30. Dezember 2023

90 Prozent der Leute wollen keine Parkplätze vor der Haustür

Oberbillwerder ist ein Stadtteil von Hamburg-Bergedorf, der noch nicht existiert. Er ist aber bereits geplant. Das ist so ähnlich wie unser Rosensteinquartier, das dort entstehen soll, wo heute noch die Eisenbahngleise liegen. Auch in Stuttgart wird es autoarm geplant. 

Oberbillwerder in Hamburg wurde von einer Bürgerbeteiligung begleitet und ist vielen Hamburger:innen auch bekannt. Forsa hat kürzlich eine ausführliche und repräsentative Umfrage unter 1.003 Hamburger:innen gemacht. Das für uns interessanteste Ergebnis: Eine überwältigende Mehrheit wünscht sich lieber viel Grün vor der Haustür, kaum jemand will Parkplätze am Haus. 

75 Prozent der Befragten wünschen sich am meisten Natur und Grün unmittelbar vor der Haustür, 18 Prozent wollen Geschäfte und Restaurants und nur 10 Prozent wünschen sich vordringlich Parkplätze. Bei den Leuten, die kein Auto besitzen waren es nur 2 Prozent, bei denen, die eines haben auch nur 12 Prozent. 

Am wichtigsten (84 %) ist den Leuten eine gute Infrastruktur in ihrer Wohnumgebung, womit Gastronomie, Läden und Ärzte gemeint sind, gefolgt von einer guten Anbindung an den ÖPNV (82 %). An dritter Stelle steht die Nähe zur Natur (76%) und annehmbare Mieten und Wohnungskosten (73%) und schließlich eine gute Nachbarschaft (63 %).  Die Ergebnisse zeigen, dass Planungen für autoarme Stadtteile mit Mobility Hubs (Parkhäuser für Carsharing, Fahrradabstellplätze und private Parkplätze) richtig sind. 

9 Kommentare:

  1. Autowüsten sind eben nicht beliebt, weder vor Geschäften noch vor der eigenen Wohnung

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  2. Die begehrten Wohnungen sind eben nicht "verkehrsgünstig gelegen", sondern "in ruhiger Lage".

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    1. Wobei gerade die "ruhige Lage" viele Stellplätze vor den Haustüren entlang der ganzen Straße produziert, so wie wir bisher unsere Städte organisiert haben.

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  3. wie bekommt man die KFZ, die im öffentlichen Straßenraum entlang der Fahrbahnränder geparkt werden, weg? Durch Bepreisung aller dieser KFZ-Abstellplätze oder in naher Zukunft dadurch, dass die Zulassung eines KFZ an den Nachweis eines Stellplatzes gekoppelt wird? (Geschäftsmodelle von Mietwagenfirmen, wie "Carl & Carla", die auf solchen kostenlosen Stellplätzen beruhen, wären dann obsolet).

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    1. Zunächst einmal könnten mindestens ein Drittel Garagen nützen. Bei Frost merkt man immer, wie viele Autos von der Straße in Garagen verschwinden, weil die Besitzer:innen nicht kratzen wollen. Eine deutlich höhere Bepreisung würde sicher auch helfen, damit die Leute die Fahrräder aus ihren Garagen holen und die Autos wieder reinstellen. Für die Fahrräder könnte man dann Radbügel am Straßenrand aufstellen. Aber für all das haben wir in Stuttgart keine Mehrheit im Gemeinderat, und im Bund, schätze ich, auch nicht.

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  4. Hallo, man braucht Straßen. Aber braucht es straßenbegleitendes Parken? Ist eigentlich für den flüssigen Verkehr nicht nötig. Grüße Korbinian

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    1. Die meisten Privatautos stehen 23 Stunden am Tag irgendwo herum. Meistens an Straßenrändern. Und jedes Auto braucht im Prinzip drei Parkplätze, einen am Wohnort, einen beim Supermarkt und einen am Arbeitsplatz. Unsere Autos brauchen vor allem Platz zum Herumstehen.

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  5. Hallo, noch ein zweites Mal.
    Führen eigentlich Dooring-freie Straßen zu mehr oder weniger Unfällen?
    // Einen guten Rutsch - Darf man das noch wünschen?

    Korbinian

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    1. Die Frage kann nicht ernst gemeint sein. Rutsch nicht aus auf deinem Fahrrad!
      (Dooringunfälle sind häufiger als man denkt. Wenn Autofahrende die Türen nicht in die Fahrbereiche von Radfahrenden aufmachen können, gibt es diese Unfälle nicht mehr.)

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