30. März 2018

Kreisverkehre bleiben gefährlich

Innerorts gelten einstreifige Kreisverkehre als sichere Knotenpunkte. Allerdings profitieren Radfahrende davon am wenigsten. Ganz im Gegenteil. Das hat eine Studie der UdV (Unfallforschung der Versicherer) festgestellt. 

In der Regel sehen sie so aus, dass Radfahrende auf Gehwegen und parallel zu den Zebrastreifen gelegten Radstreifen um ihn herum geführt werden, oft ohne Benutzungspflicht. Die meisten Radler glauben, sie müssten den Streifen folgen und geraten in Gefahr, wenn Autofahrer aus dem Kreisverkehr ausfahren. Sie sehen die Radler nicht. Sie sehen sie auch deshalb nicht, weil auf dem Gehweg fahrende Radler meistens alle beide Richtungen benutzen und für die Reaktionsfähigkeit von Autofahrenden, die vom Kreisverkehr ohnehin gestresst sind, viel zu schnell kommen.

Auf dem Fotos oben sieht man den Kreisverkehr von Cannstatt. Schulkinder werden hier über den Gehweg darüber geführt. Das Fahrrad muss man kommen sehen, um bremsen zu können. Dabei kann man die meisten Kreisverkehre auch sicherer auf der Fahrbahn durchradeln.

Fasanenhof, gefährlich. Zum Glück fahren hier wenig
Autos und wenig Radler
Man kann die Gefahr für Radfahrende allerdings reduzieren. So muss ein Kreisverkehr groß genug sein, den Autofahrer also zu einer langen Kreisbahn zwingen. Das geht nur, wenn die Mitte groß ist. Nur das hält Autofahrende davon ab, von der Einfahrt mit Karacho nahezu geradeaus zur nächsten Ausfahrt durchzuschießen. Ein Kreisverkehr muss den Autofahrer also unbedingt verlangsamen. Die Ringfahrbahn darf wiederum nicht so breit sein, dass ein Autofahrer meint, er könne einen Radler innen überholen, der sich auf der Fahrbahn befindet.

Führt man Radler außen herum (also fern von der Fahrbahn, gewissermaßen radwegmäßig), so müssen sie vor dem Kreisverkehr dicht an die Fahrbahn herangeführt werden, damit Autofahrer die Radfahrenden auch sehen können. Der Abstand des Radwegs muss kleiner als zwei Meter zur Fahrbahn sein.

Möhringen, guter Kreisverkehr, Radler werden
auf ihn geführt.
Wie können wir uns schützen? 
Radfahrende, die die Wahl haben, sollten unbedingt auf der Fahrbahn durch einen Kreisverkehr fahren, und zwar so in der Mitte der Fahrbahn, dass Autofahrer sie nicht überholen können. Überholen sie nämlich, dann mähen sie den Radler um, wenn sie aus dem Kreisverkehr hinaus fahren. Sie können gar nicht anders. Sie können den Weg eines Radlers auf der Kreisfahrbahn nicht einschätzen.

Kernerplatz, ziemlich gefährlich, zum Glück
wenig befahren
Übrigens ist es auch für routinierte Radler oft gar nicht so einfach, sich auf dem Kreisverkehr gegen sie überholende Autofahrer durchzusetzen. Besonders gefährlich ist der Kernerplatz. Die Mittelscheibe ist winzig, die Fahrfläche ungegliedert und gut zwei zwei Autos breit. Autofahrer neigen dazu, von oben aus der Kernerstraße  geradeaus, die Kurve schneidend, nach unten zur Kernerstraße durchzusausen. So weit links kann ich als Radlerin gar nicht radeln, dass ein Autofahrer nicht doch noch links an mir vorbeidrängelt, wie ich kürzlich feststellen musste. Ich musste meine linke Hand bremsend rausstrecken, um der Autofahrerin zu zeigen, dass ich auf der Kreisbahn noch weiter fahren will. Sie hupte erbost, sie wollte die Kernerstraße runter. Dieser Kernerplatz ist übrigens laut Angaben der Polizei ein Unfallschwerpunkt für Radler. Zum Glück fahren hier nur wenige Autos. Allerdings wäre das ein guter Grund mehr, diese viel zu große Fläche endlich fahrradsicher zu gestalten.

Grundsätzlich sind die von vielen Anwohnern und Ampelhassern so hoch geschätzten Kreisverkehr für Radfahrende ein gefährlicher Nachteil, weil Autofahrende viel zu gestresst im Umgang mit Kreisverkehren sind. Sie wollen nämlich schnell rein und schnell wieder raus. Und das Gefühl der Hast bei Autofahrern erzeugt Blindheit den Radlern gegenüber.





21 Kommentare:

  1. Als ich Mitglied im Bezirksbeirat Vaihingen war, wurde der Kreisel Heer-/Allmand-/Meitnerstrasse gebaut. Der besonders üppige Abstand der Radwege zu den Autospuren wurde damals mit der erhöhten Sicherheit für Radfahrende begründet, nämlich: wenn der Radweg direkt neben dem Auto fährt, rechnet der Autofahrer nicht mit dem schnell geradeaus fahrenden Radler neben ihm. Ich finde das plausibel, aber das Luftbild zeigt auch, was für ein monströses Bauwerk das gibt, über 60m Durchmesser! Auf allen kleineren Kreiseln, da bin ich einig, sollten die Radler mitten auf der Fahrbahn fahren, am besten auf rot markierten Radstreifen geführt werden, dann verstehen das auch die Autofahrer.

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    1. Nun gut, Radwege müssen so gestaltet, dass Radler im Bereich von Kreuzungen rechtzeitig in das Sichtfeld der Kraftfahrer geführt werden.

      Ein "üppiger Abstand zu den Abstand zu den Autospuren" ist das genaue Gegenteil. Vetstärkt wird dieser Umstand durch die Anlage von Grünanlagen zwischen Radwegen und Kreisel.

      Radstreifen und Schutzstreifen sind in Kreisverkehren unzulässig.

      Beides ist in der VwV nachzulesen. Schon interessant, wie einfach der Bezirksbeirat Vaihingen darüber hinweggeht.

      Ziel und Forderung der VwV ist, Radwege sicher zu gestalten. Wer sich über diese Vorschriften hinwegsetzt, der verursacht unsichere und damit für Radler gefährliche Radwege.

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  2. Radwege haben in und um Verkehrskreiseln meiner Ansicht nach überhaupt nix verloren, da sie jeder grundlegenden Verkehrslogik widersprechen. Besonders dreist wird es dann, wenn der Radverkehr an jedem Arm durch unzählige kleine Vorfahrt-gewähren-Schilder ausgebremst wird; dann hat er gleich noch automatisch die Hauptschuld, wenn es zu Unfällen kommt.

    Bislang wurden wir hier in meiner Gegend auch von absurden Kreiselbauten weitestgehend verschont - leider plant man bei Zweibrücken meiner Ansicht nach einen die Verkehrsabläufe um Welten verkomplizierenden und daher grade für Radfahrer (und Fußgänger) sehr gefährlichen und auf jeden Fall schinkanösen Unfug.

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  3. Mal wieder die Mär vom angeblich gefährlichen Kreisverkehr. Wie schon so oft hier im Blog.

    Martin

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    1. Hallo Martin, Du klingst so, als ob Du Zugriff auf einen Vergleich oder eine Studie hättest, die wir alle nicht kennen. Die würde mich brennend interessieren. Bitte nenne doch die Quelle.

      Meine persönliche Erfahrung (und die von Radfahrer(inn)en aus dem Bekanntenkreis ist: ca. 20% mehr gefährliche Situationen in Kreisverkehren als auf "normalen" Kreuzungen.

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    2. Auf die Schnelle, z.B. Auszug aus einem Dokument der UDV (https://udv.de/download/file/fid/1587):
      "Hinsichtlich der Verkehrssicherheit der Radfahrer
      kommen die einzelnen Studien zu
      unterschiedlichen Ergebnissen. Übereinstimmend
      kann jedoch festgestellt werden, dass
      Radfahrer weniger stark vom Sicherheitsgewinn
      profitieren als andere Verkehrsteilnehmer.
      Während in einer Untersuchung aus den
      Niederlanden ein Rückgang des Unfallrisikos
      für Radfahrer festgestellt wurde, weisen
      andere Untersuchungen ein eher gleichbleibendes
      Unfallrisiko für Radfahrer aus. Bei
      den Untersuchungen, die eine Zunahme des
      Unfallrisikos für Radfahrer ausweisen, fehlt
      hingegen eine ausreichende Differenzierung
      nach Kreisverkehrstyp und Art der Radverkehrsführung."

      Martin

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    3. Was Du zitierst, stammt aus der Literaturrecherche der Studie. Die Studie selbst kommt (bezogen auf perfekt gestaltete Kreisverkehre) zum Ergebnis, dass die Unfallhäufigkeit für Radfahrer 50% höher ist als bei ampelgesteuerten Kreuzungen und 30% höher als bei vorfahrtgeregelten Kreuzungen (siehe Seite 8 in Text und Grafik). Also erwarte ich dass Du zustimmen kannst: "gefährlich für Radfahrer" ist eher Tatsache als Mär.

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    4. Nett. Du unterschlägst nämlich, dass bei der Unfallhäufigkeit kein Wort darüber verloren wird, wie der Radverkehr im Kreisverkehr geführt wird. Das kommt nämlich erst im Abschnitt danach. Leider ohne das extra aufzusplitten.

      Fazit bleibt also: regelkonforme Kreisverkehre, also ohne irgendwelche separate Führung des Radverkehrs, sind sicher.

      Falls dich das Thema tiefer interessiert, es ist ja nicht die einzige Studie, darfst gerne selbst googeln.

      Martin

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  4. In Kornwestheim wird der Rad Weg in den Kreisverkehr reingeführt. Sehr vorbildlich. Es geht also schon, wenn man will.

    Ich schätze bei der Planung war ein Radfahrer dabei..

    Gruß
    Chris

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    1. Wichtig dabei: Es darf im Kreisel nur so viel Platz geben, das ein Radfahrer nicht überholt werden kann. Oder anders gesagt: Radfahrende müssen ziemlich mittig auf der Kreisverkehrsspur fahren. (Übrigens sollten sie beim Rausfahren auch klare Handzeichen geben.)

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  5. Philipp Krstic schreibt:
    Ich habe heute beim lesen des Blogs zum ersten Mal in meinem Leben von der Idee gehört, dass ein Fahrzeug versucht ein anderes in einem Kreisverkehr zu überholen. Das habe ich noch nicht gesehen. Ich bin aber auch erst 25 Jahre alt und war nie sehr viel im Verkehr unterwegs. Ich wäre da auch nicht von selbst drauf gekommen. Passiert das häufiger? Ich finde das irgendwie total schräg.
    Ich habe erst vor etwa 3 Jahren angefangen deutlich mehr Rad zu fahren und habe von Anfang an in Kreisverkehren die ganze Spur genutzt. Und ich nehme an zuvor habe ich das auch so gemacht, auch wenn ich mich nicht erinnern kann. Ich dachte das wäre völlig normal und Konsens.
    Klar gilt Rechtsfahrgebot, aber wenn man ganz außen fährt braucht man doppelt so lang und provoziert den nachfolgenden Verkehr so. Und es fährt doch auch keiner mit ... äääh .... 50km/h (?? Schätzung – habe keinen Fahrradtacho) die Neue Weinsteige möglichst weit rechts herunter. Oder in Stöckach in der Neckarstraße da fährt man ja auch in der Mitte, weil es keinen Sinn macht rechts zu fahren. Das mit dem rechts fahren kann man also auch auf die Spitze treiben.
    Zur hupenden Autofahrerin habe ich zwei Vermutungen:
    1. Sie dachte vielleicht anfangs: "die Radfahrerin fährt extra für mich weit rechts und signalisiert mir so, dass ich sie innen überholen soll... Und jetzt ändert sie ihre Meinung plötzlich und ich soll doch hinter ihr bleiben."
    2. oder sie dachte vielleicht: "Ich habe es eilig und die Radfahrerin will möglichst viel Zeit im Kreisverkehr verbringen."
    3. oder: "Sie fährt weit rechts will abbiegen... Ne, doch nicht."
    Vielleicht war es irgendein anderes Missverständnis. Passiert immer wieder. Oder du hast ihr die Vorfahrt genommen. Oder ihr seid gleichzeitig hinein in den Kreisverkehr gefahren. So kann es am chaotischen Kernerplatz eng werden. Ich war nicht dabei – habe keine Meinung dazu was passiert war. Aber vielleicht kannst du sie jetzt etwas besser verstehen.

    Das wundert mich auch:
    "So weit links kann ich als Radlerin gar nicht radeln, dass ein Autofahrer nicht doch noch links an mir vorbeidrängelt, wie ich kürzlich feststellen musste."
    Ein Auto ist etwa 2 Meter breit. Wenn du weniger als 2 Meter entfernt von der Mitte radelst, radelst du so weit links, dass ein Autofahrer nicht doch noch links an dir vorbeidrängeln kann.

    Am Rande:
    - ich bin hunderte Male durch den Kernerplatz geradelt und auch einige Male als Autofahrer und Fußgänger. Ich habe nicht viel Schlimmes gesehen (auch keine Raser) und fühle mich auf dem Kernerplatz wohl.
    - Und wenn die Radfahrer auf der Fahrbahn fahren, fühle ich mich als Autofahrer und auch als Radfahrer im Kreisverkehr wohl. Das ist aber natürlich bloß gefühlt und individuell.

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    1. Lieber Philipp, meistens passiert ja nichts. Es wäre auch schlimm, wenn die gefährlichen Situationen überwiegen würden gegenüber ereignislosen und problemlosen Radfahrten. Ich fahre auch sehr oft den Kernerplatz, und auf dem habe ich mit meine beiden schlimmsten Gefahrensituationen erlebt mit innen überholenden Autofahrern. Beim ersten Mal bin ich außen herum gefahren (ist schon lange her). Beim zweiten Mal, und das schildere ich hier, bin ich mittig gefahren, aber die Autofahrerin hat trotzdem versucht, innen an mir vorbei zu kommen und mich hupend zu überholen. In diesem Fall also gab es kein Missverständnis. Zum Glück fahren über den Kernerplatz ja nun wirklich nur wenige Autos. Das ist der Grund, warum da nicht noch mehr passiert als ohnehin schon. (Der Kernerplatz gilt bei der Polizei als Unfallschwerpunkt für Radfahrer) Ich radle selber schon so, dass für Autofahrende Klarheit herrscht, und selbstverständlich auch mit genügend Abstand zu parkenden Fahrzeugen und zum Bordstein. Ich beobachte allerdings auch andere Radfahrer/innen, die für mein Gefühl zu weit rechts radeln oder im Kreisverkehr außen herum. Ich habe auch schon miterlebt, wie eine Radlerin im Kreisverkehr von einem ausfahrenden Autofahrer so geschnitten wurde, dass sie bremsen und abspringen musste. Ihr war nicht bewusst, das das am Rand außen herum fahren gefährlich ist. Für die, denen das nicht bewusst ist, habe ich diesen Artikel geschrieben.

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    2. Achso. Ich dachte du fährst auch heute meist außen. Ich hätte folgende Stelle aufmerksamer lesen sollen. Sorry.

      "Radfahrende, die die Wahl haben, sollten unbedingt auf der Fahrbahn durch einen Kreisverkehr fahren, und zwar so in der Mitte der Fahrbahn, dass Autofahrer sie nicht überholen können"

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    3. @ Philipp, doch, das gibt es gar nicht so selten, dass Autos innen überholen. Kreisverkehre - vor allem kleine - müssen viel breiter sein als gerade Straßen, damit Lastwagen herumkommmen, da ihr Anhänger immer weiter innen in der Kurve läuft. Das nutzen manche Autofahrer aus zum Vorbeidrängeln.

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  6. Der Kernerplatz scheint gar kein Kreisverkehr zu sein. Also ist vermeitliches "auf der Kreisbahn weiterfahren" in der Tat "Linksabbiegen ohne Rücksicht auf nachfolgenden Verkehr". Der Ärger der Autofahrerin war berechtigt

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    1. Lieber Anonymus, liebe Anonyma, woher hast du diese Erkenntnis? Der Kernerplatz ist definitiv ein Kreisverkehr, denn der Verkehr wird im Kreis um eine Mitte herum geleitet (und nicht wie eine Kreuzung geregelt), an den Einfahrten stehen Vorfahrt-Achten-Schilder. Vielleicht fährst du mit deinem Fahrrad da mal hin und guckst dir das an. Auch ist deine Einschätzung falsch. Wenn eine Autofahrerin hinter mir ist und ich will links abbiegen, darf sie mich in diesem Moment nicht überholen. (In einem Kreisverkehr muss ich nicht den linken Arm rausstrecken, wenn ich auf der Kreisbahn bleibe.) Die Autofahrerin hat einen Fehler begangen, der mich gefährdet hat, ihr Ärger war nicht berechtigt.

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    2. Es ist kein Kreisverkehr im Sinn der StVO. Daher kommt wohl das Mißverständnis. Es fehlt Zeichen 215 StVO.

      Kernerplatz in 3 Punkten: https://dasfahrradblog.blogspot.de/2017/04/kreisverkehr-oder-kreuzung.html?showComment=1491997642451#c7479201682446478788

      Martin

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  7. Die Beschilderungen die man im vierten Bild des Beitrags sieht, passen nicht zu einem KV, es fehlt das blaue Kreisverkehrssymbol unter dem Vorfahrt achten Zeichen, außerdem fehlen Richtungspfeile an der Mittelinsel und ein Vorfahrtsymbol (301) hat im Kreisverkehr auch nichts verloren.
    Aber vielleicht ist das Bild ja veraltet

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    1. Es ist trotzdem ein Kreisverkehr, wenn auch mit der Besonderheit, dass es eine halbe Außenspur gibt, die es gewissermaßen erlaubt (nachdem man das Stopp-Schild oder das Vorfahrt-Achten-Schild beachtet hat) von einer Einfahrt nach rechts die nächste Ausfahrt wieder rauszuschießen. Falls man als Radler den Fehler macht, auf dieser halben Außenspur lang zu radeln, ist man tot, wenn ein Auto innen entlang fährt. Aber de Facto ist die Spurführung ein Kreis um eine Mittelfläche mit Grün herum, und dies Kreisbahn ist einspurig, wenn auch leider arg breit, sodass Autofahrer/innen innen am Radler vorbeizurdrängeln in Versuchung geraten. Fahr da mal, dann siehst du das.

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    2. Kreisverkehr oder nicht. Das ist zweitrangig. Entscheidend ist, dass dieses Planungsmonster Fehler provoziert. Es soll ja auch Menschen geben, die nicht täglich hier vorbeikommen, sondern zum ersten mal. Und die haben nicht die Zeit, in epischer Breite zu sinnieren, was hier geplant war.

      Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass die Planung und die Genehmigung bei einigen Flaschen Trollinger über die Bühne gegangen ist. Und Sachkenntnis scheint keine Grundvoraussetzung zu sein, um Verkehrsanlagen planen zu dürfen.

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    3. Dem Fazit von Matthias kann ich nur zustimmen. Auf merkwürdige Experimente bei der Verkehrsführung sollte verzichtet werden.

      Die meisten Gemeinderatmitglieder haben von den Details der Verwaltungsvorschriften und der Unfallforschung keine Ahnung. Man kann auch nicht erwarten, dass sie Spezialisten auf jedem Gebiet sind, in dem sie Entscheidungen treffen. Es ist Aufgabe der Verwaltung, die Grenzen und Rahmenbedingungen zu berücksichtigen, wenn Gemeinderäte sich Unfug wünschen. Wenn sich ein Gemeinderat bei einem öffentlichen Gebäude eine Treppe ohne Geländer wünscht, macht man ihm doch auch klar, dass das wegen Sicherheitsvorschriften nicht in Frage kommt. Warum klappt das beim Radverkehr nicht?


      Leider versagt in dieser Hinsicht beim Verkehrswesen Stuttgart kläglich, was man an vielen Beispielen erkennen kann. Das sind leider nicht nur Einzelfälle.

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