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1. Juni 2024

Infrastruktur und Kultur - oder die Angst, das Auto zu verlieren

Kultur steckt in uns wie in Stein gemeißelt. Über die Breite von Radwegen können wir entspannt reden, über die Parkplätze, die er kostet, nicht.
 

Wir haben alle schon den Begriff "Kulturkampf" gehört oder gelesen, wenn es um Fragen der Radinfrastruktur contra Autofahrspuren und Parkplätze geht. Autofahren ist ein Kulturverhalten, weite Teile der deutschen Gesellschaft assoziieren Auto mit Freiheit und Normalität. Wir sind mit dem Auto aufgewachsen und auch heutige Kinder wachsen damit auf. 

Der Alltag - insbesondere weitere Fahrten - lässt sich gar nicht anders bewältigen als mit dem Auto (übrigens dem Verbrenner, nicht dem E-Auto), so lautet die tief gravierte die Inschrift im Gehirn. Radfahrende erscheinen als irre Rebellen, Unangepasste oder Gesetzlose. In den letzten Jahren werden sie zunehmend auch als Ideolog:innen beschimpft, weil sie eine andere Vorstellung von der Organisation von Verkehr haben als die von einer Mehrheit als selbstverständlich und alternativlos akzeptierte. Dies ist allerdings ein Fortschritt, denn das Bedürfnis, diejenigen, die an einer Mobilitätswende arbeiten, verbal zu diskreditieren und das Autofahren als das (sozial-ökonomisch) einzig Vernünftige hinzustellen, zeigt, wie groß die Idee einer Minderheit bereits geworden ist, dass Menschen zu Fuß und auf Fahrrädern mehr Straßenraum bekommen müssen. Die Forderung nach einer Mobiltätswende wird inzwischen so ernst genommen, dass die Angst, sie könnte gelingen, bei vielen Menschen riesengroß geworden ist. Und diese Angst schlägt oft in Hass um. 

Wie immens die Panik ist, man könnte eines Tages das eigene stets verfügbare Auto verlieren, zeigt sich an Wahlkampfslogans wie "Stuttgart, lass dir das Auto nicht verbieten", "Gegen das Parkplatzsterben",  "Freie Fahrt für Verbrenner" oder "Keine romantische Parks, sondern notwendige Parkplätze". Und sie drückt sich in Begriffen aus wie "Verkehrsfrieden", der ein Ende des Ausbaus für den Radverkehr anmahnt uns eigentlich eine "Waffenstillstandsaufforderung" an die sogenannte "Fahrradlobby" ist: "Jetzt ist auch mal gut, hört auf, fordert nicht noch mehr fürs Fahrrad, das verstehen wir als Angriff auf unsere Identität, und es macht uns Angst und Bange!" 

Diese Angst zeigt sich mir auch in persönlichen Gesprächen mit Menschen, die sich bereits umweltbewusst verhalten, viel Fahrrad fahren, kaum noch fliegen, viel Zug fahren, aber eben auch ein Auto haben, mit dem sie ins Ausland oder aufs mit Öffentlichen schlecht erschlossene Land fahren müssen, um die Verwandtschaft zu besuchen. Und das soll ihnen jetzt verboten werden? Den Verbrenner sollen sie bald schon hergeben und gegen ein sauteures E-Auto tauschen mit (wenn es viel ist) gerade mal 400 km Reichweite? Wie sollen sie dann noch bequem die gewohnten Reisen machen?  

Es geht ums Auto. Es geht immer ums Auto. Es geht um die (für legitim gehaltene) individuelle Freiheit aller, die sich mindestens ein Auto leisten können oder wollen (ca. 78 Prozent aller Haushalte in Deutschland), damit von der Haustür aus direkt, ohne lange Pausen und zu erschwinglichen Treibstoffkosten überall hin zu kommen, sowohl in die Innenstadt als auch nach Italien oder Spanien. Die meisten Leute sind vernünftig und erkennen durchaus an, dass das Fahrrad in der Stadt eine noch viel größere Freiheit schenkt, immer und überall ohne Stau pünktlich anzukommen. Aber irgendwie scheint es doch nur ein spielerisches nice to have (der Reichen und Gebildeten) zu sein, ein Spielzeug, Sportgerät oder aber eine unangenehme moralisierende Demonstration von "Gutmenschen", nicht ein ernstzunehmendes und zuverlässiges Verkehrsmittel bei jedem Wetter. 

In den 12,6 Millionen deutschen Haushalten ohne Auto dürften etliche Mitglieder das Auto ebenfalls als wünschenswert empfinden, sie können sich aber keines leisten. Die Leute, die das Leben ohne Auto als unkomplizierter empfinden, sind eine Minderheit. Und sie werden mitleidig bestaunt. Unser kulturelles Selbstverständnis als freie und jederzeit zur Mobilität befähigte Bürgerinnen und Bürger basiert auf dem Auto, und zwar auf dem Verbrenner, hohen Subventionen dafür und unserem Tankstellennetz. Wer die Notwendigkeit der Allgegenwart des Autos infrage stellt, löst Angst, Panik und vehemente Ablehnung aus. Der Ausbau der Radinfrastruktur erscheint als Angriff auf eine kulturelle Identität, wenn er Parkplätze und Autofahrspuren kostet. Alle politischen Debatten über Radinfrastruktur enden bei den Parkplätzen und der Krankenschwester oder dem Handwerker, die ihr Auto brauchen. Selbst Menschen, die viel Fahrrad fahren, wird es mulmig, wenn sie daran denken, dass die Autofahrt zur Oma oder die Parkplatzsuche in Wohnortnähe komplizierter werden könnte, weil der Radverkehr mehr Platz beansprucht. Und ratzfatz wird aus der Angst Frust, Wut und Politikbeschimpfung. 

Oft vertreten wir die These, dass die Menschen ihr Mobilitätsverhalten ändern können und würden - also öfter das Fahrrad nehmen -, wenn wir ihnen nur genügend Radwege anbieten, die sie als sicher empfinden. Das funktioniert auch, es geschieht aber nur in kleinem Maßstab. Wäre unser Radwegenetz in Stuttgart (und andernorts) durchgängig und weitgehend vom Autoverkehr getrennt, würden sicher sehr viel mehr Leute öfter das Fahrrad nahmen. Und darum geht es. Um eine mehr vom einen und weniger vom anderen. Es geht um weniger Auto und mehr Fahrrad Fahren. Doch in Nuancen können wir schwer denken, solange wir Angst haben. Und diese Angst lautet: "Ich darf nicht mehr Auto fahren, ich muss Fahrrad fahren. Und wenn die so weitermachen, dann kann ich mein Auto bald nicht mehr wie gewohnt nutzen." Die meisten wollen, dass ihr Alltag, den sie sich über Jahre unter Stress organisiert haben, so bleibt. Erst wenn sie ihn neu organisieren müssen - nach einem Umzug oder anderen äußeren Ereignis -, dann ändern sie auch ihre Gewohnheiten. 

In den Niederlanden oder Kopenhagen sehen wir allerdings, dass sich mit dem Mobilitätsverhalten auch die Moblitätskultur ändern kann. Aber es hat dort auch dreißig Jahre gedauert. In Paris geht es gerade deutlich schneller. Allerdings, auch in Frankreich, den Niederlanden oder in Dänemark hängen die meisten Menschen an ihren Autos und dem Prinzip Freiheit und Isolation gegen außen, das sie in ihm sehen: Einsteigen und ganz weit weg fahren, oder aber vor und nach der Arbeit eine halbe Stunde ganz für sich allein in der Fahrzeugkabine haben. In Europa haben wir es in einigen Städten zugelassen, dass sich eine weitere Kultur etabliert, die des Radfahrens auf den kurzen städtischen Strecken. Diese Kultur der aktiven und sozialen Mobilität kann sich in Stadträumen also entwickeln und mehrheitsfähig werden. Sie muss nicht als Katastrophe empfunden werden, sondern kann eine Stadt (die Mehrheit der Einwohner:innen) mit Stolz erfüllen und ein neues Lebensgefühl und eine neue Identität erzeugen. Die meisten Menschen freuen sich ja an Bewegung, über mehr soziale Kontakte und über ihre eigenen körperlichen Leistungen und sind dann stolz auf sich. Auch in Paris, Kopenhagen oder den Niederlanden geht es nicht um alles oder nichts, nicht um Fahrradzwang und Autoverbot, sondern um eine Mehr oder Weniger dort, wo es nützlich und sinnvoll ist. 

Es geht nicht um ein Verbot des Autos, sondern darum, dass in Städten und ihren Einzugsgebieten (oder auf dem Land zwischen Ortschaften) ein Netz von guten Radwegen den Leuten das Radfahren erleichtert, die das wollen. Und das sind mehr Menschen, als wir gemeinhin denken. Sie entlasten damit unsere Städte von Abgasen, Autolärm und Blechdichte. Würde man den Bahn- und Busverkehr in Deutschland richtig gut ausbauen, würden sich auch viele freuen, weite Strecken mit der Bahn fahren zu können (wie in der Schweiz), statt mit dem Auto fahren zu müssen. Es geht also darum, den Alternativen zum Auto mehr Chancen zu geben und damit die echte Wahlfreiheit zu erhöhen, wie Einzelne mobil sein wollen: mit dem Rad, zu Fuß und mit Öffentlichen oder mit dem Auto. 

Es geht um eine Erweiterung der Freiheit, die in unserer Kultur einen so hohen Stellenwert hat. Wir alle kennen zumindest vage den Satz Kants: "Die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo die Freiheit des Anderen beginnt." Die Freiheit der Fußgänger:innen und Radfahrenden, auf ihre eigenen Wegen besser voranzukommen, beschneidet (wenn auch gering) die Freiheit der Autofahrenden, mit ihrem Auto überall hin zu fahren und es dort abzustellen (auch verbotenerweise). Aber genau diese Freiheit der Autofahrenden kostet seit Jahrzehnten beispielsweise unsere Kinder die Freiheit, auf der Straße zu spielen, sich in ihrer Umgebung alleine zu bewegen oder mit dem Fahrrad oder zu Fuß zur Schule zu kommen. Sie hat auch massiv die Freiheit von Eltern mit Kinderwagen oder Älteren mit Rollator und Menschen in Rollstühlen beschnitten, auf jedem Gehweg immer voran- oder durchzukommen. Ausgewogen ist unsere Verkehrswelt nicht, was die Freiheit aller Teilnehmenden betrifft, sich ungehindert zu bewegen, und deshalb ist ein leichte Verschiebung weg von den großen Freiheiten und Bequemlichkeiten des Autofahrens hin zu einer größeren Freiheit und Bequemlichkeit des Radfahrens und zu Fuß Gehens sogar vereinbar mit unserer Kultur, die auf Freiheit so großen Wert legt. 

Wie es scheint, müssen wir uns allerdings damit auseinandersetzen, dass da viel Angst wabert, die in Politikverdrossenheit und im schlimmsten Fall Generalkritik an der Demokratie mündet. "Die Politik muss die Menschen mitnehmen", höre ich, gemünzt auf die dringend nötigen schnellen Änderungen unseres fossilen Energieverbrauchs. Meine Gegenfrage: "Und wie geht das ganz konkret? Wie nimmt man die Menschen mit?", blieb bisher unbeantwortet. Den Satz höre ich immer dann, wenn beispielsweise Anwohner:innen von einer Veränderung in ihrer Straße überrascht werden, weil sie sich an den vorangegangenen Bürgerbeteiligungen oder Diskussionen nicht beteiligt haben. In der Regel bedeutet die Forderung "man muss die Menschen mitnehmen", dass man Veränderungen verlangsamen oder aussetzen solle. 

Zum Weiterlesen hier der kluge und lange Artikel "Wider den Fetisch" von Edo Reents aus dem Jahr 2019 



14 Kommentare:

  1. marmotte27
    "Wir sind mit dem Auto aufgewachsen"

    Das stimmt so nicht, jedenfalls nicht für viele Leute die 40 oder älter sind. Ich und die überwiegende Mehrzahl meiner Klassenkameraden sind mit dem Fahrrad, aufgewachsen, es war ein großer Teil unserer Autonomie als Kinder und Jugendliche, wir konnten 10, 15, 20 und mehr Kilometer von zu Hause aus fahren, uns treffen, feiern usw. In den großen Städten mag das damals schon anders gewesen sein, aber ein Gutteil der aktuellen Nur-Autofahrer hat etwas anderes kennengelernt.

    Ich habe auch als Führerschein- und Autobesitzer nie die praktischen Nachteile desselben und die Vorteile des Fahrrads vergessen und nie aufgehört, letzeres im Alltag zu benutzen, sodass es mit in dem Moment (vor langer Zeit inzwischen), wo ich das Autofahren als überdies zutiefst schädlich erkannt habe, leicht fiel, es auf ein Minimum zu reduzieren.

    "Unser kulturelles Selbstverständnis als freie und jederzeit zur Mobilität befähigte Bürgerinnen und Bürger basiert auf dem Auto, und zwar auf dem Verbrenner, hohen Subventionen dafür und unserem Tankstellennetz."

    Das ist der "Freihets"begriff der aktuellen FDP, und Konsorten, der mit Kant nichts zu tun hat, im Gegenteil. Bravo für die Gehirnwäsche, die sich erwachsene Menschen da (haben) antun lassen, es erstaunt nicht, welche Folgen das für Demokratie, Feiheits- und Menschenrechte hier, in Europa und weltweit hat.

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    1. Ich hatte gehofft, dass klar wird, dass ich versuche, mich in den common sense hineinzudenken. Und auch wir radfahrenden Kinder sind mit dem Auto aufgewachsen, nämlich dem, das die Straßen zusehends erobert und uns in die Nebenstraßen verdrängt hat, mit dem Auto als dominantem Verkehrsmittel. Die Geschichte, wie wir im einzelnen dann irgendwann zu unserem "eigenen Auto" kamen, mag sehr unterschiedlich sein, aber die meisten meiner Generation dürften das Auto in den achtziger und neunziger Jahren als notwendig für den Berufsalltag und fürs Reisen betrachtet haben. Nicht alle konnten es sich leisten, das ist klar. Dass die Jugend heute keine Führerscheine mehr macht, stimmt ja so auch nicht, spätestens bei der Familiengründung muss das Auto her, auch wenn sich viele wünschen, das Radfahren wäre leichter und sie könnten das tun, statt Auto fahren. Ich bin jedenfalls immer wieder ziemlich betroffen, wenn ich mir anhören muss, RAdfaheren (Verkehrswende) sei Ideologie, und Autofahren sei normal. Und darum habe ich diesen Post geschrieben.

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    2. Ja das verstehe ich. Mein Punkt war eher, dass diese "Kultur", dieser "common sense" ein bräsiges Sammelsurium aus Vorurteilen, Halbwahrheiten und Lügen ist, das sich auch Menschen, die es eigentlich besser wissen könnten, weil sie noch vor einer bestimmten Verschiebung der gesellschaftlichen Grundlinie groß geworden sind, überstülpen lassen. Weil selbstständig nachdenken und dann danach handeln ja so anstrengend ist.

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  2. Hier mal eine gut durchdachte Gegenposition
    https://www.ludwig-erhard.de/kollaps-des-deutschen-verkehrs-dirigismus/

    Grüße
    Mercedes Testa Rossa

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    1. Autor "Roland Koch"
      😂

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    2. Reine düstere Ideologie aus dem vorigen Jahrhundert, geboren aus der panischen Angst, das Auto zu verlieren.

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    3. Die Welt, die FaZ, Roland Koch...
      MTR, Sie machen sich gerade noch lächerlicher, als Sie es eh schon sind.

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  3. Der Aspekt mit dem Rollator und Roll- bzw. Krankenfahrstuhl wird den Politikern die mit der Angst vor der Verkehrswende Populismus betreiben noch richtig übel kommen. Meine Mutter ist "eigentlich" in einer Demo die Ziel dieser Strategie ist (ausser dass sie jetzt eher semi-urban als sub-urban wohnt). Seit sie allerdings Rollator und Krankenfahrstuhl benutzen muss hat sich ihre Enstellung gerade zu parkenden Autos in negative verkehrt und die Abscheu vor in Deutschland kulturell akzeptiertem Parkverhalten wächst und intensiviert sich stetig.

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    1. So ist das. Und alle Kinder von Eltern, die auf Gehhilfen rollender Art angewiesen sind, lernen wie schwierig es für ältere Menschen ist, am öffentlichen Leben teilzunehmen. Es gibt zu viele Barrieren und es stehen zu viele Autos im Weg oder sie fahren so schnell, dass sich manche Ältere nicht mehr über die Straße trauen. Und dann werden auch noch die Radfahrenden auf die Gehwege geschickt.

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    2. "die Abscheu vor in Deutschland kulturell akzeptiertem Parkverhalten wächst und intensiviert sich stetig."
      Das kann ich sogar für die 'Fahrradstadt' Münster bestätigen. Etliche Viertel sind seit Jahren zu Fuß oft nur noch auf der Fahrbahn halbwegs begehbar, was für Menschen mit Rollator und vor allem Blinde meist mit erheblichen Ängsten verbunden ist.
      Die von Deutschland seit über 10 Jahren ratifizierte UN-Behindertenrechtskonvention (immerhin mit Verbindlichkeitsstatus von Bundesrecht) wird in der 'Fahrradstadt' mit uneingelöstem Anspruch auf 'Klimaneutralität' gröbst mit Füßen getreten (bzw. mit Breitreifen überfahren) und angesichts von immer höherer Autodichte pro Kopf, sowie noch wesentlich höherer Steigerung der Autodichte pro Fläche (Nachverdichtung), wird der systematische Rechtsbruch der CDU-Verwaltung immer offensichtlicher und im Alltag sichtbarer bzw. fühlbarer.
      Erste Viertelinitiativen gingen bereits dazu über per Selbsthilfe mit Eigenfinanzierung Blumenkübel zur Sicherung der Gehwege gegen Falschparker aufzustellen, was dann flugs vom Ordnungsmt unterbunden wurde, so dass jetzt wieder 7 SUV vollflächig Tag für Tag, Nacht für Nacht auf dem kurzfristig 'befreiten' 'Geh'-Weg rumstehen dürfen.
      Die Veröffentlichung der Dienstanweisung an die Mitarbeitenden bezüglich der vom radfahrenden OB und dem CDU-Dezernat angeordneten Regel, dass ab 1Meter aufwärts freier Gehweg-Restbreite nicht sanktioniert werden darf (klar rechtswidrig) musste langwierig eingeklagt werden. Seit Bekanntwerden dieser 'Rechtswidrigkeit von Oben' und durch Wechsel der Mehrheiten im Stadtrat gibt es erste Lockerungen, auch weil selbst die Konservativen und Marktliberalen langsam merken, dass ihnen in erheblichem Maße Sympathien verloren gehen, wenn sie weiter ihre rein automobil orientierte Politik gegen Behinderte, Alte, Kranke, Kinder durchziehen.
      Also ja:
      es tut sich was im Bewußtsein relevanter Teile der Bevölkerung.
      Fragt sich nur was daraus folgt.
      Wird die Chance ergriffen die Autodichte durch Parkplatzreduktion zu reduzieren, oder setzen sich Pläne durch, wie sie in Münster aus der Schublade gezogen werden, und wie sie in den Niederlanden bereits praktiziert werden:
      Nutzbarkeit der Gehwege in Richtung Rechtskonformität erhöhen, aber die dabei entfallenden Autoparkplätze quartiersnah ersetzen, indem bislang ungenutzte Raumressourcen für's Autoparken freigegeben werden.
      In NL sollen ja sogar mit hohem Aufwand zusätzliche unterirdische Parkanlagen realisiert werden (Hörensagen, ohne Gewähr).
      Die großen Discounterparkplätze können für die 'Nachtbevökerung', also die Auspendler erschlossen werden (Parkraumkonzept in Münster), weitere Grünflächen können für den MIV zerstört werden, etc.
      Also wie so oft:
      schlimmer geht immer.
      Alfons Krückmann

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  4. Ich bin nach über 30 Jahren Bahn und ÖPNV aufs Auto umgestiegen.
    Seitdem bin ich für Qualität, Sauberkeit und Pünktlichkeit selbst verantwortlich.
    Kann ich jedem empfehlen.
    Beste Grüße
    Niko

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    1. Ich vermute, du hast eine eher weitere Strecke zu fahren. Bei Strecken um die 20 km ist das Fahrrad unübertroffen bequem, sauber und pünktlich.

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    2. "Kann ich jedem empfehlen"
      Sei froh, wenn Dein Rat nicht befolgt wird, sonst ist's vorbei mit der "Pünktlichkeit" und Du steckst Tag für Tag im Stau ... ;-)
      Alfons Krückmann

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