23. März 2017

Schauen beim Fahren!


In Rotenburg an der Wümme hat es vorgestern einen furchtbaren Rad-Unfall mit zwei Jugendlichen gegeben. 

Wieder war ein Lastwagen beteiligt. Eine 16-Jährige starb dabei, ihr Bruder wurde verletzt. Zum Glück fahren in Stuttgart wenige Lastwagen. Sonst würden bei uns solche Unfälle auch häufig vorkommen.

Die Geschwister radelten am frühen morgen zur Schule. Sie fuhren auf dem Radweg parallel zur Bremer Straße, der durch einen Grünstreifen und etwas Gebüsch von der Fahrbahn getrennt ist und rollten dann auf den roten Radstreifen, der ohne weitere Ampelanlage über die querende Otto-von-Guericke-Straße führt. Ein 28-Jähriger LkW-Fahrer bog ab und sah wegen der tiefstehenden Sonne, sagt er, die beiden Jugendlichen nicht. An dieser Stelle kommt es immer wieder zu schweren Unfällen, schreibt die kreiszeitung.
Man hat bereits den Einmündiungstrichter verengt und Warnschilder angebracht. Das Foto der Zeitung zeigt, dass der Radweg viel zu weit entfernt von der Straße quert, man sieht ihn auf dem Foto nicht, man sieht ganz viel Grün an der Ecke.

Und wie üblich ist die Berichterstattung angesichts dieses furchtbaren Unfalls ratlos. Da ist von "tragischem Unfall" die Rede, was andeutet, als habe hier niemand wirklich Schuld, und das ganze sei irgendwie unausweichlich. Und wieder einmal hat der Lastwagenfahrer die Radfahrenden "übersehen", womit wieder verschwiegen wird, dass er ihnen nicht nur die Vorfahrt genommen, sondern die junge Frau dabei auch noch getötet hat.

Aufpassen - verdammt noch mal! 

Eigentlich sollte man annehmen, dass Berufskraftfahrer wissen, dass es beim Einbiegen über eine Radfuhrt eines Radwegs hinweg, den er von seinem Führerstand neben der Straße ja auch gut sehen kann (auch die Radfahrer darauf!), grundsätzlich sein kann, dass Radfahrende kommen. Eigentlich sollten sie wissen, wie gefährlich ihr Abbiegemanöver für Radfahrende ist. Und wenn die Sonne tief steht, dann muss man halt langsam tun.

Andererseits denke ich verzweifelt, man muss auch mit den Jugendlichen ununterbrochen die Gefahren dieser Stellen üben, wo Radwege die Querstraße kreuzen. Die meisten schweren Unfälle mit Autos ereignen sich dort, an solchen Ecken, wo Radler geradeaus und Autos abbiegen wollen. Da ist der Blick nach links, der einem sagt, ob ein Laster oder ein anderes Auto gerade herankommt und abbiegen will, lebensrettend.

Sichere Kreuzungen bauen - wirklich und ernsthaft! 

Und drittens sollte man denken, dass eine Stadt so einen Gefahrenpunkt nach den ersten beiden Unfällen rigoros so umgestaltet, dass hier kein weiterer Mensch ohne Blech um sich herum zu Schaden kommt. Spätenstens jetzt gehört diese Einbiegung für Autos komplett (auch baulich) gesperrt. Die müssen dann halt von woanders in die Stadt hinein fahren, hier aber nicht mehr. Das Leben von Schulkindern geht vor.

Oder man baut die Radwegführung so, dass Radfahrende von Autofahrern gesehen werden, und dass Radfahrende - auch Jugendliche, die weniger vorausschauend radeln - zugleich die Lastwagen sehen, die abbiegen wollen. Genau deshalb mahnen Fachleute immer wieder - vergeblich wie es scheint - sichere Kreuzungen an, wo alle Verkehrsteilnehmer einander gut sehen können.



22 Kommentare:

  1. Danke für diesen Beitrag. Ich kann in allen Punkten zustimmen.

    Was ich bei solchen Unfällen mit Berufskraftfahrern auch immer schlimm finde, ist die Tatsache, dass die Fahrer es ja wirklich wissen müssten und dass die Konsequenzen ein Witz sind.

    In Berlin fährt ein Berufskraftfahrer einen Menschen tot, weil er eine Ampel ignoriert hat, die seit 4 Sekunden rot war. Ergebnis: Geldstrafe, Führerschein darf er behalten, denn den braucht er ja als Berufskraftfahrer. Noch nicht mal ein Fahrverbot gab es.
    Genauso bei den vielen Abbiegeunfällen: Geldstrafe, aber weiterfahren muss der arme Mensch ja.
    Vielleicht kann man einwenden, dass er was daraus gelernt hat und in Zukunft besser aufpassen wird.
    Aber wäre es nicht ein viel deutlicheres Signal, wenn jemand, der einen Menschen totfährt, seinen Führerschein abgeben muss? Zumindest eine Zeitlang? Vielleicht würden ja die anderen Berufskraftfahrer anders nachdenken, bevor sie abbiegen, wenn sie dadurch ihren Führerschein und ihren Job verlieren würden.

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    1. Ich vermute, das wird sich ändern. Bislang waren wir eine Gesellschaft, die die Todesopfer im Straßenverkehr als Schicksal hinnimmt und dabei dem Auto immer noch großen Vorrang einräumt. Aber diese Auffassung ändert sich immer mehr. Ich habe mal gehört, ohne dass ich das jetzt verifizieren kann, dass in Norwegen jeder Autofahrer eine Mitschuld trägt, der einen Unfall mit einem Radfahrer hat, egal, ob er oder der Radler ihn verursacht hat. Das hat zu einem drastischen Rückgang von Radunfällen geführt. Vermutlich ist was dran, an deinem Gedanken, dass die Drohung mit Führerscheinenzug zu mehr Wachsamkeit führen könnte, zumindest nach einer gewissen Zeit und den ersten drastischen Gerichtsurteilen. Andererseits ist aber auch die Stadt gefragt, sichere Wege für Radfahrende und Fußgänger zu schaffen und den Autoverkehr zu zügeln. Und es sind die Bürger einer jeden Stadt gefragt, dies von der Verwaltung und den Gemeinderäten zu fordern.

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    2. Liebe Christine,

      du musst dich nicht auf Norwegen beziehen.

      "Betriebsgefahr - verschuldensunabhängige Gefährdungshaftung


      Wird eine Kraftfahrzeug im öffentlichen Straßenverkehr bestimmungsgemäß benutzt, dann geht von ihm allein auf Grund dieser Tatsache des Betreibens eine sog. abstrakte Gefahr für alle anderen Verkehrsteilnehmer aus, auch ohne dass ein irgendwie verkehrswidriges Verhalten des Fahrzeugführers oder des Fahrzeughalters vorliegt.

      Diese abstrakte Gefährlichkeit wird unter dem Begriff der Betriebsgefahr verstanden und führt zu der im Straßenverkehrsgesetz geregelten verschuldensunabhängigen Gefährdungshaftung des Halters für diejenigen Personen- und Sachschäden, die bei dem Betrieb des Kfz entstehen.

      Die Haftung gegenüber nichtmotorisierten Verkehrsteilnehmern aus der Betriebsgefahr entfällt nur, wenn der Unfall durch höhere Gewalt verursacht wurde; gegenüber anderen Kfz entfällt die Gefährdungshaftung nur dann, wenn der Halter beweisen kann, dass das Unfallereignis für ihn unabwendbar war.

      Allerdings wird vielfach von einer Haftungsquote für die Betriebsgefahr dann abgesehen, wenn der Verkehrsverstoß des gegnerischen Fahrzeugführers besonders grob war." (www.verkehrslexikon.de)

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  2. In Stuttgart fahren wenig Lastwagen? Muss ein anderes Stuttgart sein als das, in dem ich unterwegs bin. Eins ohne Baustellen und Lieferverkehr in den Fußgängerzonen.

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    1. Grins. Ja, mir hat noch jemand gesagt, dass er nicht findet, dass in Stuttgart wenig Lastwagen unterwegs seien. Mein Eindruck ist, dass es vegleichsweise wenige sind. Aber es sind natürlich auch viele auf den inneren Stadtautobahnen, wo aber wiederum Radler nicht unterwegs sind. Das größte Risiko für oben beschriebene Unfälle haben wir in Stuttgart entlang der Heilbronnerstraße, Pragsattel bis Friedrichswahl, wo es tatsächlich auch immer wieder zu solchen Abbiegeunfällen kommt.

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    2. Da vergisst du die Baustelle Rathaustiefgarage, oder die in der Eberthardstraße gegenüber vom Kaufhof, oder die vielen S21-Baustellen wie in der Ulmer Straße oder die Nordbahnhofstraße, die am Stadtmuseum, zu der noch die anderen Baustellen in der Urbanstraße kommen,und und und. Laster sind hier überall unterwegs, und nicht nur auf den Hauptverkehrsstraßen (sind übrigens keine Autobahnen).

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    3. Ich glaube, die zentrale Frage ist hier nicht, wo überall in Stuttgart Lastwagen fahren, sondern ob sie beim Abbiegen sozusagen zwangsläufig Radfahrende gefährden, weil sie ihre Wege kreuzen. Es gibt in Stuttgart ohne Zweifel gefährliche Einbiegungen über Radrouten und Radwege hinweg. Aber der Fall Rotenburg ist für mich deshalb bemerkenswert, weil das eine Radübergang ohne gute Sichtbeziehung und ohne Ampel ist, auf dem Schülerinnen und Schüler radeln und wo es wiederholt schwere Unfälle gegeben hat. Auch wir haben einige Schulwege, die ähnlich organisiert sind, Schülerinnen werden fern von der Fahrbahn auf Gehwegen oder Radwegen geleitet, die dann von Abbiegern überschnitten werden. Unfälle mit PkW sind schwer genug, aber wenn in diese Straßen (meist Wohnstraßen) regulär Lastwagen abbiegen würden, dann hätten wir es ebenfalls mit solch fürchterlichen Unfallverläufen zu tun.

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    4. Zum Beispiel die Heilbronnerstraße zwischen Hausnummer 86 und 88 ist ein gemeinsamer Geh- und Radweg. Da parken ständig Wäsche-LKW vom Hotel drauf und morgens immer die Taxen. Das ganze ist ein Schulweg und dreimal darf man raten ... es passiert nichts.

      Keine Polizei, kein Ordnungsamt. Langsam kommen mir die Zweifel ob die Stadt den Mut aufbringt ihrer Aufgabe nachzukommen dort für einen sicheren Verkehr zu sorgen und nicht nur dort. Es gibt dort auch eine Tiefgaragenausfahrt die im Bezirsbeirat schon einen Antrag auf Entschärfung bekam. Was hat man gemacht? Zwei Spiegel an die Wand gehängt und alles war gut.

      Vor einem Jahr gab es dort einen Unfall wo ein Auto von der Heilbronnerstraße in die Tiefgarage einbiegen die Vorfahrt einem Radfahrer nahm der darauf hin über die Moterhaube flog und sich schwere Verletzungen zuzog. Die beiden Spiegel hätten da auch nicht geholfen. Aber eine ordentliche Bodenmarkierung vielleicht schon wie es auch an dem diesem Unfallort eine gab. Und vielleicht bekommt man von seiner Umwelt in schnallgedämmten Autos zu wenig mit. Aber bitteschön Entscheidungsträger in Stadt, Land und Bund traut sich denn hier endlich mal ans Gesetz. Wenn ein Radfahrer verletzt wird ist der Lappen für fünf Jahre weg und bei Tod ist er für immer weg. Da werden die lieben Autofahrer aber ganz umsichtig um die Kurve fahren, auch ohne Bodenmarkierung und das tun was sie ohne solchen Strafen auch immer tun sollten.

      Es ist nicht hinnehmbar das §1 der StVO jeden Tag mit Autoreifen getreten wird. Sollen sich doch die Karren jeden Tag gegenseitig ärgern aber lass mich als Radfahrer damit in Ruhe. Jetzt ist es doch so das ich als Radfahrer für den Egoistischen Autofahrer der nichts gehört und nichts gesehen haben will auch mitdenken muss. Nicht das ich das nicht könnte, aber wer das nicht selber kann sollte ein solches Gefährt auch nicht fahren dürfen.

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  3. Ein weiteres Problem ist aber auch, dass die Autos es oft nicht einmal merken, wenn sie jemand die Vorfahrt genommen haben. Hätte ich eine ordentliche Hupe am Rad, würde der Unachtsame jedenfalls einen ordentlichen Schreck bekommen und daraus etwas lernen. Die Klingel hört keiner im Auto/Bus/LKW. Mir ist am WE bei einem Berlin-Besuch mehrfach auf dem Fahrrad an nicht sonderlich übersichtlichen Stellen die Vorfahrt genommen worden und einmal wollte mich sogar ein Bus beim Abbiegen unter die Räder nehmen.

    Es war wohl ein Fehler von mir, auf Radwegen unterwegs gewesen zu sein.

    Ich muss aber auch zugeben, dass ich schon abgebogen bin, ohne vernünftig einen Schulterblick zu machen und mir danach auch Vorwürfe gemacht habe. Es erscheint mir, dass langsames und vorsichtiges Fahren in unübersichtlichen Situationen als Schwäche von vielen Verkehrsteilnehmern gesehen wird.

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  4. Wie kann eigentlich so eine Aussage bzgl. Sonnenstand überhaupt in eine Pressemitteilung gelangen? Den Unsinn dieser Aussage muss doch die Polizei vor Ort schon als Unsinn erkennen, spätestens jedoch, wenn man Unfallzeitpunkt, Unfallort und die Sonnenstände auf der Nordhalbkugel in Bezug bringt. Es sei denn, in Norddeutschland steht die Sonne um 7:30 Uhr im Nordwesten. Dann nehme ich alles zurück und behaupte das Gegenteil. Dieses ständige Streuen von Schutzbehauptungen anstelle der eigentlichen Ursachen (nicht angepasste Geschwindigkeit, mangelnde Sorgfalt usw.) ist absolut kontraproduktiv, wenn man die Stimmung auf unseren Straßen wirklich zum Positiven ändern will.

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    1. DAs habe ich mich auch gefragt, habe es aber nicht so genau nachgeprüft wie du. Danke schön. Und letztlich ist Blendung durch Sonne keine echte Entschuldigung. Wenn man nichts sieht, muss man halt langsam tun, bis man sieht, wo man hinfährt, vor allem beim Abbiegen.

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  5. Diese Unfälle können ganz leicht minimiert werden. Die zuständigen Behörden müssen einfach nur die Verwaltungsvorschrift zur StVO befolgen. Zitat:

    "c)

    die Linienführung im Streckenverlauf und die Radwegeführung an Kreuzungen und Einmündungen auch für den Ortsfremden eindeutig erkennbar, im Verlauf stetig und insbesondere an Kreuzungen, Einmündungen und verkehrsreichen Grundstückszufahrten sicher gestaltet sind.

     

    Das Abbiegen an Kreuzungen und Einmündungen sowie das Einfahren an verkehrsreichen Grundstückszufahrten ist mit Gefahren verbunden. Auf eine ausreichende Sicht zwischen dem Kraftfahrzeugverkehr und dem Radverkehr ist deshalb besonders zu achten. So ist es notwendig, den Radverkehr bereits rechtzeitig vor der Kreuzung oder Einmündung im Sicht feld des Kraftfahrzeugverkehrs zu führen und die Radwegeführung an der Kreuzung oder Einmündung darauf abzustimmen. Zur Radwegeführung vgl. zu § 9 Abs. 2 und 3; Rn. 3 ff."

    Ergänzend hierzu vielleicht noch die ERA 2010.

    Die Verantwortlichen sind in den Behörden zu suchen, die solche Wege planen und anordnen. Und in den Gremien, die diesen Unfug beschließen und Gelder hierfür bereitstellen. Unsere Volksvertreter in den kommunalen Parlamenten und unsere hoch bezahlen Amtsschimmel.

    Eng wird es dann am Ende der Nahrungskette. Sollen Doch die Verkehrsteilnehmer die Suppe auslöffeln, die diese Schreibtischtäter ihnen einbrocken.Das Resultat sind dann solche Nachrichten.

    Natürlich können Strafen verschärft werden. Damit ändere ich aber nichts an den Ursachen. Strafen schrecken vielleicht ab, aber nur diejenigen, die mit Vorsatz handeln.  Unfälle lassen sich so leider nicht vermeiden.

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  6. Mein Beileid an die Angehörigen, niemand möchte sein Kind zu Grabe tragen müssen.

    Die Kreuzung sollte dringend überarbeitet werden, leider gibt es in der Region sehr viele unnötig gefähliche Wegführungen für Fahrräder.

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    1. Und der arme Bruder, der dabei war, der neben ihr radelte ... Die Eltern, die sich jetzt ununterbrochen sagen: "Hätten wir doch nie ..." Die Familie, die sich fragt: Und wenn sie eine Minute früher aufgebrochen wären ... Oder verschlafen hätten ... Und der sehr junge LkW-Fahrer, der sein Leben lang damit zu tun haben wird, dass er eine junge Frau totgefahren hat, weil er einen Moment nicht hundertpro aufmerksam war. Immer wieder sieht er das Geschehen, immer wieder spielt er es durch und fragt sich: "Warum habe ich nicht ...?" Ein kleiner Fehler mit Riesenfolgen, der für viele Menschen zur persönlichen Tragödie geworden ist, die sie ihr Leben lang begleitet. Wir müssen unseren Autoverkehr wirklich dringend sicherer machen, auch für Autofahrer, die den Überblick verlieren oder nicht gewonnen haben. Manchmal denke ich, wenn es ein Autofahrer so ein kleines bisschen drauf anlegt, mich als Radlerin abzudrängen, ob er sich klar macht, was das für ihn bedeutet, wenn wer mich verletzt oder tötet. Unsere Hetze beim Fahren. Dabei ist ein Toter nicht die zwei Minuten wert, die wir gewinnen, wenn wir eine rote Ampel noch im letzten Moment überfahren.

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    2. Und die Gemeinderatsmitglieder, die bei der Entscheidung, für was sie der Stadtverwaltung genehmigen, Geld auszugeben, anderes für wichtiger gehalten haben, als die Radwege im Kreuzungsbereich den Verwaltungsvorschriften incl. ERA2010 entsprechend übersichtlich zu gestalten.

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  7. Das ist doch Quatsch bzw. eine Notlüge des "geblendeten Fahrers": dem Sonnenstand [21.03.17@7:30] nach wäre eine Blendung durch die tiefstehenden Sonne von Osten durchaus möglich, jedoch sollte dies den Fahrer beim Einbiegen nach Süden nicht wirklich beeinflussen.

    Zudem ist der offizielle Polizeibericht auch faktisch korrekt, was die Boulevard-Presse daraus macht und wer dies übernimmt ist ja was anderes :)
    ==>"Rotenburg (ots) - 16-jährige Radfahrerin verstirbt nach Verkehrsunfall

    Rotenburg. Nach einem schweren Verkehrsunfall im Einmündungsbereich Bremer Straße/Otto-von-Guericke-Straße ist am frühen Dienstagmorgen eine 16-jährige Radfahrerin ums Leben gekommen. Die junge Frau befuhr gegen 7.30 Uhr gemeinsam mit ihrem 19-jährigen Bruder den Radweg an der Bremer Straße in Richtung Innenstadt. Ein 28-jähriger Kraftfahrer, der mit seinem Lkw mit Anhänger aus der Otto-von-Guericke-Straße nach rechts auf die Bremer Straße abiegen wollte, übersah die beiden Radfahrer und erfasste sie frontal. Der 19-jährige Mann wurde von seinem Rad geschleudert und erlitt leichte Verletzungen. Seine 16-jährige Schwester geriet unter das Fahrzeug und zog sich dabei schwerste Verletzungen zu. Sie wurde in das Rotenburger Diakonieklinikum eingeliefert, wo sie wenig später verstarb. Der Einmündungsbereich musste für mehrere Stunden zur computergestützten Unfallaufnahme gesperrt werden.

    Rückfragen bitte an: Polizeiinspektion Rotenburg
    "

    http://www.presseportal.de/blaulicht/pm/59459/3590941

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  8. Mal wieder hat ein "sicherer Radweg" Opfer gefordert. Potentiell unfallverursachende Fehler beim Abbiegen kommen viel häufiger vor als Fehler beim Überholen, die immer als Grund für den Bau von Radwegen genannt werden. Beim größten Teil dieser Fehler verhindert aber dann ein aufmerksamer Radfahrer das es zum Unfall kommt. Nur wenn der Radfahrer auch einen schlechten Tag hat kommt es dann zum Unfall. Das reicht aber nicht aus. Mit der Folge, das fahrbahnbegleitende Radwege nicht dazu geeignet sind, die Sicherheit von Radfahrenden zu erhöhen. Das ist der Unfallforschung aber schon seit über 20 Jahren bekannt.

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  9. Zum Thema Übersehen empfehle ich.

    http://leezerize.de/wordpress/2016/12/20/bleibt-mir-fern-mit-aufmerksamkeit-und-ruecksichtnahme/

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    1. Der Artikel gibt ganz gut auch meine Überzeugung wieder. Ordentlich geplante und gebaute Infrastruktur provoziert keine Unfälle. Und zu baulich getrennten Radwegen gibt es faktisch keine Alternative, die allen Radfahrern gerecht wird.

      Vehicular cycling (auch in der "Spielart" Vorrangstreifen) ist beispielsweise für die familienausflugs-radelnde Familie mit 8-jährigen Kindern verboten. OK, man könnte sich trennen, passt aber nicht gut zum Konzept "Familienausflug". (Ich hoffe, das kommt nicht zynisch rüber in diesem speziellen Blog-Eintrag)

      Auf vehicular cycling bin ich heute nicht gut zu sprechen: Unfall, weil mir eine Autofahrerin die Vorfahrt genommen hat. Sie hat mich sogar gesehen, ist trotzdem gefahren, wollte mir zuvorkommend einigermaßen seitlichen Abstand halten ("natürlich" nicht die vorgeschriebenen 150 cm ...) und bemerkte dann, dass sie Gegenverkehr ausweichen muss. Ich war auf der nach rechts abknickenden Vorfahrtstraße und hatte bei Vollbremsung keine Chance, die Kurve gleichzeitig auch noch enger zu nehmen. An der Kreuzung warten und mich vorbeilassen, das hat sie offensichtlich als übertriebene Rücksichtnahme eingeschätzt.

      (Auch in dem Umnfeld übrigens wieder planerisches Debakel. Fehlende Beschilderung, keine Radfahrampel, unklares Ende/Anfang vom linksseitigen Radweg kombiniert mit Bushaltestelle und Parkplatzzufahrt, Zwang, 2x die Straße zu queren, wenn man sich an die Regeln halten will. Das volle Programm...)

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    2. Gehts dir gut, Holger? Wo genau war der Unfall?

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  10. Genau die selbe Szene neulich auf der Kornwestheim-Umgehung in Richtung Stammheim...

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  11. ach und wöchentlich entlang der Föhrichstr. in Feuerbach. Hier ist der Radweg gefährlicher als eine Blindfahrt über den Pragsattel

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