Am Tagblattturm quert die Hauptradroute 1 die Autoverbindung zwischen Wilhelmsplatz und Steinstraße. Dieser Autoverkehr hat Vorrang. Jetzt ist die Situation noch mal schwieriger geworden.
Immer schon fanden wir den Vorrang des Parkplatzsuchverkehrs vor dem Radverkehr auf der Hauptradroute verkehrt. Jetzt hat die Stadt die Verkehrsführung präzisiert, mit dem Effekt, dass es für uns Radfahrende noch enger und unübersichtlicher geworden ist. Zum einen gibt es eine Streckenführung für das Linksabbiegen Richtung Wilhelsmplatz, was gut ist, denn vorher musste man sich selber überlegen, wie man das legal macht, ohne kurzerhand den Fußgängerüberweg zu benutzen. Weil die Fußgänger:innen jetzt an der Baustelle mehr Platz bekommen haben, was auch gut ist, ist die Rechtsabbiegesituation Richtung Tübinger Straße für Radfahrende jedoch schwieriger, wenn nicht sogar gefährlicher geworden.
Auf der Eberhardstraße rausradeln kann man nur, wenn auf der Querspange Wihelmsplatz-Rotebühlplatz keine Autos von links kommen. Logisch. Wenn die Autofahrenden alle an den Fußgängerfurten Rot bekommen haben, ist das Ganze unproblematisch, dann stehen sie auch an der Ausfahrt aus der Steinstraße (also von den Parkhäusern kommend) und wir radeln locker geradeaus Richtung Tübingerstraße. Haben die Autofahrenden aber Grün und bietet sich für mich trotzdem eine Lücke, dann wird es kritisch.
Wenn ich mich dort befinde, wo auf dem Foto oben der Radfahrer gerade ist, sehe ich die Autos, die von der Steinstraße kommen wegen der Bauzäune erst sehr spät und muss, wenn eines kommt, abrupt bremsen. Und dies tue ich auf der Fahrspur für die Autofahrenden, die in die Steinstraße abbiegen wollen (und gerade Grün haben). Der Autofahrer hinter mir muss ebenfalls bremsen und solange warten, bis aus der Steinstraße kein Auto mehr kommt und ich weiterradeln kann. Das stresst sowohl mich als auch den Menschen im Auto. Ich bin mir auch gar nicht sicher, ob der Autofahrer schnell genug checkt, dass ich anhalten muss und das genau vor seinem Kühler tue. Vorher gab es wegen der Verkehrsinsel der Fußgängerquerung auch für mich einen kleinen Aufstellplatz, auf dem ich den Verkehr aus der Steinstraße abwarten konnte. Den sieht man noch auf der Stuttgartkarte der Stadt (Zweierbild oben). Jetzt fehlt diese Fläche (siehe Zweierbild unten).Das ist jetzt zwar schön fußgängerfreundlich, aber nicht mehr fahrradfreundlich. Eine Vorfahrtsregelung für die Hauptradroute 1 würde das Problem entschärfen. Ohnehin sind sich einige Autofahrende nicht sicher, ob sie wirklich Vorrang vor mir als Radfahrerin haben, bremsen oder halten an. Solche Unsicherheiten schaffen zusätzlich Unsicherheit für uns Radfahrende.
die es können wollen uns nicht.
AntwortenLöschendie uns wollen können es nicht.
karl g. fahr
Ich glaube man wird sich hier weiterhin durchwusterln müssen. Ich finde eigentlich die Konflikte mit den Fussgängern fast schwieriger an der Stelle als mit den Autofahrenden. Die Autos kann man besser einschätzen, die fahren eh mega langsam da drüber. Bei den Fussgängern bin ich mir nie sicher ob sie jetzt auf die Fahrbahn kommen, auf der Fahrbahn plötzlich stehen bleiben, oder noch ein Kind hinterher rennt. Es wäre gut die sich die Fussgänger hier jetzt nur auf den zugewiesenen Bereichen bewegen würden, aber das ist wohl Wunschdenken. Vielleicht einfach ein "Shared-Space" machen ohne Regeln, dann gibt es zumindest keine Regelbrüche mehr :-D
AntwortenLöschenEs ist ja immer so, dass Fußgänger:innen auf der Fahrbahn gehen, wenn wegen einer Baustelle ihre Seite gesperrt ist, sie aber nachher auf dieser Seite weitergehen müssen, so wie an dieser Stelle. Und da die Eberhardstraße eigentlich autofrei ist, betrachten viele Fußgänger:innen sie als Fußgängerzone. Fahren ja nur Fahrräder. In Deutschland haben wir verkehrsrechtlich keinen Shared Space, den können wir hier nicht anlegen. Wenn man das so wie am Gerber machen würden, dann würde es auch bedeuten, dass Autos wieder durchfahren dürften. Das geht also nicht. Und aus der Fahrbahn einen gemeinsamen Geh- und Radweg machen, lässt unser Gesetz auch nicht zu. Man müsste die Fußgänger:innen per abgetrenntem Bereich an der Baustelle entlang führen, wie man das eigentlich an jeder Baustelle machen müsste.
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