11. Juli 2025

Wut auf Radfahrende zieht immer

Der Bayrische Rundfunk hat einen Beitrag veröffentlicht, in dem es um einen Radschnellweg geht und um die "Wut auf die Rennradler". 

Allerdings sind es nicht die Berufsradpendler:innen, die sich über Rennradler:innen ärgern, sondern - wie sollte es auch anders sein - die Menschen in Autos, (die aussteigen müssen und dann zu Fuß unterwegs sind), die ihre Wut rauslassen dürfen gegen "rasende Radler".  Es sollen sogar bereits Nägel auf den Radschnellweg geworfen worden sein. Und Autofahrende beschweren sich, dass sie vor lauter Radler:innen nicht mehr aus einer Garage fahren könnten. Den BR-Beitrag kann man hier nachlesen. Wieder einmal wird der Radverkehr problematisiert, eigentlich skandalisiert und der Wut preisgegeben, in einem Maß, in dem der Autoverkehr nie problematisiert wird, obgleich er die eigentliche tödliche Gefahr für alle darstellt, die nicht im Auto sitzen.  

Ich habe deshalb mal kurz die Perspektive gewechselt und im BR-Text das Fahrrad durch das Auto ersetzt, was auch deshalb naheliegt, weil die Medien gerne bei Radschnellwegen von "Fahrradautobahn" oder "Autobahn für Radfahrer" reden und schreiben: 

"Im Süden Münchens hat man eine Autobahn angelegt. Eigentlich für Berufspendler gedacht, wird sie nun vermehrt von Freizeitmotoristen, Motorrädern und Posern benutzt. Tausende Autos fahren durch den Perlacher Forst. An den Wochenenden und Feiertagen kommen Hunderte mit ihren schnellen AMGs,  Sportwagen und SUVs für reichlich hundertausend Euro mit Navigationssystemen und offenen Auspuffklappen. Die Straße führt mehrere Kilometer kerzengerade durch den Perlacher Forst, eine Geschwindigkeitsbegrenzung gib es nicht, für sportliche Fahrer eine wunderbare Rennstrecke. Aber man muss auch langsamen Autofahrern ausweichen. Nach Oberhaching kommt eine S-Kurve und eine Auffahrt mündet ein, ein kleiner Biergarten liegt gleich hinter der Kurve. Hier soll es immer wieder zu kritischen Situationen kommen. "Es wird immer schlimmer, weil es immer mehr Autos sind", sagt XY, "mich wundert, dass so wenig passiert". Am Biergarten vorbei führt die Strecke wieder kerzengerade aus vom Ort weg. Manche Anwohner könnten kaum noch mit ihren Autos aus der Garacge auf die Autobahn einbiegen, vor lauter Autoverkehr, heißt es. Oberhaching hat jetzt die Bremse reingehauen, zumindest an einem beliebten Ausflugsziel. Dort parken an schönen Tagen Hunderte Autos, Kinder rennen über Autobahn, Senioren tippeln in den Biergarten. Deshalb hat die Gemeinde drei Schwellen quer über die Straße montier, um die Autos auszubremsen."  

Solche Texte lesen wir in den Medien nicht. Niemand zieht in Zweifel, dass Autobahnen nur für Autos sind und Fußgänger:innen dort nicht verloren haben.  Wir gehen selbstverständlich davon aus, dass an Autobahnen keine Biergärten liegen, deren Kundschaft vom und zum Parkplatz die Autobahn überqueren muss. Und dass es keine Einfahrten gibt, die man nicht richtig sehen kann. Denn eine Autobahn ist dafür da, dass man mit Autos kreuzungsfrei so schnell fahren kann wie man will. Das krasseste Mittel der Wahl, um den Autoverkehr auf Autobahnen situationsbedingt zu verlangsamen, ist hier und dort mal eine moderate Geschwindigkeitsbegrenzung. 

Radfahernde aber dürfen - so scheint es - auf keinen Fall erwarten dass das, was die Medien "Fahrradautobahn" nennen, auch tatsächlich Autobahncharakter hat, dass der Radschnellweg also kreuzungsfrei ist (keine unübersichtlichen Einmündungen hat), dass dort keine Kinder über die Straße rennen, keine Wochenendausflügler:innen ihre Autos parken und dass keine Bodenschwellen sie jäh ausbremsen. Außerdem sollen sie auch nicht mit schönen, guten, teuren oder schnellen Rädern (mit Navi am Lenker) ihre Fahrlust und Fitness ausleben - das ist ungeheuerlich! (während man den Porsche schon mal auf der Autobahn ausfahren können muss). Sie sollen im Hollandradstil mit höchstens 20 km/h durch die Landschaft trudeln. Dabei gibt es auf Radwegen, auch auf Radschnellwegen, keine generelle Geschwindigkeitsbegrenzung, genauso wenig übrigens wie auf deutschen Autobahnen. Rücksichtnahme gilt natürlich immer, auch auf Autobahnen: Fußgänger:innen auf dem Seitenstreifen (oder Radweg) darf man nicht einfach anfahren, auch wenn sie da falsch sind. 

Selbst wenn wir aus der Autobahn einen Schnellstraße, eine Landstraße oder eine Ortsdurchfahrt mit Tempo 50 machen und mit dem Radschnellweg vergleichen, wird deutlich, dass die Medien mit zweierlei Maß messen. Während auf Autobahnen jede Baustelle medial als Hindernis moniert wird, ist auf einem Radschnellweg ein Hindernis Anlass, die Radfahrenden zu ermahnen und zu kritisieren. Läge an einer Landstraße ein Biergarten, aus dem die Leute auf die Straße treten, um zu ihren Autos zu gehen, würde man fragen, wie das sein kann, und fordern, dass die Fußgänger ferngehalten werden. Gegen "rasende Radler" streuen Hater Nägel aus, durch die Ortsmitte dröhnende Sportwagenfahrer hasst niemand. Dass der Autoverkehr (selbst wenn er auf 30 km/h runtergebremst wurde, allemal aber bei Tempo 40, 50 oder 80) stets schneller und gefährlicher ist, als fast alle Radler:innen, scheint niemandem mehr aufzufallen. Skandalwürdig ist es schon gleich gar nicht, auch wenn die Presse Beschwerden einzelner mal aufgreift, wenn auch nie unter dem Titel "Wut". Auf den Autoverkehr hat man nicht wütend zu sein, auf den Radverkehr darf man das, soll man es sogar sein. Dass man nicht aus der Garage auf eine gut befahrene Straße einbiegen kann, ist bei Autodominanz nie ein Thema. Nur bei Fahrradominanz. 

Übrigens sind die 2000 auf der Linienstraße in Oberhaching an einem Tag gezählten Radler:innen zwar viele, aber doch auch nicht übertrieben viele (und kein Vergleich mit den Zehntausenden, die mit Autos an einem Tag durch Ortskerne fahren). In der Tübinger Straße haben wir an vielen Tagen 4000 Radfahrende. An der König-Karlsbrücke sind es im Jahresdurchschnitt 2430 täglich (an bestimmten Tagen an die 5000), und das auf einem nur drei Meter breiten Zweirichtungsradweg mit Gehweg daneben. Bei ordentlicher Trennung von Rad- und Gehweg klappt das sogar ohne Konflikte mit Fußgänger:innen. Und selbst in der Tübinger Straße kommen Leute mit ihren Autos aus Einfahrten oder einer Parklücke heraus. 

Man hätte den Beitrag, der sich mit einem Konflikt beschäftigt, auch anders aufziehen können. Beispielsweise so, dass man zu der Frage kommt, warum an einer Radschnellverbindung eigentlich Biergärten so liegen, dass Fußgänger:innen den Radweg überqueren müssen, warum an der Radschnellverbindung "hunderte" Autos parken und ob man eigentlich Radfahrenden auf ihrem für sie angelegten Schnellweg Bodenwellen in den Weg legen darf, die ein Sturzrisiko bedeuten. Das Ergebnis hätte dann sein können, dass der Radschnellweg schlicht schlecht gemacht wurde. So schlecht wie eine Autobahn wäre mit zu engen Kurven, zu kurzen Auffahrten hinter Sichthindernissen, einem Rastlatz mit Parkplatz auf der anderen Seite und quer liegenden Bodenschwellen. 

Und jetzt, wo ich so weit gekommen bin, stellt sich mir eine Frage: Ist das denn überhaupt ein Radschnellweg? Ich lese nach: Drei Kilometer von 200 Kilometern Radschnellweg hat München Ende 2024 fertig gestellt, also nach Standards asphaltiert und mit grünen Seitenbegrenzungslinien markiert. Das sieht dann so aus, wie in diesem Artikel gezeigt. So sieht es aber in der Linienstraße, um die es hier geht, gar nicht aus, wie man im Video vom BR sehen kann, das auf Facebebook eingestellt wurde. Da sehe ich keine grünen Begrenzungslinien, kein Radschnwellwegzeichen auf der Fahrbahn, keine Abgrenzung zu einem Fußgängerbereich. Ich sehe nur eine schmale asphaltierte Straße, auf der Leute Fahrrad fahren. Wenn ich mir die Verkehrszeichen auf Google Maps angucke (das aber veraltetes Matieral hat), ist diese Linienstraße ab der Kugler Alm  (dem Biergarten) per Verkehrszeichen lediglich für den Kraftfahrzeugverkehr gesperrt (mit Anlieger frei). Vielleicht hat sich das inzwischen geändert und es stehen andere Verkehrschilder dort, beispielsweise Radwegschilder. Aber gerade dann gäbe es keinen Grund, den Radverkehr auf einem Radweg als zu schnell zu skandalisieren, es sei denn, es wäre ein gemischter Geh- und Radweg, den man aber gar nicht mehr als Radschnellweg bezeichnen könnte. Ich habe den Eindruck, dass es sich gar nicht um einen echten Radschnellweg handelt. Man könnte fast auf die Idee kommen, als habe der BR das Wort gewählt, um Vorurteile abzuholen, denn "Fahrrad" und "schnell" ist per se eine eine Ablehnung auslösende Wortkombination. Weshalb "Radschnellwege" bei der Planung von der örtlichen Bevölkerung auch stets zuverlässig abgelehnt werden. So vermutlich auch hier. 

Schaut man sich auf Apple Karten (Google geht auch) von oben diese Kugler Alm an, wo die "Kinder über die Fahrbahn rennen und Senioren zum Kaffee tippeln", gibt es eigentlich nur ein Problem. Der Biergarten selbst liegt weit von der Straße entfernt hinterm Haus. Allerdings befinden sich die Parkplätze für die Alm-Kundschaft auf der gegenüberliegenden Seite besagter Linienstraße, sodass alle sie queren müssen. (Wäre dies eine echte Fahrradstraße, hätte es eines Zebrastreifens bedurft.) Das könnte man anders lösen, wenn man Radfahrenden eine Radschnwellweg-Situation gönnen wollte. Man könnte die Parkplätze auf die Biergartenseite verlegen und womöglich per Zaun zum Radschnellweg/Radweg abgrenzen. 

Schaut man sich die zweite im BR-Beitrag erwähnte Problemstelle an der Nußbaum-Ranch an, wo die Linienstraße in Fahrtrichtung Nord eine leichte S-Kurve beschreibt und von rechts unter der Bahnbrücke, hinter einem Baum hervor ein Straße einmündet, die wohl Autofahrende zur Nußbaum-Ranch führen soll, dann sieht man wiederum, dass die Parkplätze für die Kioskkundschaft der Ranch auf der gegenüberliegenden Seite der Linienstraße liegen. Auch das ließe sich ändern. Und Ein Radschnellweg hätte an der Einmündung auch Vorrang vor der Seitenstraße. 

Und nebenbei bemerkt: Ich kenne Höfe im Schwäbischen Allgäu, die ebenso dicht an einer Landstraße liegen, auf der aber 100 gefahren werden darf, obgleich Wanderwege ankommen und Menschen zu Fuß (und mit Fahrrädern) die Straße queren wollen. Für Gebrüll und Pöbeleien bleibt keine Zeit, so schnell sind die Autos vorbeigeschossen. Und der SWR berichtet nicht darüber. 



22 Kommentare:

  1. Hallo Christine,
    Ich kenne die Strecke und die ist seit langem ein Ärgernis. Als Pendlerstrecke beworben und gefördert, aber leider im Gemeindegebiet von Oberhaching als Flanierstrecke realisiert. Gegen die Streckenführung wurden damals auch schon Bedenken angemeldet. Die Gemeinde hat aber den Weg über den Parkplatz der Kugler Alm bewußt gewählt in der Hoffnung, dass einige der Radfahrer dort "hängenbleiben." als wenn durstige Radfahrer nicht in der Lage wären 50m Umweg zu fahren, wenn sie denn wollen.
    Das gleiche betrifft die Streckenführung im Ort. Zone 30 ist ok, aber dann folgte ein Rad / Fußweg an der Bahn entlang, der jetzt zum Fußweg Radfahrer frei wurde.
    D.h die Gemeinde war Feuer und Flamme Fördermittel zu bekommen. Leider sind "richtige" Radfahrer in den Köpfen des Gemeinderates wohl nur die die am Wochenende zum Biergarten fahren, gerne in Pulks 3 nebeneindander und gerne mit Joggingtempo, alles andere ist sinnlose Raserei.
    Der Rest des Radwegs ist nun so attraktiv, dass dort tatsächlich viele Rennradler und die auch in größeren Gruppen unterwegs sind, zumal es nicht viele Rennrad geeigneten Ausfallstrecken aus München gibt, und diese extrem attraktive Regionen erschließt
    Die Konflikte bestehen natürlich nicht zwischen den Pendlern und den Rennradlern, denn die fahren sehr ähnlich (flott bis schnell), sondern zwischen den Fußgängern und den Radfahrern auf dem Parkplatz (der gegen die Bedenken Teil der Strecke geworden ist) und auf der Strecke zwischen Freizeitradlern die meinen richtige Freizeitradeln ist langsam, in Gruppen auch mal 3 nebeneinander und Rennradler sollen halt auch mal langsam machen. Ich habe es erlebt, dass ich alleine unterwegs war und mit eine Gruppe entgegenkam die in schlampigen 3er Reihen gefahren ist, ich habe die gesehen und bin mit den Reifen keine 10cm von der Fahrbahnkante gefahren um möglichst viel Platz zu lassen, Die Gruppe hat keine Anstalten gemacht mir irgendwie ein bisschen Platz zu machen, stattdessen wurde ich beschimpft, dass das keine Rennstrecke wäre, dabei war ich es der auf weniger als 50% der ursprünglichen Geschwindigkeit gebremst hat und sich so schmal gemacht hat wie nur irgend möglich.
    Hier geht es also auch darum, was "richtiges" Radfahren ist. Leider dominiert in den Medien und der CSU die Meinung, dass Rennradfahren ein Sport ist, den man nicht im öffentlichen Raum ausüben sollte, aber Spazierenfahren und dabei keinen Raum für schnellere Radler lassen ist ok. Natürlich trifft man dort auch Gruppen von Rennradlern die einen Slalom um die anderen fahren und damit durchaus kritikwürdiges Verhalten an den Tag leben.
    Der Operhachinger Gemeinderat hat vor einigen den Vorschlag gemacht, Rennräder mit Kennzeichen auszustatten und Behauptet der Vertreter des ADFC wäre dafür. dazu gibt es eine Gegendarstellung vom ADFC München.
    Bei den Speedbumps wieder eine ähnliche Behauptung.

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  2. Wenn ich mir das so anschaue, dann kommt mir der Gedanke, dass man doch auch mit Rennrädern verbotene Straßenrennen duchführen kann - die sollten genauso bestraft werden wie Autorennen! Auch wenn es sich nur um eine kleine Minderheit handeln würde - genau wie bei den Autofahrern.

    Grüße
    Mercedes Testa Rossa.

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    1. kann man sicher, aber das was da meist moniert wird ist einfach nur flottes Radfahrern. Einen Radweg zum schnellen Fahren bauen (das war so Teil der Ausschreibung und Info zur Fertigstellung) und dann sagen, dass die die schnell fahren wollen den Weg als Rennstrecke missbrauchen, aber die die als Gruppen so fahren, dass man weder überholen noch entgegenkommen kann ohne fast stehen zu bleiben als die zu sehen die den weg im Sinne des Erfinders korrekt benutzen ist halt auch seltsam.
      Leider fühlen sich die renitenten Flanierradler in ihrer Meinung, dass das das einzig korrekte Radfahren ist, durch solche Beiträge bestätigt. Es gibt auch zig langsamradler die gar keine Prombleme mit den allermeisten Rennradlern haben, einfach weil die so fahren, dass die schnellen Radler einfach vorbei fahren können wenn nicht gerade Gegenverkehr ist. Die die sich beschweren sind nur die, die den kompletten Weg in Anspruch nehmen und widerwillig und nicht wirklich spontan darauf reagieren wenn ihnen ein Überholwunsch kommuniziert wird (Klinglen zurufen wie auch immer)
      In der Gruppe dürften einige sein, die sich auf Landstraßen über Radfahrer beschweren die auf der Fahrbahn fahren und da mehr als 5cm von der Begrenzungslinie. Das sind Menschen, die meinen so wie sie es machen ist es richtig und alles andere ist falsch. D.h Räder gehören auf Radwege und das mit maximal Joggingtempo, denn Radfahrer sollen halt mal langsam machen. Auf der Fahrbahn hat man nur was mit Motor verloren und da geht mal langsam machen wegen anderer Verkehrsteilnehmer gar nicht.
      Ebenso ist es ziemlich scheinheilig entgegen des Rates von ausgewiesenen Fachleuten den weg über einen Parkplatz zu führen und sich dann zu beschweren dass das zu Konflikten führt.

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    2. PS: die Polizei hat anlässlich der Installation der Speed Bumbs verlauten lassen, dass die STelle kein Unfallschwerpunkt ist, es sind also die gefühlten Konflikte derer die dort laufen oder mit dem Auto fahren und sich von Radfahrern gestört fühlen.

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    3. Wenn es kein Unfallschwerpunkt ist, dann könnte der Eingriff rechtswidrig sein.

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  3. BR = CSU
    Das sagt alles.

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  4. Das klingt nach einer Sommerloch Posse. Es ist schade dass sich der Bayerische Rundfunk auf so eine primitive und destruktive Berichterstattung einlässt. Natürlich muss man auch auf Radschnellwegen aufeinander Rücksicht nehmen, wir teilen die öffentliche Verkehrsinfrastruktur miteinander, da braucht es etwas Goodwill von allen Seiten, da lässt sich nicht alles durch Regelflut, Baumassnahmen, Verbot-itis regeln. Also seid bitte alle (inklusive Journalisten vom BR) etwas netter und respektvoller miteinander.
    Wenn die Temperaturen wieder kühl werden und das Wetter regnerische ist diese Story schnell wieder vergessen.....

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    1. Leider nein, die Oberhachinger hadern seit langem mit den Radfahrern wegen des Radwegs jetzt durch die Gemeinde fahren. Ist eine Situation wie in Oberau zwischen dem Autobahnende der A95 und Garmisch. Da wälzen sich jedes Wochenende tausende KFZ durch den Ort.
      Allerdings werden die nicht als Rambos oder ähnliches verunglimpft, die Anwohner leiden trotzdem, und das wahrscheinlich deutlich mehr als die Oberhachinger unter den Radfahrern.
      Beide Fälle sind Nadelöhre ansonsten sehr gut ausgebauter Strecken, nur dass in Oberhaching absichtlich der Weg über den Parkplatz geführt wurde und die Oberauer seit Jahrzehnten gerne eine Umfahrung hätten die jetzt erst gebaut wird (die Autobahn gibt es seit den Olympischen Spielen 1972)

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    2. Wenn "die Temperaturen wieder kühl werden" wird es im Gegenteil dazu kommen, dass notwendige Reinigungsarbeiten, im Herbst vor allem Laub, im Winter dann (immer seltener) Schnee, im Bereich der Schwellen nicht mehr durchgeführt werden bzw. werden können.

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    1. An welcher Stelle genau wurden denn "suggereriert", es würden sich "NUR Autofahrende über die dortigen Rennradler:innen ärgern"?
      Kann es sein, dass da irgendwas nicht in IHRE Agenda passt?

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    2. "Allerdings sind es nicht.., sondern - wie sollte es auch anders sein - die Menschen in Autos, (die aussteigen müssen und dann zu Fuß unterwegs sind), die ihre Wut rauslassen dürfen"
      Was heißt das wohl?

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    3. Ja, was heißt das wohl? Dass die Autofahrenden zu zu Fuß Gehenden werden. Wie auch Radfahrende zu zu Fuß Gehenden werden, wenn sie absteigen vom Fahrrad und zu Fuß weitergehen.
      Wo ist eigentlich geregelt, dass zu Fuß Gehende nicht aufpassen müssen, wenn sie sich auf/ über Radinfrastruktur bewegen? Auf die Autofahrenden, die sich und ihre Autos auf diesen Parkplatz bewegen passen sie ja offenbar auch auf...zumindest regt sich ja scheints keine(r) über diese Autos samt Fahrer*innen auf. Oder werden die auf die entsprechenden Parkplätze teleportiert?
      Wenn man jetzt schon nicht mehr auf Radwegen Radfahren darf...wo denn dann? Und weshalb "rase" ich, wenn ich auf dem Radweg 30 fahre, schleiche aber, wenn ich 30 auf der Fahrbahn fahre? Dann sind diese Fußgänger*innen, die dann wieder Autofahrer*innen sind nämlich plötzlich ganz anderer Meinung.

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    4. Es geht hier vermutlich nicht um ein generelles Verbot des Radfahrens auf Radwegen, sondern vielmehr darum, dass einige Radfahrer ihre Geschwindigkeit möglicherweise nicht immer den örtlichen Gegebenheiten anpassen. Natürlich müssen Fußgänger grundsätzlich vorsichtig sein, wenn sie sich auf oder über Radinfrastruktur bewegen. Das entbindet Radfahrer jedoch nicht von der Pflicht, vorsichtig und rücksichtsvoll zu sein. Gleiches gilt natürlich auch für Auto- und Motorradfahrer.
      Woher stammt der Eindruck, dass Radfahrern ein Schleichen unterstellt wird, wenn sie beispielsweise mit 30 km/h auf der Fahrbahn fahren? Im verlinkten Artikel wird erwähnt, dass es umgekehrt ist: Autofahrer, die dort die vorgeschriebenen 30 km/h fahren, begegnen gelegentlich aufgebrachten Radfahrern, die sie als „lahme Schnecken“ bezeichnen.

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    5. Es ist bedauerlich, wenn man nur die eigene Meinung zulässt.
      Glauben Sie, dass man als Mitglied der Grünen keine anderen Meinungen akzeptieren kann?
      Ich würde es begrüßen, wenn Sie Ihr Forum ehrlich benennen würden – vielleicht als ein Ort, an dem sich Menschen mit einer bestimmten Einstellung gegenüber Autofahrern austauschen, zum Beispiel „Autofahrendehassende in Stuttgart“.

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    6. Dies ist kein Forum, sondern ein Blog.
      Über Radfahren in Stuttgart (und anderswo).
      Wie unschwer festzustellen ist, ist die Autorin ist eine engagierte Radfahrerin und beschäftigt sich eingehend mit Verkehrspolitik, das Gleiche gilt für die Leute, die hier im allgemeinen kommentieren, wenn Sie also hierherkommen, um zu lesen, dürfen Sie erwarten, dass Kritik am Autoverkehr im Allgemeinen und manchen Autofahrern im Besonderen geübt wird. Diese Kritik ist fundiert, im Gegensatz zu vielen der Kommentare gegen Radfahrer, die bisweilen hier auftauchen.
      Wenn Ihnen das nicht gefällt, müssen Sie sich einen andern Ort suchen.
      Das dürfte nicht schwer fallen, Blogs, Facebook oder Twitterkonten, die der Gefahr des Autofahrens unkritisch gegenüber stehen, sind wahrlich nicht selten.

      Sollten Sie aber, gerade weil dies ein Blog über das Radfahrern ist, in Wirklichkeit hierhergekommen sein, um zu stänkern, dann würde Ihr Kommentar zu Recht gelöscht.

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    7. Natürlich ist das hier in erster Linie ein Blog. Aber gerade weil eine Kommentarfunktion vorhanden ist, ergibt sich zwangsläufig auch ein Austausch unter den Lesern – was durchaus forenähnliche Elemente hat.
      Ich möchte der Autorin weder Engagement noch Fachkenntnis absprechen. Was ich kritisiere, ist die Einseitigkeit der Darstellung. Kritik am Autoverkehr ist sicherlich in vielen Punkten berechtigt – doch sie dominiert den Ton hier so stark, dass anderen Perspektiven kaum Raum eingeräumt wird.
      Im konkreten Blogeintrag fällt auf, dass Kritik an Radfahrern sehr schnell abgewertet wird. Schon im ersten Absatz entsteht der Eindruck, dass Autofahrern das Recht auf Beschwerde abgesprochen wird – oder ihre Sichtweise zumindest nicht ernst genommen wird. Dabei zeigt der verlinkte Artikel deutlich, dass auch andere Gruppen – etwa Radfahrende selbst oder der Betreiber eines Biergartens – Probleme mit bestimmten Radfahrergruppen ansprechen.

      Wenn ein sachlicher Hinweis auf diesen Punkt gelöscht wird, wirkt das für mich so, als würde abweichende Meinung nicht nur nicht gewünscht, sondern als gezielte Störung gewertet. Das finde ich schade.
      Es scheint mir hier eine Tendenz zu geben, kritische Stimmen zum Radverkehr schnell als Störung oder ‚Stänkerei‘ einzuordnen. Ich halte das für problematisch – gerade dann, wenn man vorgibt, offen diskutieren zu wollen.

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    8. Lieber Anonymus oder liebe Anonyma, im Gegensatz zu dir, schreibe ich hier unter meinem Namen und stehe auch mit meinem Namen für das, was ich schreibe. Du kennst meinen Blog offensichtlich nicht. Dies ist ein Blog übers Radfahren von und für Radfahrende. Radfahrende sind in unserer Verkehrswelt (mit vielen Untersuchungen belegt) die Underdogs, die, denen viele Autofahrende das Recht absprechen, auf unseren Straßen unterwegs zu sein, und die von manchen (aber nicht wenigen) Autofahrenden sogar auf der Straße abgestraft werden durch zu enges Überholen und Anhupen. Autos sind schwer und schnell, Autofahrende haben einen Panzer um sich herum. Wenn sie ihr Auto einschüchtern gegen Radfahrende einsetzen (und dass sie es (manche, aber zu viele) tun, ist auch gut belegt) dann riskieren sie, dass ein Radfahrer stürzt und sich schwer verletzt, weil er keinen Panzer um sich herum hat, ohne dass sie selbst als Autofahrende eine Verletzung fürchten müssten. Es herrscht also ein eklatanges Ungleichgewicht auf unseren Straßen zum Nachteil von Radfahrenden (und Fußgänger:innen). Und Aufklärung darüber tut offensichtlich Not. Viele Autofahrende scheinen nicht zu wissen, wie gefährlich sie für Radfahrende sind, während wiederum Radfahrende für Autofahrende gar nicht gefährlich sind.

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    9. Ich respektiere Ihr Engagement für die Belange des Radverkehrs, gerade weil Radfahrende im Straßenverkehr oft benachteiligt sind. Aber gibt es nicht auch genug Situationen, in denen andere Verkehrsarten benachteiligt werden? Ich sehe das sowohl bei Fußgängern als auch beim Autoverkehr.

      Mein Hinweis bezog sich allerdings weniger auf die grundsätzliche Problematik, sondern auf die Art der Darstellung im konkreten Blogeintrag. Der Eindruck, dass Autofahrende pauschal als Problem dargestellt und andere Sichtweisen rasch abgewertet werden, betrifft nicht das ob, sondern das wie der Debatte.
      Auch Ihre Reaktion auf meine Anonymität irritiert mich – zumal anonyme Kommentare im Blog offenbar grundsätzlich erlaubt sind. Eine Diskussion sollte sich idealerweise am Inhalt orientieren, nicht an der Frage, ob jemand seinen Klarnamen nennt.
      Ich würde mir wünschen, dass kritische, aber sachlich formulierte Hinweise nicht als Angriff oder Störung verstanden werden. Gerade in einer Debatte, die emotional geführt wird, ist die Offenheit für verschiedene Perspektiven essenziell.

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  6. Dass einige Radfahrer ihre Geschwindigkeit nicht immer den Gegebenheiten anpassen bezweifle ich gar nicht. Daraus kann man aber nicht schließen, dass das alle oder die meisten Radfahrer so machen.
    Und den Eindruck, dass man als Radler schleicht, wenn man 30 auf der Fahrbahn fährt den gewinnt eigentlich jeder, der regelmäßig Rad fährt. Ich bin seit Jahren Radpendler und weiß wovon ich rede/ schreibe. Ich kann 30 in 30er-Zonen fahren und trotzdem müssen mich fast alle Autofahrenden überholen...als ob ihnen wichtige Teile ihres Körpers abfallen würden, wenn sie hinter mir bleiben würden. Sie überholen mich sogar, wenn sie unmittelbar anschließend abbiegen müssen und bremsen mich dabei schön aus...nicht nur einmal wäre ich beinahe im Kofferraum gelandet. Und nein...das liegt nicht an fehlendem Abstand meinerseits, das habe ich nämlich nicht in meiner Hand, wenn ich beim Wiedereinscheren durch das mich eben noch überholende Kfz geschnitten werde.
    Die Bloginhaberin hat den Artikel des BR auf den Kfz-Verkehr umgeschrieben...haben Sie schon verstanden, oder? Wenn da Hunderte Autos auf dem Parkplatz parken, dann sind die da auch irgendwie hingekommen...trotz der spielenden Kinder und tippelnden Senioren. Und ich bezweifle stark, dass die Autofahrer auf der Suche nach dem besten Parkplatz immer schön die spielenden Kinder und tippelnden Senioren und auch die übrigen Fußgänger immer so im Blick haben. Aber Fußgänger sind eben daran gewöhnt, auf Autos zu achten...nimmt man gar nicht mehr so wahr, weil es eben immer so ist. Auf Radfahrer hingegen achtet man weniger, deshalb kommen die einem Fußgänger auch gefährlicher vor...und schneller, als sie eigentlich sind. Ich könnte wetten, dass, würde ein Kfz mit 30 km/h an einem Fußgänger vorbeifahren und danach ein Radler mit ebenfalls 30, der Fußgänger würde den Radler schneller einschätzen als das Kfz.
    Ich selber fahre btw sowohl Auto als auch Fahrrad (das hauptsächlich, weil ich damit am flexibelsten bin) nutze den ÖPNV und ich gehe auch sehr oft zu Fuß. Und ich weiß, dass nicht das Fortbewegungsmittel das Problem ist, sonder derjenige, der es führt. Fußgänger mit Smartphone in der Hand und Stöpsel in den Ohren (und das ist zumindest dort, wo ich unterwegs bin die größte Zahl der Fußgänger!) sind im Übrigen eine Pest! Muss auch mal gesagt werden. Da kannste klingeln und rufen...die hören und sehen nix.
    Und mein bisher einziger Unfall als Radfahrer wurde durch eine solche Fußgängerin verursacht...die kam hinter einem Zaun einfach auf den Radweg (!) gelaufen, direkt in mich rein. Und hat sich einen Sch...darum gekümmert, ob ich mich beim Sturz verletzt hatte oder mein Rad einen Schaden hatte. Die hat ihr Smartphone aus dem Gebüsch geholt und ist einfach weiter. Wie schon geschrieben...das Problem ist nicht das Fortbewegungsmittel...das Problem sitzt im Kopf desjenigen, der am Straßenverkehr teilnimmt. Und dazu zählen auch Fußgänger. Die sich auch nicht mehr an die Regeln halten als alle anderen.
    Ich stimme der Blogerstellerin im Übrigen voll bei...niemand würde eine Autobahn oder Straße, auf der Kfz fahren dürfen so planen...aber einen Radschnellweg (welcher das Wort schnell beinhaltet und der eben analog einer Autobahn zu betrachten ist), den kann man so hinklatschen. Dafür sollten sich die Planer schämen und eigentlich müsste man sie dafür abstrafen.

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