4. Dezember 2024

Radeln verboten - Gehweg an de Planie

Der Gehweg zwischen den Ampeln am Institut für Auslandsbeziehungen am Charlottenplatz und dem Karlksplatz ist nicht für den Radverkehr freigegeben. 

Das kümmert etliche Radfahrende nicht. Auch weil sie, wie die meisten Menschen, die auf ihnen vertauten Wegen unterwegs sind (egal ob im Auto, zu Fuß oder auf dem Fahrrad) gar nicht auf die Verkehrszeichen achten. Aber, ein Gehweg, an dem kein Verkehrszeichen steht, ist für den Radverkehr verboten. Steht aber sogar schon das Schild mit dem Fußgängerzeichen dort, so wie hier, dann bekräftigt das diese Regel noch einmal nachdrücklich. Auf Gehwegen radeln dürfen wir nur, wenn unter dem Fußgängerzeichen das weiße Schild mit "Rad frei" hängt. Ohnehin müssen wir auf all diesen Gehwegen, die für uns erlaubt sind, immer Schrittgeschwindigkeit fahren, also sehr, sehr, sehr langsam. Und Fußgänger:innen wegklingeln, geht gar nicht, die haben absoluten Vorrang. Würde ich Schrittgeschwindigkeit radeln, dürfte ich ja ohnehin nicht oder nur ein oder zwei Stundenkilometer schneller als sie sein, kann also kaum überholen. 

Das wird nie und von niemandem eingehalten (nicht einmal von der Fahrradstaffel der Polizei). Hier aber, entlang des Auslandsinstituts zwischen Karlsplatz und Charlottenplatz, ist das Radfahren ausdrücklich verboten. Wer von der Ecke Karlsplatz zum Charlottenplatz radeln will (auf der Karte unten hellblaue Linie), muss ab hier die Fahrbahn nehmen und kann vorn an der Ampel dann legal auf den Gehweg fahren. 

Wenn ich das nicht machen will, und wenn ich auf dem Gehweg nicht radeln darf, wie soll ich dann fahren? Auch wenn es ein kleiner Umweg ist, ist es eigentlich ganz einfach und kostet vielleicht eine Minute mehr Zeit. Man radelt die Dorotheenstaße entlang (dunkelblaue Linien). Das kann man über die Münzgasse tun oder aber über den Karlsplatz, dessen östlicher Gehweg als gemeinsamer Geh-/Radweg ausgeschildert sind. In Gegenrichtung kann man ebenfalls über die Dorotheenstraße fahren. 

In umgekehrter Richtung - Charlottenplatz Richtung Karlsplatz - ist das für mich persönlich ebenfalls eindeutig, ich muss aber ziemlich grübeln. Denn hier steht kein Fußgänger-Schild (also kein Schild, somit ist das Ganze ein nicht freigegebener Gehweg), der hinter der Ecke beginnt. Die Radfreigabe entlang der Holzstraße gilt also nicht mehr.  Man könnte aber auch denken, der ganze Bereich an der Ecke mit den vielen Ampeln und den wechselnden Schildern bedeutet, dass man in jede Richtung weiterradeln darf. 

Auch wenn einige das anders sehen, finde ich persönlich es nicht so wichtig, dass dieser Gehweg für den Radverkehr freigegeben wird. Allerdings stehen vor dem Weltladen Radbügel, und dass man Radbügel schiebend ansteuern soll, finde ich wiederum unfair den Radfahrenden gegenüber. Ich bin ein Fan davon, dass Fußgänger:innen auch Bereiche für sich haben müssen. Andererseits wird gerade dieser Gehwegabschnitt so viel mit Fahrrädern befahren, dass man entweder mal ernsthaft kontrollieren oder aber diesen Abschnitt freigeben sollte. Fußgänger:innen wundern sich nicht, dass hier Leute Rad fahren, ich habe keine Konflikte gesehen, der Gehweg ist breit. Und man könnte sich auch fragen, ob ein derartig von Stickern zugeklebtes Fußgängerschild noch erkannt werden muss. 

Für Verkehrszeichen gilt der Sichtbarkeitsgrundsatz. Es muss so aufgestellt sein, dass es beiläufig erkennbar ist, was bei den zu weit oben hängenden Verkehrszeichen für Fußgänger:innen und Radfahrende grundsätzlich sowieso nicht gegeben ist. Denn Menschen zu Fuß und auf Fahrrädern gucken vor sich schräg runter auf den Boden, anders als Autofahrende, sie sitzen und leichter nach oben gucken können und es auch tun. Deshalb sehen Menschen zu Fuß meistens auch die Radwegzeichen nicht. Aber davon mal abgesehen. Natürlich wissen wir, was auf diesem runden blauen Verkehrszeichen darauf ist. Mit einem Radwegzeichen können wir es nicht verwechseln. Aber viel fehlt nicht mehr bis zur Unkenntlichkeit. Und wie beiläufig hier noch zwischen Rad- von Gehweg-Zeichen unterscheiden werden kann, möchte ich nicht abschließend bewerten. 

12 Kommentare:

  1. Nicht ohne Grund werden Fahrradampeln weiter unten platziert ...

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  2. "Denn Menschen zu Fuß und auf Fahrrädern gucken vor sich schräg runter auf den Boden,"
    Also wer das macht, ist todgeweiht. Ich mache es anders, deshalb habe ich bis heute überlebt. Es macht dann auch viel mehr Spaß.
    Thomas

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  3. Ach komm, Thomas! Du weißt genau, was ich meine. Verkehrzeichen hängen für die natürlich Blickrichtung von Radfahrenden zu hoch. Vor allem aber sehen Fußgänger praktisch gar keine Verkehrszeichen. Sie sind oft bass erstaunt, wenn ich hoch zu dem Schild zeige, unter dem sie gerade durchgegangen sind. Sie haben auf den Boden geschaut.

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    1. Liebe Christine,
      danke für deine freundliche Antwort.
      Beim ersten Punkt bleibe ich dabei, dass die Erkennbarkeit von Verkehrszeichen für mich als Radfahrer grundsätzlich überhaupt kein Problem darstellt. Vielleicht auch deswegen, weil ich vorausschauend fahre und sie früh ins Blickfeld bekomme. Täte ich dies nicht, wäre es natürlich zu spät, wenn ich direkt davorstehe.
      Bei den Fußgängern gebe ich dir Recht, viele scheinen überhaupt keine Verkehrszeichen zu sehen. Ich vermute aber nicht die Blickrichtung als Ursache. Außer bei Smombies.
      Thomas

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    2. Hallo Thomas, bei Tageslicht gebe ich dir Recht, mit wenig Einschränkungen.
      Einschränkungen, weil ich Verkehrszeichen die aus irgendeinem Grund sehr hoch hängen, also deutlich höher als die normalen Schilder für den fließenden Verkehr.
      Bei Dunkelheit sieht das anders aus, Radscheinwerfer leuchten nur nach unten, Alle normalhohen Kennzeichen hängen zu hoch um sie bei Dunkelheit zu erkennen, entweder es gibt allgemeine Straßenbeleuchtung die die Zeichen erkennbar macht oder man müsste wissen, dass die da stehen.
      Fußgänger fühlen sich zum Teil nicht als Verkehrsteilnehmer. d.h die achten auf gar keine Zeichen. Da Fußgänger auf Fußwegen so gut wie keinem Resritktionen unterworfen sind, ist das sogar einigermaßen nachvollziehbar.

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  4. Aus gegebenem Anlass das, was hier links oben im Blog steh:

    Liebe Kommentator:innen
    Das Blog wird von mir moderiert. Ab zwei Tagen nach Erscheinen, gebe ich Kommentare händisch frei, um mich vor Spams zu schützen. Ich mag kritische Diskussionen, aber ich mag keinen gehässigen oder herabwürdigenden Ton gegen Personen. Troll-Beiträge lösche ich.

    Also: Freundlich und sachlich und logisch diskutieren, nicht herumschimpfen, schon gar nicht anonym.

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    1. Nochmal die Frage, warum wurde der folgende Kommentar gelöscht?
      Ist er in irgendeiner Form beleidigend?

      "Gucken vor sich schräg runter"? Wer nicht in der Lage ist, nach vorn zu schauen und ein Verkehrszeichen zu erkennen, sollte ernsthaft darüber nachdenken, ob eine Eignung für das Radfahren vorliegt.
      Natürlich müssen die Straßenverkehrsbehörden dafür Sorge tragen, dass die Schilder erkennbar bleiben und diese von unsäglicher Bekleberei oder Beschmierei befreien und verbogene oder vom Sonnenlicht ausgeblichene Schilder austauschen.

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  5. ich hab dazu nur zu sagen, dass ich als radfahrer von der richard-von-weizaecker-planie kommend kurz in den auto-modus wechsel, damit ich nur eine statt bis zu 5 ampeln habe :D

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    1. ist vermutlich nicht erlaubt, weil da ein Rad-Verbotenschild über der Fahrspur geradeaus hängt, aber viel bequemer.

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  6. Wo Christine recht hat, hat sie recht:
    https://maps.app.goo.gl/BMKzKunMfqamqNf37

    Aber auch dieses Schild hängt ziemlich hoch. Dort, wo kein Radfahrer freiwillig hinschaut. :)

    Mal eine dumme Frage von einem auswärtigen Esslinger: warum sind da überhaupt 3 Autospuren? Die rechte könnte doch gern eine kombinierte Bus- und Radspur sein, die bequem zum Olgaeck führt mit allen weiteren Möglichkeiten.
    Hier in Esslingen haben wir mit den paar Kombispuren gute Erfahrungen, im Prinzip ein Schutzraum gegenüber dem MIV, und Busse und Radfahrer stören sich nicht wirklich.

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    1. Jaha, könnte so sein, aber diesen gigantischen Kampf hat der Gemeinderat noch nicht geführt. Übrigens biegen von der rechten Spur die Autofahrenden in die Holzstraße ein, wo sie dann Schlange stehen, um ins Parkhaus zu fahren. Das müssten sie dann über die Bus- und Radspur tun. Und da sie bei Rot nicht an der Wartelinie halten, stehen sie dann samstags quer über der Bus- und Radspur. Es würde auch bedeuten, dass Radfahrende und Bus immer vor allen anderen Spuren aus der Planie Grün bekommen. Könnte man ja so machen, aber dann müssten Autofahrende länger warten.

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    2. Häufiges Rechtsabbiegen durch eine Fahrrad- und Busspur haben wir in Esslingen auch (obwohl die Busspur dort tatsächlich für 10 Meter unterbrochen ist):
      https://maps.app.goo.gl/4RrPaxdkNPAsoN1j7

      Das funktioniert in der Praxis durchaus, denn die Autofahrer sehen Busse und Radfahrer frühzeitig. Und nur, wenn man auf der Tempo 30-Strecke direkt neben einem Auto herfährt, muss man ein wenig aufpassen. Aber das haben Radelnde eh ganz intuitiv drauf, anders als Autofahrende.

      Busse können für Radler sogar einen positiven Effekt haben, nämlich den Autoverkehr zu disziplinieren. So einen Bus drängt man schließlich nicht mal eben ab oder schneidet ihn. Und wenn man als Autofahrender gelernt hat, an einer bestimmten Stelle mit Bussen umzugehen, ist das Terrain für die dort auf der gleichen Spur Radelnden gut bereitet.

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