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13. Juni 2023

Echt jetzt? Außengstro statt Hauptradroute?

Montage: Container, Leute, Biertische, Oper
Es sieht nicht gut aus mit der Hauptradroute 1 und der geplanten Außengastronomie an der Oper. 

Nachdem der Vorschlag, die Radfahrenden entlang der B14 um den Trubel herum zu leiten, vom Ordnungsamt abgelehnt wurde, war eigentlich klar, dass es keine Außengastro auf der Hauptradroute 1 geben kann. Und das gilt immer noch. Aber OB, Land und Theater haben sich außerhalb der politischen Gremien darauf geeinigt, es nun doch zu machen. Ohne Umleitung. Damit sind wir wieder zurückgefallen auf den Anfang, als Mitte April die Idee einer Außengastro beim Staatstheater aufkam: Die Tische und Bänke werden teils auf der Hauptradroute 1 stehen. Deshalb machten die Grünen im Gemeinderat sofort den Vorschlag einer Umleitung über eine Spur der B14. 

Die wäre ohnehin dringend nötig. Schon jetzt empfinden etliche Fußgänger:innen jeden Radfahrer als zu schnell, der morgens und abends seinen Arbeitsweg an den Theatern entlang fährt. Viele sehen sich in Gefahr. Noch ist die Fläche so groß, dass Radfahrende Abstand zu Fußgänger:innen halten und Ansammlungen umfahren können. Wir sind es ja auch gewohnt, auf Fußgänger:innen zu achten, schließlich geht die HRR1 kilometerlang (als gemischter Geh- und Radweg) durch den Schlossgarten, versehen mit etlichen Engstellen. 

Fußgänger:innen sehen das allerdings überhaupt nicht locker. Sie fühlen sich immer gestresst, wenn die Stadt sie mit Radfahrenden auf einem gemeinsamen Geh-/Radweg zusammensperrt. Und je mehr der Radverkehr zunimmt, und das tut er, desto enger wird es auf der Hauptradroute 1 durch den Schlossgarten. Da Fußgänger:innen oftmals nicht auf den Radverkehr achten, erschrecken sie fürchterlich, wenn ein Radfahrer an ihnen vorbei fährt, und haben stets den Eindruck, er sei in einem irre Tempo unterwegs. 

Leider haben wir keine andere Tallängsroute. Alternativstrecken liegen weit entfernt von dieser Hauptradroute und führen zu anderen Zielen. Und nun Tische und Bänke und Container und Publikum, das sich auf der Fläche aufhält, ohne zu ahnen oder verstehen zu wollen, dass das die einzige und und eine viel befahrene Hauptradroute ist, die unglücklicherweise durch den Park geht. 

Dem Gemeinderat liegen mehrere Anträge vor - darunter der der Grünen (der aber vom OB bis gestern noch nicht freigegeben und darum nicht veröffentlicht wurde) die deutlich machen, dass die Außengastro nur möglich ist, wenn die HRR1 auf der anderen Seite der Staatstheater über eine Fahrspur der B14 oder parallel dazu umgeleitet wird. Das lehnt Ordnungsamt ab, denn die Polizei findet die Einfahrten zum Liefereingang des Theaters zu riskant für Radfahrende (als ob wir nicht wesentlich gefährlichere Stellen zu bewältigen hätten).   

Der zuständige Gemeinderatsausschuss (STA) bekommt am kommenden Dienstag einen mündlichen Bericht zum Sachstand. Aber der Gemeinderat scheint inzwischen außen vor zu sein. Einer Mitteilung der Stadt Stuttgart zufolge haben sich der Oberbürgermeister, die Württembergischen Staatstheater und das Land auf eine Variante geeinigt, die als "abgespeckt" bezeichnet wird. Der Rad- und Fußverkehr werde nicht eingeschränkt. Das kann aber nicht stimmen. 

In der Fotomontage ganz oben habe ich mal angedeutet, wie ich glaube, dass das aussehen könnte. 120 Sitzplätze, das bedeutet 15 Bierbankgarnituren und die brauchen samt Bewirtungscontainer mehr Platz als nur ein Eckchen unterm Baum. Platz brauchen auch die Leute, die sich am Container anstellen oder die seitlich hinschlendern, neben den Tischen herumstehen, die von den Tischen aufstehen, um zu gehen, und diejenigen, die über die Radroute hinweg zum Klo gehen.

Fotomontage Toilettenanlage an den Brunnen
Die Stuttgarter Zeitung stellte fest: "Der Weg zum Klo führt über einmal quer über den Radweg." Die Aussage, dass der Rad- und Fußverkehr nicht eingeschränkt wird, bezeichnete der ADFC als Hohn. Soweit bekannt, sollen die Tische und Bänke bei der Oper nicht neben, sondern auch auf der Route, die wir radeln, stehen und zwei Toilettencontainer auf der anderen Seite beim eckigen Brunnen vor dem Staatstheater, weil es nur dort einen Wasseranschluss gibt (by the way: wie wäre es mal mit einer Eco-Toilette?). Auf der Planskizze der Stuttgarter Zeitung ist der Platz, den die Gastro einnimmt, erschreckend groß und mitten in der Radroute markiert. Wenn das so wäre, wäre die Radroute gekappt. Das dürfte aber eine grobe Orientierung sein. Zudem ist auf dem Plan die Hauptradroute (grün) völlig falsch eingezeichnet. Die gelbe Linie klassifiziert die Zeitung als "inoffizielle Abkürzung". Und diese Fahrlinie wird von Klogänger:innen gekreuzt und führt direkt in den Biergarten. 

Tatsächlich verläuft die offizielle HRR1 nicht am Eckensee entlang, sondern ganz direkt. Die meisten fahren die Strecke vom Ferdinand-Leitner-Steg geradeaus Richtung Oper, halten sich links und fahren hinter der Oper irgendwie (da gibt es mehrere Varianten) über den Landtagsparkplatz (und umgekehrt), wie die Heat-Map schön zeigt. Die wenigsten radeln am Eckensee entlang, wo ohnehin viel mehr Fußgänger:innen spazieren gehen als auf der meistbenutzen Fahrlinie, die über eine (noch) breite Fläche führt. Eine unserer Hauptfahrlinien wird durch die Außengastro nun vermutlich gekappt. 

Wenn das Opernpublikum abends draußen steht, kommt es bereits jetzt immer wieder zu den typischen konflikthaften Missverständnissen. Die Operngäste wissen nicht, dass sie auf eine Hauptradroute stehen, und die Radfahrenden ärgern sich und klingeln, was dann wiederum Zorn und gelegentlich Schreiereien auslöst. Die meisten sagen angesichts solcher Verhältnisse gern: "Sollen die Radler halt mal langsam fahren/absteigen." Aber dieselben Leute sagen nicht zu den Autofahrenden: "Ihr könnt ja auch mal langsam fahren, wir stehen jetzt auf eurer Fahrbahn herum." (Und solche Engstellen haben wir einige auf unserer Hauptradroute, noch eine brauchen wir nicht.) Während der Rad- und Fußverkehr hier eingeschränkt werden und dem Radverkehrdabei  eine von zwei Fahrlinien weggenommen werden soll, darf der Autoverkehr auf der B14 auf 8 Spuren weiter ungeschmälert rollen. Das passt doch nicht. 

Fußgänger:innen und Radfahrende auf einer gemeinsamen Fläche zusammenpferchen, nur damit der Autoverkehr nichts hergeben muss, hat auch gar nichts mit Verkehrswende zu tun, sondern ist eine autozentrierte Stadt- und Verkehrspolitik aus dem vergangenen Jahrhundert. Wieder werden Radfahrende gegen Fußgänger:innen ausgespielt, mit dem Ergebnis, dass noch mehr Fußgänger:innen einen Brass auf Radfahrer:innen schieben

Festumleitung 2019
Immer wieder, so auch am Wochenende (9./10./11. Juni) ploppen auch jetzt schon Festivitäten mit Containern, Bewirtungsbussen und viel Publikum auf der Fläche zwischen Oper und Eckensee auf (siehe Fotomontage ganz oben, fotografiert am Sonntag). Bisher hat man die Radfahrenden dann per extra aufgestelltem Umleitungsschild über die von uns jetzt als dauerhaft vorgeschlagene Alternativroute geschickt. Dieses Wochenende war das aber nicht der Fall. Die Radler:innen mussten sich durch die Stände und das Publikum schlängeln. Wird das jetzt immer so sein? Nachdem die Alternativroute als zu gefährlich für den Rad-Alltag bewertet wurde, ist sie es jetzt auch an Festwochenenden? Schwierig war sie durchaus, weil auf dem Gehweg gelegentlich Leute herumstanden und überall Autos parkten. Sie war ja bisher nicht präpariert für den Radverkehr. Aber man könnte sie präparieren.  

Der Schlossgarten gehört dem Land. Das hat - von einigen Irrungen abgesehen - bisher den Radverkehr im Schlossgarten durch die Anordnung eines gemeinsamen Geh- und Radwegs unterstützt und sogar am Neckartor einen eigenen Radweg Richtung Unteren Schlossgarten angelegt. (Das Land könnte uns aber auch aus dem Schlossgarten rauswerfen, dann müsste die Stadt sehen, wo sie uns unterbringt.) Der Bauantrag für die Außengastro muss allerdings wieder von der Stadt genehmigt werden, und wenn die Verkehrsbehörde (ebenfalls Stadt) keine Sicherheitsbedenken geltend macht, kann er genehmigt werden. Wenn es dann ganz dumm läuft, dann heißt es an der Oper ab 30. Juni womöglich sogar "Radfahrer absteigen". Die Verkehrszeichen "Fußgängerzone - Rad frei" stehen da nämlich schon, übrigens ziemlich neu aufgestellt. Also ich würde dann auf jeden Fall die Alternativstrecke auf oder an der B14 radeln (trotz aller unzivilisierten Bordsteine und der Schranke). So fahre ich seit Jahren und auch heute noch recht häufig. Lkw, die zur Anlieferung des Theaters meinen Weg blockieren, sind mir noch nie begegnet (passiert also selten), oder sie standen friedlich vor dem Tor. 

Dass es den Beteiligten bei Stadt und Land so schwer fällt, dem aufstrebenden Radverkehr den nötigen Raum zu geben, damit er konfliktfrei abgewickelt werden kann, ist für mich bestürzend. Man müsste doch eigentlich - im höchsten Maße an einer Lösung interessiert - die gesamte positive Ideenmaschinerie in Bewegung setzen, damit unsere geschätzten und so wichtigen Radler:innen eine schöne und bequeme Alltagsroute angeboten bekommen und Fußgänger:innen in Ruhe schlendern können. Sollen wirklich stattdessen die Konflikte zwischen Fußgänger:innen und Radfahrenden noch einmal mehr angeheizt werden? Das kann doch nicht sein. 

Deshalb protestieren wir: Der ADFC hat nicht nur einen offenen Brief geschrieben, sondern auch für Freitag 17 Uhr eine Demonstration auf der HRR1 bei der Oper angemeldet. Die Beeinträchtigung des Radverkehrs soll dabei visualisiert werden. 

30 Kommentare:

  1. "radfahrer absteigen"
    heißt das zugehörige schild.
    wenn man annähme, dass man uns nicht haben möchte, würde ein schuh draus.
    karl g. fahr

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  2. Coole Heatmap, wo gibts denn sowas? Und was ist die Datenbasis dafür? Mein Bosch eBike trackt die gefahrenen Strecken ebenfalls und lädt sie in die Bosch Cloud, ich hoffe, dass diese Fahrten auch anonymisiert in dieser Datenbasis landen.

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    1. Das Foto der Heatmap habe ich schon eine Weile. Einfach googeln "Heatmap" dann kommst du da schon drauf, allerdings muss man sich anmelden, um aktuelle und scharfe Daten zu haben.

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    2. Ansonsten liefert auch Strava in der Premiumversion ansehliche Bilder, allerdings nur fürs letzte Jahr und grundsätzlich verwenden eher sportlich orientierte Menschen Strava, das zeigt also auch nur einen Teil der Masse

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  3. Die Skizze zum HRR1 war in der StZ abgebildet und ist definitiv falsch. Wäre das so, dann müssten wir über Stufen hinterm neuen Schloß holpern. Die HRR1 geht hier direkt an der Stadtautobahn entlang über den Landtagsparkplatz, s.a. auf der Stuttgart-Homepage. Der leider zu oft schlechte Journalismus der StZ (inklusive mieser Recherchen) wird vom Dauer-Radfahr-Bashing gekrönt. Auch im Kommentar der gleichen Ausgabe werden fast alle Radfahrer als Raser bezeichnet, die an der Oper entlang radeln und es wird „Rücksichtnahme“ eingefordert, wie auch der Fahrradzähler in der Tübinger Straße, auf dem immer noch der grammatikalisch bedenkliche Slogan „Rad nimmt Rücksicht“ durchläuft.

    Mein Fazit ist: Stuttgart will nicht radfahrfreundlich werden, man (wer ist das?) tut alles, um Radfahrern das Leben schwer zu machen. Planung und Durchführung von Maßnahmen sind nicht durchdacht, die Zuständigen (wer sind die eigentlich, hier herrscht offenbar das pure Chaos?) sind in Bezug auf Radverkehr völlig inkompetent. Und der Gemeinderat scheint machtlos, wozu wird der dann noch benötigt?

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    1. Das mit dem Chaos ist nicht ganz verkehrt. Es sind drei Ämter beteiligt, die sich abstimmen müssen, und am Ende landet die Detailplanung beim Tiefbauamt, und das ist doch eher mit technikaffinenen Autoplanern (männliche) besetzt und derzeit, auch aus Personalmangel, der Flaschenhals, in dem alles steckenbleibt, In diesem Fall hier aber sagt das Ordnungsamt kathegorisch Nein zur Alternativroute. Wie es die Verkehrssituation bewerten wird, wenn diese Pläne wie oben angedeutet so bleiben, weiß ich nicht. Eigentlich müsste es dazu Nein sagen, denn morgens und abends die Tausenden Radpendler auf einem begrenzten Weg mit den bei schönem Wetter Hunderten Fußgänger:innen zusammensperren, geht eigentlich auch nicht (jedenfalls nicht konfliktfrei und möglicherweise auch nicht unfallfrei). Den Vorschlag, der jetzt unser Entsetzen auslöst, hat aber wiederum der Oberbürgermeister mit dem Land und den Theatern ausgehandel, am Gemeinderat vorbei, der nun am kommenden Dienstag darüber sprechen und hoffentlich auch abstimmen wird (und hoffentlich mit einer Mehrheit für die Außengastro, aber nur mit HRR1-Umleitung über oder entlang der B14.) Gewiss ist das noch nicht.

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  4. Die Stadtverplaner in Stuttgart haben ein gutes Gespürfür Feinheiten und setzen immer wieder Gastronomie auf (an) die Fahrradbundesstraße (Mineralbäder ist ja auch so ein Fall). Dass es nur Inkompetenz ist glaube ich inzwischen nicht mehr...

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  5. Jörg
    Sollte die CDU oder die FW verstehen, das in der Stadt Straßen für alle da sind und nicht nur für Autos wäre das Problem schnell gelöst. Stadtstraßen sind nämlich keine Autobahnen. Es gibt da die Konrad-Adenauer-Straße mit 8 Fahrspuren für Autos und keinem Radweg ganz in der Nähe. Die ERA2010 empfiehlt an einer viel befahrenen mehrspurigen Radwege. Wenn wir jetzt mal die Ungerechtigkeit in unserer Stadt beseitigen würden, gäbe es den beschriebenen Konflikt nicht.
    Da würde nur noch Allgemeinwohl und öffentliche Fläche z.B. für Familien gegen privates Geschäftsmodell stehen.

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    1. Unser gesamtes Gesellschaftsmodell fußt auf dem Vorrecht des privaten Profits vor dem Allgemeinwohl. Es zementiert das Recht des Stärkeren. Warum sollte das hier anders sein?

      Was passieren muss, damit sich was ändert? Der Kapitalismus muss weg.

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    2. Ah ja, echt jetzt? Und was schlägst du als Alternative vor? Also dann, Marx in der Theorie und Murks in der Praxis. Hat es doch schon mal in einem deutschen Teil gegeben,
      Andreas

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    3. Ich würde eine Alternative am ehesten im libertären Kommunalismus sehen:
      https://web.archive.org/web/20160201235226/http://libertaere.de/?page_id=225
      https://en.wikipedia.org/wiki/Murray_Bookchin#Further_reading

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    4. P.S.: Ehrlich gesagt, wenn man angesichts der Herausforderungen vor denen die Menschheit aktuell steht, immer noch den Kommunismus sowjetischer Prägung als Schreckgespenst zitieren muss, um jegliche Veränderung abzulehnen, dann zeugt das gelinde gesagt nicht gerade von einer großen Lösungsbereitschaft.

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  6. "... Tiefbauamt, und das ist doch eher mit technikaffinenen Autoplanern (männliche) besetzt "

    Hallo Christine, was versprichst Du Dir hier in Deinem Fahrrad-Blog eigentlich von dieser ständigen, latenten, aber dennoch eindeutig zu erkennenden Diskriminierung?

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    1. Ich denke, du musst dich gar nicht angegriffen fühlen. Für alle Frauen in Deutschland und noch mehr anderswo ist es eine Tatsache, dass wir (wir Frauen) in einer Welt leben, die von Männern für Männer organisiert ist und in der Männer sehr darauf achten, dass sie ihre Privelegien zu bestimmen, wie alles läuft, nicht verlieren. Es ist einfach eine Tatsache, dass in Tiefbauämtern sehr viel mehr Männer als Frauen arbeiten und dass sie tradtitionell den Autoverkehr organisieren und dabei technikaffin sind. Ich erwähne das immer wieder und werde es immer wieder erwähnen und auch ausführen, weil es halt so ist, dass es nicht nur für uns Frauen, sondern auch für viele andere Menschen ein Nachteil ist, wenn wir Städte so organisieren, dass man gut mit dem Auto zur Arbeit fahren kann, aber nicht gut mit Fahrrädern zum Einkaufen und zur Kita kommt, weil die kleine Radinfrastruktur fehlt, die entlang von Pendlerrouten aber ausgebaut wird.

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    2. Es ist sehr schwer, eine dominante Gruppe zu diskriminieren.

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    3. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  7. Ich fühle mich überhaupt nicht angegriffen, verstehe es nur nicht, da ich es nicht für zielführend halte und bezweifle, dass Du hier die richtigen Adressaten findest.
    Ich selbst vermeide es tunlichst, meine eigene ggf. falsche Empfindung öffentlich im Internet zu verbreiten, wenn es um Geschlechter geht. So ignoriere ich ich öffentlichen Beiträgen meine Wahrnehmung, dass es in falschparkenden Elterntaxis meist Frauen sind, die am Steuer sitzen und auch diejenigen sind, die am giftigsten auf freundliche Hinweise reagieren - das ist aber wie gesagt nur meine Wahrnehmung, die ich auch erst recht nicht herziehe um zu behaupten, dass es besser wäre, wenn Frauen nicht Autofahren würden. Das Falschparken in sensiblen Bereichen muss geschlechterunabhängig als Übel betrachtet werden.

    Ich hatte vor 2 Monaten das vergnügen, eine Studentin im Studienfach Stadtplanung kennen zu lernen. Sie ist die Einzige(!) Frau unter 74 Studierenden in diesem Studiengang! Das Problem ist vielleicht also nicht die 'dominierende Männerwirtschaft', sondern die möglicherweise existierende Unlust der Frauen, sich für derart technische und sehr theoretische Berufe zu interessieren. Hier anzusetzen und gezielt Frauen für die Stadt- und Verkehrsentwicklung relevanten Studiengänge zu werben, fände ich einen wesentlich vielversprechenderen Weg, als stets auf den schlechten Ist-Zustand hinzuweisen :)

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    1. Ich denke nicht, dass unsere Lebenswirklichkeit als Frauen eine "falsche Empfindung" ist, sie ist Realität. Der Vorwurf, Frauen hätten kein Interesse an technischen Berufen, ist zweischneidig. Es ist nämlich nicht lustig, in männlich dominierten Arbeitszusammenhängen immer wieder mit männlicher Herablassung und Geringschätzung konfrontiert zu werden. Lass uns doch mal außerhalb dieses Blogs darüber reden oder schreiben, wie mehr oder minder subtile Diskriminierung von Frauen funktioniert und wie sie wirkt. Eigentlich wissen wir Radler:innen das sogar. Mir hat mal ein radelnder Mann gesagt, er wisse jetzt, warum es Feminismus gibt, als Radfahrer werde er im autodominierten Straßenverkehr behandelt wie Frauen in unsere Gesellschaft. Das mache wütend. Das Arugement, Frauen seien die bösen SUV-Fahrer(innen), zieht nicht, denn Frauen legen sich SUVs zu, weil sie sich dann im rabiaten Autoverkehr besser geschützt fühlen, und fahren aus dem Grund auch immer noch seltener Fahrrad.

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  8. Jörg
    Kommen wir noch mal auf den öffentlichen Raum zurück. In der sauberen Schweiz gibt es fast an jedem Spielplatz eine öffentlichen kostenlose Toilette, häufig mit Wickeltisch bei den Frauen. (Die Schweiz ist im Familienbild etwas rückständig). Eine Toilette wäre für das Gelände nicht schlecht. Über die Platzierung und das Design läßt sich natürlich noch diskutieren.
    Falls es ein Mann plant gibt es vielleicht nur ein Pissior.

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    1. Das ist ja jetzt doch ein ganz anderes Thema. Tatsächlich ist es so, dass man auch in Stuttgart Männer vom Wildpinkeln nur abhalten kann, wenn man ihnen kostenlose Pissoirs anbietet (Volksfest und so), während die Toilettenkabinen für Frauen oftmals noch etwas kosten. Aber das ändert sich gerade. Ich kenne in Deutschland inzwischen Toiletten mit Wickeltisch auch in Männerklos. Und ich bin nicht sicher, ob wir überall in Parks Toilettenanlagen brauchen, solange es in relativ kurzer Laufentfernung Cafés und Restaurants gibt. Aber das ist jetzt wirklich ein völlig anderes Thema.

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  9. @Bernd... in Stuttgart wird das Ordnungsamt von einer Frau geleitet. Die Strassenverkehrsbehörde ebenfalls und eine Frau als Radbeauftragte haben wir auch. Deshalb bin ich sehr optimistisch, dass die von den Männern im Tiefbauamt gemachten Pläne bei der Strassenverkehrsbehörde durchfallen. Schließlich ist dank dieser geballten Frauenpower Stuttgart eine wunderbare Fahrradstadt. ;-) oder auch nicht.

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    1. Klingt nach Ironie. Deshalb weise ich darauf hin das einzelne Frauen in Parlamenten, Regierungen, Bürgermeisterbänken, bei der Polizei oder in Ämtern nicht so viel Macht (zu der ja auch immer Netzwerke mit Gleichgesinnten gehören) aufbauen kann, dass sie einen Wandel im Politikstil herbeiführen können. Sich alleine gegen gängige Spielregeln stellen, ist schwierig bis unmöglich. Man weiß aber, dass in Ländern mit Regierungen, die mehrheitlich von Frauen gebildet werden, das Risiko, dass das Land in einen Krieg verwickelt wird, deutlich sinkt. Würden in den zuständigen ämtern von Frauen dominieren, würden sicherlich Themen wie zuverlässige Kinderbetreuung für Berufstätige, sichere Stadträume, Sicherheit für Kinder im Straßenverkehr und so weiter, eine größere Rolle spielen als die Fragen, wie man mit dem Auto schnellstmöglich zum Arbeitsplatz kommt. Ich kenne konkrete Beispiele - die ich hier nicht austappe, um die Personen zu schützen - , dass es enorm schwierig ist für eine einzelne Frau, sich in diesen männerdominierten technischen Abteilungen auch nur Gehör zu verschaffen und nicht als lästig abgetan zu werden.

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  10. "hoffentlich mit einer Mehrheit für die Außengastro, aber nur mit HRR1-Umleitung über oder entlang der B14". Ich verstehe nicht, wie und wo die HRR1 über oder an der B14 sinnvoller wäre. Hier kann es keine schnelle Umsetzung geben z.B. auf Grund der Baustellen. Und wenn, dann vermutlich mit mind. 15 Ampeln! Und wie geht es dann weiter, über Willy-Brandt-Str und Neckarstraße? Wo fädelt die HRR1 wieder ein? Oder soll weitläufiger umgeleitet werden z.B. über die Uhlandshöhe (Achtung Sarkasmus!).
    Eine sinnvolle Radverbindung kann nur über eine weitere Brücke parallel zum viel zu engen Ferdinand-Leitner-Steg verlaufen, dann also Eröffnung in 2063, wenn Warp-Antrieb und die Vulkanier entdeckt werden. Am besten lässt man, wie es ist und eröffnet eine Opern-Cafe auf dem Eckensee (Sarkasmus2).

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    1. Die Zukunftsperspektive ist, dass die Radwege entlang der B14 und der Cannstatter Straße gehen. Dass man für Radfahrende dann auch Brücken bauen müsste (damit sie nicht an fünf Ampeln halten müssen), werde ich nie müde zu sagen, und genauso oft klappen alle dann die Ohren zu. Aber eigentlich geht es gar nicht darum, alle Radler:innen aus dem Schlossgarten rauszubekommen, sondern denen, die das Fußgängergewusel nicht möchten, eine schnelle Strecke anzubieten. Ich bin früher (vor den Baustellen) oft vom Neckartor auf der Fahrbahn bis zum Charlottenplatz geradelt, fand ich viel bequemer als den Schlossgarten.

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  11. Mögen Sie doch eine Außengastronomie an der Oper einrichten - und gleichzeitig eine Fahrbahnmarkierung mit glattem rotem Belag für einen Zweirichtungsradweg auf der offiziellen HRR1 mit dazu (Mindestbreite 240cm, besser 300cm). Dann wird es vielleicht den Planern der Außengastronomie, als auch den anderen Planern im Tiefbauamt bewusst, dass es hier ein Problem geben könnte.
    Dann wäre die Ampel am Radweg eine gute Entscheidung, um sicher über den Radweg zu den Toiletten zu gelangen ;-) ?
    Auch hätte dies eine Verbesserung bei den Operpausen, wenn die Operngäste sich draußen die Füße vertreten - keine Ausrede mehr, dass die Radler hier nichts zu suchen hätten. Denn der Zweirichtungsradweg wäre deutlcih gekennzeichnet und es würde genügen den Gästen klar zu machen, dass diese hier mitten auf der Fahrbahn stehen.

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    1. Tja. Das Gegenteil ist der Fall: Der ganze Bereich ist jetzt Fußgängerzone mit Rad frei. Offiziell ist dies ja auch keine Verkehrsfläche. Wobei mit "Verkehr" halt wieder mal nicht der Fußverkehr gemeint ist (der Radverkehr auch nicht), sondern im Grunde der Autoverkehr. Und wir haben ja in all den Diskussionen jetzt gelernt, dass das Land die Radler:innen im Schlossgarten nur duldet (nett, dass der Rest immerhin ein gemischter Geh- und Radweg ist). Wobei übrigens auch das Radnetz des Landes Baden-Württemberg genau hier lang geht, insofern auch das Land die Radler:innen hier haben will.

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    2. Ja, schön wär's gewesen... Zumindest wird der Radfahrer noch geduldet. Doch wenn dies zunehmend weiter eingeschränkt wird, werde ich doch über kurz oder lang auf die Hauptstätter- bzw. Konrad-Adenauer Straße ausweichen. Die wenigen Ampeln ermöglichen dann auch ein zügigeres Vorwärtskommen mit dem Pedelec. Und mittig auf der rechten Fahrbahn fahrend führt auch dazu, dass es einigermaßen sicher ist. Der Überholende mag vielleicht hupen, aber er hält wenigstens Abstand.

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  12. Was passiert denn dann eigentlich mit den Auto-Stellplätzen vor dem Eingang zur Theaterhaus-Kantine? Die dürften auch nicht mehr anfahrbar sein, wenn Außengastro die Flächen beansprucht.
    Es ist schon befremdlich genug, wenn mir auf der Hauptradroute immer wieder Autos entgegen kommen, die zu ihren Stellplätzen wollen, auch wenn sie in der Regel sehr langsam und vorsichtig unterwegs sind.

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    1. Die werden nach neuesten Plänen für die Toilettenanalge teilweise hergegeben. Die soll jetzt weg von den Brunnen.

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  13. Die nicht wollen- finden Gründe.
    Die wollen- finden Wege.
    Bei der Stadt Stuttgart ist es so, dass man Gründe sucht, um gefundene Wege unsichtbar zu machen.
    Für jedes Problem gibt es eine Lösung, hier aber sucht man in jeder Lösung nach Problemen.

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