Seit vielen Jahren radeln wir auf der Heusteigstraße zwischen Marienplatz und Immenhofer Straße am Wendeplatz bei der Schule über den abgepollerten Gehweg.
Früher hieß die Schule Heusteig- oder Römerschule, jetzt ist sie ein Standort der Schickardt-Gemeinschaftsschule. Vermutlich wegen der Schule wurde die Heusteigstraße hier schon vor langer Zeit für den Autoverkehr unterbrochen. Ein Gehweg führt rund um die Wendeplatte. Mit dem Fahrrad kann man den Gehweg überqueren. Es gibt an den Bordsteinen breitflächig Asphaltanschüttungen, die uns Radfahrenden den Übergang leicht machen. Die Poller müssen da natürlich stehen, weil sonst Autofahrende durchfahren würden.
Seit neuestem staunen wir über ein ordentlich aufgemaltes Radzeichen. Es befindet sich aus irgendeinem Grund genau hinter oder vor dem Poller, also nicht dort, wo man radeln kann.
Wirkt irgendwie nett, beinahe aufmerksam uns Radfahrenden gegenüber. Anderseits auch wieder ein bisschen tückisch, denn der Poller steht genau im Weg. So ganz klar ist mir nicht, was das Zeichen uns sagen soll. Es mag denen helfen, die die Strecke nicht kennen. Andererseits brauchen Radfahrende diese Hilfe nicht. Sie sehen selber, dass sie der Heusteigstraße, die Süd und Mitte verbindet, über den Gehwegstreifen hinweg folgen können. Wir sind ja schließlich Pfadfinder:innen. Und die Bordsteine sind angerampt.
Bei mir, die ich diese Strecke unendlich oft geradelt bin, stellte sich auf einmal die Frage: Warum ein Radzeichen? War das womöglich bisher ein ungeklärter oder gar ein nicht ganz legaler Zustand? War drüber Radeln eigentlich verboten? Die Antwort ist: Nein. Denn Gehwegüberfahrten - senkrecht drüber - sind erlaubt. Fast jede Grundstücksein- oder Ausfahrt ist mit einer Gehwegüberfahrt verbunden. Und schließlich hat man den Bordstein für uns ja extra mit Asphaltrampen versehen.
Falls man Fußgänger:innen mit diesem Zeichen vor uns Radfahrenden warnen will, passt es auch nicht ganz, denn ein Gehweg ist kein Radweg, es sei denn, es steht das blaue Schild dort. An dieser Stelle aber weist kein Schild darauf hin, dass Fußgänger:innen nicht absoluten Vorrang vor uns hätten. Das Radzeichen könnte allerdings Radfahrende dazu verführen, zu glauben, sie dürften Fußgänger:innen wegbimmeln. Nach meiner reichlichen Erfahrung mit der Stelle sind jedoch Konflikte mit Fußgänger:innen selten, man sieht einander und arrangiert sich. Häufiger sind die Konflikte mit Autofahrenden, die ihre Autos verbotenerweise auf der Wendeplatte abstellen oder unberechenbar wenden. Wie die ersten beiden Fotos zeigen, stand an zwei verschiedenen Tagen ein Auto in der Wendeplatte mit Fahrer darin.
Vielleicht dient das Fahrradsymbol nur dazu, potentielle Falschparker darauf hinzuweisen, dass hier Radfahrer durchfahren wollen.
AntwortenLöschenGruß Volkmar
Parken kann man da eigentlich nicht. Werde auf der einen, auf der anderen Seite.
Löschenparken kann man überall (gelebte Praxis)
LöschenJa, das stimmt, allerdings würden Pkw, die auf der Straße an dem Bordstein abgestellt würden, die Durchfahrt anderer Pkw-Fahrer behindern, sogar verhindern, und das machen Autofahrende nicht. Und für auf der Wendeplatte parken gilt das Gleiche. Wo andere Pkw-Fahrer behindert werden, parkt so gut wie keiner seinen Pkw (Für Busse oder Feuerwehr gilt das Prinzip natürlich nicht, die werden krass behindert).
LöschenVor den Poller gehört so ein Piktogramm definitiv nicht hin, sondern eine schraffierte Fläche ("Umfahrungsmarkierung"), dass man dort nicht fahren soll. Piktogramme gehören zwischen die Poller.
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