzwidrige Vollüberwachung und Identifizierung Radfahrender verfassungswidrig,

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  3. Der Mangel an logischem Denken scheint um sich zu greifen. Genauso wie der an grundlegenden Geschichtskenntnissen.

    @Anonymous Warum wohl wurde eine Straßenverkehrsordnung, die Registrierung und Nummerierung motorisierter Fahrzeuge überhaupt erst mit der Zunahme des Autoverkehrs nötig?
    Daran hat sich nichts geändert.

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