1. Juli 2013

Ein Radweg, der allen nützt


befindet sich im Stadtteil Münster und führt die Neckartalstraße entlang Richtung Max-Eyth-See. Es gab immer schon eine Radstrecke oben auf dem Neckardamm. Das allerdings war ein holpriger Weg auf von Wurzeln gesprengtem Asphalt an Anglern vorbei und zwischen Fußgängern oder Sonntagsradlern hindurch. Zum Auswachsen!

Auf der Neckartalstraße wiederum rasten zweispurig die Autos zur Aubrücke. Nachts lieferten sich Jugendliche auf der Strecke gefährliche, teils tödliche Autorennen. Blitzer nützten da wenig.

Die Lösung war eine Verengung der zwei Fahrspuren auf eine. Und so war plötzlich Platz da für einen Radweg unten, schön mit Bordstein abgesetzt und glatt. Hier können jetzt alle Radpendler (in beiden Richtungen)  in ihrem Tempo entlang fahren, während den Ausflugsradlern mit Kind und Hund immer noch der gemütliche Neckardamm bleibt. Eine sehr gute Lösung. (StN Das Radwegkonzept)

Leider endet das Glück vor der Aubrücke. Die Radfahrer müssen auf die Fahrbahn. Wobei der Übergang ganz gut gelöst ist.  Die Schranke - übrigens wohl nicht für uns Radler gemacht, sondern um die Fußgänger am Herauslaufen auf die Straße zu hindern - schafft den Radlern optisch Raum für die Ausfahrt auf die Fahrbahn.

Es wird aber vermutlich eher kein Radfahrer hier auf die Fahrbahn fahren (es sei denn, er will links abbiegen, was wie üblich nicht einfach ist), denn er müsste an einer Ampel warten. Er darf aber auf dem Neckardammweg weiterfahren und kommt dann auf den schmalen, aber auch erlaubten Gehweg über die Aubrücke.

Auf der Mühlhäuser Straße geht es auf die übliche unbefriedigende und verwirrende Art weiter. Denn ab jetzt ist der Gehweg plötzlich verpflichtender Radweg, Radfahrer müssen auf ihm fahren. Ist nicht ganz einzusehen, denn die Straße ist breit. (Nur am Wochenende parken hier die Ausflügler des Max-Eyth-Sees.) Immerhin gibt es einen gesenkten Bordstein als Auffahrt von der Straße her. Man sollte nur sehr schnell kapieren, dass man ihn nehmen muss, sonst ist es zu spät.

Hier sei noch einmal bemerkt, dass für Radler relevante Schilder viel zu hoch hängen. Ein Radfahrer richtet seine Augen voraus und senkt sie leicht auf die Fahrbahn gesenkt, denn für ihn sind Steine, Scherben, Unebenheiten, Schlaglöcher und Gullideckel eine Gefahr. Er schaut nicht wie ein Autofahrer, der gemütlich zurückgelehnt sitzt, in die Höhe. Und diese Radweggebotsschilder hängen nicht nur oft viel zu hoch, sie stehen auch viel zu weit rechts, manchmal sogar einige Meter jenseits eines Grünstreifens und des markierten Radwegs.

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