29. April 2014

Radfahren ist kein Verbrechen


Radbloggerin und Krimiatuorin Christine Lehmann stellt sich zur Wahl.
Platz 19 auf der Liste von Bündnis 90 / Die Grünen für die Gemeinderatswahl am 25. Mai 2014 (Listenplatz 19) 

Seit fast einem Jahr radle ich durch Stuttgart, fotografiere, filme und blogge darüber. Mein Thema: Radfahren in Stuttgart. Meine Haupterkenntnis: Radler müssen runter von den Gehwegen auf die Straße. Und je mehr Stuttgarter aufs Rad umsteigen, desto weniger Auto-Stau gibt es im Kessel. Ein Rad nimmt nur ein Vierzehntel des Platzes ein, den ein Auto braucht.
Viele brauchen nämlich ihr Auto oder wollen damit in die Stadt fahren. Das ist okay. Wir Radler sorgen dafür, dass sie auch den Platz dafür zurückbekommen. Wir bitten im Gegenzug um  mehr Rücksicht und mehr Gelassenheit, wenn es um Radwege oder Radspuren geht und dafür sogar Geld ausgegeben wird.

Aber Radler halten sich nicht an die Regeln, höre ich immer. Kunststück, sage ich. An vielen Stellen in der Stadt ist für Radler gar nichts geregelt: keine Abbiegespur, Radwege versickern, Radspuren werden zugeparkt und es gibt kaum Wegweiser. Radler müssen sich zu oft den Weg selber suchen. Sie entwickeln eine Pfadfindermentalität. Und die legen sie nicht so schnell ab, wenn sie beispielsweise an eine rote Ampel kommen. Leider. Finde ich auch nicht gut.

Halten Sie als Fußgänger/in oder als Autofahrer/in sich eigentlich immer an die Regeln?

So schnelle Konzeptwechsel wie die Radler muss sonst kein Verkehrsteilnehmer machen. Autofahrer sind auf ihrer Fahrbahn immer Autofahrer, Fußgänger sind auf der Straße immer Fußgänger. Sie haben einfache und klare Regeln. Radfahre müssen dagegen mal wie Autos fahren, sich mal wie Fußgänger orientieren und sollen dann wieder die kleine Radampel sehen, die plötzlich am Bordstein steht. Radfahrer ändern in Stuttgart ihren Fortbewengsmodus oft innerhalb weniger Meter. Auf langen Strecken müssen sie sich durchschlängeln, zwischen Fußgängern zum Beispiel.

 
Damit das anders wird, braucht es mehr und besser durchdachte Radspuren und Radwege in Stuttgart, ein Konzept, das Radler von Fußgängern trennt, mehr Radstraßen und viel mehr Respekt aller Verkehrsteilnehmer vor einander.

Und jetzt macht RiS nun Wahlkampf.

Wer mir glaubhaft versichern kann, dass er oder sie schon so einen Hanhänger am Rad vorgefunden hat (mindestens ein Fotobeweis), bekommt von mir ein Extra-Lächeln.

Termine:
Freitag 2. Mai, 18:30 Uhr, Critical Mass radelt durch den Kessel, Treffpunkt: Feuersee (Rote Kapelle)

Samstag 10. Mai, 16:30 Uhr - Tod im Lehen - in krimineller Spaziergag. Lisa Nerz und Richard Weber auf Spurensuche. (Eintritt frei)
Treffpunkt: Markuskirche (Filderstraße), Ende im "Lehen" (Detail und Link folgen)

Mittwoch 21. Mai, 18 Uhr - Ich habe nichts zum Anziehen - Lisa Nerz geht shoppen bei Love Ina, Eichstraße 8. (Hinterm Rathausparkhaus) Eine Lesung mit Klamotten, Sekt und Selters. Eintritt frei. (Details und Link folgen)

Auf kurzfristige Änderungen achten!



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen