12. November 2018

Radabstellen leicht gemacht

Da ist man in Chile in der Atacama-Wüste doch schon ein bisschen weiter als wir vielerorts in Stuttgart. 

Blogleser David hat mir aus dem Valle de la Luna dieses Foto geschickt. Der mit dem Rad anreisende Tourist kann sein Fahrrad sicher an Bügeln anschließen. Muss auch sein, denn Laternenmasten, Bäume, Geländer oder Fenstergitter gibt es hier keine.

Sehr gut.


In Stuttgart sucht man etwa bei der Liederhalle, an der Oper, bei Kinos, rund um Kneipen und Clubs oder während des Volks- oder Frühlingsfests Radbügel in ausreichender Menge vergeblich.

Macht ja nichts. Wir haben ja reichlich Geländer und Schildermasten. Und offenbar gefällt das wilde Anbinden von Rädern uns allen viel besser als diese Radbügelgerippe. Oder?


4 Kommentare:

  1. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  2. Über Ästhetik lässt sich trefflich streiten.

    a) Ästhetik der Fahrradständer: die auch in Stuttgart noch gelegentlich anzutreffenden Felgenklemmer und Fahrradbügel sind nach meinem Empfinden auch nicht extrem ästhetisch. Was sich dagegen schwäbische Cleverle ausgedacht haben, nämlich Fahrradständer als Fenstergitter, Laternenmast, Verkehrsschild, Geländer oder gar Baum zu tarnen, ist doch geradezu genial.

    Ich hoffe allerdings, diese Ständer werden dann auch gut verankert, falls ein unbedarfter Zeitgenosse den Zweck missversteht und sich z.B. gegen das vermeintliche Geländer lehnt.

    Nebenbei ist auch der Platzbedarf dieser getarnten Fahrrad-Parkplätze sensationell niedrig, gerade dann, wenn so eine Fahrrad-Anschließmöglichkeit einmal nicht in Gebrauch ist. Vor allem sollten wir das auch im Vergleich dazu sehen, welche Aufenthaltsqualität uns ein Baum in der Stadt beschert, an dem 2 Fahrräder befestigt sind, gegenüber einem KFZ-Parkplatz.

    Du schwärmst in einem früheren Blog-Artikel von der Granit-Variante. Egal wie ich zu dessen Ästhetik stehe, läuft es mir kalt den Rücken runter bei der Vorstellung, mein weißes Fahrrad an etwas anzuketten, das entfernt an einen Grabstein erinnert.

    b) Ästhetik der Fahrräder: Tja nun... Ich sage mal, die meisten Hersteller haben da noch Potential, vor allem wenn die Fahrräder als Schwarm herumstehen wie wie auf dem Uni-Campus am Geländer vom S-Bahn-Loch.

    Jetzt aber mal zur schnöden Politik und den Budgets.

    Im Zuge der Verkehrswende und den im VEK 2030 angestrebten 20% Fahrradanteil am modal mix, wissen die Profis in Verwaltung und Politik, wie viele Fahrradfahrten täglich stattfinden, also auch wie viele Fahrräder irgendwo abgestellt werden müssen. Unter Berücksichtigung der Quelle-Ziel-Relationen, die der Gemeinderat jetzt neu beim Überarbeiten der Hauptradrouten berücksichtigt, wissen die Profis, wo (und über welche Zeiträume) die Fahrräder abgestellt werden.

    Ein simpler Abgleich mit dem vorhandenen Bestand: Wie viele Abstellplätze fehlen denn noch, wie viele KFZ-Parkplätze entfallen im Gegenzug und was kostet der Um- und Neubau? Klar, man muss noch abziehen, wenn Fahrräder privat oder in Betrieben in Hauseingängen, Kellern und Garagen abgestellt werden können. Aber was bleibt dann zu tun und welchen Anteil des (m.E. kläglichen) Budgets für Radinfrastruktur habt ihr für diesen Zweck reserviert? Wie sind die Auswirkungen auf das Stadtklima, wenn ich mir vorstelle, wie viele Baum-Fahrradständer um den Hauptbahnhof herum gepflanz werden?

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    1. Holger, ich beobachte, dass Geld nicht das Problem, ist, sondern das Aufstellen vorn Radbügeln im öffentlichen Raum. Obgleich es in verschiednen Bezirken Anträge (der Grünen) gab, Radbügel an den Straßenrand zu stellen oder an bestimmte Gebäude, so entsteht sofort ein Konflikt, wenn dafür Autoparkplätze weichen müssen, und zwar ein gigantischer. Radabstellanlagen auf Gehwegen, das klappt. Aber Gehwege sind eigentlich für Fußgänger da, nicht für allerlei Stadtbmöblierung, Postkästen und Radbügel. Es ist ein politisches Problem, das mit den Radabstellanlagen in den Gebieten, wo die Leute vor allem wohnen. Aber es tut sich auch was, wie du morgen lesen wirst. Es ist halt mühsam in der konkreten Umsetzung.

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  3. An der Bibliothek (Stadtbibliothek Stuttgart) wurden kürzlich weitere Abstellplätze für Fahrräder eingerichtet - immerhin: Löbliche erste Schritte.

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