19. November 2019

Dringend verbesserungsbedürftig - nach Feuerbach

Wenn ich gefragt würde, was man sofort - unverzüglich! - verbessern müsste, würde ich u.a. die elende Radstrecke vom Pragsattel nach Feuerbach und zurück nennen. 

Sie ist garstig zu den Radfahrenden und deshalb auch zu den Fußgänger/innen und hat sich in all den Jahren nicht geändert. Wenn man sich gut auskennt, findet man den Weg. Das ist aber auch der einzige Pluspunkt. Denn kennt man sich nicht aus, dann fährt man beim ersten Mal falsch. Vom Radweg Heilbronnerstaße/Leibfriedscher Garten kommend, fährt man logischerweise, nachdem man die Fußgänger-/Radquerungen überwunden hat, rechtsseitig die Siemensstraße entlang. Soweit ich mich an mein erstes Abenteuer dieser Strecke erinnere, ist der Gehweg zunächst freigegben, dann aber, ab Seitzstraße nicht mehr. Und jetzt?

Da rauschen vier- bis sechsspurig die Autos hin und her. Macht echt Spaß, sich in das Gerase einzfädeln.

Aber zusammen mit den Autos will ich den Umweg zum Wieder Platz nicht radeln. Also rasch an der Fußgängerampel auf den Gehweg flüchten, absteigen, die Fußgängerampel drücken und auf die linke Seite zur Tunnelstraße wechseln. Ja, Scheiße!

Kenner/innen überwinden also gleich an der Pragsattelkreuzung die insgesamt sechszügige Fußgänger-/Radampel bis ganz rüber auf den linksseitigen Gehweg, der für Radfahrer freigegeben ist. Und dann schlängelt und fädelt man sich auf dem teils sensationell schmalen Fußweg durch Fußgänger/innen an einem Hotel mit Bushaltestelle vorbei. Dabei passiert man Ampelanlagen, deren Sinn nicht immer sofort ins Auge springt, selten kommt man in einem Zug hinüber.

Höhepunkt der Strecke ist ohne Zweifel die Hotellpassage. Der Asphaltpfad ist schmal, die armen Fußgängerinnen drücken sich an der Wand entlang, sie hören ja die surrenden Leerläufe. Wenn aber in der Haltebucht ein Bus steht und Reisende mit Koffern ausspuckt, dann geht gar nichts mehr. Ja klar, man muss nicht dort radeln. Man kann auch die Fahrbahn nehmen. Aber der Stellungskampf mit Hauptverkehrshastigen in Blechpanzern ist nicht Sache jeder Radlerin und und jedes Radlers.
Dann kommt man an diesen Durchstich zur Heidestraße, die etliche Radfahrende für die Weiterfahrt wählen. An diesem Tag, Ende September standen hier viele Schilder. Nicht drauf achten! Man steigt eh nicht durch. Wer direkt nach Feuerbach radeln will, darf sich nicht abschrecken lassen, da, wo es dunkel wird zwischen Haus und Gebüsch, geht es weiter.

Und diese Strecke (auf dem Gehweg!) ist, wie ich mit Entsetzen gesehen habe, Teil des RadNETZ - Fahrradland Baden-Württemberg.


13 Kommentare:

  1. Es gibt dort deutlich bessere Wege für Radfahrer!
    Man meidet einfach die Siemensstr. und fährt
    anstatt dessen die Stresemannstr. entlang und biegt
    dann ab in die Maybachstr. ein. Danach geht es weiter
    über die Alarichstr. Je nachdem wo man hin will geht
    es von dort Richtung Bahnhof (über die Heide- Rüdiger-
    und Gernotstr.), oder wenn man tiefer nach Feuerbach
    hinein will über die Oswald-Hesse-Str. und dann einfach
    rechts in die Seitenstraße(n) nach Wunsch.

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    1. Danke Feuerbacher: Das finde ich immer so klasse (Ironie): Für Letue, die sich auskennen, gibt es meist schönere Wege, aber man muss sich halt auskennen. Wenn man nur selten an einen Ort radelt oder zum ersten Mal, dann nimmt man die Wege, die augefällig sind, oft übrigens Hauptstraßen,weil da ja auch allgemeine Wegweiser stehen, an denen man sich orientieren kann. Diese geheimen "besseren Wege" (kommt ja auch immer darauf an, woher man gerade kommt, sind so typisch für unser Radler/innen-Pfadfinderleben.

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    2. Ironie ist hier nicht angebracht. Das sollte als Tip verstanden werden und helfen. Was (mich) immer wieder verwundert: da hängen die Leute (auch viele der Radfahrenden) stundenlang am Tag über ihrem Smartphone, sind jedoch nicht in der Lage mal auf den Online-Stadtplan zu schauen bevor sie los fahren.

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  2. Kenner fahren (oder zumindest ich fahre) vom Leibfriedschen Garten (von Cannstatt gibt es kurz vor dem Pragsattel eine Brücke dorthin) über die Heilbronner Straße (Brücke) und dann links an der Haltestelle Pragsattel vorbei. Am Ende der Straße "Im Görtzen" die Stresemannstraße überqueren, dann den Durchlass zum Theaterhaus und dort erst auf die Siemensstraße (spart diese hoppelige Ampelüberquerung vor dem Theaterhaus). Der Rest dann wie beschrieben. Damit habe ich genau 2 Ampeln zu überqueren, das geht.

    Es ist in der Tat etwas kniffelig, bis man den sinnvollsten Weg gefunden hat, ist dann aber wesentlich(!!!) stressfreier als die sogenannte "Hauptroute 1" vom Charlottenplatz bis zum Marienplatz.

    Dass die Radwegplaner einen immer die dümmsten Wege entlang schicken ist ja bekannt. Eigentlich ist die Radwegbeschilderung ein sehr guter Hinweis, wie man NICHT fahren sollte.

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    1. @Steffen

      Da erscheint mir "mein" Weg (Stresemann-, Maybach-, Alarichstr.
      deutlich sinnvoller, da man so diese eigenartige Siemensstr.
      überhaupt nicht berührt. Vor allem Richtung Bahnhof ist das
      wesentlich entspannter und man kommt auch noch fast auf
      direktem Wege Richtung Botnang und/oder Weilimdorf.

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  3. Steffen, kleiner Geheimtipp: Nimm keine der Fußgängerampeln über die Stresemannstraße, sondern fahre kurz vor Ende von "Im Götzen" nach links den Radweg leicht bergauf, bis du an die Hildebrandstraße (Einbahnstraße) kommst. Stell dich dort an die Einmündung für Autofahrer auf die Stresemannstraße. Da scheint eine Induktionsschleife o. ä. zu sein, die vielleicht den Zweck hat, Auto-Insassen die Ausfahrt auf die Stresemannstraße zu erleichtern.

    Jedenfalls: Diese Induktionsschleife reagiert auch auf Fahrräder, und das meistens innerhalb weniger Sekunden. Wenn du dich drauf stellst, bekommen die Autofahrer auf der Stresemannstraße auf beiden Seiten Rot, und du kannst ausfahren - ich fahre dann immer auf den Radweg auf der linken Seite weiter Richtung Killesberg, aber natürlich kann man auch zum Theaterhaus geradeaus weiter fahren.

    In Gegenrichtung habe ich den Eindruck, dass auf der gegenüberliegenden Grundstücksausfahrt (vom Skyline-Tower-Parkhaus) die gleiche Art von Induktionsschleifen eingebaut sind. Leider ist die Einbahnstraße Hildebrandstraße nicht für Fahrräder freigegeben ...

    Gruß von Martin aus Lorch

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  4. PS Ironie ist, dass ich, um den vorherigen Beitrag zu posten, ein Captcha lösen musste, bei dem ich Bilder mit Autos markieren musste. Sowas wird dann zum Training von KI-Software zur Erkennung von Autos benutzt ... Ich habe jetzt dann mal auf "Neues Captcha" gedrückt - wieder musste ich Autos erkennen. Hab das Captcha noch ca. 10mal gewechselt, dann kam endlich was anderes - Hydranten. Von mir aus.
    Nochmal Gruß von Martin aus Lorch

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  5. Jörg
    Ihr redet über eure Workarounds oder wie man jetzt die Umwege nennt. Kann es sein, dass wir echte gute Lösungen wollen? Wege auf der direkten Trasse mit möglichste wenig Höhenmetern und mit wenig Umweg? Und mit fairen Ampelschaltungen, versteht sich. Aber zugegeben den Samarsteg nicht zu fahren ist schon komisch. Und außerdem will man eigentlich den Schadstoffen und Lärm an der Siemensstraße ausweichen und hinter dem Theaterhaus weiter z.B. zur Heide- oder Tunnelstraße.
    Über die Strecke Rüdigerstrasse, Theoderichweg durch Wohnen im Theaterviertel zur Stresemannstraße muss man auch nachdenken. Hier sollen Leute einziehen, die hoffentlich pedelecen und radfahren. Eine Querung der Siemesstraße von der Heidestraße zur Dornierstraße fehlt hier oben auch. Wie fährt es sich den von der Rolandstraße zur Tehoderichstraße? Auch hier entstehen Wohnungen für die es ein anständiges Radnetz geben sollte.

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    1. Also mein Vorschlag ist weder Umweg noch Workaround!
      Dazu ist er äußerst verkehrsarm (egal zu welcher Tageszeit).
      Was soll (kann) man mehr wollen?
      Auf oder entlang der Siemensstr. würde ich niemals fahren
      wenn ich von Cannstatt (oder Stgt.-Nord) nach Feuerbach
      (oder Weilimdorf oder Botnang) wollte.

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  6. Da wurde in der Vergangenheit vor drei, vier Jahren in der Projektgruppe 1 des Radforums schon mal Pläne vorgestellt. Was wurde denn aus der Umsetzung? Lang, lang ist es her.

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  7. Von Cannstatt kommend fahre ich immer wie Feuerbacher. Finde auch, das ist der deutlich beste Weg.
    Zur Arbeit muss ich aber von Feuerbach zum Klinikum Stadtmitte. Und da gibt es ein großes Ärgernis. Der direkte Weg führt über den Killesberg und der direkte Weg zum Killesberg hoch ist der Feuerbacher Weg. Der geht von der Dieterlestraße ab zunächst durch Wohn- und dann durch Gartengebiet hoch zum Killesberg, wo er dann wieder Wohnstraße ist. Der Teil ohne Bebauung war offensichtlich füher auch Autoverbindungssstraße, da gibt es sogar einen abgesetzten Gehweg. Mittlerweile ist dieser Mittelteil zwischen den Wohngebieten sowohl auf Feuerbacher- wie auch auf Killesbergseite mit Schranke abgesperrt und "Verbot für Fahrzeuge aller Art" (also auch Fahrräder) ausgeschildert. Lediglich auf dem schmalen ehemaligen Bürgersteig kommt man an der Schranke vorbei. Ich hab schon bei der Stadtverwaltung angefragt, warum diese autofreie direkte Verbindung für Radler verboten ist und bekam die Auskunft, er wäre abwärts zu gefährlich, da zu steil. Er hat tatsächlich stellenweise 20%. Aber ich fahre ihn täglich (verbotswidrig) bergauf (sogar ohne Pedelec) und für diese Richtung könnte man ihn doch erlauben? Runter nutze ich ihn tatsächlich nur ausnahmsweise, aber nicht, weil er mir zu gefährlich ist, sondern weil ich meine Bremsen schonen möchte und man das Rad über Lenbach-und Happoldstraße viel angenehmer rollenlassen kann ;-) Bergauf ist die autofreie Direttissima aber einfach schneller.
    Sorry für OT, aber wollte das mal loswerden!

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    1. @Moni G

      Das weiter unten genannte Stück bin ich, so meine
      ich zumindest, vor ca. 10 Jahren das letzte Mal
      gefahren und zwar von Botnang zum Tennis (Weissenhof).
      Deshalb weiss ich jetzt nicht ob das noch so geht:
      von der Feuerbacher-Tal-Strasse in die Grünewaldstr.
      und diese nach oben fahren. Der Feuerbacher Weg und
      die Grünewald treffen sich ja oben am Hügel. Die
      Grünewald ist zwar etwas länger als der Feuerbacher
      Weg dafür bei weitem nicht so steil.
      Aber wie gesagt: ohne Gewähr.

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    2. Die Grünewaldstr. bin ich früher auch gefahren. Aber da gibt es Anwohner- und Schleichwegverkehr, der bergauf lästig ist, da schlecht überholt werden kann. Und ist auch ein deutlicher Umweg von meiner Wohnadresse aus. Ich fahre lieber weiter den verbotenen Weg....

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