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13. Juni 2024

Radweg oder Radstreifen - beide habe ihre Nachteile

Autofahrende fragen sich selten, wie sich eine Straße anfühlt, die sie fahren müssen, sie sitzen sicher in ihrer gepanzerten Kabine.

Auch Radfahrende machen sich nicht immer bewusst, mit welchen Gefühlen sie die Straßen entlang fahren, auf Radwegen oder Radstreifen, auf Schlagloch-Nebenstraßen oder durch Kreisverkehre. Aber bei allen dürfte auf einer Radfahrt der Puls einmal oder mehrmals ziemlich hoch gehen. Autofahrende machen sich oftmals nicht klar, was sie bei Radfahrenden auslösen, wenn sie ihnen plötzlich zu nahe kommen. Und weder Radfahrstreifen noch Radweg schützen mich vor Nahtoderfahrungen. Ein Beispiel: 

14. April 2024

Gefährlich: missverständliche Ampeln

Der Wilhelmsplatz in Stuttgart ist für Radfahrende nicht einfach, obgleich es eine  geschnipselte Radführung gibt. 

Sie ist unbeliebt, denn man wartet ewig an den Ampeln. Kürzlich habe ich eine junge Frau auf einem Regiorad so stehen sehen. Wie dort hingekommen ist, blieb unklar. Theoretisch könnte sie aus dem Seitenstreifen der B14 nach links eingebogen sein. Oder sie ist bei fast Rot geradeaus vom Radweg aus rüber geradelt und hat denn die rote Fahrradampel auf der anderen Seite der Fahrbahn gesehen und angehalten. Sie stand jedenfalls so und wartete. Sie fuhr auch nicht los, als parallel zu ihr die Fußgänger:innen Grün hatten, was ein sicheres Zeichen gewesen wäre, dass auch sie gefahrlos radeln kann. Sie fuhr erst los, als ich startete, weil ich Grün bekam und drüben (also ganz hinten) die Radlerampel auch grün wurde. 

Das heißt, für sie war die drei-flächige Radlerampel, die in klein die Autoampeln kopiert, die einzig gültige. Die steht aber nicht bei ihr auf ihrer Straßenseite, sondern jenseits der Fahrbahn, die sie queren wollte, sie gilt also nicht für diese, sondern erst für die nachfolgende Fahrbahn. Sie hat die Ampel behandelt wie eine Fußgängerampel. 

2. April 2024

Immer noch nichts gut am Schoettle-Platz

Wenn man vom Schwabtunnel runter radelt und an der Böblinger Straße ankommt, gibt es immer noch keine Möglichkeit, legal nach rechts in die Böblinger Straße abzubiegen. 

Und es fehlt immer noch - schon lange - vieles andere: Radstreifen, eindeutige Radführungen, Radampeln, Abbiegefreigaben für den Radverkehr, kurz: eine einladende Radinfrastruktur. 

Aus der Busspur darf man jedenfalls nicht mit dem Rad nach rechts abbiegen, man darf sie nicht mal befahren. Aus der Autofahrspur links daneben darf man auch nicht nach rechts abbiegen, da geht nur geradeaus. Dabei darf die Böblinger Straße als Einbahnstraße in Gegenrichtung, also Richtung Kaltental vom Radverkehr benutzt werden. Sie ist freigegeben. Nur kommt man halt regelkonform nicht dorthin. 

31. März 2024

Was schlechte Radinfrastruktur anrichtet


Baden-Württemberg und andere Länder haben Ende März die Unfallbilanz 2023 vorgelegt. Die Bilanz ist natürlich nicht gut. 

Um es weniger technisch-buchhalterisch zu formulieren: Es gibt die vorläufigen Zahlen zu Kollisionen und Stürzen von Radfahrenden im Straßenverkehr des zurückliegenden Jahres. 

Das Baden-Württembergische Innenministerium teilt mit, es seien im vergangenen Jahr 62 Radfahrer:innen getötet worden (13 weniger als 2022). In 80 Prozent der Fälle hätten die Radfahrenden ihre tödlichen Unfälle aber selbst verursacht. Zwei Drittel hätten keinen Helm getragen. Auch die Stuttgarter Zeitung glaubt, das "fehlende Helme" für Todesfälle verantwortlich sind. Die Radinfrastruktur - fehlend oder schlecht - jedenfalls nicht.  Der Spiegel hat erwähnt die schlechte Radinfrastruktur. Demnach ging in ganz Deutschland die Zahl der getöteten Radfahrenden von 474 (2022) auf 444 zurück. Unter ihnen aber mehr Pedelec-Fahrer:innen die auch ein höheres Todesrisiko haben (weil sie älter sind und die Zahl der Pedelecs stark zunimmt). Die Zahl der getöteten E-Scooter-Fahrenden verdoppelte sich auf 20 und es kamen 432 Fußgänger:innen bei Zusammenstößen ums Leben, deutlich mehr als im Vorjahr. Dass Deutschland bei der sicheren Radinfrastruktur hinterherhinkt, wird in dem Artikel deutlich gesagt. 

Für mich gibt es keine Möglichkeit, mir Situationen, die Rolle der Beteiligten oder die Orte und deren Infrastruktur genauer anzuschauen. Ich bin aber kürzlich auf einen Unfallbericht gestoßen, der mir deutlich macht, wie sehr die schlechte Radinfrastruktur selbst am Kollisions-Geschehen beteiligt ist, bei dem juristische die Schuld die Radfahrerin trägt, weil sie den Fehler gemacht hat. 

27. März 2024

Wie riskant sind Kreisverkehre für Radfahrende wirklich?

Meine Beschreibung des Kreisverkehrs in Eislingen hat ein rege Diskussion darüber ausgelöst, wie sicher und sinnvoll Kreisverkehre für Radfahrende sind. 

Passieren mehr oder weniger Unfälle, je nachdem ob Radfahrende im Mischverkehr mit Autos durch den Kreisverkehr geführt oder wenn sie wie Fußgänger:innen außen herum geleitet werden? Und sind Kreiverkehre für Radfahrende sicherer oder unsicherer als klassische Kreuzungen mit oder ohne Ampeln? 

Der Gesamtverband der deutsche Versicherungswirtschaft (GDV) hat 2012 eine detaillierte Untersuchung über einen Zeitraum von fünf Jahren veröffentlicht. Das Ergebnis, kurz zusammengefasst, lautet:

17. März 2024

Wenn eine Stadt ihre Radfahrenden überhaupt nicht mag

Dann macht sie es genau so, wie die Stadt Waiblingen es in der Devizesstraße macht. Sie legt zwei sogenannte Schutzstreifen an den Fahrbahnrand, die vor der Bushaltestelle aufhören. 

Wie der Zeitungsverlag Waiblingen berichtet (Bezahlschranke), darf auf der Straße 50 km/h gefahren werden. Für Radfahrende gibt es sogenannte Schutzstreifen. Vor zwei einander gegenüberliegenden Bushaltestellen verengt sich die Fahrbahn aber. Hatten bis dahin Fahrräder und Autos auf eine Richtungsfahrbahn gepasst und waren Überholmanöver möglich, geht das jetzt nicht mehr. Der Platz reicht nicht. Dass der Schutzsteifen an der Bushaltestelle aufhört, ist weniger das Problem, weil der Radfahrende ja ohnehin auf dieser Linie radelt. Eine doppelt durchgezogene Mittellinie sagt Autofahrenden deutlich, dass sie Fahrräder nicht überholen dürfen. Allerdings ertragen es viele Autofahrende nicht, hinter den Radfahrenden zu bleiben. Sie überholen und sie überholen dabei auch sehr eng. Das ist also für etliche Radfahrende eine Angststrecke. Man muss sie sehr selbstbewusst radeln und sollte dabei nicht zu weit rechts fahren, sonst können viele Autofahrende nicht anders als zu glauben, sie kämen ja vorbei. 

1. Januar 2024

Abstand rettet Leben

Die Polizei in Bayern wirbt mit dem Slogan "Abstand rettet Leben" bei Autofahrenden dafür, sich des Überholabstands bewusst zu werden.

Der ist nämlich, wie auch viele unserer Autofahrenden in Stuttgart nicht wissen, viel größer als man denkt. Auf  6,5 Meter breiten Straßen muss man mit dem Auto mit allen vier Reifen auf die Gegenfahrbahn fahren, wenn man einen Menschen auf dem Fahrrad überholen will. Was an der Originalgrafik der Polizei in Bayern bemerkenswert ist, ist aber eigentlich etwas ganz Anderes. 

Der Radfahrer fährt genau in der Mitte der Richtungsfahrbahn

Das ist deshalb bemerkenswert, weil sehr viele Radfahrende (und sehr viele Autofahrende) immer davon ausgehen, Radfahrende müssten näher an den geparkten Autos entlang fahren als an der gedachten oder tatsächlichen Mittellinie der Fahrbahn.

27. Oktober 2023

Velogleise werden getestet, aber nicht gebaut

Wenn Radfahrende in Stadtbahngleise geraten, stürzen sie. Das geht meist mit schweren Verletzungen einher. Es sind auch schon Radfsahrende dabei zu Tode gekommen.

Es gibt schon lange die Möglichkeit, die Rillen mit Gummi so zu verschließen, dass Radfahrende darüber fahren können, während Stadtbahngleise den Gummi runterdrücken und ebenfalls fahren können.Bochum hat 2021 verkündet, es wolle Velogleise einführen. Seitdem wartet man darauf. Im März erfahren wir, das die Stadt das Projekt vorerst nicht weiterverfolge. Und das dass ganze werde teurer als gedacht. Basel testet auch wieder so ein Gleis. Aber wird das jemals kommen? Ich habe da meine Zweifel. 

22. Mai 2023

Nur ein Drittel der Radfahrenden ist misstrauisch

Solche Radwege gehören zu den gefährlichsten Wegen für Radfahrende. Der Radweg ist durch einen Grünstreifen von der Fahrbahn getrennt. Autofahrende können nach rechts einbiegen. 

Der Kurvenradius - hier an der Heilbronner Straße bergauf - ist so weit, dass Autofahrende vor dem Abbiegen kaum abbremsen müssen. Sie können praktisch mit Tempo 40 in die Seitenstraße reinschießen. 

Radfahrende haben hier Vorrang, weil sie geradeaus fahren. Auf dem Asphalt ist ein Radstreifen aufgemalt. Aber auch wenn er rot markiert wäre, für Autofahrende macht das keinen großen Unterschied. Wenn sie nicht auf Radfahrende achten wollen, dann sehen sie sie nicht. Nur wenige Autofahrende nehmen uns Radler:innen im Seitenraum (also auf dem Gehweg) wahr, für sie kommen wir unvermittelt, wenn sie abbiegen, wie aus dem nichts. Sie haben uns vorher nicht gesehen, und wir sind schneller auf der Fahrbahn als Fußgänger:innen. 20 Prozent aller Zusammenstöße mit einem Fahrrad haben mit falschem Abbiegen der Autofahrenden zu tun. Ungefähr 10.000 Menschen werden jedes Jahr verletzt, weil Autofahrende ohne zu gucken abbiegen, ungefähr 140 Radfahrende oder Fußgänger:innen werden dabei getötet, wobei zu 90 Prozent Radfahrende die Opfer sind. Es empfiehlt sich also, dass wir Radfahrende uns vergewissern, ob da ein Auto kommt, dessen Fahrer oder Fahrerin womöglich - auch ohne zu blinken - abbiegen will. Ein solcher Zusammenstoß (Autofahrer wollte über den Radfahrestreifen auf ein Grundstück einbiegen) hat sich am vergangenen Dienstag auf der Waiblinger Straße ereignet. In Leinfelden-Echterdingen gab es Anfang des Monats einen ähnlichen Zusammenstoß. Es passiert also oft. 

Dennoch: Nach links scheinen nur knapp 30 Prozent der Radfahrenden zu schauen.

23. Februar 2023

Wissenschaftlich nachgewiesen: Schnelles und enges Überholen ist gefährlich

Es ist wohl bezeichnend für unsere autohörige Gesellschaft, dass wir etwas wissenschaftlich nachweisen müssen, was wir eigentlich alle wissen, weil es zu unseren Grunderfahrungen gehört. 

Fährt etwas Großes schnell und dicht an uns vorbei, dann gibt es einen Rums. Das liegt am Luftdruck, der erst vom Gefährt vor sich hergeschoben wird und uns trifft und plötzlich in den Sog umschlägt, den das Fahrzeug hinter sich erzeugt. Wir kennen das, wenn wir am Bahnsteig stehen und und ein Zug durch den Bahnhof rauscht. Oder wenn ein Auto auf der Autobahn mit 250 an uns vorbeirast. Das knallt richtig. Genauso ergeht es Radfahrenden, an denen ein Auto vorbei ballert, je schneller und je dichter am Radfahrer, um so mehr Luftdruck und Sog schütteln uns durch, der Schock kommt noch dazu. Dass es stresst, ist klar, aber gefährlich ist es auch, denn ob man dabei immer den Lenker in der Spur hält, ist fraglich. Diesen Luftdruck-Effekt hat 2021 das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) wissenschaftlich untersucht.

4. Dezember 2022

Kein Weihnachtsfrieden am Radweg Holzstraße

Die Autoverkehrsorganisation am Weihnachtsmarkt bringt es mit sich, dass jetzt alle mit ihren Autos von der Markthalle über die Dorotheenstraße rausfahren und dabei den Radweg Holzstraße kreuzen. 

An dieser Ausfahrt gab es schon immer notorisch kritische Situationen, weil Autofahrende von den Radfahrenden stets verblüfft werden. Sie sehen sie selten rechtzeitig. Sie war auch mal ein paar Tage auf dem Sprung zur autofreien Straße ohne Parkplätze, doch die Möblierung für den Aufenthalt von Menschen wurde beiseite geräumt und das Parken wieder gestattet. So stellt sich die Stadspitze wohl den weihnächtlichen Verkehrsfrieden vor: Hauptsache Autofahrende kriegen Platz ohne Ende. Aller andern dürfen sehen, wo sie bleiben. 

Die Zahl der Autos, die sich jetzt die Dorotheenstaße rausschieben und auf dem Radweg stehen bleiben oder gefährlich schnell drüber fahren, hat sich gefühlt verzehnfacht. Ich habe am Freitag gegen 17 Uhr eine Viertelstunde dort gestanden und gefilmt, was so passiert. Am Schluss gibt es das Video am Stück zu sehen, aus dem ich hier ein paar Standfotos rausgreife, um die einzelnen Situationen zu erklären. 

22. November 2022

Schulwege sichern - die vordringlichste Aufgabe im Verkehr

Grundschulwege sind nicht sicher. Das stellt die Kidical Mass Stuttgart fest, die einen ausführlichen Schulwege-Check gemacht und auf Twitter veröffentlicht hat.  
Hauptsächlicher Grund für die Gefahren auf den Schulwegen, die Stuttgart für ihre Grundschüler:innen empfiehlt, sind falsch geparkte Autos in Kreuzungen und schlecht gesicherte Baustellen auf den Gehwegen. Eine zehnköpfige Gruppe der Kidical Mass hat zehn Grundschulen und die Wege zu ihnen betrachtet und nach eigenen Angaben kurz vor Schulbeginn 74 schwerwiegende Parkverstöße und Gefahrenstellen identifiziert. 

Mit freundlicher Genehmigung des KM-Teams zeige ich hier einige Bild-Beispiele. Das erste Foto zeigt die Kreuzung Dobelstraße und Sonnenbergstraße auf dem Schulweg zur Jakobschule.

6. Oktober 2022

Das Problem mit dem Herdweg - Teil 1

Auf der Holzgartenstraße radelt man auf einem breiten Radstreifen auf den Hegelplatz zu. Dahinter, auf dem Herdweg, ist die Situation ungeklärt. 

Radelt man auf der Fahrbahn, wird man von Autos überholt, die von der linken auf die rechte Spur fahren müssen und das unbedingt schaffen wollen, bevor es bergauf einspurig wird und sie hinter den Radler:innen festhängen. Das erzeugt Stress bei Radfahrenden (bei Autofahrenden auch). Andere fahren bei der Bushaltestelle auf den sehr breiten Gehweg, der für Radfahrende inzwischen freigegeben ist. 

Bergauf ist das nicht so problematisch, aber Radfahrende, die hier runter kommen - auch sie dürfen auf diesem Gehweg fahren - sind schneller unterwegs, obgleich sie hier nur Schrittgeschwindigkeit fahren dürfen, was aber unmöglich ist. Es gibt zudem - wie auf allen Gehwegen, so auch hier - eine richtige Gefahrenstelle, auf der auch schon Radfahrende - wie mir Blogleser Achim erklärte - von Autofahrern angefahren und verletzt wurden. 

31. Mai 2022

Gefährliche Ampelschaltung am Landtag

Am Dienstag vor einer Woche gab es einen schweren Fahrradunfall auf dem Rad- und Fußgängerüberweg über die Konrad-Adenauer-Straße am Landtag. 

Nach Angaben der Polizei wollte eine Radfahrerin die Ampelanlage vom Landtag Richtung Landesbibliothek überqueren. Die Ampel der Fahrspur auf ihrer Seite zeigte rot. Sie fuhr trotzdem und wurde von einem Auto erfasst und auf die Fahrbahn geschleudert, der Fahrer eines weiteren Autos konnte gerade noch bremsen. Die Stuttgarter Zeitung (Bezahlschranke) stellt die Frage, wie sicher diese Ampelschaltungen eigentlich sind: Drei Verkehrsinseln mit unterschiedlichen Grünphasen über vier Fahrtrichtungsspuren. Während die Mittleren grün zeigen, haben die an den Rändern rot. Womöglich habe die Radfahrerin zu weit geschaut und nur das Fußgängergrün auf der Mittelfahrbahn gesehen. Das halte ich für eine plausible und tragische Erklärung. Und das passiert gar nicht so selten.

29. November 2021

Wenn die Autotür plötzlich vor dem Radfahrer aufgeht ...

Immer noch sehe ich viele auch sichtlich erfahrene Radfahrer:innen arg dicht entlang geparkter Autos entlang radeln. 

Wenn jetzt einer, der in einem geparkten Fahrzeug sitzt, die Tür aufmacht, dann haut er den Radler oder die Radlerin vom Sattel. Nur selten kann man noch bremsen oder gar ausweichen. Dooring-Unfälle sind nicht selten und ungeheuer gefährlich, sie führen meist zu gravierenden Verletzungen und zuweilen enden sie sogar tödlich. Schuld ist immer der Mensch, der aus dem Auto aussteigt, denn, so steht es in der StVO § 1: „Wer ein- oder aussteigt, muss sich so verhalten, dass eine Gefährdung anderer am Verkehr Teilnehmenden ausgeschlossen ist.“ 

Oft sind die Bedingungen schuld daran, dass wir zu dicht an geparkten Autos entlang radeln:

5. November 2021

Gleisanlagen für Radfahrende sicherer machen

Quelle
In Bochum stürzen Radfahrende auf einer bestsimmten Straße immer wieder in Straßenbahnschienen. Das sind Unfälle, die meist zu schweren Verletzungen führen.

Bochum will die Schienen dort jetzt mit Gummilippen versehen. Sie halten das Gewicht der Radfahrenden aus, werden von Straßenbahnrädern aber eingedrückt. Logisch, dass diese Gummilippen nicht ewig halten. Erste Versuche mit solchen Systemen schon 2013 in der Schweiz, über die ich auch berichtet habe, gingen deshalb schief. Das neue System soll den Belastungen jetzt standhalten. Ich gehe mal davon aus, dass Bochum eines verwendet, das nicht nach wenigen Jahren oder gar Monaten kaputt ist und die Gefahren noch vergrößert. 

6. Januar 2021

Z-Übergänge sind für Radfahrende gefährlich

Z-Übergänge über Stradtbahngleise sollen Fußgänger:innen zwingen, in die Richtung zu schauen, aus der die Stadtbahn kommt, bevor sie die Gleise betreten. 

Bei Radfahrenden klappt das nicht. Sie schauen beim zweiten Gleis in die falsche Richtung. Denn ihr Umrundungsradius ist größer. Es geht darum, dass Fußgänger:innen zuerst nach links schauen, sich dann umdrehen und dabei automatisch nach rechts schauen. Fußänger:innen gehen auf zwei Beinen, sie drehen sich um die eigene senkrechte Achse. Radfahrende aber sitzen auf einem fast zwei Meter langem Gerät. Oder sie schieben dieses lange Gerät.

18. Juli 2020

Jörns Nahtoderfahrung in der Tübinger Straße

Wäre er nicht vom Rad gesprungen und hätte es und sich selbst nicht aus dem Weg geräumt, wäre Blogleser Jörn jetzt mindestens schwer verletzt.

Er hat mir geschrieben, und seine Geschichte ist krass, weil sie sich an einer Stelle in der Tübinger Straße am Marienplatz ereignet hat, wo viele Radfahrende unterwegs sind. Jörn schrieb mir, er habe sich lange gefragt, wie es zu den vielen Toten durch abbiegende Lkw kommt und sich selbst als jungen fitten Radler nicht so als gefährdet angesehen. Er wurde dann am Dienstagmorgen gegen halb acht in der Tübinger Straße darüber belehrt, wie blitzschnell es äußerst knapp werden kann, wenn ein Lkw um eine Kurve fährt.

28. Juni 2020

Mann am Steuer!

Von Männern geht im Straßenverkehr eine höhere Gefahr aus als von Frauen. Das gilt nicht nur beim Autofahren, sondern auch beim Radfahren. 

Die Universität Westminster in London hat Unfälle im Straßenverkehr analysiert und Spektrum berichtet darüber. Anders als andere Studien geht es hier nicht um das Risiko bestimmter Verkehrsmittel für ihre Nutzer:innen (z.B. ist Radfahren gefährlicher als Autofahren?), sondern um das Risiko, dass die Fahrer:innen für andere darstellen. Gemessen wird in Relation zu den gefahrenen Kilometern. Es werden sechs Fahrzeugarten verglichen, unterschieden nach Landstraßen, Autobahnen und Stadt. Und erstmals wird darauf geschaut, wer fuhr, Mann oder Frau.

8. Januar 2020

Achtung Treppe!

Radelt man in Cannstatt die Deckerstraße Richtung Fellbach, stößt man unvermutet auf eine Treppe, die hinunter geht. 

Unter gar keinen Umständen sollte man dem Radwegverlauf folgen, man würde kopfheister die Treppe runter hageln. Das ist nun schon ganz lange so, und ich habe auf Veranlassung von Blogleser Florian schon 2018 darüber geschrieben.
Jetzt hat auch Knitz in den Stuttgarter Nachrichten unter dem Titel "Treppenwitz" was geschrieben.