6. Dezember 2024

Benachteiligt die "geschützte Kreuzung" den Rad- und Fußverlehr?

Darmstadt will eine für Radfahrende geschützte Kreuzung nach niederländischem Vorbild bauen. Dabei werden Radfahrende auf die Gehwege in die Fußgänger:innen geleitet und können nur indirekt links abbiegen. 

Es ghet, wie diese Seite es ausführlich darstellt, um die Kreuzung Landraf-Geort-/Teichhaus-Pfützersteaße. Die Hochschule Darmstadt begleitet das Projekt, das SQADA heißt, für "Spariertes und sicheres Queren für Alle in Darmstadt". Bisher ist diese Kreuzung nicht besonders übersichtlich, auch wenn es Radfahrstreifen gibt, die Anhaltspunkte bieten. Aus allen Richtungen kann man allerdings direkt links abbiegen, was aber nur was für routinierte und überzeugte Fahrbahnradler:innen ist. Das Rechtsabbiegen ist teils nur im Mischverkehr mit Autofahrenden möglich, was Unsicherheiten schafft. Für den Fußverkehr gibt es mehr Mischflächen mit dem Radverkehr als exklusive Flächen, auch weil viele Radfahrende auf die Gehwege flüchten. Könnten wir ja auch mal für unsren Charlottenplatz in Angriff nehmen. Eine Verbesserung wäre es in jedem Fall. 

Der Lösungsansatz ist: Der Radverkehr wird baulich vom Autoverkehr getrennt. 

4. Dezember 2024

Radeln verboten - Gehweg an de Planie

Der Gehweg zwischen den Ampeln am Institut für Auslandsbeziehungen am Charlottenplatz und dem Karlksplatz ist nicht für den Radverkehr freigegeben. 

Das kümmert etliche Radfahrende nicht. Auch weil sie, wie die meisten Menschen, die auf ihnen vertauten Wegen unterwegs sind (egal ob im Auto, zu Fuß oder auf dem Fahrrad) gar nicht auf die Verkehrszeichen achten. Aber, ein Gehweg, an dem kein Verkehrszeichen steht, ist für den Radverkehr verboten. Steht aber sogar schon das Schild mit dem Fußgängerzeichen dort, so wie hier, dann bekräftigt das diese Regel noch einmal nachdrücklich. Auf Gehwegen radeln dürfen wir nur, wenn unter dem Fußgängerzeichen das weiße Schild mit "Rad frei" hängt. Ohnehin müssen wir auf all diesen Gehwegen, die für uns erlaubt sind, immer Schrittgeschwindigkeit fahren, also sehr, sehr, sehr langsam. Und Fußgänger:innen wegklingeln, geht gar nicht, die haben absoluten Vorrang. Würde ich Schrittgeschwindigkeit radeln, dürfte ich ja ohnehin nicht oder nur ein oder zwei Stundenkilometer schneller als sie sein, kann also kaum überholen. 

2. Dezember 2024

Die Risiken des Radelns zu mehreren


Ich vermute, vielen ist die Situation bekannt, wenn sie öfter zu zweit oder zu mehreren radeln. Der erste kommt noch rüber, man selber nicht mehr. Als zweiter sollte man unbedingt fähig sein, schnell anzuhalten. 

Wenn Ehepaare zusammen Rad fahren, eskalieren die Konflikte, er bringt sie beinahe um, sie bringt ihn zur Weißglut. Ich habe bereits langatmig darüber geschrieben, Tipps gibt auch BikeX, erwähnt aber die heikelste Situation nicht, die einen von zwei Radfahrenden das Leben kosten kann. 

Zum Beispiel: Man nähert sich einer Straße, auf der viele Autos fahren, die überquert werden muss. Eine:r, oft er , fährt vorne und schätzt den Verkehr ab, sieht schon im Heranrollen die Lücke im Autoverkehr, tritt in die Pedale und fährt rüber. Sie kommt an, würde ihm gerne folgen, tritt schon an, erkennt aber: Das reicht für mich nicht mehr, greift in die Bremsen, stoppt, springt womöglich noch mit beiden Füßen auf den Boden, um die Vollbremsung abzufangen, und wäre beinahe gestürzt, während das Auto an ihrem Vorderrad vorbeirast. Hui, das war knapp! Da steht sie nun, muss sich sortieren, wieder aufsteigen und auf ihre Lücke im Verkehr warten. Die muss etwas größer sein, weil sie ja aus dem Stand antreten muss. Währenddessen steht er auf der anderen Seite und guckt spazieren und ist etwas genervt, weil er wieder mal auf seine Frau warten muss. Ob ihm wohl klar ist, dass er beinahe seine Frau verloren hätte (oder nun im Krankenhaus besuchen müsste?). 

30. November 2024

Ach so, deshalb fährst du nicht Fahrrad?

Die Seite Radbonus hat sechs Gründe aufgelistet, die gegen das Radfahren sprechen. Dazu gehört das Wetter, die Anstrengung und die Schnelligkeit, mit der man ankommt. 

Aber das lest ihr am besten im Original, und ernst gemeint ist es natürlich nicht, weil ja nichts gegen das Radfahren spricht, sofern man es kann. Es gibt aber auch ernst gemeine Aufzählungen von Nachteilen, die eine Radfahrt zur Arbeit haben sollen, zum Beispiel: "Ein gravierender Nachteil ist die Unfallgefahr, sei es in einem städtischen oder ländlichen Gebiet.

Und schon sind wir beim "Radfahren ist gefährlich". Ja, ist es, nämlich ungefähr so gefährlich wie Autofahren oder zu Fuß gehen, und weniger gefährlich als schwimmen gehen oder Treppen steigen oder im Haushalt arbeiten (siehe hier). Das Risiko, auf dem Fahrrad eine Verletzung zu erleiden, ist vermutlich etwas höher als beim Autofahren. Der Spiegel nennt ein dreieinhalbmal höheres Todesrisiko und beruft sich dabei auf die Unfallversicherer, die Radfahren generell für irre gefährlich halten. Das scheint mir aber nicht haltbar. Transparente Statistiken dazu habe ich noch nicht gefunden. 

Aber, wenn es so wäre, was würde das überhaupt real bedeuten?

28. November 2024

Radstreifen Liststraße entschärft

Schockbegegnungen habe ich beim Hochrradeln der Liststraße von der Böheimstraße immer wieder mit Autofahrenden, die mir auf dem Radfahrstreifen entgegenkommen.  

Und zwar sowohl oben an der Ausfahrt, als auch auf der kurvigen Strecke. Blogleser Matthias ist auf diesem, seinem regelmäßigen Weg nicht nur einmal, sondern wiederholt mit dem Auto angefahren worden. Von ihm stammen die Fotos im Dreierbild von der Situation. Jetzt hat die Stadt ein paar Baken aufgestellt, die den Autofahrenden helfen sollen, ihr Tempo zu reduzieren und die Spur zu halten, damit wir Radfahrenden sicher hochkommen. Ohnehin wird der Streifen arg schmal, wenn im Herbst bis Ende November die Blätter nicht entfernt werden oder wenn im Sommer das Gebüsch weit herein hängt. 

26. November 2024

Hohes Verletzungsrisiko durch feste Hindernisse

Ampelmasten, Straßenschilder, Baustellenbeschilderungen oder auch Parkautomaten stehen auf Gehwegen oder Radwegen herum. Sie sind wichtig für den Autoverkehr, bilden aber feste Hindernisse für Menschen zu Fuß oder auf Fahrrädern. 

Das gilt auch für Sperrpfosten, also Poller, die auf Radwegen eine Durchfahrt von Autofahrenden verhindern sollen. Beinahezusammenstöße mit diesen Stangen sind häufiger als wir vermuten, echte Unfälle mit Knieschaden oder Stürzen passieren auch öfter als wir glauben. Die Hindernisse, die gegen den Missbrauch von Autofahrenden von Gehwegen aufgestellt werden - Pollerreihen, Steinwürfel - , sind im Dunkeln für Radfahrende oft schwer erkennbar und führen sie zu Stürzen mit teils erheblichen Verletzungen. Wenigstens ein Fall ist mir bekannt. Die Dekra-Unfallforschung hat jetzt, wie Velototal berichtet, nachgewiesen, wie gefährlich starre Pfosten sind, und plädiert für flexible Pfosten.

24. November 2024

Brauchen Frauen andere Räder als Männer?

Es wird Winter. Kein schlechter Moment, sich nach einem neuen Fahrrad umzuschauen. Diesjährige Modelle werden oft billiger verkauft, und die Lieferengpässe des Frühjahrs dürften noch keine Rolle spielen.  

Brauchen Frauen andere Räder als Männer und umgekehrt? Die klare Antwort: nein. Das Fahrrad muss halt passen. Zwar sind Männer im Durchschnitt größer als Frauen, haben längere Beine, ein schmaleres Becken, breitere Schultern und größere Hände, aber eben nur im Durchschnitt, nicht im Einzelfall. Was auch umgekehrt gilt. Rahmen für Männer sind in der Regel größer, die Kurbellängen auch, die Sättel schmaler, die Lenkergriffe dicker, die Bremshebel zuweilen zu weit weg für kleinere Frauenhände. Aber Unterschiede innerhalb der Geschlechter können größer sein als die zwischen den Geschlechtern.