6. März 2025

Radparkplätze fördern den Radverkehr

Wer Autoparkplätze anbietet, fördert den Autoverkehr. Für Radparkplätze gilt das Prinzip auch. Das ist gut zu sehen an der Ecke Lehen-/Liststraße.

Bis vor ein paar Jahren gab es hier nur das Baumbeet mit der Umgrenzung aus Metall. Und dort waren so viele Räder angeschlossen, wie hinpassten. Dann wurden diese Radbügel aufgestellt. Die Räder wurden umgeparkt und dort abgestellt, die Radbügel füllten sich langsam. Die Leute holten ihre Räder aus den Kellern und stellten sie für Alltagsfahrten bereit. Andere sahen, dass man jetzt Räder einigermaßen sicher abstellen kann, und stellten ihre dazu. Und jetzt reichen die Radbügel nicht mehr, die Fahrräder werden wieder rund um den Baum an den Eisenstangen angeschlossen. 

4. März 2025

Angststreifen statt Schutzstreifen - Hedelfingen

Blogleser Markus hat mich auf eine für ihn (und für mich) krasse Situation aufmerksam gemacht. Es geht um den sogenannten Schutzstreifen auf den Otto-Hirsch-Brücken ab Hafenbahnstraße Richtung Obertürkheim. 

Wer von Hedelfingen Mitte über die langen Otto-Hirsch-Brücken auf die andere, die Obertürkheimer Seite des Neckars radeln will, tut das derzeit auf dem Gehweg, der als gemischter Geh- und Radweg ausgeschildert ist, und an den Querungen extra markierte Radfurten mit reinen Fußgängerampeln besitzt. Das alles ist allerdings sehr in die Jahre gekommen, der Asphalt brüchig, die roten Streifen verblasst. Und es ist saugefährlich, denn wir Radfahrenden haben immer gleichzeitig mit den Rechtsabbiegern grün. Ich finde, man muss höllisch aufpassen, dass man von Autofahrenden auch gesehen wird.  Nach der Querung der Hafenbahnstraße, die von rechts hochkommt und nach rechts runtergeht, ist Schluss damit. Der Radweg endet. Man wird in einen schmalen sogenannten Schutzstreifen auf die Fahrbahn hinunter geleitet und kommt dem Autoverkehr auf Tuchfühlung nahe. 

2. März 2025

Schutzstreifen nur mit Tempolimit

Ein Verkehrsversuch im hessischen Heusenstamm könnte zum bundesweiten Vorbild werden. Dort hat man Schutzstreifen auf eine schmale Durchfahrtsstraße gelegt und zugleich Tempo 30 angeordnet. 

Es handelt sich um einen Abschnitt der Industriestraße. Die Radfahrenden mussten vorher die Gehwege befahren (siehe Foto), die als Radwege ausgeschildert waren. Offenbar wollte man sie vom Gehweg runter haben und hat Schutzstreifen markiert. Nun beträgt aber die Restbreite für Autos nur noch drei Meter. Vor zwei Jahren startete man einen Verkehrsversuch mit dem Ziel, Radfahrenden auf der Fahrbahn mehr Platz einzuräumen. Zugleich hat man die Senkrechtparkplätze in Längsparkplätze umgewandelt, um die Sicherheit der Radfahrenden zu erhöhen. Der Verkehrsversuch wurde im vergangenen Jahr um zwei Jahre bis 2026 verlängert. Nach Einschätzung der Verkehrsexpert:innen ist er positiv verlaufen. 85 Prozent der Radfahrenden führen auf der Fahrbahn (auf den Gehwegen blieben meist Eltern mit ihren Kindern). Außerdem habe man nur wenige knappe Überholvorgänge durch Autofahrende gemessen. 

28. Februar 2025

Gehwegfreigabe im Schwabtunnel soll es richten

Der Schwabtunnel bleibt eine Angststrecke für Radfahrende. Es gilt Tempo 40 und die Pflicht für Radfahrende, auf der Fahrbahn zu radeln. Für Autofahrende gilt ausdrücklich ein Überholverbot gegenüber Radfahrenden. 

Aber die Fahrt durch den Tunnel ist nur was für Radler:innen mit starken Nerven.  Radfahrerin Katharina schilderte uns in der Radcommunity kürzlich: "Ich hatte in dieser Woche zweimal den Fall, dass Autofahrer im Schwabtunnel bewusst von hinten auf mich zurasen, wenn ich dort mit dem Rad auf der Straße fahre. Die Geschwindigkeit kann ich nur schätzen, fühlt sich aber wie 70 bis 100 km/h an. Es geht nicht ums Überholen, sondern ums Einschüchtern. Eigentlich bin ich darauf angewiesen, zwei bis drei Mal täglich durch diesen Tunnel zu fahren, traue mich aber bald nicht mehr." 

Sie schrieb eine Gelbe Karte an die Stadt.

26. Februar 2025

Die Hauptradrpoute 1 unter der Seilbahnbrücke wird saniert

Der Untergrund des Geh- und Radwegs in Heslach entlang der Burgstallstraße zwischen Vogelrain und der Seilbahnstraße ist schlecht und muss erneuert werden. Deshalb wird der Abschnitt für den Radverkehr gesperrt. 

Die Asphaltarbeiten sollen heute beginnen und zwei Wochen dauern. Es hängt aber auch vom Wetter ab, ob das so klappt. Es soll eine gut ausgeschilderte Umleitung geben. Die Stadt bittet darum, sie auch zu benutzen. Die Umleitung verläuft über die Böblinger Straße und beschert uns nicht nur zwei Ampeln, sondern auch die Einfahrt in die Vorfahrtstraße Böblinger Straße. (Siehe Fotos)

24. Februar 2025

Gemeinsamer Rad- und Gehweg - Wer darf was?

Der Schlossgarten ist fast überall mit dem blauen runden Schild als gemeinsamer Geh- und Radweg ausgeschildert. 

Seit 2024 gilt dafür eine neue StVO, die Menschen zu Fuß mehr in den Vordergrund rückt und dem Radverkehr in Punkt 1 mit einem Ergänzungssatz auferlegt: "Dabei ist auf den Fußverkehr Rücksicht zu nehmen. Der Fußverkehr darf weder gefährdet noch behindert werden. Erforderlichenfalls ist die Geschwindigkeit dem Fußverkehr anzupassen."* Selbstverständlich galt auch vor der Novelle, dass Radfahrende auf den Fußverkehr Rücksicht nehmen müssen, denn Vorsicht und Vermeidung von Gefährdung steht in Paragraph 1 unserer Straßenverkehrsordnung. Darin steht auch, dass man im öffentlichen Verkehrsraum andere nicht unnötig behindern darf.** Daraus ergab sich immer schon, dass auf gemeinsamen Geh- und Radwegen Radfahrende rücksichtsvoll fahren, Fußgänger:innen aber auch Platz machen und das Radfahren nicht behindern dürfen. In Gerichtsurteilen hat sich zudem in den letzten zwanzig Jahren bereits manifestiert, dass Radfahrende gegenüber Fußgänger:innen mehr Rücksicht nehmen müssen als umgekehrt. 

Der gemischte Geh- und Radweg ist allerdings ein Radweg.

22. Februar 2025

Und wieder ist Zeit der Schlaglöcher

Ich bin ein bisschen neidisch. Ein Autofahrer fährt durch ein Schlagloch, sein Reifen ist kaputt und die Stadt erstattet ihm den Schaden. 

Darüber berichtet die Stuttgarter Zeitung ausführlich. Weil die Stadt das Schlagloch auf der Heilbronner Straße nicht binnen weniger Stunden flickte und dem Auto eines Landtagsabgeordneten ein Reifen platzte, ermittelt die Polizei gegen die Stadt. 

Wie ist das eigentlich bei uns Radfahrenden? Wir haben auf unseren Radstrecken jede Menge Unebenheiten, Wurzelaufwerfungen, Bordsteine, Poller und derzeit auch viele auch Schlaglöcher, die uns zum Bremsen, schnellem Lenken und langsam fahren zwingen, aber ersetzt uns jemand den Schaden, wenn wir stürzen? Oder gibt es nur Achselzucken und die Empfehlung: "Dann guck halt vor dich auf die Straße und fahr langsam!" Wieder so ein rätselhafter Alleinunfall

Ich weiß es nicht. Hat das schon mal jemand probiert? Es ist jedenfalls ein großer Unterschied zwischen uns und den Leuten, die auf vier Rädern vor sich hin fahren: Wir müssen immer auf den Untergrund vor uns schauen, der alles andere als eben ist, wir fahren aufmerksamer. Und gerade jetzt, nach den Frostnächten öffnen sich vielerorts Schlaglöcher, meist genau in unserer Fahrlinie zwischen Bordstein und mitten auf der Fahrbahn. Fahrt vorsichtig!