14. Juli 2013

Wozu Autofahrer Radwege brauchen

Sie haben den Nutzen der Radwege längst erkannt. Sie bieten Platz, wo jeder andere zugeparkt ist. Sie bilden ein Reservoir von Stellflächen für den Notfall. Meist kommt man als Radler nur um sie herum, wenn man auf Gehwege oder Fahrbahnen ausweicht.

Aber nett ist es nicht. Und es verstärkt beim Radler das Gefühl, dass er die Regeln verletzen darf und muss. Die anderen tun es ja auch. Vor allem die Autofahrer. 

Drum merke, lieber Autofahrer: Auch nur mal schnell auf dem Radweg halten und ein Telefonat führen oder auf die Kinder warten, verhindert, dass ich auf meiner Spur bleiben kann. Ich muss mich dann IMMER vor den fließenden Verkehr werfen oder aber bremsen und absteigen, warten und dann wieder antreten, um vorbei zu kommen.  
Sehr beliebt ist diese Stelle in der Cottastraße, Ecke Hauptstätterstraße. 

Das Problem dabei: der Radler kann nicht auf die Fahrbahn ausweichen, denn wenn er Grün hat, haben auch die Autofahrer Grün. Er führe ihnen direkt vor den Kühler. Er muss halten und absteigen. Oder den Fußweg nehmen, falls er nicht wie jetzt gerade Baustelle geworden ist und nicht gerade jemand kommt.

Auch die Park-Lösung neben dem Radweg ist hier nicht wirklich gut überlegt. Radler sind in einer Sackgasse gefangen.



Besonders schön der hier. Irgendwo muss man sich doch hinstellen dürfen, wenn man nur mal schnell Zigaretten holen will. Zwei Minuten!
Allerdings muss ich hier eine Ampel beachten. Was ist eigentlich, wenn ich die über sehe und bei Rot rüber fahre? Zahlt der Autofahrer dann meine Buße?






Na ja, ist ja nicht so schlimm, denkt sich der Autofahrer. Ist ja noch genug Platz da. 

Anderseits ist ein geparktes Auto nachts nicht beleuchtet. Und wenn es mitten auf dem Radweg steht, dann knallt der Radler halt drauf, wenn er um die Kurve kommt. Denn Radleuchten sind keine Scheinwerfer. 

Nein, schlimm ist es nicht, aber es ist nicht fair. Es zwingt den Radler zur Notbremsung und zum Ausweichen auf die Fahrbahn. 





Hier parken die beiden dunklen Autos auf dem Behindertenparkplatz, und er Lieferant hat seinen Transporter abgestellt. Sicher, irgendwie kommt man durch, aber muss das wirklich sein? Es verstärkt die Schlängel-Mentalität der Radler, über die dieselben Autofahrer sich beklagen, weil ihre Aktionen völlig unvorhersehbar sind. 

Aber doch nur ein kleines bisschen. Sozusagen fast gar nicht. Ich hatte es halt eilig, bin ja auch nach zehn Minuten schon wieder weggefahren. Ja, sicher.




Anderseits ist das hier eine von Autos reichlich befahrene Straße. Hier ordnen sich Autos in die rechte Spur ein. In den allermeisten Fällen sieht man den Radler, der auf die Fahrbahn ausweicht. Aber an dem einen, wo der Autofahrer nicht damit rechnet, möchte zumindest ich nicht schuld sein. 


                          

           



Und der Klassiker. Nur mal so vor mich hingedacht? Warum stellen die Lieferanten sich eigentlich nicht auf die Fahrbahn. Auf einer Straße ohne Radweg würden sie es doch auch machen.





4 Kommentare:

  1. Hallo,

    schön Fotos und das ein oder andere kommt mir auch bekannt vor. Eins vom "Radweg" unter den Taxis vor dem Hauptbahnhof würde da auch ganz gut reinpassen.

    Viele Grüße,
    Herbert

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    1. Den Hauptbahnhof habe ich in "alles easy am Hauptbahnhof" beschrieben. Wobei ich den Taxifahrern da keinen Vowurf mache. Die müssen auch irgendwohin. Und niemand hat sich die Situation am Hauptbahnhof ausgesucht, weder die Radler, noch die Taxifahrer, noch die Fußgänger. Die Situation dort ist total absurd.

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  2. Ähnliche Situationen habe ich auch schon im Rotweg erlebt/beobachtet. Da sind ja mehrere Autohäuser und oft stehen dann LKW-Fahrer zum Abladen (ok-die können nirgends anders halten...) oder INTERESSIERTE Autoangucker auf dem Fahrradweg. Bergauf ist man da als Radler natürlich gleich wieder ein Hindernis und wird von den Autofahrern beschimpft!

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  3. Guter Hinweis, vielen Dank, Elena. Ich glaube, ich muss auch den Rotweg mal abfahren und darüber berichten.

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