29. August 2022

Was Radfahrende niemals tun sollten

Wer vom Auto aufs Fahrrad umsteigt, muss sein Fahrverhalten ändern. Vor allem muss man mit dem Fahrrad viel aufmerksamer fahren als mit dem Auto.  

Autos haben vier Räder und fallen nicht so schnell um, wenn es glatt ist oder wenn man mit einem Reifen auf ein unerwartetes Hindernis trifft. Fahrräder haben in der Regel nur zwei Räder. Wenn das Vorderrad wegrutscht, liegt man auf der Fresse. Wer im Auto fährt, ist gepanzert und verletzt sich selbst sehr oft nicht, wenn er oder sie Fahrfehler macht. Deshalb sind Autofahrende ziemlich sorglos unterwegs. Ein Radfahrer verletzt sich sofort selbst, wenn er mit einem Menschen, einem Fahrzeug oder einem Hindernis kollidiert. Für Autofahrende sind die Wege außerdem gebahnt, auffällig beschildert und Begegnungen an großen Kreuzungen per Ampeln organisiert. Radfahrende müssen sich ihre Wege oft selber suchen und können nicht sofort erkennen, wo es für sie weitergeht, welche Ampel gilt, und wo sie fahren und wo sie nicht fahren dürfen. Aus all diesen Gründen gilt: Aufpassen! Und: 

Vertraue dem Untergrund nicht! Wer Rad fährt, fährt Off-Road auch auf Straßen.

An Bushaltestellen gibt es tückische Spurrillen und die Kaneldeckel und Schlaglöcher befinden sich vor allem auf den Radfahrstreifen. Schlaglöcher, Bordsteine, Hindernisse auf dem Weg schlagen unmittelbar über das Fahrrad auf dich als Radler durch. Und tödlich gefährlich sind im Asphalt verlegte Straßenbahnschienen. Wer da mit dem Vorderrad hineingerät, stürzt unweigerlich, und meist sehr heftig, und zwar vor die Autos, die da auch fahren. Viele, die vom Auto aufs Fahrrad umsteigen, müssen eine Reihe von Stürzen hinter sich bringen, bis sie merken, dass sie beim Radeln immer auch den Untergrund vor sich bobachten müssen. Auch Glatteis oder Schneeglätte, eisige Pfützen unter Laub, schmieriges Laub, ein Ölfleck auf dem Asphalt verzeiht ein Fahrrad nicht. Sobald man eine Lenkerbewegung macht oder bremst, fliegt man hin.  

Nie dort hin gucken, wo man NICHT hin will! Das Rad folgt immer den Augen. Denn der ganze Körper, der die Balance koordiniert, tut alles, damit wir dorthin fahren, wo wir hingucken. Sieht man auf dem Boden vor sich einen Stein oder ein Schlagloch, dann kann man das beim besten Willen nicht umfahren, wenn man drauf schaut. Mit einem Reifen hubbelt man auf jeden Fall drüber. Auch um einen Pfosten kommt man auf die Schnelle nicht herum, wenn man ihn anschaut. (Auf einer Linie kann man  auch nur radeln, wenn man die Linie anschaut.) Dabei ist es gar nicht so einfach, die Augen dazu zu zwingen, nicht aufs Hindernis zu schauen, sondern nebendran, dorthin, wo man fahren will. Das muss man üben, und es empfiehlt sich, es bei kleinen Schlaglöchern oder Tannenzapfen auf der Straße auszuprobieren, damit es im Notfall reflexhaft klappt. Übrigens, auch wer den Blick schweifen lässt und zur Seite blickt, fährt unbewusst in diese Richtung. 

Nie Bordsteine schräg anfahren! Auch niedrige Bordsteinkanten bringen einen zu Fall, wenn man sie im spitzen Winkel anfährt. Jedes Fahrrad ist anders, aber allen ist gemeinsam, dass es einen Winkel gibt, bei dem das Vorderrad am Bordstein abrutscht, statt ihn zu nehmen. Rutscht einem das Vorderrad weg, dann liegt man unweigerlich auf der Straße. Also lieber einen Bordstein so senkrecht wie möglich nehmen, und langsam eine Kurve fahren, die auf einen 3-cm-Borstein zu führt.  

Bordsteine oder Kabeltunnel nie mit Schwung nehmen! Denn die meisten Fahrräder haben keine Federung, die den Schlag abfängt, den das Rad erhält, wenn es eine kurze Schräge hoch und drüben gleich wieder runter muss. Da kann es einen gehörig aus der Bahn schanzen, wenn man im sportlichen Leichtsinn meint, da käme man mit Schwung drüber. Es hebt einen aus dem Sattel, die Füße verlieren den Kontakt zu den Pedalen und den Lenker haut es einem aus den Händen. Grundsätzlich spürt man mit dem Fahrrad kleine Querrinnen oder Bordsteine unmittalbar und viel deutlicher als im Auto. Vorher abbremsen hilft enorm, Stürze zu vermeiden.

Niemals eng an geparkten Autos entlang fahren, das kann tödlich enden! Die meisten, die anfangen Rad zu fahren, wollen dem Autoverkehr nicht im Weg sein, denken, sie müssten immer so weit rechts wie möglich fahren und fahren dann viel zu eng an den Türen geparkter Autos entlang. Wenn aber in diesem Moment ein Mensch, der im Auto gesessen und noch auf seinem Handy gedaddelt hat, urplötzlich die Tür aufstößt, dann rasseln wir da rein, stürzen und verletzen uns schwer. Die meisten Autofahrenden gucken nämlich nicht, ob ein Rad kommt, sie rechnen gar nicht damit. Und man selbst braucht auf dem Fahrrad bei gemäßigtem Tempo samt Reaktionszeit 11 Meter, um zum Stehen zu kommen, das sind mehr als zwei Autolängen.

Der hier fährt zu eng. Ein Autofahrer drängelt. 
Abstand halten von geparkten Autos gehört mit zu den schwierigsten Dingen für Radfahrende, das beobachte ich täglich. Der Abstand muss mindestens ein Meter betragen. Man muss sich immer vorstellen, dass man so viel Abstand hat, dass eine aufgehende Tür Platz hat, ohne dass wir mit dem Knie hängen bleiben oder uns auch nur zu Tode erschrecken, wenn sie aufgeht. Und das kann immer passieren, wir sehen es durch die Autoscheiben hindurch meistens nicht, ob jemand drinsitzt. Wir achten auch gar nicht darauf. Sollte man im Gegenverkehr mit einem Auto keinen Platz haben und doch eng an den geparkten Autos entlang fahren müssen (auch wenn Autos im Gegenverkehr einen Meter Platz zu einem Radler lassen müssen, was ihre Fahrer selten tun), dann sollte man wirklich abbremsen und langsam fahren und in die geparkten Autos reinschauen. Ein sogenannnter Dooring-Unfall geht fast nie ohne schwere Verletzungen ab und endet nicht selten auch tödlich. Und er gehört unter den Unfallarten zu den häufigen. 

Fußgänger:innen nie aus dem Auge lassen. Radelt man auf einem Waldweg oder gemischten Geh-/Radweg, dann muss man auf Fußgänger:innen aufpassen. Denn wenn einer überraschend zur Seite tritt und man auf ihn drauf fährt oder ihn auch nur mit dem Lenker touchiert, stürzt man als Radfahrer selber. Auf einer Autostraße radelt es sich tatsächlich einfacher als auf einem Parkweg, auf dem viele Leute spazieren gehen. Autos folgen ihren Fahrbahnen und biegen nur dort (zuweilen ohne zu blinken) ab, wo auch eine Straße (oder eine Einfahrt) ist, in die sie einbiegen können. Autos springen nicht plötzlich zur Seite. 

Fußgänger:innen dagegen können jeden Augenblick von ihrer Laufrichtung abweichen. Sie rechnen nie damit, dass hinter ihnen etwas kommt, das schneller ist als sie selbst. Und sie unterschätzen auch die Geschwindigkeit eines Radfahrers, der auf sie zukommt. Sie weichen in keinem Fall rechtzeitig aus, denn sie gehen davon aus, dass alle in Schrittgeschwindigkeit unterwegs sind (den Effekt kennen alle Jogger, denen Fußgänger erst im letzten Moment ausweichen, auch wenn sie sie schon lange haben kommen sehen). Da wir aber schneller da sind als erwartet, sind wir für Fußgänger:innen dann sofort die rasende Radler. Wenn wir einen Fußgänger mit 20 km/h (also nicht sehr schnell) überholen, ist das für ihn eine irre Geschwindigkeit, (vier mal so schnell, wie er geht). Das ist etwa so, als rase auf der Autobahn ein Bolide mit 400 km/h an uns, die wir 100 fahren, vorbei. Also: langsam fahren, wenn man sich den Radweg mit Fußgänger:innen teilt (etwa im Schlossgarten), immer gucken, ob Kinder und Hunde dabei sein, oder ob es junge Leute sind, die herumalbern, sich immer vergewissern, dass Fußgänger:innen uns bemerkt haben! Wer nicht klingeln will, kann auch husten oder die Leute ansprechen. Fußgänger:innen erkennen außerdem oft die Radinfrastruktur nicht, sie sehen die Schilder nicht, und gehen dann auf dem Radweg. Aufpassen muss man also auch auf dem Radweg immer. 

Auf für Radfahrende freigegeben Gehwegen müssen wir auch dann Schrittgeschwindigkeit fahren, wenn kein Fußgänger weit und breit zu sehen ist. Das tut natürlich niemand, aber wenn es zu einem Unfall kommt (etwa mit einem Autofahrer), dann bekommen wir immer eine Teilschuld zugesprochen. Fußgänger:innen anklingeln und beiseite scheuchen, ist auf freigegebenen Gehwegen absolut verboten. Auf dem haben Fußgänger:innen Vorrang. Aber mit ihnen sprechen hilft. 

Grundsätzlich nicht auf Gehwegen radeln! Gehwege, die nicht per Zusatzschild "Rad frei" unter dem Fußgängerschild freigegeben sind, dürfen mit Fahrrädern nicht befahren werden. Wo keine Schilder an Gehwegen stehen, sind sie immer tabu (außer für radelnde Kinder unter 10 mit einer erwachsenen Begleitperson). Da die Stadt Stuttgart gut ein Drittel seiner Radinfrastruktur über freigegebene Gehwege abwickelt, heißt es aufpassen und auf Verkehrszeichen achten: Es ist eben nicht jeder Gehweg freigegeben. 

Gewöhne dich lieber so schnell wie möglich daran, auf Fahrbahnen zu radeln. Gehwegfahrten sind im Grunde gefährlicher als Fahrbahnfahrten. Autofahrende, die abbiegen wollen, sehen uns Radfahrende nicht, wenn wir auf Gehwegen kommen. Für sie kommen wir zu schnell, sie rechnen nur mit Fußängergeschwindigkeiten, weshalb wir ja auf Gehwegen höchstens Schrittgeschwindigkeit fahren dürfen, was wir aber leider niemals tun (siehe oben: Mithaftung bei Unfall). Gehwege bergen aber auch die unterschätzte Gefahr, dass wir mit einem Fußgänger zusammenknallen und selber stürzen. Eine Haustür geht auf und jemand tritt urplötzlich vor uns auf den Fußweg, Leute kommen aus Ladentüren heraus. An einer Bushaltestelle Wartende treten plötzlich zurück, ein Hund zieht die Leine quer über den Weg, ein Kind springt um eine Ecke herum vor unser Rad. 

Und alle Fußgänger:innen, die uns auswichen müssen, hassen uns und alle Radfahrenden dafür. Jeder Radfahrer, der auf einem verbotenen Gehweg radelt, bringt die gesamte Radlergemeinde in Misskredit und trägt zum Hass auf Radfahrende bei. Denn Fußgänger:innen hassen Radfahrende auf ihren Gehwegen, man gesteht ihnen ja eh nur wenig Platz zu und irgendwo wollen auch sie gehen dürfen, ohne ständig auf schnelle Fahrzeuge achten zu müssen. Deshalb ist es besser, sich beim Radeln auf Fahrbahnen mit und ohne Radstreifen oder Radwege zu orientieren und nicht auf Gehwege. 

Denk nicht, du bist alleine unterwegs! Hinter dir kommen andere Radfahrende und manche sind schneller und wollen überholen. In Autos haben wir Rückspiegel, und die meisten Autofahrenden sind auch sehr gut trainiert zu sehen, was in ihren Rückspiegeln passiert. Am Fahrrad haben die wenigsten einen Rückspiegel (täte sich aber lohnen) und wir sind - weil wir nicht im Auto sitzen - mit der Seele eines Fußgängers unterwegs. Das heißt, wir rechnen nie damit, dass hinter uns jemand kommt, der schneller ist als wir selber. Wir bremsen plötzlich ab, ohne auf den Verkehr hinter uns zu achten, wir biegen ab, ohne Handzeichen zu geben und so weiter. Dass zwei Räder zusammenstoßen, passiert gar nicht so selten und ist immer schmerzhaft für meistens einen von beiden. Außerdem verhalten sich nicht alle Radfahrenden gleich vorausschauend und rücksichtsvoll, es weichen bei Begegnungen nicht alle routinemäßig nach rechts aus (wie das Autofahrende tun würden) und manche radeln völlig unvorhersehbar. 

Kritische Situationen gibt es auf jeder Fahrt. Im Grunde haben wir auf jeder Radfahrt mindestes eine Begegnung (auch mit anderen Radler:innen, nicht nur mit Autofahrenden), bei der wir schnell reagieren (bremsen oder ausweichen) müssen. Auf dem Fahrrad, auf dem wir mit den Seelen von Fußgänger:innen und der inneren Hast von Autofahrer:innen sitzen, sind wir schneller als wir zu Fuß sind, daran sollten wir immer denken, wenn wir Kurven schneiden, plötzlich bremsen oder abbiegen wollen. Denn der Radverkehr nimmt auch in Stuttgart drastisch zu, wer sind nirgendwo allein auf dem Fahrrad unterwegs. 


14 Kommentare:

  1. Einen Rückspiegel am Fahrrad sollte jeder haben. Seit icj einen habe, fahre ich deutlich entspannter, da ich im Blick haben, was hinter mir passiert und aktiv eingreifen kann, wenn ich sehe, dass da was schief geht.
    Ansonsten meide ich freigegebene Radwege (einfach die Pest), freigegebene Einbahnstraßen (viel zu gefährlich, weil meistens zu eng) und halte mehr als einen Meter Abstand zu parkenden Autos (bei vielen ist die Tür nämlich gößer als 1m). Mir geht auf dem Rad meine Sicherheit vor. Und meine Fahrweise hat mir schon mehrfach den Unfall erspart.
    Aber man muss wirklich aufpassen wie ein Schießhund und egal was man macht, es ist verkehrt. Klingelt man, bei Fußgängern vor allem mit Hunden, wird man angemosert; klingelt man nicht, auch.
    Dann diese Geisterfahrer, im Auto hupe ich auch, wenn mir ein Falschfahrer in der Ienbahnstraße entgegenkommt (auch Autofahrer), also schreie ich die Geisterfahrer auf dem Radweg an. Noch schlimmer sind die Vol.... (ja, ich weiß du magst das nicht), die auf dem Schutzstreifen auf der falschen Seite fahren. Als Radfahrer zwinge ich die in den Gegenverkehr. Also ich fahre rechts und der Vol... soll links an mir vorbeifahren. Nur so lernt er es. Wenn ich in den Verkehr ausweiche und mir passiert etwas, ist der Geisterfahrer weg.
    Radfahren ist konzentrationsmäßig wirklich anspruchsvoll und damit auch kopfmäßig anstrengend. Man muss für alle anderen, die nicht denken, mitdenken. Das ist ganz schön anstrengend.
    Karin

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    1. Kopfmäßig anstrengend finde ich radeln komischerweise nicht, obgleich man sich aufs Geschehen konzentrieren muss, ganz anderes als im Auto. Ich finde, es ist eher wie ein Kurzurlaub, weil ich beim radeln an nix anderes denke und nicht irgendwelche Reste aus der Arbeit oder sonstige Sorgen im Kopf bewege. Das wird unterbrochen. Stimmt aber schon, dass man ununterbrochen aufpassen muss. Tut uns aber vielleicht auch gut, die wie so viel nur mit halbem Kopf machen, sich mal für zwanzig Minuten komplett auf eine Realität außerhalb von uns einstellen, riechen, fühlen, bewegen, mal fluchen, mal sich freuen oder kurz unterhalten, nass werden, Sonne fühlen und so weiter. Ich persönlich versuche, meinen Ärger über andere Verkehrsteilnehmer:innen zu verringern. Geht nicht immer, aber zu viel Ärger tut mir auch nicht gut, habe ich gemerkt: Andere machen Fehler, ich auch, manchmal denke ich, wir müssten auch mal wieder Nachsicht und Gelassenheit lernen.

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  2. Jörg
    was mir ohne alle zu gelesen zu haben einfällt. Positive Ratschläge geben.
    Gucke dahin wo die hin fahren willst. Lass deine Augen die Lücke suchen und nimm die Lücke ins Fisier.
    Hohle vor Bordsteinauffahrten aus. Beachte dabei den nachfolgenden Verkehr.
    Beobachte die anderen Verkehrsteilnehmer insbesondere Fußgänger. Fußgänger können extrem leicht die Bewegungsrichtung ändern.
    Halte Abstand zu stehenden Autos. Die Tür kann ohne Vorwarnung geöffnet werden.
    Respektiere Fusswege, fahre wenn möglich auf der Autofahrbahn (oder Fahrbahn).
    Bei positiven Formulierungen weiß ich was ich tun möge. Bei dem dem Nicht stehe ich etwas ratlos da.
    Insgesamt kann ich Fahrradfahrtechnikkurse empfehlen. Für das MTB wird viel angeboten. Der MTB-Einsteigerkurs ist auch für Straßenradler zu empfehlen. Wer ein MTB hat und sei es noch so einfach, kann bei MTB Einsteigerkursen mit fahren. Dort lernt und übt man die Basic, die auf der Straße genauso wichtig sind. Bremsen auf verschiedenem Untergrund, Kurven fahren und kleine Hindernisse überwinden. (Die Einsteigerkurse sollten sogar mit Trekkingrädern und Gravelbikes zu bewältigen sein.)

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    1. Mir geht es ja so, dass wir Radfahredne viele Aufforderungen kriegen, aber natürlich hast du Recht, man kann es auch positiv formulieren. Erinnert mich dann nur immer an "Setze einen Helm auf", "fahre vorsichtig" und ähnliche Ratschläge, die man uns Radfahrenden reichlich gibt. Die meisten Menschen machen keine Fahrtechnikkurse, kann man natürlich machen. Ich habe auch keinen gemacht, als ich mir 2006 das erste Pedelec kaufte und anfing, in der Stadt zu radeln, denn ich war ja vorher auch schon radtourmäßig geradelt, ich bin allerdings sehr langsam gefahren und habe mir erst mal alles angeschaut, was auf den Straßen so passiert. Ich denke, das wichtigste beim Wiedereinstieg ins Radfahren als Alltagsmobilität ist, dass wir nicht in Tempohast losbrettern wie im Auto, sondern echt langsam radeln und lieber öfter mal bremsen als schnell überall durchkommen zu wollen. Das hülfe schon viel.

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  3. Genau deswegen fahre ich seit zwei Jahren Liegetrike. Wenn ich jetzt mit einem aufrechten Fahrrad unterwegs bin, verspüre ich nur panische Angst. Und die Schmerzen vom aufrechten Rad will ich auch nicht mehr ertragen.

    Ich denke oft, dass Autofahrende hauptsächlich nicht auf Fahrräder umsteigen, weil ein aufrechtes Fahrrad so gefährlich und unbequem ist.

    Ed

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    1. "weil ein aufrechtes Fahrrad so gefährlich und unbequem ist"

      Da frage ich mich aber jetzt wie ich jedes Jahr tausende Kilometer über Berg und Tal radeln kann ...

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  4. Na ja, mir erscheint ein Liegerad ja immer sehr gefährlich. Die Menschen sind wohl verschieden. Wäre mal interessant für mich zu hören, was das Liegefahrradfahren eigentlich ausmacht.

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    1. Kannst du gerne ausprobieren :) du kannst mich darauf ansprechen, wenn du mich das nächste Mal bei critical mass oder so was siehst, wenn du willst.

      Ed

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    2. Ein guter Fahrer kann mit so etwas in unter 30 Stunden Deutschland von Süd nach Nord durchqueren. https://www.hersfelder-zeitung.de/sport/lokalsport/in-fabelzeit-durch-die-republik-91754513.html

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  5. ich hatte mich hier im Forum schon mal in die Nesseln gesetzt, da ich beschrieben hatte, wie ein Liegeradfahrer neben mir, ausnahmsweise mal rechtsabbiegender MIV Fahrer, einfach gar nicht zu sehen war und dass ich nur, da ich ihn vorher auf dem Radweg sah, wusste, dass er irgendwo sein musste...und mein Unverständnis äußerte, wie man ernsthaft in Innenstädten mit solch einer Art Rad durch die Gegend fahren kann....

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    1. Kinder sind auch teilweise sehr niedrig... Man könnte auf den Gedanken kommen was ein Fahrzeug in der Stadt zu suchen hat aus dem heraus man Kinder nicht sehen kann.

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  6. Kollege von mir achtet auch sehr auf andere Verkehrsteilnehmer, aber wenn man auf etwas sich bewegendes achten soll, das komplett hinter der Leitplanke verschwindet und man es dadurch auch mit keinem Mittel der Welt sehen kann, dann sind dem einfach physikalische Grenzen gesetzt. Da kann man noch so langsam fahren, da kommt es unweigerlich zum Konflikt.
    Daher die Bitte an alle die so niedrig sind, auch wenn irgendwie merkwürdig ist, ein Wimpel hilft. Übrigens auch den Fußgängern (den niedrigen Radfahrer zu sehen).
    Karin

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  7. Wie schaffe ich es den Fußgänger nicht zu überfahren den ich im Auge behalten muss wo das Rad doch dahin fährt wohin ich schaue? Man merkt evtl dass ich das für Blödsinn halte...

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  8. Eine schöne Zusammenstellung. Sie zeigt deutlich die Mängel der Radinfrastruktur gegenüber der MIV-Infrastruktur. Für die Verkehrswende (auf längeren Strecken als 300-800m und mit Transportbedarf) ist es notwendig, dass die Radinfrastruktur so ausgebaut und gestaltet wird, dass zügiges/schnelles Radfahren mit dem geringen Aufmerksamkeitsniveau möglich gemacht wird, wie das derzeit noch für den Kfz-Verkehr gestaltet ist (Vorfahrtsregelungen, Wegebreiten, Gegenverkehr, Separierung vom Fußverkehr und KFZ-Verkehr).

    Als pendelnder Alltagsfahrer sind noch Beleuchtung der Wege, Randmarkierungen und Freischneiden des Lichtraumprofils zusätzlich wichtige Aspekte. Zweige, die oberhalb des Scheinwerfer-Lichtkegels unsichtbar und unvermittelt ins Gesicht peitschen: auch etwas, das Aufmerksamkeit bindet und was Autofahrer so nicht erleiden müssen.

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