Nutzen Sie unseren Parkplatz!

Wie kommt man da hin, zur Kirche, zum Sportplatz, zum Treffen im Biergarten, zur Kultur? Auf fast allen Seiten von viel besuchten Einrichtungen findet man unter "Anfahrt" oder "Anreise" Beschreibungen für den Autoverkehr. 

Die Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln wird in der Regel auch noch dargestellt, zum Teil auch sehr detailliert. Manchmal wird auch der Fußweg zum Ziel noch beschrieben. Aber die Frage, wie man mit dem Fahrrad hinkommt, und ob es am Ziel Fahrradbügel oder gar geschützte Radparkplätze gibt, wird oftmals nicht beantwortet. 

Zum Beispiel:

Das Literaturhaus Stuttgart. Keine Infos für die Anreise mit dem Fahrrad, dafür wird jedes Parkhaus in der Umgegend aufgelistet. Auch die Staatstheater kennen keine Menschen, die mit dem Fahrrad kommen wollen sollten, dafür aber viele Parkhäuser. Zur Liederhalle kommt man ebenfalls nur mit dem Auto (auch mit dem E-Auto) oder der Bahn (und zu Fuß), mit dem eigenen Fahrrad aber nicht. Zur Stiftsmusik Stuttgart in der Stiftskirche kommt man nur öffentlich und zu Fuß oder mit dem Auto. Auch das Lindenmuseum ist nur besorgt, dass mit dem Auto Anfahrende kein Parkhaus finden, Radfahrende bekommen keine Hinweise, etwa, ob es Radbügel gibt. Ins Wizeman kommt man nur, wenn man vorher den Weg ins Navi eingegeben und zum Parkhaus gefahren ist, mit Fahrrädern nicht. Die Schleyer-Halle und Porschearena weisen auf die guten Stadtbahnanbindung hin und bietet dem "Individualverkehr" dann das Verkehrsleitsystem und 6000 Stellplätzen im Parkhaus an, nix Fahrrad. Der Fernsehturm empfängt ebenfalls nur Autofahrende und Bahnfahrende. Dass das Porsche-Museum einen Anfahrtsplan zum Download anbietet, auf dem nur die Bahn- und Autostraßen eingezeichnet sind, wundert einen nicht. 

Frühlingsfest 2024

Aber das Mercedes-Museum kann's, kennt Radfahrende und empfiehlt ihnen eine Route. Sogar Schließfächer zum Aufladen der Pedelec-Akkus gibt es. Ein gutes Beispiel ist auch das Stadtpalais in Stuttgart. Anreise auch per Fahrrad mit detaillierten Informationen dazu. Wer bei Google die Stichworte "Messe Stuttgart Anfahrt Fahrrad" eingibt, findet die Infos für Radfahrende unter dem Titel "Die umweltfreundlichste Anreise." Der VfB empfängt an erster Stelle Autofahrende und an letzter Radfahrende. Auch die die MHP-Arena gibt Informationen zur Anreise mit dem Fahrrad. Auch das Cannstatter Volksfest (und Frühlingsfest) ist mit "dem Pkw, dem Reisebus, den öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem Fahrrad gut zu erreichen", heißt es auf der Internetseite unter Anreise. In der Tat gab es beim vergangenen Frühlingsfest sogar recht viele Radbügel auch auf der Seite der König-Karls-Brücke. 

Die Bäder Stuttgart sind übrigens rigide. Da gibt es nur eine Anfahrt mit Bahn oder Bus. Die Auskunft, ob Radbügel vorhanden sind, gibt es aber halt auch nicht. Dabei sind sie vielfach vorhanden, sogar sehr zahlreich. Beispielsweise am Bad Berg. 

Natürlich kann man das Fahrrad irgendwo anschließen, ein Plätzchen an einem Mast oder Zaun oder Gitter findet sich fast immer. Das ist ja der Vorteil des Radfahrens. Aber es wäre halt nett, wenn die kulturellen Einrichtungen (Sport zähle ich mal dazu) zeigen würden, dass sie auch mit Menschen rechnen, die mit Fahrrädern kommen, also mit allen Menschen.