17. Oktober 2016

Breitere Radler-/Fußgängerfurt am Marienplatz mit blitzkurzer Grünphase

Da gab es lange eine Baustelle am Marienplatz - für uns, die Radfahrenden. Jetzt ist der neue Fußgänger-Radler-Überweg fertig. 

Die Furt ist viel breiter. Das ist schön. Was als erstes leider auch auffällt: Fußgänger und Radfahrer haben nur gefühlte 3 Sekunden grün. Dann ist schon wieder rot.

Das ist keine Ampel, die den Fußverkehr fördert, auch keine, die den Radverkehr unterstützt. Das ist eine Ampel für Autofahrer, eine, die den Durchgangsverkehr über den Marienplatz am Fließen halten solle. Denn sie hält den Autoverkehr nur für ein paar Sekunden (wie viele es genau sind, siehe Kommentar unten) an. Dann darf er wieder rollen, lange rollen. Und Fußgänger und Radfahrer warten lange. Und warten.

Für Radfahrende bedeutet das: Es ist eine Ampel, an der man in jedem Fall steht. Denn die Grünphase ist so kurz, dass die Wahrscheinlichkeit, dass man bei Grün eintrifft, extrem gering ist. Und das auf der Hauptradroute 1. Auf dem Foto links sieht man, dass eine Frau herankommt. Als sie den Bordstein erreicht hat, springt die Ampel auf rot. 

Die Furt ist jetzt sehr viel breiter. Wer mit dem Rad aus der Möhringer Straße an der Engstelle beim alten Rewe rauskommt, muss nicht mehr den Gehweg runterfahren, um sich aufstellen zu können. Das ist gut. Allerdings tun es dennoch immer noch viele, vor allem, wenn sie links auf der Fahrbahn weiterradeln wollen, um die Fußgänger auf dem Marienplatz zu schonen. Und die, die sich beim alten Rewe aufstellen, zielen dann diagonal durch die Fußgänger. 

Dieser Radfahrerin (Foto unten) hat allerdings der Bus diesen Kurs verwehrt. Er steht halb in der Fußgängerfurt. Weshalb wein Teil der Fußgänger nicht sieht, dass grün ist. Als sie losgehen wollen, ist schon wieder rot. 

Die Radlerin hat es gesehen und schlängelt sich jetzt durch die Fußgänger, die ihr eilig und schräg um den Bus herum entgegenkommen. 




Wie erlebt ihr Alltagsradler und Pendler jetzt diesen Übergang? 
Ein Ersatz für eine Gesamtlösung für den Rad-, Fußgänger- und Autoverkehr rund um den Marienplatz und eine neue Streckenführung für die Hauptradroute 1 ist das jedenfalls nicht. 


10 Kommentare:

  1. Ich fahre an dieser Stelle ganz normal entlang der Straßen: In Richtung Vaihingen also Tübinger Straße, Böblinger Straße, links in die Tannenstraße, dann rechts in die Möhringer Straße. Analog in Gegenrichtung.

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  2. Ist das eigentlich eine Bettelampel ( wegen der Drücker) oder ist sie festgetaktet ?

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  3. Schreibtischtäter berechnen die ultimative Länge, genauer wohl eher Kürze, einer Grünphase so:

    Breite des Überwegs, davon 3/4 bei einer Schrittgeschwindigkeit von 1,2m/s. Man kann dann also gar nicht bei Grün rüberkommen, sondern muss sich in der sogenannten Schutzdauer vollends über den Überweg retten. Schutzdauer ist die Zeit, bis der Straßenverkehr seinerseits wieder grün erhält.

    Menschenfreundlich, zumal für Alte und alle, die einfach etwas langsamer sind, ist das nicht. Die werden quasi gejagt. Und die, die sind an diesem Überweg, weil sie im Rewe einkaufen wollen, häufig.

    Für die Hauptradroute 1 ist das ein schlechter Witz, für Fußgänger eine Frechheit.

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    1. Die Hauptradroute 1 ist insgesamt ein schlechter Witz. Für Radfahrer eine Frechheit. :-)

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    2. Alles nicht fein für Radfahrer, klar, kein Thema.

      Aber eigentlich schreit diese Ampelschaltung nach Stuttgarts erster Rollatoren-Demo. ;-)

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    3. Ich würde so eine Demo der tapferen Rolli-Klientel sehr befürworten. Gleichzeitig müssten wir dann jedoch die Rufe nach Helmpflicht für die Rollatoren-Piloten befürchten. Und lange würde es nicht mehr dauern bis man die Schwächlichen und Gebrechlichen als Kampf-Rollatoren denunzierte ;-)

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  4. Die Ampel hält uns wohl im Zaum,
    verschwunden ist der Handlungs‘ Raum.

    Bei derart langer Wartezeit,
    verfliegt die freie Wirklichkeit.

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  5. Ich habe heute mal auf die Uhr geschaut:
    Radler-und-Fußgänger-Grün: 9 sec
    Räumzeit (inkl. Rot-Gelb): 8 sec
    Auto-Grün (wenn kein Bus kommt, inkl. Gelb): 22 sec
    Räumzeit: 3 sec
    Gesamt 42 sec
    Fehlertoleranz 1-2 sec
    Von einer Gleichberechtigung der Verehrsteilnehmer kann da keine Rede sein, aber es gibt noch deutlich schlimmere Ampeln:
    Waldeck, wenn man bergauf fährt
    Erwin-Schöttle-Platz
    Tagblatt-Turm
    Charlottenplatz, da man für die Rechtsabbiegespuren extra warten muss
    Wer in Bad Cannstatt stadteinwärts dem Routenverlauf von der Waiblinger Straße links in die Daimlerstraße folgt und dabei den indirekten Linksabbieger nutzt, sieht während des Zwischenhalts die direkt abbiegenden Autos an sich vorbeifahren.
    Und in Untertürkhrim die Daimler-Einfahrt an der Benzstraße ist mindestens genauso wüst. Und die Neckartal-Radweg-Umleitung führt einen unsinnigerweise dort lang, man könnte genauso gut direkt den Karl-Benz-Platz queren.

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    1. Vielen Dank fürs genaue Nachmessen. Und ja, die Ampel Waldeck ist immer noch gaaaanz fürchterlich.

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  6. »Wie erlebt ihr Alltagsradler und Pendler jetzt diesen Übergang?«

    Gar nicht, weil für mich im Allgemeinen keine Notwendigkeit besteht, ihn zu verwenden. Durch die Fußgängerzone in der Möhringer Straße fahre ich nicht. Wenn ich in die Möhringer Straße will oder von dort komme, fahre ich über die Böblinger und Tannenstraße.

    Friedhelm Waitzmann, Stuttgart, <publicJJJJMM.fwnsp@spamgourmet.com>

    Bitte JJJJ durch das Jahr und MM durch den Monat des Datums der Kontaktaufnahme ersetzen.

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