16. Januar 2014

Vorsicht, glatt!

Gestern früh war es glatt auf den Straßen und Radwegen. Nach Angaben der Stuttgarter Zeitung sind zwei Männer und zwei Frauen mit ihren Fahrrädern gestürzt und haben sich leicht verletzt. Vermutlich hat es noch mehr Radler hingehauen, ohne dass dies der Polizei bekannt geworden wäre. 

Blogleser Joe beschreibt mir die Situation so: "Gestern war es wieder richtig abenteuerlich, vor allem im Schlossgarten. Wenn auf dem Ferdinand-Leitner-Steg morgens um acht lediglich ein wenig Split verteilt ist, kann das nicht genügen. Entsprechend dramatische Szenen spielten sich da gestern ab, da die meisten Radler halt den Schwung nutzten, um drüber zu kommen, dann aber plötzlich merkten, dass es wirklich spiegelglatt war.

Hier hilft bei großflächiger Glätte nur Salz. So gesehen, wäre eine städtische Streupflicht zumindest an den Steigungen der Hauptfahrradstrecken doch eine vernünftige Forderung, oder nicht?"
In der Tat ist die Forderung vernünftig, wenn man an die Sicherheit von Radlern in dem Maß denkt, wie man an die Sicherheit von Autofahrern auf den Steilstrecken von Stuttgart denkt. Die Alte Weinsteige wird beispielsweise als eine der ersten Straßen gestreut.

Der Schlossgarten als Teil der Hauptroute 1, dem Tallängsweg, führt Radler nicht nur durch Fußgängergebiet, sondern auch über zwei, übrigens reichlich enge Brücken, zu denen es steil hochgeht und die es drüben steil wieder runtergeht. Jeder Radler ächzt da hoch, immer ist es anstrengend (nur Pedelec-Fahrer haben es da leichter), und schon das finde ich nicht glücklich für eine Hauptroute, die von Berufspendlern befahren werden soll. (Aber man schickt Radler ja sehr gern auf Umwege über Steigungen, die man Autofahrern nicht zumutet.) Dass man da streut, bevor der Radler-Berufsverkehr einsetzt, sollte selbstverständlich sein.

Brücken sind allerdings nicht nur für Autofahrer, sondern eben auch für Radfahrer gefährlich, wenn es Temperaturen um den Gefrierpunkt gibt. Ein städtischer Streudienst kann noch so fleißig sein, nicht immer ist er in dem Moment bei der Brücke, wo aus Wasser Eis wird. Autos krachen da gern ineinander, Radfahrer stürzen. Und oft hat es für Radler erhebliche Folgen: gebrochene Hüften, gebrochene Arme, Schädelverletzungen. Also Vorsicht - Glatteis!




3 Kommentare:

  1. Anmerkung meinerseits: der Belag auf der erwähnten Alternativstrecke ist unter aller Sau Ich fahre das "Geholpere" nicht mehr. Dann lieber durch den Park und durch den "Verkehr" dort.

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  2. Jetzt mal der Reihe nach:
    Am MONTAG (13.1.14) fahr ich wie immer Fellbach-König-Karls-Brücke -Rotebühlplatz.
    Auf der König-Karls-Brücke und weiter bis zum Übergang U-Bahn Mineralbäder in den Park ist der gesamte Fahrradweg mit SALZ dermaßen GEPÖKELT, dass kein Split mehr nötig ist. Vollkommen überflüssig, da die Temperaturen bei ca. 5°C im plus sind. Alle Metalle am Rad freuen sich über die reichliche Salzgabe...
    Am DIENSTAG: Regen satt, der das Salz (Fahrradkette bedankt sich) wegspült.
    Am MITTWOCH: Auf dem Feldweg zwischen Fellbach und Cannstatt glitzert der Straßenbelag wie die Sternlein am Himmel. Warnung!!!
    Der Streudienst hat am Vortag die Wettervorhersage verpennt (!!) und schläft deshalb morgens gründlich aus. Am Mineralbad kann ich mit Mühe grade noch um eine Radlerin kurven, der kurz zuvor das Rad unterm Allerwertesten einfach wegwischte.
    Zum Glück hat sich die Frau nicht verletzt.
    Bei der Brücke über die Wolframstr. / Heilmannstraße ist ordenlich Lavasplit (und Salz?) drauf, der ist ungefährlich.
    Auf dem Ferdinand-Leitner-Steg ist wie oben beschrieben gar nix drauf und der ist ar...glatt.
    Meine Erfahrung ist, dass gerade der Ferdinand-Leitner-Steg viel zu stark "gesalzen" wird und wiederholt eben auch zur falschen Zeit. Dann ist es besser, lieber die Salzstreuerei zu lassen und stattdessen den Lavasplit aufzubringen, weil der durch den Regen nicht (so stark) weggespült wird wie das Salz, d.h. er bleibt nach einem Regen liegen.
    Dazu kommt, dass jeder sowieso für sich selber sorgen muss, weil die Radwege bei Schnee gar nicht oder unzuverlässig geräumt werden und die Salzerei auch nicht verlässlich ist und zudem die Korrosion an den Rädern und deren Mechanik massiv verstärkt.
    Am DONNERSTAG: Da ich keine Lust auf Salz habe, fahre ich die Strecke am Hauptbahnhof vorbei, ein paar müde Taxler gähnen mich an, es ist viel zu warm für Glatteis...

    Zur Alternativstrecke kann ich dem Kommentator Ingo zustimmen, holprig, abgasbelastet noch mehr wie im Park, und der Weg hinter dem Innenministerium ist wegen Bauarbeiten seit ungefähr Anfang November komplett gesperrt. Wann der freigegeben wird ist m.E. nicht abzusehen.
    Wenn ich grad schon zu Wort komme: Am 7. Februar ist Critcal Mass mit Start am Feuersee um 18.30 Uhr. Jede/r darf mit, das erste Mal in 2014 war richtig schööön !

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  3. Danke, Fellbacher. Ich traue mich bei Eis und Schnee nicht mit dem Rad zu fahren. Ich mag die Alternativstrecke auch nicht sonderlich, aber sie ist derzeit durchaus ganz gut befahrbar, wenn nicht gerade mal wieder Absperrungen auf den Gehweg gefallen sind.

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